Gioacchino Rossini - im Kreuzfeuer

  • Gioachino Rossini (1792-1868) war wohl der bekannteste und beliebteste Opernkomponist des Belcanto. Es gabe deren meherere als heute bekannt sind, aber Rossini, Bellini und Donizetti überstrahlten all die anderen. Interessanterweise gibt es eine gar nicht so kleine Gruppe von Opernliebhabern, welche die Genialität Rossinis in Frage stellt und sich an der Leichtigkeit, Beschwingtheit und angeblichen Seichtheit seiner Melodien - welche aus ihm nur so heraussprudelten wie aus einem Springbrunnen - stösst.
    Rossinis Leistungen sind einerseits aus dem Geist seiner Zeit, der Nachfrage der italienischen Opernhäuser zu beurteilen - aber auch danach- daß sich etliche seiner Opern nach wie vor im heutigen Repertoire behaupten können - und das nicht nur "nebenbei"
    Als erklärter Rossini-Fan eröffne ich hiemit das Thema....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Interessanterweise gibt es eine gar nicht so kleine Gruppe von Opernliebhabern, welche die Genialität Rossinis in Frage stellt und sich an der Leichtigkeit, Beschwingtheit und angeblichen Seichtheit seiner Melodien - welche aus ihm nur so heraussprudelten wie aus einem Springbrunnen - stösst.


    Lieber Alfred,


    Wo sind diese Kritiker? War mir bisher vollkommen unbekannt. Rossini, dieser Name ist einfach Oper bester Qualität! Wer den Belcanto liebt, der liebt auch Rossini! Natürlich gibt es in seinem Opernschaffen Opern von nicht immer so heroischer Größe, dass man sagen könnte "Jede Oper ein absolutes Meisterwerk" Das gelang auch Donizetti und Bellini nicht. Und auch Verdi hatte seine sogenannten Galeerenjahre, bevor er im Publikum die nötige Anerkennung fand.


    Das zeugt schon davon, dass Rossini in seinem Opernschaffen Opern wie am Fließband produzierte. Er verwendete viele seiner Ouvertüren für seine Werke ein zweites Mal. All das ist für mich nicht weiter schlimm und keineswegs ein Qualitätsverlust. Und hätte er nur die Ouvertüren zu seinen Werken geschrieben, er hätte die gleiche Berühmtheit erlangt, die er noch heute genießt. Er war ja übrigens jemand, der das Leben wirklich genoss. Er liebte die Frauen und vor allen Dingen "sehr gutes Essen" (er war ein ausgezeichneter Koch). Ich zolle ihm großen Respekt, denn für mich ist er einer der ganz Großen geblieben.


    Er verdient es, in Santa Croce in Florenz bei den ganz Großen zu sein (Michelangelo, Galilä, Dante etc.). Dort habe ich ihn mehrere Male besucht. Seine Musik (besonders die Ouvertüren) geben alle seine Lebensfreude und Lebenslust wieder. Nach seinem Wilhelm Tell hat er nicht mehr komponiert und nur noch das Geld, das er verdient hat (und das war eine Menge), wieder ausgegeben (hat bis zu seinem Tode mehr als gereicht....) Welch ein vernünftiger Mensch!


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Ich oute mich auch als Freund Rossinischer Musik, und zwar der heiteren wie der ernsten. Insofern habe ich natürlich alle Ouvertüren in meiner Sammlung, natürlich den Barbiere (auf CD natürlich mit der Callas, und auf DVD natürlich mit Abbado, Prey, Alva, Berganza, Dara und Montarsolo), natürlich das Stabat Mater mit Giulini, aber auch die sechs Streichersonaten, einmal in einer Fassung für Streichquartett und einmal in einer Fassung für Streichorchester.
    Natürlich habe ich auch den Wilhelm Tell als DVD in meiner Sammlung in einer Aufnahme der Mailänder Scala mit Riccardo Muti.
    Als Meister der heiteren Oper überragte er m.E. Donizetti.


    Dass er dennoch nicht bei jedermann bekannt ist, zeigt folgende Szene:


    "Ein Pärchen geht in ein Nobelrestaurant zum Essen. Beide bestellen Tournedos Rossini. Der Mann erkundigt sich beim Ober, von wem die herrliche Musik ist, die aus den Lautsprechern ertönt. Der Ober entgegnet leicht indigniert: "Die ist von Maestro Rossini, mein Herr!"


    Liebe Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich bin kein großer Rossini-Kenner, aber diese Oper hier liebe ich, ein Hit nach dem anderen und Sänger und Dirigent sind wohl kaum zu toppen:


  • Wenn man so ein bisschen Belcanto-Opern sammelt, kommt man an Rossini kaum vorbei, obwohl es ja auch noch jede Menge anderer Belcanto-Komponisten zu der Zeit gab.



    Ich habe da mal aus meiner Sammlung ein paar Opern aufgelistet, sortiert nach Enstehungsjahr, also beginnend mit ca. 1810/12 und endend mit 1829, dem Wilhelm Tell.
    Danach war er nicht - wie oben gesagt - untätig. Er hat zwar keine neuen Opern mehr geschaffen, aber eine Menge kleinerer Werke und Lieder, Hymnen, Kantaten und geistliche Werke.


    Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es liegen auch nocht etliche CDs und DVDs hier, die noch nicht in meiner Liste enthalten sind und die ich noch nicht gehört und gesehen habe... und wahrscheinlich nicht mehr hören werde, und auch noch ein paar Radio-Mitschnitte auf der Festplatte.
    Gioachino Antonio Rossini (* 29. Februar 1792 in Pesaro; † 13. November 1868 in Paris-Passy)
    L’EQUIVOCO STRAVAGANTE
    Wildbad 2001 - Petrova, Felice, Vinco, Schmuck – Zedda
    Modena 2001 - Voznessenskaia, Morini, Miotti, Martino – Carrisi (DVD)
    LA CAMBIALE DI MATRIMONIO
    Schwetzingen 1989 - delCarlo, Hall, Kuebler, Rinaldi, Feller – Gelmetti (VHS)
    London 1990 - Rossi, Comenici, Simone, Pratico, Facini – Viotti
    Wildbad 2006 - Priante, Samsonova, Zanfardino, Mastrototaro – Franklin
    L’INGANNO FELICE
    London 1992 - Carolis, Felle, Zennaro, Previato, Serraiocco – Viotti
    Paris 1996 - Massis, Gimenez, Gilfry – Minkowski
    TORVALDO E DORLISKA
    Wildbad 2003 - Rys-Evans, Cigna, Utzeri, Bianchini, Bellavia – de Marchi
    CIRO IN BABILONIA
    Wildbad 2004 - Botto, Gemmabella, Ali-Zade, Gierlach, Trucco – Fogliani
    L’OCCASIONE FA IL LADRO
    Turin 1973 - Rinaldi, Malagu, Gaifa, Ririno, Fissore, Socci – Gui
    Pesaro 1987 - Serra, Gimenez, Desderi, D’Intino, Raftery – Accardo
    London 1992 - Bayo, Carolis, Zennaro, Provvisionato, Previati – Viotti
    LA SCALA DI SETA
    Schwetzingen 1990 - Rinaldi, Griffith, Serra, Bunell, Kuebler – Gelmetti (VHS)
    London 1992 - Corbelli, Ringholz, Vargas, Carolis – Viotti
    Pesaro 1996 - Serra, Matteuzzi, Carolis, Bartoli – Ferro
    Freiburg 2005 - Zeffiri, Radomirska, Abete, Navaro – Cremonesi (DAT)
    Wildbad 2007 - Zyatkova, Ali-Zade, Mirabelli, Guagliardo – Fogliani (DAT)
    LA PIETRA DEL PARAGONE
    Hamburg 1963 - Krause, Roth-Ehrang, Ahlin, Urban, Steiner, Wilhelm – Stein (DVD s/w)
    Modena 1992 - Molinari, Scaltriti, Barbacini, Matteo, Trovarelli – Desderi
    Wildbad 2001 - Bienskowska, Rita, Herrmann – de Marchi
    Parma 2010 - Prina, Holloway, Giordano, Lis, Zapata – Spinosi (DVD)
    LA SIEGE DE CORINTHE
    Genua 1992 - Serra, Lippi, Raffanti, Comencini, Caforio – Olmi
    LA GAZZETTA
    Napoli 1960 - Tajo, Tuccari, Galli, Monreale, Casoni, Cava – Caracciolo
    Putbus 1995 - Tisi, Verdera, Ruggeri, Sergiel, Saudelli – Keitel
    Pesaro 2000 - Bolfagelli, Martinez, Polbarelli, Syracusa – Barbacini §
    Wildbad 2007 - Orestano, Gauthier, Mastrototaro, Bruzzaniti, Bevacqua – Franklin
    IL SIGNOR BRUSCHINO
    Milano 1951 - Bruscantini, Noni, Spruzzola, Poli, Soley – Giulini
    Milano 1954 - Capecchi, Ribetti, Maugeri – Gerelli
    Warschau 1985 - Wolanski, Moleda, Mahler, Slowakiewicz – Kasprzyk
    Pesaro 1988 - Dara, Devia, Rinaldi, Favano – Renzetti
    Torino 1988 - Carolis, Orciani, Pratico, Spagnoli, Lytting – Viotti
    Schwetzingen 1989 - Corbelli, Feller, Rinaldi, Hall, Kuebler – Gelmetti (VHS)
    London 1991 - Ramey, Battle, Desderi, Lopardo, Arevalo – Marin
    Wörgl 2000 - Ruggeri, Kouda, Tisi, Saudelli – Kuhn
    Ferrara 2002 - Codeluppi, Lenni, Rossi, Giogele, Marani – Desderi
    TANCREDI
    Köln 1978 - Cossotto, Cuberli, Hollweg – Ferro §
    Schwetzingen 1992 - Nissa, Bayo, Gimenez, D’Arcangelo – Gelmetti (DVD)
    Brügge 1994 - Podles, Jo, Olsen, Spagnoli – Zedda
    L’ITALIANA IN ALGERI
