Publikumsumfrage Opernwelt

  • Nach heftigen Publimkumsprotesten gegen die Wahl einer Berliner Musikbühne für Opernbearbeitungen zum Opernhaus des Jahres, hat die Zeitschrift Opernwelt eingelenkt und nun eine Online-Umfrage gestartet, bei der nur Opernhäuser zur Wahl stehen, die klassische Inszenierungen noch fest im Repertoire haben, darunter die Richard-Wagner-Festspiele in Wels. Bitte beteiligt euch! Das ist eine große Chance für unser Anliegen, auch wieder vermehrt klassische Inszenierungen zu zeigen!

  • Nach 35 Abgegebenen Stimmen führt die Wiener Staatsoper vor Covent Garden und den Richard-Wagner-Festspielen Wels. :P


    Che Surprise...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe für Wels gestimmt. Renate Doppler hat das wahrlich verdient. Für die Met würde ich nie stimmen. Man schaue sich deren neuen Rigoletto in Las Vegas an.....Pfui Deibel.....

  • Selbst wenn auch hier manche mißratene Inszenierung, wie z. B. La Traviata Einzug gehalten hat, kann es für mich bei der Abstimmung nur ein Opernhaus geben - " Staatsoper Wien"
    Mit besonderem Gruß an die Wiener Freunde
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Mein lieber chrissy!


    Selbstverständlich käme dieses Opernhaus bei mir an zweiter Stelle. Trotz nicht immer befriedigender Aufführungen gehört es zu den allerbesten Bühnen. Aber es gab nur eine Möglichkeit, und an der Welser Bühne gab es trotz bescheidener Möglichkeiten nichts auszusetzen. :)

    W.S.

  • es gab nur eine Möglichkeit, und an der Welser Bühne gab es trotz bescheidener Möglichkeiten nichts auszusetzen.


    Dem stimme ich selbstverständlich zu, lieber Wolfgang und kann Dich verstehen.
    Und gerade weil Du von den "bescheidenen Möglichkeiten" sprichst. Wenn es in einer solchen Bewertung auftauchen würde, wäre das Theater /Opernhaus "Liberec" bei mir ganz oben favorisiert. Was dieses "kleine Haus" auf die Beine stellt, bzw. auf die Bühne bringt, z. B. mit der in der vorigen Woche gesehenen "Carmen", - hervorragend und unglaublich toll.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Was für eine merkwürdige Umfrage!!!!!


    Zur Wahl stehen lediglich 10 Opernhäuser!
    Ich bin ja wirklich viel auf Achse, aber in der Spielzeit 2012/2013 habe ich nur in dreien dieser Häuser Aufführungen besucht:


    · Wiener Staatsoper: 4 Aufführungen,
    von denen für mich nicht eine einzige Argumente geliefert hat, für dieses Haus zu stimmen!


    · Metropolitan Opera New York: 6 Aufführungen,
    in denen ich einige gute Sänger erleben konnten, die sich in verstaubten Produktionen mehr schlecht als recht zurecht zu finden suchten, und in denen längst nicht mehr das Niveau herrschte, das man dort noch vor ein paar Jahren selbstverständlich erwarten konnte!


    · Covent Garden London: 7 Aufführungen,
    von denen die meisten wirklich ausgezeichnet waren!
    Da gab es denkwürdige Abende! Besonders hervorheben möchte ich La Donna del Lago, Robert le diable, Don Carlos und Eugen Onegin.
    Aber den Carlos konnte ich an der Deutschen Oper Berlin, den Onegin in Amsterdam besser erleben!


