Wir feiern heute den 150. Todestag des Komponisten:
Meyerbeer, Giacomo (d.i. Jakob Liebmann Meyer Beer), dt. Komponist, * 5.9.1791 Vogelsdorf oder Tasdorf (Nieder-Barnim) bei Berlin, † 2.5.1864 Paris. Er entstammt einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie, in deren Haus Künstler ebenso wie Mitglieder des Hofes verkehrten. Ab 1805 studierte er Komposition bei Zelter in Berlin und als Mitschüler Carl Maria von Webers 1810–12 beim Abbé Vogler in Darmstadt, war aber schon mit 11 Jahren öffentlich als Pianist aufgetreten.
Ab 1816 lebte er – mit Unterbrechungen – neun Jahre in Italien und hatte in den Fußstapfen Rossinis einigen Erfolg. 1826 ging er nach Paris. Dort errang er 1831 mit der großen Oper »Robert der Teufel« seinen ersten Welterfolg, welchen er 1836 noch mit den »Hugenotten« überbot. 1842–1847 war er Generalmusikdirektor in Berlin. 1846 hatte er dort mit seinem »Feldlager in Schlesien« (mit Jenny Lind in der Hauptrolle) nur einen Achtungserfolg, 1849 fand in Paris seine große Oper »Der Prophet« wieder stürmischen Beifall. Nach zwei komischen Opern für die Opéra comique, »Nordstern« (1854) und »Dinorah« (1859), beendete er 1860 seine letzte große Oper »Die Afrikanerin«; sie gelangte erst nach seinem Tod in Paris zur Aufführung, zuletzt in Chemnitz unter dem Originaltitel "Vasco da Gama".
Giacomo Meyerbeer, vielseitig gebildet und sehr begabt, war erstaunlich anpassungsfähig. Er hatte einen sicheren Instinkt für theatralische Wirkungen und stieg auf zum führenden Meister der französischen »Grand'Opéra«. Stilistisch verband er in seinen Werken italienische Sanglichkeit mit deutscher Harmonik und französischer Rhythmik, was ihm nicht nur Freunde einbrachte.
Hier im - von Wagnerianern dominierten - Forum wird er m.E. stark unterbewertet.
LG