    Milano 1957 - Berganza, Bruscantini, Petri, Misciano, Falachi – Sanzogno (Qu.)
    Florenz 1963 - Berganza, Alva, Corena, Panerai – Varviso
    Turin 1968 - Horne, Monarchesi, Petri, Tavolaccini, Cavicchioli – Franci
    Milano 1969 - Berganza, Bruscantini, Misciano, Petri – Sanzogno
    München 1969 - Hallstein, Schramm, Kesteren, Nicolai, Kotzerke – Eichhorn (dt.) (DVD)
    Dresden 1976 - Valentini-Terrani, Benelli, Bruscantini, Dara – Bertini
    Köln 1979 - Valentini-Terrani, Araiza, Dara, Bima – Ferro
    Pesaro 1980 - Horne, Palacio, Battle, Ramey, Zaccaria, Trimarchi – Scimone
    Schwetzingen 1987 - Soffel, Kannen, Focile, Gambill, McLean – Weikert (DVD)
    Lausanne 1997 - Larmore, Gimenez, delCarlo, Corbelli – Lopez-Cobos
    München 2002 - Kasarova, Savoia, Basso, Tarver, Simone – Viotti
    New York 2004 - Borodina, Florez, Furlanetto, Patriarco – Levine
    Washington 2006 - Borodina, Florez, Simone, Petriva, Abdrazakov – Frizza (DAT)
    Wildbad 2008 - Regazzo, Gonzales, Giannoulidou, Mastrototaro, Brownlee – Zedda
    IL TURCO IN ITALIA
    Milano 1954 - Callas, Gedda, Rossi-Lemeni, Stabile – Gavazzeni
    Rom 1958 - Sciutti, Bruscantini, Lazzari, Calabrese – Sanzogno
    Berlin 1971 - McDaniel, Czerwenka, Hallstein, Prey, Dallapozza – Patane (dt.)(+DVD)
    London 1981 - Caballe, Ramey, Palacio, Nucci – Chailly (Qu.)
    London 1991 - Jo, Alaimo, Gimenez, Corbelli – Mariner
    Caen 1995 - Loup, Roberts, Maurus, Ivaldi, Guigue – Pelissier (DVD)
    Milano 1997 - Bartoli, Pertusi, Vargas, Corbelli – Chailly (Qu.)
    Zürich 2001 - Bartoli, Raimondi, Rumetz, Widmer, Macias – Welser-Möst (DVD)
    Chieti 2003 - Carolis, Papatansiu, Gagliardo, Moretti, Pinti – Conti
    Pesaro 2007 - Vinco, Marianelli, Concetti, Taddia, Adami – Allemandi (DVD)
    Genua 2009 - Papatanasiu, Alaimo, Simone, Siragusa, Nappa – Webb (DVD)
    ELISABETTA REGINA D’INGLATERRA
    London 1975 - Caballe, Carreras, Masterson, Benelli – Masini
    IL BARBIERE DI SIVIGLIA
    Berlin 1929 - Patzak, Weltner Kandl, Meyen, Abendroth – Weigert (dt.)
    Rom 1946 - Gobbi, Corradi, Tagliavini, Tajo – Morelli (Qu.)
    Frankfurt 1948 - Fehringer, Ambrosius, Barabas, Schneider – Schröder (dt.)
    Milano 1950 - Taddei, Infantino, Badioli, Simionato, Cassinelli – Previtali
    Mailand 1952 - Bechi, Valetti, Gatta, Luise, Rossi-Lemeni – de Sabata
    Mailand 1952 - Angeles, Monti, Bechi, Rossi-Lemeni, Luise – Serafin
    Paris 1955 - Doria, Jansen, Baroni, Depraz, Musy – Fournet (franz.)
    Florenz 1956 - Simionato, Misciano, Bastianini, Siepi, Corena – Erede (Qu.)
    Mailand 1956 - Callas, Alva, Gobbi, Luise, Rossi-Lemeni – Giulini
    Berlin 1957 - Prey, Köth, Frick, Holm – Schüchter (Qu.dt.)
    London 1957 - Gobbi,Callas,Alva, Ollendorf – Galliera
    New York 1958 - Peters, Valetti, Merill, Corena – Leinsdorf
    München 1959 - Prey, Wunderlich, Köth, Hotter, Proebstl – Keilberth (DVD,dt.)
    München 1960 - d’Angelo, Monti, Capecchi, Tadeo – Bartoletti
    Bukarest 1960 - Ianculescu, Teodorian, Herlea, Gabor – Brediceanu
    Glyndebourne 1962 - Angeles, Sarti, Alva, Bruscantini – Gui
    München 1964 - Wächter, Kmentt, Hallstein, Kusche, Frick – Löwlein (Qu.dt.)
    Napoli 1964 - Berganza, Benelli, Ausensi, Corena – Varviso
    Berlin 1964 - Streich, Grumbach, Haefliger, Borg – Peters (Qu.dt.)
    Berlin 1965 - Pütz, Schreier, Prey, Crass, Ollendorf – Suitner (dt.)
    Wien 1966 - Grist, Wächter, Wunderlich, Czerwenka, Kunz – Böhm