    Was macht es da für einen Sinn, eine Stimme abzugeben?
    In der Deutschen Oper am Rhein war ich schon mindestens seit 10 Jahren nicht mehr, in Sarasota, Glasgow und Liège noch nie, die Lyric Opera in Boston bietet gerade mal 3 Produktionen pro Saison (Da haben Hildesheim und Neustrelitz ein breiteres Programm). In Seattle war ich immer gerne, aber in den letzten Jahren nicht mehr. Von den Wagner-Festspielen in Wels habe ich bisher nur hier im Forum und über Österreichische Zeitungen etwas erfahren. Die Homepage des Festivals zeigt, dass man dort ein paar Aufführungen pro Jahr macht, in denen Sänger singen, wie man sie allüberall an mittleren und größeren Häusern hören kann. Ein starkes Argument, dieses Festspiel als Opernhaus des Jahres auszuzeichnen, kann ich darin nicht sehen.


    Also: ich sehe mich nicht in der Lage, ein begründetes Urteil abzugeben.
    Aber bei der so eingeschränkten Auswahl, in der künstlerisch potente Häuser wie Amsterdam, Paris, Madrid, Valencia und Kopenhagen, Deutsche Oper Berlin und Bayerische Staatsoper München nicht enthalten sind, sähe ich auch keinen Sinn darin!


    Wie ich mit Staunen im Internet gesehen habe, gibt es aber 79 Opernfreunde, die sich in der Lage sehen, die künstlerische Arbeit der zur Wahl stehenden Opernhäuser zu beurteilen. Und wer da nun die meisten Stimmen bekommt, ist dann....
    Ja, was ist er dann?


    Ratlos


    Caruso41



    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso 41


    in keinem der angegebenen Opernhäuser war ich je zu Gast. Manches habe ich im Fernsehen gesehen oder im Kino und habe mir so ein Urteil gebildet. Mir würde auch nie in den Kopf kommen, in die USA zu fahren, um dort eine Oper zu sehen.


    Trotzdem habe ich meine Stimme abgegeben. Man kann sich auch im Internet oder in Rezensionen z.B. des "Opernglases" eine subjektive, eigene Meinung bilden!


    Was Deine Meinung zu Wels betrifft: Ich höre lieber Sänger, die nicht den Status von Kaufmann besitzen, dem offensichtlich egal ist, in welchen Kulissen er singen darf. Aber in Wels sind Sänger unterwegs, die auch außerhalb der Badewanne singen können, und die singen das in Inszenierungen, die nun mal eben einem großen Teil des Publikums gefallen, weil sie nicht "verunstaltet sind". Und das ist ja wohl das Hauptkriterium der Umfrage.


    Recht gebe ich Dir, daß die Beschränkung auf 10 Opernhäuser nicht repräsentativ ist. Aber Dir nicht beipflichten kann ich in der Meinung, daß die bisher 79 Opernfreunde nicht in der Lage sein sollen, ein Urteil abzugeben, aus den zur Verfügung stehenden Häusern das auszuwählen, welches ihrer Meinung nach in künstlerischen Kriterien ihren eigenen Anspruch erfüllt.


    Ich nehme gern zur Kenntnis, daß Dein Anspruch ein anderer ist als der meine. Ich akzeptiere das auch, daß bei mir und vielen anderen Opernfreunden die Auswahlkriterien anders geordnet sind als bei Dir. Aber bitte akzeptiere auch unsere Grundhaltung!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Zitat

    Und wer da nun die meisten Stimmen bekommt, ist dann....
    Ja, was ist er dann?


    Gute Frage -
    Versuch einer Antwort : Künftiges Flaggschiff gegen das Regietheater ?


    Und vor allein das Ergebnis einer Publikumsumfrage - nicht von Kritikern, deren ästhetischer und bildungspolitischer
    Ansatz ja sowieso bekannt ist - aus aller Welt zwar -aber durch ein unsichtbares Band verbunden. Oh Gott schon wieder eine Verschwörungstheorie - werden jetzt einige rufen - Aber leider haben die meisten geleugneten Verschwörungstheorien einen durchaus harten Kern.


    Die Auswahl der genannten 10 Opernhäuser erfolgte nach dem Kriterium, daß sie auch konventionelle Inszenierungen anbieten müssen. Und da gibt es eben leider nicht mehr viele....


