Musik der Tudorzeit

  • Teil I


    Die Krönung von Henry Tudor zum englischen König markierte 1485 das Ende der fast dreißigjährigen Wirrnisse der Rosenkriege, welche Teile der musikalische Überlieferung und Produktion jener Zeit zerstörte oder absorbierte. Das Ende des 15. Jahrhunderts zusammengestellte Eton Choirbook zeigt Erstaunliches - oder auch nicht: Englische Kontinuität lässt sich durch sporadisch anfallende Banalitäten nicht erschüttern. Die formalen Eigenheiten der Antebellum-Literatur, wie etwa der ausgeprägte Diskantsatz, Dreiklänge oder eigenwillige rhytmische und melodische Wendungen leben fort. Gegenüber den Einflüssen Dunstables und seiner späten Zeitgenossen bleiben kontinentale Impulse zunächst eher marginal. Wichtiges Element dieser Eigenständigkeit ist die Liturgie des Sarum-Ritus, dessen musikalische Komponenten nicht unerheblich von kontinentaleuropäischen Beispielen abweichen. Noch die heutige so unprotestantisch anmutende Liturgie der Anglikanischen Kirche ist Produkt dieses überaus prunkvollen Sarum-Usus, der einen entsprechend prachvoll klingenden musikalischen Anteil verlangte. Diesen Anteil kennzeichnet eine sehr komplexe, vielstimmig-klangprächtige Kontrapunktik, die in ihrem ornamentalen Charakter im Vergleich mit Josquin zu einer mehr horizontalen als vertikalen Verdichtung des Materials führt.



    Eine Gesamteinspielung der aufführbaren Werke des Eton Choirbook stammt von "The Sixteen", die CD's sind auch einzeln erhältlich. Rechts eine neue Auswahl weniger bekannter Stücke durch das Huelgas Ensemble.


    Die reich-dekorative zeitgenössische Architektur des Perpendicular ist wohl mehr als nur parallele Erscheinung - vielfach festgestellt, da unübersehbar. Ornamentale Linearität, mäandrierende Verstrebungen, Mannigfaltigkeit kennzeichnen Musik wie Baukunst jener Zeit in England. Aufführungen etwa in der King's College Chapel machen somit Kontinuitäten auf verschiedenen Ebenen erfahrbar.


    Unter den im Eton Choirbook vertretenen Komponisten ist es neben Fayrfax und Browne vor allem William Cornysh, dessen flamboyanten Werken die spätgotische englische Baukunst so sehr entspricht. Er war Hofkomponist des musikliebenden ersten Tudorkönigs. Das Gewölbe der Kapelle Heinrich VII. im Scheitel von Westminster Abbey ist so etwas wie das optische Äquivalent dieser Musik.



    Hier die bislang einzige "monographische" Einspielung der Werke von William Cornysh.

    Dem angesprochenen Sinn für liturgische Festlichkeit tragen Formate wie das Magnificat Rechnung, welches, ähnlich wie Hymnen, in überdurchschnittlich großer Zahl überliefert ist. Möglichweise stammen die frühesten mehrstimmigen Kompositionen von der Insel. Die häufig diskantlastigen Werke entspringen in ihrer englischen Frühform dem improvisationsgebunden dreistimmigen Fauxbourdon. Später verdichtet sich das Satzgefüge und die Zahl der Stimmen wird ausgeweitet. Textverständlichkeit ist kein wichtiges Gebot, doch werden inhaltsbezogene Zäsuren durch Wechsel der Stimmenzahl, Kadenzen oder Fermaten (nach)vollzogen. Das großartigste Canticum aus dem Beginn der Tudorzeit stammt von Cornysh, wobei auch hier, typisch englisch, die canti fimi älterer Stücke dieses Genres die Grundlage bilden. Nur in zwei späteren Magnificat von Thomas Tallis finden sich nach kontinentaleuropäischer Manier canti firmi über Choralthemen. Der Stil ist hier bereits imitierend.



    Die Unbekanntheit John Brownes ist kaum verwunderlich. An den Werken liegt's allerdings nicht.



    Marien-Antiphone und Freie Motetten zeugen von einer besonderen Form der Marienverehrung. Colleges in Cambridge, Eton und Oxford schrieben solche abendliche Gesänge als halbliturgisch vor. Die frühesten Werke sind dreistimmig mit einem vom Tenor ausgehenden wandernden Pseudo-cantus-firmus. Mit der Tudorzeit werden die Formen wesentlich komplizierter. Bemerkenswert sind John Brownes "Salve regina", "O Maria Salvatoris mater" und "O regina mundi". Ein weiteres herausragendes Stück ist wiederum Cornyshs "Salve regina", wie sein Magnificat ein imitationsarmes Werk von raffinierter Klangestaltung, häufigem Stimmlagenwechsel und extremen Ambitus von mehr als drei Oktaven. Zwecks Erlangung dieser expressiven Effekte werden seit 500 Jahren Soprane vermittels einer üblen Tessitura gequält. Englische Kontinuität...


