Enrico Caruso in HIFI STEREO Ein Wunschtraum wird wahr !!!

  • Was lange währt wird endlich gut. So sag zumindest ein altes Sprichwort – und im speziellen Fall stimmt es sogar.
    Jeder ernsthafte Opernfreund und Stimmenfex leidet darunter, dass ausgerechnet die berühmteste Stimme der neueren Musikgeschichte noch vor Einführung der „elektrischen Aufnahme“ aufgenommen wurde, Caruso sang in einen Trichter ,und nicht in ein Mikrophon. Die Folge war ein radikal eingeschränkter Frequenzbereich, ein trötiger Beiklang und ein nicht unerhebliches Grundrauschen. Im Laufe des 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Versuche gemacht den Klang der alten Aufnahmen – alle zwischen 1901 und 1921 aufgenommen – aufzumöbeln, bzw zu restaurieren und abhörbarer zu machen – durchwegs mit mässigem Erfolg.
    Seit heute ist das anders, denn das neu gegründete Plattenlabel „Plumpudding Records“ (die Engländer haben schon einen eigenartigen Geschmack bei der Auswahl ihrer Label-Namen )
    Stellte heute ihre neue Serie CARUSO NON PLUS ULTRA der staunenden Presse vor.
    In einem Wiener Nobelhotel wurde geladenen Gästen die Folge 1 über eine High-End Anlage vorgeführt. Am Ende der akustischen Kostprobe erhob sich die Gruppe der Presseleute wie ein Mann und spendete Standing Ovations. Anwesende Tontechniker, deren Spezialgebiet die Restaurierung alter Schellacks war sollen geweint haben.....
    Erstmals in der Geschichte der Schallplatte war es – entgegen Prognosen von Miesmachern - gelungen – eine Trichteraufnahme nicht nur von unerwünschten Nebengeräuschen zu befreien (was traditionellerweise durch ein steiles Filter geschieht, welches Hochfrequenzen abschneidet – und somit auch den Klang NOCH dumpfer macht als er ohnehin schon ist) sondern zusätzlich an Hand einer speziellen Gleichung mit 4 Unbekannten (Gaetanosche Gleichung) den ursprünglichen Frequenzbereich zu errechnen und wiederherzustellen, wobei – sozusagen als Nebeneffekt – Auch die räumliche Information wieder hergestellt wird – und das obwohl es sich ursprünglich lediglich um eine Trichteraufnahme in MONO gehandelt hat.
    Wie ist das möglich ???
    Ich werde im Einzelnen kurz das Prinzip erläuterm und dann jenen Mann würdigen, dem wir diesen Quantensprung in der Restaurierungstechnik verdanken.


    Grundsätzlicher Gedankengang war, eine Trichteraufnahme mit einer Mikrophonaufnahme, die simultan in Digitaltechnik gemacht wurde zu vergleichen und die Unterschiede zu errechnen. Da solche Aufnahmen nicht zur Verfügung stehen mussten sie natürlich vorerst gemacht werden.
    Der folgende Link zeigt die Herstellung einer Trichteraufnahme aus dem Jahre 2009. Aufnahmeort die Edison Studios. Man kann die Aufnahme miterleben und dann das Tonergebnis hören.
    Un das Weitere zu verstehen, ist es unbedingt notwendig, das einige Minuten lange Video gesehen zu haben.



    Oder alternativ dazu jenes:


    Solche eine Aufnahme kann nun digitalisiert werden und das Ergebnis mit einer simultan aufgenommenen Aufnahme vergleichen, die dem letzten Stand der Technik entspricht. Das Differenzsignal kann dann ausgewertet werden. Leider ist das aber nicht genug, denn von Carusos Stimme existieren keine modernen Aufnahmen. Wieder hilft hier ein Trick: Man nehme einige zig Samples von heutigen Tenören auf – und vergleiche das digitale Differenergebnis. Daraus lässt sich ein fiktives Differentergebnis errechnen, welches Rückschlüsse auf Carusos Orignalklang zulässt. Woher wollen wir aber wissen, ob das Ergebnis der Realität enspricht.? Auch hier hat man sich etwas einfallen lassen. Man wendete die vorhandenen Sample in der Weise an, dass man eine heutige, allseits bekannte Stimme „rekonstruerte“ – OHNE eine moderen Tonaufnahme zu verwenden. Es war dann eben nur eine Phonographenaufnahme da – Genau wie in der Steinzeit der Tonaufzeichnung. Das Ergebnis war überwältigend - der Beweis, daß diiese Technik funktioniert, gelungen. Im Falle von Caruso wurde selbstverständlich keine Phonographen- sondern eine Grammophonaufnahme via Trichter gemacht und verwertet….


    Der Vater des Projects und Mitbesitzer von PLUMPUDDING Records ist in diesem Forum übrigens kein unbekannter, es ist Professor Gaetano Scarlatino, der taubstumme Wissenschafter, der den Unterschiede zwischen Lautsprecherkabeln erstmals erfolgreich gemessen hat – Einigen Taminos der ersten Tage wird er wohl noch in Erinnerung sein….



    CARUSO EDITION 2014 –PLUMPUDDING RECORDS


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Schon erstaunlich was heute so möglich ist. Die Klangschnipsel, die von Plumpudding Records auf ihrer Homepage bereitgestellt sind, lassen jedenfalls eine große Musiksensation erwarten - welch eine Stimme. Mal sehen welcher Tamino als erstes die kommende CD präsentieren wird. Auf meiner Wunschliste ganz oben!