    Aber an sich ist es nicht von essentieller Bedeutung wer hier Sieger wird sondern daß eine (soweit mir bekannt) eher regietheaterfreundliche Opernzeitschrift eine solche Umfrage überhaupt startet, Das geschah auf Druck der Leserschaft, welche mit dem offiziellen Ergebnis der Kritikerumfrage nicht einverstanden war und protestierte.


    Allein, daß es wieder Proteste gibt, die sich nicht vertuschen lassen ist ein Triumph der "Konservativen"


    Die Ära, wo Kritiker eine Richtung vorgaben, die das Publikum zu akzeptieren und zu bezahlen hat - wobei jeder der Widerstand leistet totgeschwiegen oder lächerlich gemacht wird- neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu.


    Es ist uns gelungen aus der Isolation auszubrechen und die ersten Ansätze einer Anti -RT - Lobby zu schaffen....


    Und das ist doch auch schon was.....


    Über Wels - und was es bedeutet - kann man ja hier in weiterer Folge schreiben...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Aber bitte akzeptiere auch unsere Grundhaltung!!


    Ein frommer Wunsch, lieber La Roche! Ich fürchte allerdings, dass es bei diesem frommen Wunsch bleiben wird. :whistling:

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Ich habe in letzter Zeit einige gelungene Aufführungen aus der Wiener Staatsoper gesehen. Andererseits gab es auch manche Aufführung, die regietheatermäßig verunstaltet war. Und wenn die Wiener Staatoper, wie man flüstern hört, auch einem Herrn Konwitschny nicht abgeneigt ist, sondern eventuell eine Inszenierung mit ihm starten will, blieb mir nur die Wahl: Wels.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich nehme gern zur Kenntnis, daß Dein Anspruch ein anderer ist als der meine. Ich akzeptiere das auch, daß bei mir und vielen anderen Opernfreunden die Auswahlkriterien anders geordnet sind als bei Dir. Aber bitte akzeptiere auch unsere Grundhaltung!!

    Ein frommer Wunsch, lieber La Roche! Ich fürchte allerdings, dass es bei diesem frommen Wunsch bleiben wird. :whistling:

    Habe ich an irgendeiner Stelle hier im Forum eine Bemerkung gemacht, die Ihr so deuten könntet, dass ich Opernfreunde nicht respektieren würde, die eine Vorliebe für Inszenierungen haben, die sich an den Szenenanweisungen im Libretto und an Konventionen und Traditionen der Aufführungsgeschichte orientieren?
    Ich wüsste doch gerne, wann und in welchem Zusammenhange ich etwas geschrieben haben, das Euch Grund ist, mich immer wieder zu mahnen, ich sollte Eure Grundhaltung akzeptieren!
    Soweit ich mich erinnere habe ich immer nur gegen das (sorry) dümmliche manichäischen Weltbild gewandt, in dem zwischen dem sogenannten Regietheater und den konventionellen Inszenierungen unterschieden wird.



    Die Auswahl der genannten 10 Opernhäuser erfolgte nach dem Kriterium, daß sie auch konventionelle Inszenierungen anbieten müssen. Und da gibt es eben leider nicht mehr viele....

    Ja, da wären mir noch Beispiele eingefallen, die entschieden konsequenter an den ästhetischen Konventionen früherer Tage festhalten.
    Da gibt es Häuser wie St. Petersburg, Budapest und Parma, in denen jedermann sicher sein kann, dass er die Werke genau so sehen kann wie seine Urgroßmutter und sein Urgroßvater. Nur leider wird er sie nicht genau so hören können, da die Qualität der Sänger leider längst nicht mehr die gleiche ist!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Andererseits gab es auch manche Aufführung, die regietheatermäßig verunstaltet war. Und wenn die Wiener Staatoper, wie man flüstern hört, auch einem Herrn Konwitschny nicht abgeneigt ist,

    Konwitschny hat längst im Haus am Ring inszeniert: DON CARLOS! Das ist zwar keine orginale Arbeit gewesen sondern nur eine Übernahme der Inszenieruung aus Hamburg, wobei er einige Änderungen gemacht hat, die aber meiner Meinung nach nicht zum Vorteil des Gesamteindruckes gereichten! Immerhin: in einem Interview, das die Wiener Staatoper auf ihrer Homepage veröffentlicht hat, wird bemerkt, Konwitschnys Don Carlos-Inszenierung habe sich "auch in Wien in kurzer Zeit zu einer Kultproduktion entwickelt" .