    Fortsetzung folgt !

  • Hallo PeterP,


    mit Interesse habe ich auch Deine Beiträge verfolgt. Von Heinrich VIII. himself war ich ja schon befreit. Eine amüsante Koinzidenz macht nun den geplanten Beitag zur weltlichen Instrumentalmusik praktisch obsolet, denn ich könnte Deinen schönen Ausführungen im van Wylder-thread nichts nennenswertes hinzufügen. Du bist allerdings herzlich eingeladen, hier noch etwas zu schreiben! Gerade auf diesem Feld könnte ich kompetente Mitstreiter brauchen, bin da mehr Liebhaber als Kenner.


    Beste Grüße!


  • Musik der Tudorzeit
    Teil II


    Der "orthodoxe" Katholizismus wurde im England des Spätmittelalters durch Wycliff und die Lollardenbewegung erschüttert. Gegenüber diesen teilweise sozialreformatorischen Bestrebungen manifestierte der Adel seine Rechtgläubigkeit mittels Stiftungen, von denen i.d.R. auch die Pflege der Chormusik profitierte. Im Gegensatz zu kontinentalen Stiftsgründungen fanden nicht selten Collegegründungen statt - auf einer gewissermassen protoreformatorischen Weise durchaus auch auf Kosten gewöhnlicher kirchlicher Besitztümer. Die Pflege religiöser Musik war ein wichtiger Bestandteil des täglichen Collegeslebens. Sowohl vor als auch nach den Rosenkriegen kam es zu wahren Gründungswellen, welche somit auch die Gesamtzahl qualifizierter Chöre erhöhten. Unter den der Musik zugeneigten Herrschern Heinrich VII. & VIII. wuchs die Bedeutung der zentralen musikalischen Institutionen weiter.


    Diese Entwicklung wurde mit der Reformation abgeschlossen, als die Kathedralen und Colleges alle entsprechenden Aufgaben der aufgelösten Klöster und Kollegiatsstifte übernahmen. Zudem wurden etliche monumentale Klosterkirchen in anglikanische Kathedralen umgewandelt. Die Chöre bestanden nunmehr endgültig nicht mehr aus Klerikern, sondern aus Berufsmusikern, die eine langwierige Ausbildung hinter sich gebracht hatten. Solche Aufführungsbedingungen beförderten virtuose, eine große Stimmenzahl und kunstvolles Stimmengefüge fordernde Kompositionen. Hier liegt die noch heute hohe Qualität der englischen Kathedral- und Collegechöre begründet. Aus diesen rekrutiert sich wiederum ein wesentlicher Teil der Sänger der modernen britschen Vokalconsorts. Auf bemerkenswerte Weise befördert die Tudorzeit so noch heute ihre "eigene" musikalische Rezeption.



    Die Chorsituation gibt keinen Anlass zur Klage, doch bilden die englischen Lamentationen ein wichtiges Kapitel der Musikgeschichte des 16. Jahrhunderts. Im europäischen Vergleich zeichnen sich diese Werke duch eine persönliche, häufig nichtliturgische Textauswahl und noch eigenwilligere musikalische Realisation aus. Dies wird schon am frühesten Beispiel von John Tuder (Mitte 15. Jht.) deutlich. Dieser Tradition folgt auch Robert White, wobei v.a sein sechstimmiges, mit ornamentalen Melismen versehenes Werk zu beachten ist. Thomas Tallis baut in seinen "lamentatio ieremiae prophetae" immerhin auf Teilen der Gründonnerstagslesung auf. Doch ist die Musik ebenfalls höchst eigenwillig. Ausgeprägt chromatisch sind die Melsimen am Beginn des jeweiligen Abschnitts. Der Kontrapunkt wird über die hebräischen Buchstaben gesponnen. Der Choral, bei White nur noch sehr rudimentär vorhanden, ist gänzlich verschwunden. Die nachreformatorischen Werke wurden vermutlich für Privataufführungen geschrieben. Erst im späten 16. Jahrhundert verfassen in Kontinentaleuropa Victoria und Lassus Klagemusik von ähnlicher Qualität. William Byrds entsprechende Stücke gehören dann bereits ganz in die Zeit von Elisabeth I.




    Fortsetzung folgt !


