Scheinbar habe ich meinen Vorsatz, einen Thread über den norwegischen Komponisten Christian Sinding (1856-1941) zu eröffnen, bis jetzt noch nicht verwirklicht, denn ich kann ihn zumindest nicht finden. Das wird aber jetzt nachgeholt. Ich habe mich in Anbetracht der eher bescheidenen Anzahl an verfügbaren Aufnahmen, verteilt auf alle Sparten seines Schaffens, dafür entschieden alle eventuell vorzustellenden Werke in diesem Thread unterzubringen.
Sinding studiert in Leipzig, wobei sich seine Lehrer über sein Talent nicht einig sind, während Salomon Jadasson meint: „Sein Talent für die Musik im allgemeinen ist nur sehr geringer Art,“, urteilt Ernst Richter „Die vorgelegten Kompositionsversuche lassen auf Anlage schliessen“ – Einig sind sich die beiden Professoren indes, dass Sinding den Unterricht nur „gelegentlich“ besucht….
Nach einer Unterbrechung des Studiums, wo er in seiner Heimat als Orchestermusiker tätig ist kehrt er wieder nach Lepzig zurück und nimmt Stunden bei Reinecke.
Die auf den hier gezeigten Aufnahmen enthaltene Sinfonie hat er 1887 zu schreiben begonnen, veröffentlicht aber erst 1890 die Zweitfassung.
Die Sinfonie Nr 1 op 21 in d-moll ist ein teilweise sehr „massiges“ Werk, was schon ein zeitgenössischer Kritiker feststellte, ebenso wurde immer ein Naheverhältnis zu Wagner aus der Sinfonie herausgehört. – Wie dem auch sei – jedenfalls ist das Werk stellenweise recht beeindruckend, und kam auch beim zeitgenössischen Publikum gut an. Indes – vergleicht man mit dem 14 Jahre älteren Gustav Mahler, dann ist die Sinfonie eher als konservativ einzustufen. Ich würde auch nicht mit Wagner und Bruckner vergleichen, denn die oft sehr präsenten Bläser sind eher fröhlich und triumphierend als weihevoll-feierlich….
Ich besitze nur die CD mit der Radio-Philharmonie Hannover des NDR unter Thomas Dausgaard, bin aber sehr zufrieden damit.
mfg aus Wien
Alfred