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich wüsste doch gerne, wann und in welchem Zusammenhange ich etwas geschrieben haben, das Euch Grund ist, mich immer wieder zu mahnen, ich sollte Eure Grundhaltung akzeptieren!

    Also dass du es mir so einfach machst, beschämt dich! 8-) Et voilà:


    Zitat

    Soweit ich mich erinnere habe ich immer nur gegen das (sorry) dümmliche manichäischen Weltbild gewandt, in dem zwischen dem sogenannten Regietheater und den konventionellen Inszenierungen unterschieden wird.

    (Hervorhebung von mir). Das schnell eingeschobene "sorry" neutralisiert deine Unverschämtheiten auch nicht.Sorry!

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

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  • Habe ich an irgendeiner Stelle hier im Forum eine Bemerkung gemacht, die Ihr so deuten könntet, dass ich Opernfreunde nicht respektieren würde, die eine Vorliebe für Inszenierungen haben, die sich an den Szenenanweisungen im Libretto und an Konventionen und Traditionen der Aufführungsgeschichte orientieren?
    [...]
    Soweit ich mich erinnere habe ich immer nur gegen das (sorry) dümmliche manichäischen Weltbild gewandt, in dem zwischen dem sogenannten Regietheater und den konventionellen Inszenierungen unterschieden wird.


    Wie soll man denn eine Vorliebe für das eine gegenüber dem anderen haben, wenn man nichtmals dazwischen unterscheiden darf?
    ?(

  • Nein, das hätte ich nicht geglaubt, dass Du auf der Ebene und dann noch in fröhlich frecher Polemik antwortest.
    Es ist doch ein Unterschied, ob ich akzeptiere, dass jemand eine andere ästhetische Option hat als ich, oder ob ich ein Weltbild als unangemessen kritisiere, das alle Differenzierungen und Färbungen der Wirklichkeit ignoriert und nur mehr eine Unterscheidung kennt: Licht oder Finsternis!


    Wenn ich ein solches Weltbild manichäich genannt habe, dann habe ich damit das Wort so gebraucht wie es heute gängig ist - nämlich um eine Scheidung aller Wirklichkeit zu bezeichnen, die nur zwei Möglichkeiten kennt. Ein so gebildetes Weltbild aber kann ich wirklich nicht anders als 'dümmlich' oder 'ignorant' bezeichnen - bei allem Respekt gegenüber denen, die es für angemessen halten!!


    Aber ich bin mir andererseits natürlich bewußt, dass die heute gebräuchliche Nutzung des Wortes 'manichäisch' leider verkennt, dass die Philosophie des Persers Mani deutlich rückgebunden war an die von der Gnosis beeinflusste Offenbarungsreligion der Spätantike und nicht so einfach war, wie ihr das heute oft vorgeworfen wird. Und ich war mir auch bewußt, dass ich der Philosophie des Mani übel Unrecht tue, wenn ich die Gegenüberstellung von Regietheater und konventioneller Aufführungspraxis, die mir eben dümmlich erscheint, als manichäisches Weltbild bezeichne!
    Deshalb
    der Einschub '(sorry)'! Er richtete sich eher an Mani denn an Dich, teuerste Strano!
    Wenn man von dem Weltbild des Mani redet, muss man eigentlich auch von den drei Zeiten reden und von Erlösung... Aber das ist ein aneres Feld! Also lassen wir das!