  • Musik der Tudorzeit
    Teil III


    Messen erscheinen häufig in Form besonderer Festmessen, die mitunter bis in 16. Jahrhundert hinein mit isorhytmischen Bestandteilen versehen waren. Von annähernd gleicher Länge sind die einzelnen Sätze, i.d.R. nur vier davon, da das "Ordinale Ecclesiae Sarum" für das Kyrie auf die jeweiligen Sonn- und Feiertage bezogene Tropen vorsah. Bezeichnend für die Messen der Tudorzeit ist auch hier die großangelegte Vielstimmigkeit. Aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt Tavernes exzellente sechstimmige "Missa corona spinea", später wurde die Zahl der Stimmen weiter erhöht, etwa durch die Altersgenossen Christopher Tye (Missa Euge bone) und Thomas Tallis (Missa Puer natus est nobis).




    Exklusiv insular ist die Form der kleimaßstäblicheren "Lady Mass"- Votivmessen. Feste Bestandteile sind nur Sanctus und Agnus Dei, die übrigen liturgischen oder t.w. auch nichtliturgischen Sätze treten alternierend auf. Der cantus firmus der dreistimmigen Werke von Nicholas Ludford hat einen eigentümlich dekonstruierten Charakter. Leider sind die Aufnahmen der Votivmessen durch Carwood momentan nicht bei den Tamino-Partnern erhältlich, jedoch ist auch Ludfords koventionelle sechstimmige Messe "Benedicta et venerabilis" ein Meisterwerk.


    Die kontinentale Form der Parodiemesse wurde in England weitgehend ignoriert, doch gibt es ein Gegenstück zur französischen "L'homme armé"- Manie in Form der cantus-firmus-Messen über das Liebeslied "The Western Wynde". John Taverners Version ist die kontrapunktisch elaborierteste. Die Melodie wird sechsunddreißigmal durchgeführt, in jedem Satz je achtmal vollständig und einmal unvollständig. Mit diesen geometrischen Proportionen, der Variierung des Satzes, den Verlagerungen des cantus firmus und der Imitationsarmut ein dezidiert englisches, aber in mittelmäßigen Aufführungen auch etwas trocken wirkendes Stück. Tye und Sheppard bezogen sich in ihren "Westwindmessen" direkt auf Taverner. Eine valide CD zum Einstieg in die Welt der Tudormesse.


    Die einzige britische "L'homme armé"- Messe schuf bezeichnenderweise Robert Carver, Komponist am profranzösischen königlichen Hof Schottlands. Seine zehnstimmige Festmesse "Dum sacrum mysterium" vereint dementsprechend französische Konstruktionselemente mit englischer Disposition und Klangpracht. [Schotten unter den Tamino-Lesern mögen die Einordnung dieses Komponisten in den vorliegenden thread ggf. verzeihen!]

    Fortsetzung folgt!

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  • Ein toller thread! Über Robert Carver war ich damals sehr erstaunt, weil man diesen Namen ja nicht so kennt.
    In meiner langen Singegeschichte in Kirchenchören und Vokalensembles gehören die "lamentationes" von Tallis, die ich in zwei verschiedenen Chören gesungen habe, zu den absoluten Höhepunkten (beim zweiten Mal noch als verstärkender Tenor im 2. Alt, das ginge heute nicht mehr). Sehr bewegend die Kompositionen der hebräischen Buchstaben, die in diesem Fall Zahlen darstellen. Im Moment bin ich ja noch in der flämischen Polyphonie zu Hause, morgen beginne ich mich in GOMBERT einzuhören. Wenn ich dann auf die Insel wandere, werde ich diesen thread wieder hervorholen!


    P.S. Gibt es Kompositionen, in denen Zahlen komponiert werden, also eins, zwei, zehn usw., und zwar als einziger Text?

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Zitat

    In meiner langen Singegeschichte in Kirchenchören und Vokalensembles
    gehören die "lamentationes" von Tallis, die ich in zwei verschiedenen
    Chören gesungen habe, zu den absoluten Höhepunkten (beim zweiten Mal
    noch als verstärkender Tenor im 2. Alt, das ginge heute nicht mehr
    )


    Pah!! Ich habe einige der o.g. Werke als Sopran gesungen, das ginge heute auch nicht mehr :baeh01: !


    Zitat

    Gibt es Kompositionen, in denen Zahlen komponiert werden, also eins, zwei, zehn usw., und zwar als einziger Text?

    Also wie die Versanfänge bei Tallis, aber mit den Zahlen als einzigem Textinhalt? Dergleichen ist mir in der spätmittelalterlichen Musik nicht bekannt und die Existenz eines solchen Werkes wäre wohl auch unwahrscheinlich. Die hebräischen Buchstaben/Zahlen in dieser Passage sind ja ein Sonderfall innerhalb der Vulgata (und kommen in den meisten Ausgaben überhaupt nicht vor). Selbst der Komplex "Zahlensymbolik" i. A. ist bereits heikel. Die Probleme bei Mensuralnotation beginnen schon bei der Frage nach taktähnlichen Einheiten, der Zählbarkeit der Longae etc.
    Vielleicht sollte man sich eher an die Moderne wenden, da fällt mir spontan auch nichts ein, mal kurzstueckmeister fragen. [Kommen in Ligetis Nonsense-Madrigalen nicht Zahlen vor?]