    New York 1966 - Grist, Herlea, Shirley, Siepi, Corena – Varviso
    Hamburg 1967 - Lang, Maloy, Modenos, Stilke – Annovazzi (Qu.)
    Salzburg 1968 - Alva, Prey, Major, Corena, Montarsolo – Abbado
    London 1971 - Berganza, Prey, Alva, Dara, Montarsolo – Abbado
    Köln 1972 - Popp, Anheisser, Winkler, Moreira, Feller – Fischer (dt.)
    London 1974 - Sills, Gedda, Milnes, Capecchi, Raimondi – Levine (Qu)
    Milano 1974 - Alva, Berganza, Prey, Montarsolo, Dara – Abbado (DVD)
    London 1982 - Baltsa, Araiza, Allen, Trimarchi, Lloyd – Marriner
    Torino 1987 - Pola, Blake, Dara, Montarsolo, Serra – Campanella
    Schwetzingen 1988 - Bartoli,Kuebler,Quilico,Feller – Ferro (DVD)
    Bologna 1988 - Bartoli, Matteuzzi, Nucci, Burchuladze – Patane (Qu.)
    Lausanne 1992 - Larmore, Frittoli, Gimenez, Hagegard, Ramey – Cobos
    Budapest 1992 - Ganassi, Vargas, Servile, Romero – Humburg
    Toscana 1992 - Mentzner, Hadley, Hampson, Practico, Ramey – Gelmetti (Qu.)
    Venedig 1992 - Battle, Domingo, Lopardo, Raimondi, Gallo – Abbado
    Amsterdam 1992 - Larmore, Malis, Croft, Alaimo, Capecchi – Zedda (DVD)
    Marseille 1993 - Virgil. Munday, Petros, Tapia, Ponorsky – Armiliato
    Sofia 1996 - Dobrev, Petkova, Chanev, Petrov, Konstantinov – Tabakov (VHS)
    Zürich 2001 - Kasarova, Lanza, Macias, Chausson, Ghiaurov – Santi (DVD)
    New York 2002 - Swenson, Florez, Croft, Carlo, Alaimo – Abel §
    Madrid 2005 - Bayo, Florez, Spagnoli, Raimondi, Pratico – Gelmetti (DVD)
    München 2005 - Garanca, Brownlee, Gunn – Gomez-Martinez
    New York 2008 - Garanca, Zapata, Vassallo, Practico, Rose – Chaslin (DAT)
    New York 2012 - Damrau, DelCarlo, Lee, Pogossov, Furlanetto – Armiliato (DAT)
    OTELLO
    London 1978 - Carreras, Stade, Pastine, Fisichella – Cobos
    Pesaro 2007 - Florez, Kunde, Merritt, Peretyatko, Gortsevskaya – Palumbo (DAT)
    Wildbad 2008 - Spyres, Pratt, Guagliardo, Trucco, Adami, Chauvet – Fogliani
    MAOMETTO II (Fass.1822 Venedig)
    Wildbad 2002 - Sedov, Gemmabella, deGobbi, Ali-Zade, Barbolini – Cohen
    LA CENERENTOLA
    Wien 1959 - Ludwig, Kmentt, Berry, Dönch, Loose, Weber – Erede (dt.)
    Florenz 1964 - Simionato, Benelli, Bruscantini, Montaresolo – Fabritiis
    Edinburgh 1971 - Berganza, Alva, Capecchi, Montarsolo – Abbado
    Florenz 1971 - Berganza, Alva, Capecchi, Montarsolo – Abbado
    Berlin 1977 - Casoni, Benelli, Bruscantini, Mariotti – Bellugi
    Venedig 1978 - Valentini-Terrani, Alva, Rinaldi, Dara – Ferro
    Düsseldorf 1979 - Hamari, Majima, Berger, Cousins, Runge, Montarsolo – Layer
    Köln 1980 - Valentini-Terrani, Araiza, Dara, Corbelli – Ferro
    Mailand 1981 - Stade, Araiza, Montarsolo, Plishka – Abbado (VHS)
    Glyndebourne 1983 - Kuhlmann, Taddei, Dale, Desderi – Renzetti (VHS)
    London 1987 - Baltsa, Araiza, Raimondi, Malone – Marriner
    Salzburg 1988 - Murray, Araiza, Berry, Quilico, Denning – Chailly (DVD)
    Bologna 1993 - Bartoli, Matteuzzi, Corbelli, Dara – Chailly (Qu.)
    London 1994 - Larmore, Gimenez, Quilico, Miles, Corbelli – Rizzi (Qu.)
    Houston 1996 - Bartoli, Dara, Gimenez, Corbelli, Pertusi – Campanella (VHS)
    Wildbad 2004 - DiDonato, Zapata, Bordogna, Pratico, Cigna – Zedda
    München 2006 - Kasarova, Siragusa, Chernov, de Simone – Rizzi
    Barcelona 2008 - DiDonato, Florez, Menendez, de Simone – Summers (DVD)
    LA GAZZA LADRA