    Zurück zu dem Thema hier: Ich wäre schon dankbar, wenn wir hier über die Argumente jeweils redlich reden könnten! Und dazu gehört auch, dass der Unterschied akzeptiert wird, ob jemand über ein Weltbild abwertend oder abschätzig redet oder über einen Menschen.


    Da Du es Dir also nach meiner Einschätzung ein bisschen zu leicht gemacht hast, liebe Strano, erlaube ich mir, meine Frage erneut zu stellen:

    Habe ich an irgendeiner Stelle hier im Forum eine Bemerkung gemacht, die Ihr so deuten könntet, dass ich Opernfreunde nicht respektieren würde, die eine Vorliebe für Inszenierungen haben, die sich an den Szenenanweisungen im Libretto und an Konventionen und Traditionen der Aufführungsgeschichte orientieren?


    Ich wüsste doch gerne, wann und in welchem Zusammenhange ich etwas geschrieben haben, das Euch Grund ist, mich immer wieder zu mahnen, ich sollte Eure Grundhaltung akzeptieren!


    Einen schönen Tag noch!
    Und beste Grüße!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Und ich war mir auch bewußt, dass ich der Philosophie des Mani übel Unrecht tue, wenn ich die Gegenüberstellung von Regietheater und konventioneller Aufführungspraxis, die mir eben dümmlich erscheint, als manichäisches Weltbild bezeichne!

    Üblicherweise würde man das Gegensatzpaar, das zwecks Unterscheidungsmöglichkeit konstruiert wird, und daher erkenntnisfördernd und das Gegenteil von dümmlich ist, als "Regietheater" versus "Werktreue" bezeichnen.
    :hello:

  • Nein, das hätte ich nicht geglaubt, dass Du auf der Ebene und dann noch in fröhlich frecher Polemik antwortest.
    Es ist doch ein Unterschied, ob ich akzeptiere, dass jemand eine andere ästhetische Option hat als ich, oder ob ich ein Weltbild als unangemessen kritisiere, das alle Differenzierungen und Färbungen der Wirklichkeit ignoriert und nur mehr eine Unterscheidung kennt: Licht oder Finsternis!


    Über den berühmten Wald und den noch berühmteren Schall haben wir ja schon gesprochen. Du solltest dich daher nicht über entsprechende Reaktionen wundern, wenn du den sowohl begründeten wie auch angemessenen Ruf nach einer vernünftigen Alternative zur heute gängigen Art der Opernaufführungspraxis zu einem "Weltbild" herabstilisierst.
    Solange solche Begriffe fallen, wird eine sachliche Diskussion nicht möglich sein.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Du solltest dich daher nicht wundern, wenn du den sowohl begründeten wie auch angemessenen Ruf nach einer vernünftigen Alternative zur heute gängigen Art der Opernaufführungspraxis zu einem "Weltbild" herabstilisierst.

    Mit dem "Weltbild" habe ich kein Problem. Ich finde nur eher den Versuch, die (inzwischen auch in die Theaterwissenschaft eingezogene) Begrifflichkeit "Regietheater" versus "Werktreue" zu verbieten, nicht sehr ... intelligent?
    ;)
    Es ist nur solange intelligent, als die Position des Begriffevermeiders irgendwie erhaben erscheint. In meinen Augen funktioniert das nicht mehr, da sogar Regietheaterregisseure sich als solche bezeichnen. Somit wird die Predigt zu inhaltsleerem Gepolter. Das Weltbild, das die Unterscheidung zwischen Regietheater und Werktreue verbieten will, hat an Boden verloren.

  • Wie soll man denn eine Vorliebe für das eine gegenüber dem anderen haben, wenn man nichtmals dazwischen unterscheiden darf?

    Lieber Kurzstreckenmeister!


    Natürlich darf man unterscheiden!
    Aber: wenn man alle Blumen, die im Garten wachsen, nur in die Körbe 'Tulpen' und 'Astern' legen darf, ist das nun wirklich nicht besonders vernünftig! Und: es hat auch nur einen sehr begrenzten Strukturierungs- und Erkenntniswert!