    Hoffentlich läßt Du uns an den Resultaten Deines systematisch-geographischen surveys teilhaben!
    Ich wäge gerade einige Themen für neue threads ab (so viel an formidabler Musik ist hier noch gänzlich unerwähnt) - wie wäre es einmal mit einem Versuch an koordinierter Zusammenarbeit?


    Beste Grüße!

  • Hoffentlich läßt Du uns an den Resultaten Deines systematisch-geographischen surveys teilhaben!
    Ich wäge gerade einige Themen für neue threads ab (so viel an formidabler Musik ist hier noch gänzlich unerwähnt) - wie wäre es einmal mit einem Versuch an koordinierter Zusammenarbeit?


    Beste Grüße!

    Lieber Gombert,


    dazu wird es nicht kommen; nicht, weil ich nicht will, sondern weil ich nicht kann. Ich habe nämlich von Musiktheorie keinen blassen Schimmer, da kann es zu einem Dialog nicht kommen.
    Ich beschreibe dir mal, wie ich vorgehe.
    Meinen Bestand und neue Sachen höre ich im Auto, zu Hause die Musikgeschichte.
    Den ersten Abschnitt, das Mittelalter und die Ars Nova ist abgeschlossen. Ich habe einen entsprechenden Artikel zu dieser Zeit gelesen, dann mir die wichtigsten Komponisten und Werke notiert, dann in meinen Beständen nachgesehen, was da ist.
    Dann habe ich hier im Forum nachgesehen, was empfohlen wird. Diese Sachen habe ich gekauft. Dann habe ich alle Sachen nach Komponisten hintereinander gehört, z.T. mit Kopfhörer.
    Aus den schönsten Stücken habe ich mir eine Zusammenstellung gemacht und sie auf der Festplatte gespeichert, was den Vorteil hat, dass man neue Stücke hinzufügen kann, wie jetzt z.B. die Ars - Nova - CD des Orlando- Consorts.
    Danach habe ich den zweiten Abschnitt begonnen, die Polyphonie. Hier habe ich entdeckt, dass ich mich aufs weite Meer begeben habe, weil es da, wie du so schön schreibst, so viel Unentdecktes gibt. Nie hätte ich mal in jungen Jahren gedacht, dass Tomás Luis de Victoria mal einer meiner Lieblingskomponisten werden würde.

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  • Teil IV


    Der Hof spielte für das Musikleben der Nation eine größere Rolle als in vergleichbaren europäischen Flächenstaaten. Nach einem Tiefpunkt zur Zeit der Rosenkriege lag die Zahl der Sänger und Instrumentalisten der Royal Chapel zur Zeit Heinrichs VII. bei etwa 40, so dass sich der Hofmusik mannigfaltige Möglichkeiten boten. Was das Eton Choibook für die Sakralmusik ist, stellt das Fayrfax Manuscript für die Geschichte des englischen Liedes dar. Diese bei Hof vorgetragenen songs zeigen die bekannte Verbindung von t.w. älteren französischer Strömungen mit traditionellen insularen Eigenheiten. Das Fundament bildet der höfische Chanson, wie er seit der Mitte des 15. Jahrhunderts bekannt ist (zeilenweise, nicht wiederholte Deklamation mit instrumetalen Zwischenspielen), bereichert um die neuere französische Imitationstechnik sowie die typische, triolenlastige, verwickelte britische Melodik. Die Unmittelbarkeit und Bildhaftigkeit der musikalischen Umsetzung der Texte ist in der Regel wesentlich deutlicher ausgeprägt als bei französischen Chansons, die im direkten Vergleich oftmals blasser und weniger eindrücklich wirken. Prägnant sind etwa einige Eigenwerke des Kompilators jenes Manuskripts, Robert Fayrfax; hier der bemerkenswerte Chanson "Benedicte whate dremyd I this nyght", wenngleich in einer weniger bemerkenswerten Interpretation:


    /pa26MQRtUjs



    Einer originär älteren Tradition als die englischen "Chansons" gehören die carols an. Sie sind oftmals beträchtlich bearbeitet und in Form mehrstimmiger Sätze überliefert. Während es sich im Ursprung wohl um schlichte Strophen- b.z.w. Tanzlieder gehandelt haben dürfte, widmen die professionellen Abschriften/Bearbeitungen den Inhalt nicht selten in Richtung mehr oder weniger religiöser Stoffe um. Für den noch immer popuärsten spätmittelalterlichen song gilt dies allerdings nicht. William Cornyshs Bearbeitung macht aus dem schlichten "Ah Robin" einen höchst eingängigen zweistimmigen Kanon mit freien Stimmen. Diese (quellenbezogen wohl älteste) Fassung existiert widerum selbst in unzähligen modernen Bearbeitungen. Sehr überzeugend die hier vorgestellte "originalgetreue" Version mit vier Stimmen - vor den größeren Chorbesetzungen sei übrigens gewarnt.


