Oper im TV: Monteverdi Die Krönung der Poppea Komische Oper Berlin 2014

  • Danke an musikwanderer für diesen Hinweis:


    Heute zeigt ZDF Kultur ab 20.15 Uhr aus der Komischen Oper Berlin


    DIE KRÖNUNG DER POPPEA
    von Claudio Monteverdi


    Poppea - Brigitte Geller
    Nero - Roger Smeets
    Octavia - Helene Schneiderman
    Otho, ehemaliger Liebhaber Poppeas - Theresa Kronthaler
    Drusilla - Julia Giebel
    Seneca - Jens Larsen


    Bis jetzt, nachdem ich über weite Strecken geschaut habe, tun sich für mich schon einige Fragezeichen auf:


    Dass auf Deutsch gesungen wird - ungewohnt, aber ok. Zudem auf sehr hohem Niveau gesungen und artikuliert wird.


    Die Inszenierung - immerhin mit erkennbarem Konzept, mit allen üblichen Obszönitäten, sexuellen Überfrachtungen und Vulgaritäten - zumindest für den Charakter des Nero, den alten Wüstling, passt das ja wenigstens halbwegs - dennoch erscheint mir das Ganze stellenweise, leider, sehr stark überzeichnet.


    Was mich jedoch am meisten irritiert - höre ich da richtig? Spielt da im Orchester eine elektronische Orgel mit???


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    Nunja, schauen wir mal weiter...

  • Was mich jedoch am meisten irritiert - höre ich da richtig? Spielt da im Orchester eine elektronische Orgel mit???


    Diese Seite könnte einen Hinweis geben: http://www.komische-oper-berli…vals/monteverdi-trilogie/


    "Auf der Grundlage von Monteverdis musikalischem Material, das kaum
    Angaben zu einer konkreten Orchestrierung enthält, hat die aus Taschkent
    stammende, international erfolgreiche Komponistin Elena Kats-Chernin
    die drei Opern mit einer neuen, eigenwilligen Instrumentierung versehen.
    Ähnlich wie Monteverdi zu seiner Zeit eignet sich Elena Kats-Chernin
    auf äußerst vitale Weise verschiedene Traditionen an, mit Hilfe derer
    sie auch populäre Quellen wie Jazz, Klezmer, Tango oder Ragtime in ihren
    Stil integriert. So finden in ihrer »Neuschöpfung« der Monteverdi-Opern
    nicht nur die tradi­tionellen Instrumente eines modernen
    Opernorchesters Verwendung, sondern auch exotische Instrumente aus
    Osteuropa, dem Mittleren Osten und Westafrika."


    :hello:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Wenn das eine Ausgliederung aus "Monteverdissimo", Inszenierung Barry Koskie ist (alle 3 Monteverdis nonstop), so ist die Musik bearbeitet von einer mit Recht unbekannt gebliebenen Komponistin. Ich sage nur: die Lenorfassung.


    Ich hab damals alles aufgenommen und in alle mal reingeguckt. Ich glaube Non-Stop-Monteverdi ist so spannend wie ein Non-Stop-Flug nach Peking.


    Dass in der Komischen Oper deutsch gesungen wird, würde ich bei manchen Opern heute durchaus begrüßen. Aber bei Monteverdi gehört die italienische Sprache zur Musik dazu und kann nicht ersetzt werden.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Lieber Bertarido,


    danke Dir für die Information. Dann habe ich wohl doch richtig gehört. Parbleu. Nicht, dass es schlecht klingen würde, allerdings hat das dann, meiner Meinung nach, mit Monteverdi noch so viel zu tun wie eine Bearbeitung von James Last ... da teile ich Dr. Pingels Kritik uneingeschränkt.