    Florenz 1965 - Rafnelli, Valletti, Orlandini, Panni, Montarsolo - Bartoletti
    London 1979 - Signor, Condo, Rinaldi, Müller-Molinari – Zedda
    Pesaro 1989 - Matteuzzi, Riccarelli, Furlanetto, Ramey – Gelmetti
    London 2003 - White, Scales, Purves, Jones, Banks – Parry (engl.)
    MOSES UND PHARAO
    Milano 2004 - Abdrazakov, Ganassi, Frittoli, Schott, Filianoti – Muti (DAT)
    LE COMTE ORY
    Turin 1959 - Senechal, Arie, Barabas, Sinclair, Massard – Gui
    Köln 1982 - Kraus, Rintzler, Runge, Varady, Schwarz, Grist – Rossi (dt.)
    Lyon 1988 - Aler, Cachemaille, Jo, Quilico, Montague – Gardiner
    Glyndebourne 1997 - Fezier, Massis, Montague, Woodman, Toffolutti – Davis (DVD)
    Wildbad 2002 - Rhys-Evans, Salsi, Gierlach, Gerrard, Ali-Zade, Montanari – Cohen
    Bologna 2003 - Florez, Bonfadelli, Miles, Todorovitch, Practico – Lopez-Cobos (DAT)
    ARMIDA
    Venedig 1990 - Gasdia, Merritt, Ford, Furlanetto – Scimone
    Pesaro 1993 - Fleming, d’Arcangelo, Kunde, Kaasch, Francis, Bosi – Gatti
    AURELIANO IN PALMIRA
    Lucca 1991 - Cesare, Mazzola, D’Intino, Ciliento, Poggi – Zani
    MOSE
    Rom 1956 - Rossi-Lemeni, Cerquetti, Lazzari, Taddei – Serafin
    Rom 1968 - Ghiaurov, Verrett, Petri, Corradi – Sawallisch
    Venedig 1974 - Siepi, Carroli, Lucchetti, Zerbini – Gavazzeni
    MOSE IN EGITTO
    London 1981 - Raimondi, Nimsgern, Palacio, Anderson – Scimone (Vers.1 – 1819)
    Wildbad 2006 - Regazzo, Amou, Gierlach, Adami, Bevacqua – Fogliani
    LA DONNA DEL LAGO
    Pesaro 1983 - Riccarelli, Valentini-Terrani, Gonzales, Ramey – Pollini
    Milano 1992 - Anderson, Blake, Merrit, Surjan, Gavazzi – Muti (DVD)
    Liege 2003 - Tamar, Barcellona,Blake, Osborn – Zedda (DAT)
    Wildbad 2006 - Ganassi, Mironow, Pizzolato, Bothmer, Gierlach – Zedda
    BIANCA E FALLIERO
    Pesaro 1986 - Merritt, Surjan, Horne, Riccarelli – Renzetti
    SEMIRAMIDE
    London 1966 - Sutherland, Horne, Malas, Serge – Bonynge
    New York 1990 - Anderson, Horne, Olsen, Ramey – Conlon (DVD)
    Pesaro 1992 - Tamar, Pertusi, Kunde, Arcangelo – Zedda
    London 1992 - Studer, Ramey, Larmore, Lopardo – Marin (Qu.)
    IL VIAGGIO A REIMS
    Pesaro 1983 - Gasdia, Valentini-Terrani, Gimenez, Araiza – Abbado §
    Berlin 1992 - McNair, Terrani, Serra, Studer, Gimenez, Ramey –Abbado
    Paris 2005 - Guigolachvili, Kiknadze, Youdina, Belyaeva – Gergiev (DVD)
    ADINA O IL CALIFFO DI BAGDAD
    Rügen 1992 - Blattert, Lorenz, Haye, Brys – Keitel (dt.)
    Putbus 1999 - Breuer, Saudelli, Gioia, Tisi – Keitel
    GUILLAUME TELL
    Leipzig 1953 - Horand, Lutze, Kaphan, Hölzke, Schubert-Neuhaus – Kegel (dt.)
    Karlsruhe 1970 - Poncet, Jaumillet, Borthayre – Couraud (Qu.)
    Paris 1971 - Blanc, Gedda, Guiot – Lombard (Qu.)
    London 1972 - Baquier, Gedda, Caballe, Mesple, Howell, Kovacs – Gardelli
    London 1978 - Milnes, Pavarotti, Freni, Ghiaurov, Tomlinson – Chailly (DAT)
    Genf 1979 - Nimsgern, Bonisolli, Riccarelli, Tschammer – Guadagno (Qu.)
    Zürich 1987 - Salvadori, Fisichella, Chalker, Asher, Chiara – Santi (DVD)
    Milano 1988 - Zancanaro, Merritt, Surjan, Studer, Roni, Felle – Muti (CD + DVD)
    Putbus 1996 - Pons Tena, Munoz, Martins, Specht, Gonzales, Tisi – Keitel
    PETITE MESSE SOLONELLE
    Köln 1992 - Donath, van Nes, Schreier, Schmidt – Froschauer
    STABAT MATER
    Roma 1967 - Zylis-Gara, Verrett, Pavarotti, Zaccaria – Giulini