    /RT0K5l42Nh8



    Im Fayrfax Manuscript finden sich auch drei- oder vierstimmige "carols", die stilistisch gesehen weder diesen, noch der Chansontradition, noch den altbekannten geistlichen Liedern angehören. Gleichwohl ist auch ihr Inhalt ein geistlicher, oftmals eine Dialogdichtung (Christus und die Seele des Gläubigen, Christus und Maria, Maria und Johannes etc.). Cornyshs prämadrigaleskes "Woefully arrayed" ist ein passionsbezogenes Werk, getragen von sich steigernden Textwiederholungen. Typisch für diese Art des carol sind die teilweise durchkomponierte, teilweise strophische Form, durchzogen von jener unkonventionellen, exzentrischen Kontrapunktik, wie sie in elaborierterer Form auch der englischen Sakralmusik dieser Zeit eigen ist.


    /15YOCI2XzbM


    Während das "Fayrfax Manuscript" die Musik am Hof Heinrichs VII. widerspiegelt, manifestiert sich die Frühzeit des Nachfolgers im "Henry VIII.'s Manuscript [die folgenden Ausführungen bleiben begrenzt, da bereits threads über Heinrich VIII., van Wylder und Elisabeth I. vorliegen]. Im Vergleich zu den eher feinsinnigen Werken aus der vorangegangenen Regentschaft dominieren nun "schlagerartige", kurze, einprägsame songs, oftmals akkordisch deklamiert. Heinrichs VIII. eigene Lieder, wie etwa das berühmte "Pastyme with good companye", sind gute Beispiele. Diese "launige" Phase endet mit den Wirren der Reformationszeit, nunmehr war Ernsthaftigkeit gefordert. Ein bleibendes Erbe hinterlassen die frühen consort songs. Dabei trug ein "child of the Royal Chapel" (also ein Knabensopran) Senecatexte oder Strophen "im römischen Stil" vor, begeleitet von einem Gambenquartett, welches einen kontinuierlichen Klangteppich legte. Für die - vermutlich - unfreiwillige Komik dieser betont seriösen Szenerie war ein Shakespeare offenbar sehr zugänglich, wie " A Midsummer Nights Dream" belegt.

  • Lieber Gombert, noch stecke ich bei Gombert fest, wovon man natürlich nicht im eigentlichen Sinne sprechen kann, wenn man da gerne feststeckt. Ich habe da gerade eine CD des amerikanischen Ensembles Alamire. Gibt es für Gombert eine ultimative CD, die man haben muss?
    Wenn ich nach England komme, was noch dauert, werde ich diesen thread hier hervorholen!

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Lieber Doktor, wer kommt nur auf die Idee, ich könne mich mit Gombert auskennen? Das ist offensichtlich nicht der Fall, da ich die besagte Alamire-CD noch gar nicht gehört habe (klingt aber vielversprechend!). Mal im Ernst: natürlich empfehle ich an dieser Stelle gerne einige mir bekannte Einspielungen. Ob Dir diese aber neu sind, wage ich angesichts der begrenzten Auswahl zu bezweifeln. Auf die ultimative Aufnahme warte ich auch noch. Trotzdem folgt jetzt ein allgemeiner Alternativvorschlag. Ich wollte threads über einige von Gomberts musikalischen "Brüdern im Geiste" schreiben, etwa Brumel oder Cipriano. Könnte ein gewisser dr.pingel nicht einen Gombert-thread eröffnen (von mir ausgehend sähe das irgendwie doof aus ;) ) in dem er z.B. die Alamire-CD vorstellen könnte? Da würde ich dann ebenfalls Werke und Aufnahmen vorstellen. Oder sollte man stattdessen die genannten Komponisten in einem thread kombinieren? Darüber rätsele ich im Moment ohnehin. Deine Meinung wäre sehr willkommen!


    Grüsse!

