Andrea Moses scheidet mit Ende der Spielzeit 2013/14 aus Ensemble der Oper Stuttgart aus

  • Soeben erhielt ich eine Pressemitteilung der Oper Stuttgart


    Zitat

    Die Regisseurin Andrea Moses wird mit Auslaufen ihres Vertrags zum Ende der Spielzeit 2013/14 aus dem Ensemble der Oper Stuttgart ausscheiden. Die Position eines Leitenden Regisseurs wird nicht wieder besetzt werden.


    Sie soll allerdings als Gastregisseurin weiterhin beschäftigt werden....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Als Stuttgarter muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nicht eine Inszenierung von Frau Moses gesehen habe. Aber ich bin mir sicher, hier im Forum genügend Fachkompetenz zu haben, die mir raten wird, ob ich das jetzt noch schnell nachholen muss oder nicht. :D


    Gerade ging ihre Falstaff-Inszenierung an den Start.

  • Man weiß ja nie was nachkommt."Personelle und ästhetischen Neuausrichtung der Oper Stuttgart " - das kann vieles heissen.....
    Zur allgemeinen Orientierung jedoch ein link zur Oper Stuttgart, wo es eine Slideshow (Achtung ! LAANGE Ladezeiten) zur Inszenierung von Don Giovanni gibt....


    http://www.oper-stuttgart.de/spielplan/2067/don-giovanni/


    Edit:


    Nachdem ich mir Ausschnitte von Inszenierungen des derzeitigen Intendanten Jossi Wieler kurz angesehen habe gehe ich davon aus, daß es zu keinen wesentlichen stilistischen Veränderungen kommen wird :stumm:


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Man weiß ja nie was nachkommt.

    Oder vorher war, nämlich eine öde Neuenfels-Inszenierung, dessen Schwachsinnshöhepunkt war, dass die Bauermädchen statt Brüsten Euter trugen. Es gibt zum Glück kein Bild davon im Netz.

  • Die sehr geehrte Frau Moses war vor ihrem Einsatz in Stuttgart mehrere Jahre in Dessau verunstaltend tätig. Dessau war lange Zeit (unter der Ära Johannes Felsenstein) ein beliebtes Ziel Berliner Opernfreunde, auch meine Frau und ich haben dort herrliche Inszenierungen gesehen (z.B. Holländer, Bajazzo/Cavalleria, Salome, Luise Miller, die Räuber von Verdi, einen tollen Faust von Goethe, Carmen, Bettelstudent, Tristan).


    Als Frau Moses sich auf eine inszenierungstechnische Stufe mit Konwitschny u.a. stellte, haben nicht nur wir unsere Besuche eingestellt, auch viele Berliner sind nicht mehr gekommen. Seit Frau Moses weg ist (was viele Dessauer mit Wohlwollen begrüßten), kommen auch die Berliner wieder häufiger, aber der Inszenierungsschwachsinn hat Einzug gehalten (man braucht sich nur die Bilder vom Dessauer Ring auf der Website anzusehen).


    Auch wenn ich selbst nicht mehr in Dessau zu Besuch bin, habe ich erstklassige Informationen, denn in Roßlau wohnt eine Studienkollegin und Theaterfreundin von mir.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lassen wir die Gefeuerte selbst zu Wort kommen. Im aktuellen Stuttgarter Opernjournal läßt sie noch vermelden:


    "Das Stuttgarter Opernpublikum ist sehr interessiert an dem, was auf und hinter der Bühne passiert. Ich finde es großartig, dass sich auch das Publikum tatsächlich mit Kunst beschäftigen und Ideen den Raum und die Chance geben will, sich zu entfalten.


    Das ist etwas ganz anderes, als wenn man Kunst nur nach Leistungen wie im Sport beurteilt oder als Unterhaltungs- oder Repräsentationsevent betrachtet. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine Institution mit einem Bildungsauftrag sind, also müssen wir auch einen Bildungsanspruch haben.


    Oper, das ist vor allem ein Ort der Phantasie – und es ist toll, ein Publikum zu haben, das das genauso sieht. Und ja, klar, bei diesem Publikum fühle ich mich nicht nur angenommen, sondern auch angekommen."


    Offenbar sieht das die Mehrheit anders und so haben die Verantwortlichen die Reißleine gezogen.

    Freundliche Grüße Siegfried