    Die Péchés de vieillesse („Alterssünden“) habe ich nicht einzeln gelistet.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    lutgra: Ich bin kein großer Rossinikenner, aber diese Oper hier liebe ich (La Cenerentola).......


    Da sind ja dann mit Claudio Abbado, Theresa Berganza, Luigi Alva und Pierre Paolo Monatsolo schon vier Künstler beteiligt, die auch in dem von mir geposteten Barbiere mitwirkten. Das muss ja gut sein.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Danke Harald - eine ganze Rossini Discographie. Mein Gott, Rossini war der Meister des Belcanto. In diesem Genre schuf er unvergleichliche, unvergessliche Meisterwerke. Später enwickelte sich die Oper - Gott sei Dank - weiter und es wurden schwerere, anspruchsvollere Werke geschrieben. Deshalb ist der perlende Champagner a la Rossini aber immer noch ein Genuss und wird es für den sinnenfreudigen Opernfreund wahrscheinlich auch immer bleiben.


    Herzlichst
    Operus



    Gerade läuft im Hintergrund die "Verleumdungsarie" aus dem Barbier in deutscher Sprache und wie bei mir selbstverständlich gesungen von Gottlob Frick. Einfach schön und dieses Erlebnis könnt Ihr mit all Euren g'scheiten Argumenten gegen Rossini nicht erschüttern. Ach - was gerade brüllen die Kanonen so herrlich!!!

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich habe da mal aus meiner Sammlung ein paar Opern aufgelistet, sortiert nach Enstehungsjahr, also beginnend mit ca. 1810/12 und endend mit 1829, dem Wilhelm Tell.

    Und, lieber Harald, alle schon gehört? :D

  • Und, lieber Harald, alle schon gehört? :D


    Von der Liste habe ich alle gehört - die populären natürlich mehrfach - erst dann wurden sie in die Liste aufgenommen. - Die nicht gehörten liegen alle noch hier unsortiert herum, auch die Neuen aus Wildbad. Immerhin sammle ich Rossini seit 1958 - allerdings nicht gezielt, sondern mehr, was der Zufall einem so in die Hände spielt.
    Gezielt sammle ich nur deutsche Spielopern/(Singspiele.


    LG


    PS: Mein derzeitiger Favorit:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Warm soll es sich bei Musik anders verhalten, als wie wenn man beim Essen wäre.
    Die jenigen die am wenigsten Talent zum Kochen haben, sind die ersten die sich in einem Restaurant am lautesten beschweren.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Die jenigen die am wenigsten Talent zum Kochen haben, sind die ersten die sich in einem Restaurant am lautesten beschweren.

    Wenn's kalt, versalzen ist oder saft- und kraftlos schmeckt, besteht auch Grund dazu - da muß man doch kein Koch sein...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Mein lieber Harald!


    Gibt es die folgende Aufnahme noch irgenwo zu erwerben? Genf 1979 - Nimsgern, Bonisolli, Riccarelli, Tschammer – Guadagno (Qu.)



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Unter den deutschen Romantikern - etwa Robert Schumann - galt die italienische Oper, insbesondere der Belcanto, meist als flach und seicht. Für Richard Wagner war Rossini geradezu ein Schimpfwort. Diese Vorbehalte der "Deutschen" aus dem 19. Jhd. scheinen bis heute offenbar immer noch lebendig - siehe Harnoncourt.


    Ich mag Rossini - schätze bei ihm besonders den aufklärerischen Geist und lebendigen Witz. :)


    Schöne Grüße
    Holger

  • Gibt es die folgende Aufnahme noch irgenwo zu erwerben? Genf 1979 - Nimsgern, Bonisolli, Riccarelli, Tschammer – Guadagno (Qu.)

    Bei Amazon kann man sie noch bestellen:



    Ich hatte gerade Schwierigkeiten bei der Einstellung des Covers.

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Wolfgang


    Hallo Wolfgang,


    ich besitze auch die Gesamtaufnahme vom "Tell" aus Genf, die seinerzeit bei "Opera Magic's erschien. Im Netz habe ich sie aktuell nicht finden können. Vielleicht hast Du ja Interesse?


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • die Gesamtaufnahme vom "Tell" aus Genf,



    Ich hatte sie auch, aber weiterverschenkt, da mir der Querschnitt ausreichte...

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat von Musikwanderer

    Wenn's kalt, versalzen ist oder saft- und kraftlos schmeckt, besteht auch Grund dazu - da muß man doch kein Koch sein...


    So klingt Rossini vielleicht unter Muti.
    Aber ist der hier denn wirklich ausschlaggebend?
    Ich finde nein.

  • Zitat

    Hallo Wolfgang,


    ich besitze auch die Gesamtaufnahme vom "Tell" aus Genf, die seinerzeit bei "Opera Magic's erschien. Im Netz habe ich sie aktuell nicht finden können. Vielleicht hast Du ja Interesse?


    Hallo, Manfred!


    Von dieser Oper ist mir natürlich eine Gesamtaufnahme lieber als ein Querschnitt. Ich habe auch noch mal geschaut, aber leider sehe ich die Oper in der Besetzung nur als Auszug.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Seine Musik (besonders die Ouvertüren) geben alle seine Lebensfreude und Lebenslust wieder.

    Nicht nur. Rossini litt in späteren Lebensjahren zunehmend an Depressionen. Dass er von seinen Impressari teilweise eingeschlossen werden musste, um endlich zum Komponieren zu kommen, hatte auch teilweise damit zu tun, dass er - typisch für einen Depressionskranken - an Antriebslosigkeit litt. Lebensfreude findet sich in seinen Werken, allerdings, aber in seinem späteren Leben war sie nicht unbedingt das beherrschende Element.