  • hallo gombert!


    es wäre schön, wenn du diesen thread noch vervollständigen würdest, indem du mit elisabeth, der letzten herrscherin des hauses tudor, abschließen würdest. ich bin mir sicher, dass du viel zu erzählen hast, beispiele bringen kannst und vor allem cd empfehlungen dazu. zudem würdest du den bereits vorhandenen elisabeth thread vertiefen. das zeitalter von elisabeth ist ja kammermusikalisch eines der interessantesten und vielleicht sogar eines der wichtigsten in der musikentwicklung weltweit, ausgehend von der großen bedeutung der tanzmusik zu dieser zeit. viele komponisten zur zeit elisabeths haben tanzmusik und kirchenmusik zugleich komponiert. das bedeutende dabei war, dass kirchenmusik von den elementen der tanzmusik profitiert hat und umgekehrt ebenso.


    zur zeit elisabeth gab es nicht mehr diese strenge trennung wie noch zu zeiten ihres vaters, der, wie du schon angeführt hast, ein großer förderer der sakralen musik war. man kann annehmen, dass noch zu zeiten heinrichs des achten, basierend auf das hochmittelalter, drei grobe richtungen zu finden sind. die kompositorische oberliga kirchenmusik, die musik an den höfen und die musik des einfachen volkes. bei elisabeth hat aber eine art vereinigung stattgefunden, indem die verschiedenen bevölkerungsschichten etwas näher zusammengerückt sind bzw. auch neue wohlhabende schichten dazugekommen, die selbst musiziert haben, musik genossen haben
    und auch verbreitet haben. elisabeth hat aufgrund der spanischen niederlage und aufgrund ihrer weltweiten expansionen ein neues, einheitliches england geschaffen, das eben auch kulturell gesehen und innerpolitisch nicht mehr in ganzstreng getrennte lager getrennt war, mit ausnahme der kluft zwischen katholiken und den anhängern der angklikanischen kirche. dass kirchenmusik/motetten elemente in der tanzmusik (auch gesang) zu finden sind, beweisen beispielsweise große komponisten wie morley, byrd oder blankes. tanzmusik und popularmusik der renaissance und des frühbarocks waren jetzt nicht mehr nur einfache, rythmische tanzstücke, zu denen man
    "abgegangen" ist. man beachte nur dowland oder anthony holborne, die aufgrund dieser neuen kompositionstechniken, ausgehend von einer art verschmelzung der einst verschiedenen lager, kunstvolle, komplexe, polyphone popularmusik geschrieben haben.


    danke für deine sehr interessanten beiträge! :)

  • Hallo PeterP,
    da der Elisabeth-thread bereits existierte, waren die hiesigen Beiträge explizit als Ergänzung konzipiert; andernfalls sähen sie von Anfang an ganz anders aus. Eigentlich fehlt noch so manches zur vorelisabethanischen Profanmusik, doch fühle ich mich da, wie erwähnt, nicht ausreichend firm. Insofern werde ich Deiner Bitte und jener unseres Forengründers nicht "vollumfänglich" nachkommen können. Allerdings ist dieser präelisabethanische Tudorthread ohnehin noch nicht abgeschlossen (die Auswirkungen der Reformation z.B. sind noch unterbelichtet) - mit etwas Hilfe und Zusammenarbeit würde ich mich ggf. auch noch einmal den weltlichen Klängen widmen. Du hast in Deinem letzten Beitrag ja bereits die Überleitung zu Elisabeth I. geschaffen. Ich weiss noch nicht, wie weit ich darüber hinausgehen kann, ohne den bereits bestehenden sechs threads über Musik aus der Zeit der Queen "vorzugreifen".
    :hello:


  • Zu den besonders aufwändig konzipierten englischen Messen des 16. Jahrhundert gehört John Taverners sechstimmige "Gloria tibi trinitatis". Nahezu alle typischen Elemente der tudorzeitlichen Ordinariumsvertonungen sind hier zu entdecken, zugleich nimmt aber die imitatorische Arbeit ein für insulare Verhältnisse ungewöhnliches Ausmass an. Der cantus firmus - einer Vesper zum Dreifaltigkeitstag entnommen - durchläuft alle Sätze dreifach, stellt jedoch nicht die einzige werkübergreifende Klammer dar. Ein gleichlautend beginnendes Oberstimmenterzett eröffnet alle Sätze, deren jeweiliger Schlussabschnitt vermittels Diminution der c.f.-Notenwerte hervorgehoben wird - diese "beschleunigte Coda" ist besonders markant im Gloria zu vernehmen.