    LG
    Christian

  • Lieber Alfred Schmidt


    Diese Caruso CD des Labels RCA ist Bestandteil meiner Sammlung. Muss ich sie nun ausmustern?
    Ich staune, was technisch heute alles möglich ist, wenn ich deinen Beitrag lese. Lohnt es, den von dir erwähnten technischen Fortschritt in Form der Plumpudding Records Aufnahme anzuschaffen? Bei keinem unserer Werbepartner wurde ich fündig!
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato


    Plumpudding Records hat sich fürs erste mit der Pressekonferenz in Wien begnügt und wird in den nächsten Tagen mit weiteren Infos von sich hören lassen. Die in China gedruckten Werbebroschüren mussten komplett retourniert werden, da die englische Übersetzung mit Hilfe eines allzu bekannten Internet-Übersetzungprogrammes gemacht wurde, welches den professionellen Ansprüchen eines Werbefolders leider nicht ganz entspricht....
    Auch gibt es einen kleinen - fast unhörbaren Schnitzer - der erst ausgemerzt werden muß:
    Carusos Pudel, der bei manchen Aufnahmen mit Klavier-Solobegleitung als Maskottchen anwesend war, ließ gelegentlich ein leises aber auf der CD doch hörbares Jaulen vernehmen. Die entsprechenden Stücke müssen leider aussortiert - oder irgendwann als "Erstveröffentlichung" extra herausgebracht werden. Plumpudding-Records hofft aber die erste kommerzielle Veröffentlichung in 2 Monaten anbieten zu können.
    Die von Dir gezeigte CD kannst Du getrost abschreiben, hier wurde nur das Orchester neu eingespielt, und mit der quäkigen Originalstimme abgemischt. Eigentlich ist doch die Stimme bei einer Vokalaufnahme das Wichtigste nicht wahr ? Man hätte umgekehrt verfahren sollen - hat sich das aber aus unerfindlichen Gründen nicht getraut....


    Mit Plumpudding Records bist Du indes im grünen Bereich....
    Was die bieten hats noch nie gegeben
    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Lieber Alfred Schmidt


    Das Tamino-Forum ist eine wahre Fundgrube an neuen Erkenntnissen. Dass Enrico Caruso einen Pudel besass, wusste ich bis jetzt noch nicht. Der musikalische Beitrag seines Hundes macht mir Caruso als Tierfreund nur noch sympathischer.
    Ich würde die Aufnahmen auch mit Gejaule kaufen wollen. Es wäre nett von dir, wenn du dies den Produzenten mitteilen könntest, da du ja einen heissen Draht zu ihnen hast.
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  • hallo miteinander,


    dass Pudel, oder Hunde allgemein, zur kulturellen Bereicherung beitragen können, das sollten wir doch spätestens seit Loriot wissen. Da wünschte sich Wum eine kleine Miezekatze, und ein anderer Vertreter der Gattung Canis lupus familiaris zitierte aus dem Psychodrama 'Fischers Fritz fischt frische Fische' - Meilensteine der Kulturgeschichte. Schon Musik-Professor Alfons Primxl meinte dazu nur : 'Wau !'

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Ja, bitte die Aufnahmen mit Pudel unbedingt mit anbieten. Mein Hund freut sich immer sichtbar, wenn er im Fernsehen Laute von Artgenossen vernimmt. Ich würde ihm gerne diese Freude auch beim CD-Hören bereiten. Außerdem - reine Gesangsaufnahmen gibt es wie Sand am Meer. Mit Hundegeräuschen hätten die Aufnahmen etwas nie Dagewesenes. Ich bin sicher, dass sich daraus ein neuer Trend entwickeln und kaum ein Sänger von Ruf noch ohne Hundebegleitung ins Aufnahmestudio gehen wird.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Hallo,


    Winston Churchill hatte ja bekanntlich auch einen Pudel und Plumpudding Records ist eine englische Firma! Wer weiß, was da wieder für Geheimnisse dahinterstecken!!!!


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

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  • Lieber Joachim Schneider


    Ist es dieser Pudel, der Rufus genannt wurde?



    Konnte Rufus Zigarren aportieren?



    Aus unerfindlichen Gründen ist ein Bild Enrico Carusos mit seinem Hund nicht überliefert, was ich nach umfangreicher Internetrecherche leider feststellen musste.
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  • Zitat

    Auch gibt es einen kleinen - fast unhörbaren Schnitzer - der erst ausgemerzt werden muß:
    Carusos Pudel, der bei manchen Aufnahmen mit Klavier-Solobegleitung als
    Maskottchen anwesend war, ließ gelegentlich ein leises aber auf der CD
    doch hörbares Jaulen vernehmen. Die entsprechenden Stücke müssen leider
    aussortiert - oder irgendwann als "Erstveröffentlichung" extra
    herausgebracht werden.

    "Erstveröffentlichung", na klar! Das ist doch wieder die reinste Geldschneiderei. Die Sofiensaalkatze hat auch niemanden gestört.


    Den Pudelaufnahmen soll, Gerüchten zufolge, eine Restaurierung der unvergessenen Florence Foster Jenkins folgen. Doch wurden besagte Gerüchte möglicherweise von Sony, dem gegenwärtigen Besitzer von, äh, dem was mal RCA war, gestreut.

  • Wer nicht weiss, wie ein Plumpudding aussieht, hier ein Bild dieser britischen Köstlichkeit! (Die Stechpalmblätter dienen als Dekoration und werden nicht verspeist.)



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