    Für Richard Wagner war Rossini geradezu ein Schimpfwort.

    Dem steht allerdings das respektvolle Gespräch entgegen, das beide in Paris führten. Es wäre aber auch nicht das erste Mal, dass der Theoretiker Wagner in seinen Schriften anders redet als er im praktischen Leben handelt.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

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  • Liebe Strano,


    die Ausführungen über Rossinis Depressionen waren mir unbekannt und erweitererten mein Bild von diesem Komponisten. Das Schwanken zwischen den Polen Heiterkeit und Melancholie ist wohl damit zu erklären, dass der Mensch immer gegensätzliche Dimensionen hat. Ein viel zitiertes Beispiel dafür sind Clowns die oft als Meister der Heiterkeit und des Witzes wahrgenommen werden, jedoch oft eine stark ausgeprägte nachdenklich philosophische Ader haben. Vielleicht ist es sogar prägend für die Persönlichkeit auf welcher Seite der Gegensatzpaare - lustig/ernst, offen/verschlossen, freigebig und sparsam usw. der Einzelne überwiegend liegt.


    Herzlichst
    Operus



    Weil ich gerade einen Anruf zu dieser Thematik bekam: Wer sich näher informieren möchte, dem empfehle ich sich mit dem sogenannten Wertequadrat zu beschäftigen, dass sowohl von klassischen als auch modernen Autoren beschrieben wird.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Dem steht allerdings das respektvolle Gespräch entgegen, das beide in Paris führten. Es wäre aber auch nicht das erste Mal, dass der Theoretiker Wagner in seinen Schriften anders redet als er im praktischen Leben handelt.


    Ja, noch schlimmer in dieser Hinsicht war Wagners Umgang mit Meyerbeer - das ist an Heuchelei und Niedertracht, muß man leider sagen, kaum zu überbieten.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ja, noch schlimmer in dieser Hinsicht war Wagners Umgang mit Meyerbeer - das ist an Heuchelei und Niedertracht, muß man leider sagen, kaum zu überbieten.


    Schöne Grüße
    Holger

    Das meinte ich allerdings ein wenig anders, habe mich wahrscheinlich aber unklar ausgedrückt. In seinen Schriften stellt er ja viele Grundsätze und Maßregeln auf, an die er sich selber nicht hält, und das ist teilweise auch sehr positiv und spricht wiederum für Wagner. Ich glaube nämlich nicht, dass er von Rossini wirklich so schlecht dachte, wie es kolportiert wurde. Da gibt es nämlich auch vieles, was in den Legendenbereich gehört, woran aber Wagner durch seine Großspurigkeit natürlich auch regen Anteil hatte. Zum Beispiel hatte irgendeine Zeitung Rossini "zitiert", der sich angeblich verächtlich über Wagner geäußert haben sollte. Rossini war darüber so erbost, dass er sofort eine Gegendarstellung drucken ließ.


    Wagner hat das so beschrieben:

    Zitat

    "In einer anderen Weise sehr freundlich anregend erwies sich für mich eine Berührung mit Rossini, welchem ein Witzreißer für die Journale ein bonmot untergeschoben hatte, wonach er seinem Freunde Caraffa, als dieser sich für meine Musik erklärte, bei einem Diner den Fisch ohne Sauce serviert und dies damit erklärt haben sollte, daß ja sein Freund auch die Musik ohne Melodie liebe. Hiergegen protestierte nun Rossini in einem öffentlichen Schreiben sehr förmlich und ernsthaft, erklärte das ihm untergelegte bonmot für eine »mauvaise blague« und bezeugte zugleich, daß er derartige Scherze sich nie in betreff eines Mannes erlauben würde, den er darin begriffen sehe, das Gebiet seiner Kunst zu erweitern. Nachdem ich hiervon Kenntnis erhalten, zögerte ich keinen Augenblick, Rossini meinen Besuch zu machen, und ward von ihm in der Weise freundlich empfangen, wie ich dies später in einem meinen Erinnerungen an Rossini gewidmeten Aufsatze beschrieben habe."

    Und immerhin verfasste Wagner nach Rossinis Tod in einer Augsburger Zeitung 1868 “Eine Erinnerung an Rossini”*. Wie widersprüchlich Wagner nun auch gewesen sein soll - ich denke nicht, dass er so etwas für jemanden gemacht hätte, den er vollkommen verachtete.
    Allerdings glaube ich, dass Rossinis Musik mit ihrem Charme, ihrem Witz, ihrer Eleganz und versteckten Ironie die ja doch eher schwermütigen deutschen Romantiker generell nicht ansprach und daher als "seicht" oder gar "anspruchslos" abgetan wurde. Der Deutsche mochte/möchte wohl doch lieber schwermütig brüten als sich selbstvergessen in einem champagnergleichen Notentaumel verlieren. Das ist natürlich sehr verkürzt und verallgemeinernd ausgedrückt, aber ich denke schon, dass Eleganz und prickelnder Charme sehr häufig als seicht, anspruchslos, unterfordernd und nicht erstrebenswert ausgelegt werden, und das nicht nur in der Musik. Diesen Gegensatz habe ich nie verstanden, weder in der Musik noch im sonstigen Leben. Ich war und bin immer froh, dass es sowohl Leichtigkeit als auch Schwermut gab und gibt.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die Opern aus seiner Zeit moegen und nicht etwas positives finden. Natuerlich ist nicht alles von ihm gleich gut. Aber seine Arbeit ist sehr vielfaeltig. Es geht von komischen (Barbiere oder Cenerentola) ueber eher klassischen (z.B. Maometto II, Wilhelm Tell oder Semiramide) bis zu tragischen (z.B. La donna del Lago).