    Der cantus firmus wird auf recht ungewöhnliche Weise geführt. Mitunter setzt er während vollstimmiger Abschnitte aus, hingegen kann er selbst bei drei- oder vierstimmigen Passagen an oberster Stelle des Satzes stehen und die weiteren Stimmen mittels breiter Notenwerte "beschirmen". Dabei wird er nicht wie üblich vom Tenor vorgetragen, sondern vom mean, der zwischen treble und den beiden counter angesiedelt ist. Im engeren Sinne freie thematische Motive finden sich kaum, stets wird auf den c.f. Bezug genommen, mitunter auch in Form einer "variierenden Antizipation" des eigentlichen Themeneinsatzes. Erleichtert wird diese Methode, indem der der cantus firmus häufig in seine vier Hauptphrasen aufgespaltet wird. Für den Hörer vollständig und unmittelbar klanglich präsent ist er v.a. im Benedictus.


    [media]/TnfdA7oWKr4?list=PLZjZC2EAiZWdlgWZB6iHBNfyST3XPS6Nh[/YouTube]


    Englisch ist der weite Ambitus von mehr als drei Oktaven - die sich daraus ergebenden Klangwirkungen sind sehr fein auf die auf die Polyphonie abgestimmt. Ebenfalls bezeichnend ist die ornamentale Stimmführung, die keineswegs mit der "kontinentalen" Durchimitation kollidiert. Zur Exponierung dieser extravaganten Verläufe - insbesondere beim treble - wird die Stimmenzahl immer wieder einmal reduziert. Eine besonders alte insulare Tradition lebt in den triolisch geprägten, in zwei Stimmen oder Stimmgruppen geführten Abschnitten weiter.


    Tavernes Messe sollte stilbildend werden. Robert White etwa adaptierte schlichtweg das ganze "Et incarnatus est" in sein sechsstimmiges Magnificat. Auch die kontrapunktische Technik des "In nomine" aus dem Benedictus wurde nicht nur imitiert, sondern oft auch zitiert, so von Byrd und selbst noch von Purcell.


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  • Ergänzung zum voranstehenden Video:


    Gleich zu Beginn erklingt der cantus firmus.


    Gloria - 3:00
    Credo - 15:55
    Sanctus - 26:45
    Agnus Dei - 36:50

  • Mit viel Interesse habe ich diesen schönen Thread gelesen. Tatsächlich verwunderte mich, wie wenig wir hierzulande über diese, fallweise außergewöhnliche Musik wissen. Ich muss gestehen, dass ein Großteil der von Gombert genannten Namen mir ein nicht einmal ein Begriff waren.
    Nach einigen eindrucksvollen Hörerfahrungen trat somit für mich zutage, wie sehr dieser Musikstil sich von zu gleicher Zeit auf dem Kontinent komponierter Musik unterscheidet. Bereits nach wenig Takten bemerkt man, dass hier nicht der Josquin'sche Schönklang frankoflämischer Manier vorherrscht, sondern eine eigentümlich schweifende Musiksprache, die wenig Wert auf "Regelkorrektes" Verhalten legt und statt dessen mit ständig unerwarteten harmonischen Verläufen (soweit die Verwendung dieses Ausdrucks in modaler Musik zulässig ist) und sehr intensiver Textausdeutung hervorsticht. So hat man gleichzeitig den Eindruck, in unmittelbarer und ständig abwechslungsreicher Weise an der Musik teilzuhaben und gleichzeitig erzeugen diese Klänge und vor allem die melodischen Verläufe nahezu eine Art "Trance".


    Hier möchte ich als Beispiel das besonders interessante Werk von John Browne vorstellen, der um 1490 aktiv war. Er komponierte ganze 10 der erhaltenen Werke aus dem "Eton Choir Book", und ist somit der darin meist vertretene Name.


    Sehr eindrucksvoll ist sein Stabat Mater:
    watch?v=L4W5arUAqKs


    Gleich der eröffnende Abschnitt "Stabat mater dolorosa juxta crucem lacrimosa" setzt in berührender Weise den sehr hohen (Knaben-)sopran als klangschönen Ausdrucksträger ein. Gleichzeitig wird sofort zu Beginn durch zahlreiche Alterationen und Querstände sowie damit verbundene ungewöhnliche Dissonanzen der Schmerz der leidenden Mutter Christi in fassliche und sehr expressive Tonsprache gebracht.
    Browne wechselt innerhalb seines Stückes häufig die Besetzung. Sich an die Strophen des mittelalterlichen Reimgedichtes haltende setzt er abschnittsweise teilweise nur zwei und dann wieder bis zu sechs Stimmen ein, was eine regelrecht dramaturgische Wirkung entfaltet.
    Die Imitation wird als Kompositionstechnik zwar angewendet (beispielsweise imitiert der Sopran in seinem ersten Einsatz das Anfangsmotiv des Tenors), doch nicht durchgehend als strenges Prinzip betrachtet. Der Ausdruck steht hier im Vordergrund gegenüber dem Satz.


