Eine Pretiose der besonderen Art fand ich kürzlich auf einem Flohmarkt in München:
Das Requiem des polnsichen Komponisten Mateusz Zwierzchowski (um 1720-1768)
Eine Aufnahme der Serie „Musica Antiqua Polonica“ von Olympia (ursprünglich Polskie Nagrania) von 1965, aufgenommen in Polen.
Gesetzt wie üblich für Solisten, Chor, Orgel und Orchester. Das Requiem wurde erst 1956 in den Archiven der Kathedrale von Gniezno entdeckt. Zwierzchowski war über 19 Jahre Organist und Chef der Kapelle der Kathedrale von Gniezno. Ihm werden 54 Werke zugeschrieben, das berühmteste ist dieses Requiem. Zwierzchowski versuchte immer wieder neue Wirkungen in der Interpretation zu finden, indem er die begleitenden Stimmen desöfteren variierte. Sein Requiem ist eines der wenigen polnischen aus der reichhaltigen Periode des 18. Jahrhunderts. (Soweit das Booklet)
Die Interpreten:
Jadwiga Romanska - Sopran
Krystyna Szostek-Radkowa - Alt
Kazimierz Pustelak - Tenor
Edmund Kossowski - Bass
Arion Chor
Filharmonii Pomorskiej Bydgoszczy - Pommersche Philharmonie
Bydgoszcz Zbigniew Chwedczuk – Dirigent
Inhalt:
- Requiem aeternam 03'23''
- Te decet hymnus 06'24''
- Kyrie 02'25''
- Dies irae 02'49''
- Tuba mirum 02'45''
- Liber scriptus 03'45''
- Juste judex 01'52''
- Oro supplex 01'23''
- Huic ergo 00'59''
- Domine Jesu 02'07''
- Libera eas 03'11''
- Quam olim Abrahae 00'46''
- Hostias 03'39''
- Quam olim Abrahae 00'46''
- Sanctus 01'52''
- Hosanna 01'42''
- Benedictus 04'55''
- Hosanna 01'42''
- Agnus Dei 03'10''
- Requiem aeternam 03'20''
Ich bin jetzt kein großer Kenner von Messen und Requiems der Zeit, aber von diesem Stück kann ich im Moment nicht genug bekommen. Unglaublich schöne Melodien, herrlicher Gesang und hinreißende Streicher- und vor allem Trompetenparts.
Aufgenommen wie gesagt 1965 in Warschau … der Klang ist ganz ordentlich für die Zeit, in beckmesserischen Momenten wünsche ich mir manchmal bisserl mehr Brillianz, damit die Trompeten noch strahlender und funkelnder rüberkommen würden.
Eine echte Entdeckung … das Internet spuckt leider kaum Informationen über ihn aus – am „ausführlichsten“ noch unter der polnischen Wikipedia.
Enthalten in dieser CD ist auch das kurze „Ego Mater Pulchrae Dilectionis“ für 4 Stimmen, zwei Violinen und Basso Continuo von Jozef Kobierkowicz (führes 18. Jahrhundert).
Vielleicht kennt jemand die Aufnahme?