Oboenkonzerte des 18. Jahrhunderts

  • Es ist noch gar nicht lange her, daß ich meine Liebe zur Oboe als Soloinstrument entdeckt habe, genauer gesagt haben mich heute einige Hörproben von Werken des sogenannten Nischenrepertoires so begeistert (ist auch eine Stimmungssache), dass ich mich entschlossen habe, diesem schönen Instrument und seinen Konzerten einen eigenen Thread zu widmen. Im Moment ist das Thema auf das 18. Jahrhundert beschränkt - mein persönliches Lieblingszeitalter. Bei Interesse und Erfolg dieses Threads wird es jedoch auch einen für Oboenkonzerte der Romantik geben. Ich bitte hier nur Aufnahmen vorzustellen die man persönlich kennt und vielleicht ein paar Anmerkungen dazu zu machen. Bitte keine reine Aufzählung von Werken - das finde ich bei Wikipedia.
    Sinn ist es dem interessierten Klassikfreund das Instrument näher zu bringen und Interesse oder vielleicht sogar Begeisterung hervorzurufen. Ich habe heute Konzerte von relativ unbekannten Komponisten gehört, die viel mehr Werke geschrieben haben als je veröffentlicht wurden, wobei das gehörte Appetit auf mehr macht. Meist handelt es sich natürlich um Solisten dieses Instruments, die Konzerte für sich selbst schrieben um zu glänzen. Mehr davon im Laufe des Threads......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Oboe ist mein Lieblingsinstrument unter den Holzblasinstrumenten und deshalb gibt es eine kleine aber feine Ecke in meiner LP-Sammlung vor allem mit Aufnahmen von Heinz Holliger und Lajos Lencses. Einige der schönsten Oboenkonzerte sind auf dieser CD zu finden, alle Komponisten waren auch Opernkomponisten und bei den Werken von Donizetti und Bellini hört man das auch sofort. Das sind eigentlich Opernarien für Oboe gesetzt, aber wunderschön. Da kann man immer nur in den Klängen schwelgen.


  • Die auf der oben gezeigten CD genannten Komponisten sind aber 19. Jahrhundert.

    Zur Vorgabe von Alfred 18. Jh. habe ich nur ein Lieblings-Oboenkonzert, das von Marcello:


    Alessandro Marcello. Sein bekanntestes Werk ist das Konzert für Oboe und Orchester d-Moll, das Johann Sebastian Bach später für Cembalo solo arrangierte (BWV 974).


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier nund die CD, welche mich zu diesem Thread inspiriert hat: Es sind 3 Oboenkonzerte des eins berühmten Oboisten Johann Christian Fischer (1733-1800), ergänzt durch eines von Carl Stamit (1845-1801) wobei mit jene von Fischer fast besser gefallen. Auffällig ist ihre Lieblichkeit und Eleganz was auch bei der Produktinfomation völlig richtig hervorgehoben wird. Der Stil wird mit jenem, von Johann Christian Bach verglichen, einem meiner Lieblingskomponisten - kein Wunder, dass ich von den Konzerten hingerissen war. Die drei vorliegenden Konzerte sind indes nur ein kleiner Teil dessen was Fischer auf diesem Gebiet geschrieben hat, insgesamt waren es 14, Inwieweit sie erhalten geblieben sind weiß ich nicht - Ich bin guten Mutes zumindest einige von ihnen dereinst noch zu hören.....

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred Schmidt

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Außer dem Marcello-Konzert sind die bekanntesten Oboenkonzerte aus dem 18. Jhd. vermutlich die Albinonis, einige auch für zwei Oboen, die in gemischten Sammlungen (mit Streicherkonzerten) erschienen sind, op.7 und op.9. Angefangen von I Musici mit Holliger gibt es eine Anzahl von Einspielungen. Folgende sehr preiswerte Brilliant-Ausgabe (Original war Philips) enthält diese Albinoni-Konzerte, sowie je eine CD mit einer Auswahl von Konzerten Telemanns und Vivaldis. (Es gibt von beiden Komponisten freilich mehr...)
    Von JS Bach gibt es kein originales Oboenkonzert, allerdings sind mehrere Rekonstruktionen auf Basis der Cembalokonzerte (und Kantatensätzen) gängig, am bekanntesten c-moll f. Violine und Oboe und A-Dur für Oboe d'amore.
    Händel werden drei Oboenkonzerte zugeschrieben, eines davon ist wohl nicht authentisch (die anderen sind ziemlich frühe Werke, das g-moll ist wohl das bekannteste). Aus den Konzerten op.3 ist #3 als Oboenkonzert (alternativ für Traversflöte) bekannt.
    (Holliger hat die auch alle gespielt; Bach, Händel, Marcello sind leider nicht in der Brilliant-Box drin.)


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)