    Sehr wirkungsvoll setzt Browne Triolen ein, die seine langen Melismen färben, etwa bei "Ut sibi complaceam" (ab 06:47 in angeführtem Youtube Link)


    Sogar hinsichtlich des Textes gibt in England Unterschiede zu Kontinentaleuropa: Das an sich "verbindliche" Stabat Mater existiert in einer in manchen Strophen deutlich anderen, nur in England verwendeten Fassung.


    Eine besonders eindrucksvoller Moment ist dadurch die Strophe


    Et dum stetit generosa
    Iuxta natum dolorosa
    Plebs tunc canit clamorosa:
    'Crucifige, crucifige'


    welche man den meisten bekannten Stabat Mater Kompositionen nicht finden kann.


    Mit stoßenden Tonwiederholungen stellt Browne das Schreien des Volkes dar (08:16). Dieses bleibt auf einem eindrucksvollen Akkord stehen. Eine Generalpause wurde damals selbstverständlich nicht notiert, ist jedoch an dieser Stelle hoch wahrscheinlich.
    Das folgende "crucifice, crucifige" (08:30) steht – gemessen an der unterschiedlichen Musiksprache – an Intensität seinem Nachfahren in Bachs Matthäuspassion kaum nach.


    Der folgende Vers


    O quam gravis illa poena
    Tibi, virgo poenae plena
    Commemorans praeamoena
    Iam versa in maestetam

    zeigt in starkem Kontrast hierzu einen Klagegesang der Männerstimmen, der sich in langen Melismen ohne Haltepunkt über nahezu eine halbe Minute spinnt. (10:30)
    Dieser wird von einem "Duett" der Oberstimmen abgelöst (10:54), welches wieder über beinahe eine ganze Minute dahinfließt und dann erst mit Unterstützung des Basses wieder alle Stimmen involviert, die dann in voller Klangpracht geführt, für eine Ausdruckssteigerung wieder auf einer anderen Ebene sorgen.


    Besonders interessant ist es, das etwa zeitgleich komponierte Stabat Mater Josquins zu hören:


    watch?v=3qx_JjPrh5M


    Hier dominiert italienischer Schönklang. Der Ausdrucksgehalt des Textes wird der Klassizität des Stils untergeordnet. Es gelten offenbar gänzlich andere Wertmaßstäbe, die einen ästhetischen Genuss gegenüber plastischem Musikerlebnis bevorzugen. [Der Stil Josqins ist oft nahezu so verbindlich und "vorhersehbar" wie derjenige Palestrinas.]


    John Browne hingegen stellt also die Expression über Regeln. Über weite Strecken ist es hier schwierig, einer Tonart zu folgen, der Satz scheint bewusst mit vielen Akzidentien harmonisch offen und frei gestaltet. So ergibt sich das Bild einer sehr abwechslungsreichen und intensiven Dramaturgie mit gleichzeitig intensiv meditativem Charakter, der aus eben jener Uneindeutigkeit entsteht, die ein bewusstes Verfolgen schwierig macht jedoch ein offenes Sich-Einlassen auf die Klangwirkung leicht erscheinen lässt.


    Dieses Beispiel Brownes ragt vielleicht hervor, doch fällt an diesen Werken der Tudorzeit generell die vom Kontinent relativ autonome Musiksprache auf, die gweissermaßen fremd klingt und einen sehr hohen Reiz ausübt.


    Eine Frage, die wohl Gombert am besten beantworten könnte, ist: wieso hat sich auf der Insel so unabhängig vom restlichen Europa ein so eigener und vor allem expressiver Stil entwickelt? Könnte das in irgend einer Weise mit der Existenz bzw. Gründung der verschiedenen Chöre zusammenhängen?


    :hello: Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Ich muss hier nur kurz über eine überraschende Entdeckung berichten. Ich dachte ja von Byrd immer etwa geringer als von Tallis, bis gestern. Da brachte unser Chorleiter eine Bearbeitung von Byrds zweiteiliger Motette "Ne irascaris, Domine" mit, in einer Bearbeitung für Alt, TTBB. Wir, unsere beiden Altistinnen und die etwa 10 Männer, waren vollkommen aus dem Häuschen ob der Kraft und Schönheit dieser Musik, die mich sehr stark an eines meiner Lieblingsstücke von Tallis erinnerte, nämlich an die "Lamentationes Jeremiae", ein Werk, das ich schon in drei verschiedenen Chören gesungen habe und immer noch halb auswendig kann. Morgen, am Sonntag, sollte dann die erste Aufführung sein, aber drei Mitglieder, darunter der Chorleiter, konnten nicht singen wegen einer Erkältung. Da haben wir uns getröstet, dass wir es dann beim nächsten Mal umso besser machen. Bei YouTube gibt es eine tolle Aufnahme, so sagten mir die anderen; ich konnte sie noch nicht hören (Computerprobleme).

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