    Ich meine, da ist jeden etwas dabei.



    Liebe Gruesse


    Serse

  • Serses Beitrag, der mit dem Satz


    Zitat

    Ich meine, da ist jeden etwas dabei

    schließt, sei von mir ergänzt mit dem Hinweis, dass sogar Liebhaber von geistlicher Musik bei ihm etwas finden können. Mir z. B. hat die "Petite Messe Solennelle" immer imponiert...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Naja, es gibt nicht wenige Hörer, die mit dem gesamten Belcanto-Repertoire der ersten Hälfte des 19. Jhds. eher wenig anfangen können. Da dürfte die Musik Rossinis keine Ausnahme bilden. Insofern ist "für jeden was dabei", dem diese Musik eh gefällt, für die anderen nicht. Und auch insgesamt kann man die Opern Rossinis, die außerhalb Italiens regelmäßig gegeben oder öfters eingespielt werden, an einer Hand abzählen.
    Selbst wenn die plakativen Vorwürfe der Flachheit heute so nicht mehr erhoben werden, scheint es mir einen gut Teil an Musikern und Hörern zu geben, die Rossinis Musik weitgehend ignorieren (was ja auch kein Problem ist), weil sie einfach andere Interessen und Vorlieben haben.
    Sicher schließe ich da aus meiner Erfahrung vorschnell, aber ich setze bei einem "Klassikhörer" mit mehr Selbstverständlichkeit voraus, dass er Bach und Brahms schätzt, als dass ich einen Rossini-Fan vermute, wobei Rossini gewiss auch nicht unbedingt ein Kandidat für so leidenschaftliche Ablehnung ist wie zB Wagner.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Naja, es gibt nicht wenige Hörer, die mit dem gesamten Belcanto-Repertoire der ersten Hälfte des 19. Jhds. eher wenig anfangen können. Da dürfte die Musik Rossinis keine Ausnahme bilden. Insofern ist "für jeden was dabei", dem diese Musik eh gefällt, für die anderen nicht. Und auch insgesamt kann man die Opern Rossinis, die außerhalb Italiens regelmäßig gegeben oder öfters eingespielt werden, an einer Hand abzählen.
    Selbst wenn die plakativen Vorwürfe der Flachheit heute so nicht mehr erhoben werden, scheint es mir einen gut Teil an Musikern und Hörern zu geben, die Rossinis Musik weitgehend ignorieren (was ja auch kein Problem ist), weil sie einfach andere Interessen und Vorlieben haben.
    Sicher schließe ich da aus meiner Erfahrung vorschnell, aber ich setze bei einem "Klassikhörer" mit mehr Selbstverständlichkeit voraus, dass er Bach und Brahms schätzt, als dass ich einen Rossini-Fan vermute, wobei Rossini gewiss auch nicht unbedingt ein Kandidat für so leidenschaftliche Ablehnung ist wie zB Wagner.


    Ich bin bekennender Schubert-, Brahms- etc. Liebender, dennoch bewundere ich Rossini ausserordentlich. Wobei ich betonen möchte, dass ich kein einziges schlechtes Werk von ihm kenne!


    Könnte es sein, dass Dein Wissen über Rossini noch ausbaufähig sein sollte?


    PS: "Mein" Schubert versuchte sich mit zwei Ouvertüren im italienischen Stil - da kam er aber an Rossini bei weitem nicht heran.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Ich mag Rossini - schätze bei ihm besonders den aufklärerischen Geist und lebendigen Witz. :)


    Schöne Grüße
    Holger


    ... und sonst nix?


    PS: Rossinis Vorname schreibt sich mit zwei c: Gioacchino (das ist bedeutend für die richtige Aussprache).

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • PS: Rossinis Vorname schreibt sich mit zwei c: Gioacchino (das ist bedeutend für die richtige Aussprache).


    Danke für den Hinweis

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Empfehlung, um Rossini richtig genießen zu können: Man lege eine seiner Ouvertüren auf, z. B. "Die diebische Elster" oder "Die seidene Leiter" oder "Die Italienierin in Algier" am besten gespielt von den New Yorker Philharmonikern. Dann bitte Augen schließen und einfach zuhören. Wahrscheinlich ist ein neuer Rossini-Fan gewonnen. Zumindest sollte es eine aktzeptierende Reaktion in folgendem Sinn geben. "Donnerwetter, doch eine großartige, virtuose Musik. Ich wünsche Euch solche Erlebnisse.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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