    Macht es denn Sinn, Wieland Wagner, Peter Konwitschny, Frank Castorf, Benedikt von Peter, Calixte Bieto und Barry Kosky in einen Korb zu tun, und Hans Tietjen, Wolf Völker, Boleslav Barlog, Jean Pierre Ponelle, Filippo Sanjust und Rudolf Hartmann in den anderen! Das ist weder besonders witzig noch gescheit! Allein der Gedanke, dass zwischen Rennert und Sanjust dann nicht mehr zu unterscheiden wäre, finde ich abwitzig!


    Dagegen wende ich mich!
    Nicht gegen die Verehrer von Benedict Andrews oder Oscar Fritz Schuh!
    Jeder soll sehen dürften, was ihm gefällt! Und jedem muss selber entscheiden können, ob ihm etwas gefällt! Gut ist aber, zu realisieren, dass es immer mehr Wege als nur einen gibt, die nach Rom führen!


    Und einem Klassikforum stünde es meiner Meinung nach gut an, differenzierende und differenzierte Urteilsbildung zu fördern!


    Beste Grüße
    Caruso41




    Liebe Strano,


    Dir zu antworten, fällt mir schwer, weil ich Dein Argument nicht recht verstehe. Ich habe eher den Eindruck, Dir ist Widerspruch per se wichtiger als Austausch!
    Darum begnüge ich mich damit, zu fragen:
    Was ist es denn, wenn man sich von der so ungemein vielfältigen Inszenierungspraxis in der heutigen Welt der Oper ein Bild macht, das zwei - nur zwei - im Widerstreit zueinander stehende Optionen kennt? Ist das nicht ein Weltbild?


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Macht es denn Sinn, Wieland Wagner, Peter Konwitschny, Frank Castorf, Benedikt von Peter, Calixte Bieto und Barry Kosky in einen Korb zu tun, und Hans Tietjen, Wolf Völker, Boleslav Barlog, Jean Pierre Ponelle, Filippo Sanjust und Rudolf Hartmann in den anderen! Das ist weder besonders witzig noch gescheit! Allein der Gedanke, dass zwischen Rennert und Sanjust dann nicht mehr zu unterscheiden wäre, finde ich abwitzig!


    Dagegen wende ich mich!

    Wer sagt denn, dass man innerhalb des Körbchens nicht mehr unterscheiden kann? Oder dass die Körbcheninhalte streng voneinander gesondert sind? Das ist in meinem Weltbild nirgendwo so.
    ;)
    Ich nehme auch an, dass alle, die Du hier kritisieren möchtest, zwischen z.B. Ponelle und Schenk differenzieren und nicht alles je Körbchen gleich schätzen/ablehnen. Insofern verstehe ich Deine Kritik nicht.
    :hello:

  • Zitat

    Jeder soll sehen dürften, was ihm gefällt! Und jedem muss selber entscheiden können, ob ihm etwas gefällt!

    Leider habe ich kaum noch die Möglichkeit, das zu sehen was mir gefällt! Denn ich gehöre auch zu den dümmlichen mit einem falschen Weltbild.

    W.S.

  • Leider habe ich kaum noch die Möglichkeit, das zu sehen was mir gefällt! Denn ich gehöre auch zu den dümmlichen mit einem falschen Weltbild.


    OK! Ich werde nicht mehr stören!
    Es ist mir jetzt zu unergiebig, hier weiter meine Zeit einzusetzen, weil es längst ein unfruchtbarer Glaubenskrieg ist, der hier ausgetragen wird!
    Schade, denn Kuzstückmeister hat eigentlich mit seinem letzten beitrag eine sinnvolle Öffnung versucht..


    Tschüß denn!
    Vielleicht trifft man sich in Threads wieder, in denen wieder über Oper und Gesangskunst diskutiert wird!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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