Das Konzert Nr 1 wurde für den Eigengebrauch komponiert, und zwar für ein Abonnementkonzert in Basel in dem Huber als Pianist debütieren sollte. Es fand am 3. Februar 1878 wie geplant statt
Leise, fast einschmeichelnd – vielleicht ein wenig unauffällig beginnt der Orchesterpart des 1. Satzes (Langsam. Düster gehalten) Auch das Klavier brilliert nicht sondern ordnet sich eher dem Orchester unter, in der Partitur hat Huber vermerkt „Wie eine Harfe“
Betörend schön, fast ein wenig süßlich ist der Beginn des 2. Satzes (Langsam, in weihevoller Stimmung) wobei kurz darauf das Klavier eher sanft aber eindrucksvoll einsetzt. Allmählich steigert sich der feierlicher Charakter wie zu einem Hymnus – wird aber bald zurückgenommen, was einen effektvollen Kontrast ergibt. Der Satz klingt generell eher entspannt und dennoch „überlegen“ Das Soloinstrument setzt dezent begleitende Akzente.
Lyrisch verklingt der Satz
Quirlig und dennoch nicht aufdringlich steht der 3. Satz (so rasch wie möglich – Trio: Doppelt so langsam)in starkem Kontrast zu seinem Vorgänger. Die Melodik ist unaufdringlich und eingängig zugleich, das Klavier ein wunderbarere Begleiter- Die Abstimmung zwischen Soloinstrument und Orchester ist schlechthin ideal. Und das Tempo stellenweise atemberaubend…Wie fast obligatorisch bei Huber verklingt der Satz allmählich…
Das Finale (Allegro con fuoco) ist effektvoll, kraftvoller und rhythmischer als die bisherigen Sätze, niemals aber bombastisch oder dick in der Instrumentation. Das Finale verklingt nicht sondern endet effektvoll - bravourös
Das Premierenpublikum und die Kritik waren von Hubers erstem Auftreten und seinem Werk begeistert. Seine Karierre war nicht mehr aufzuhalten….
Persönlich würde ich Hubers Klavierkonzert als "großes" Klavierkonzert empfinden - nicht jedoch als "Virtuosenkonzert"..(?)
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
siehe auch:
Hans Huber - Die Symphonien