Pietro Locatelli - Zwischen Vivaldi und Boccherini

  • Dieser neue Thread ergänzt den hier verlinkten speziellen, bzw ersetzt ihn teilweise sogar.


    Locatelli op. 3 - Violinkonzerte auf den Spuren von Vivaldi


    An sich wäre es folgerichtig einen Spezialthread über Locatellis Violinkonzerte, durch einen über die Concerti Grossi zu ergänzen, oder aber einen über die Triosonaten oder über die Violinsonaten, seinen Lebenslauf im allgemeinen, etc etc. Dem steht jedoch eine sehr geringe Menge an Opuszahlen entgegen - meines Wissens weniger als zehn - Locatelli war ja nicht nur Komponist, sondern auch Violinsolist. Er ist einer von 3 Violinvirtuosen, welcher den Titel "Teufelsgeiger" zugeprochen erhielt. Im Falle Locatellis wird berichtet, daß er teilweise sein Spiel mit derart ekelhaften Grimassen untermalte, daß manche Zuschauer die Augen schlossen, während sie seinem Spiel zuhörten....


    Aus praktischen Erwägungen vereine ich hier sein Gesamtwerk, in der Hoffnung eine repräsentative Anzahl an Wortmeldungen zu bekommen


    Wie zumeist gibt es für einen neuen Thread einen Anlass – so auch hier
    Im speziellen Fall zeichnet die links im Bild dargestelte 5-CD Box mit Violinsonaten op. 6 und op- 8 dafür verantwortlich..“ Nahe an Vivaldi“ war mein erster Eindruck, „Vorgeschmack auf Boccherini“ dann der zweite.


    Mancher mag das anders sehen, aber es gibt immer wieder Wendungen, die mich geradezu frappant an Solostellen aus Boccherinis Violinkonzerten erinnern.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Pietro Antonio Locatelli, der am 3. September 1695 geboren wurde, starb am 30. März 1764. Zu seinem Todestag hbe ich ein CD mit Violinkonzerten mitgebrach:



    Heute ist Locatellis 251. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • ich besitze die von WilliamBA vorgestellte CD und wollte sie eigentlich hier vorstellen - aber welch unangenehme Überraschung: Sie war aus den Katalogen gestrichen worden. Jeder der die Vivaldi-Einspielungen mit Giuliano Carmignolas und dem Venice Baroque Orchester unter Andrea Marcon (für Sony) kennt der wird wissen welchen Stellenwert diese Locatelli Aufnahme hat. Seit Aufgust 2014 ist sie wieder im Angebot. Alles ist beim alten geblieben, auch das Cover. Lediglich der Preis wurde auf 7.99 Euro herabgesetzt. Mn sollte sich als Freund des italienischen Barock a la Vivaldi diese Gelegenheit nicht entgehen lassen - es könnte die letzte sein....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • PIETRO ANTONIO LOCATELLI wurde zu Lebzeiten - wie schon von Alfred Schmidt eingangs erwähnt - nicht nur als Komponist, sondern auch als herausragender Violinvirtuose hoch geschätzt und bwundert. Er wurde in einem Atemzug mit dem "Teufelsgeiger TARTINI genannt und man nannte ihn auch später "Paganini des 18. Jahrhunderts". Als Violinvirtuose reiste er durch ganz Europa. Seine Sammlung "L'arte del Violine" mit Solowerken und Violinkonzerten findet auch heute noch Beachtung, Respekt und Anwendung.


    LOCATELLI hat die Geigentechnik wesentlich gesteigert, er förderte aber auch gleichzeitig das kantable Spiel. Besondere Erwähnung verdienen seine 24 Kapricen als Solokadenzen für Violinkonzerte, die "12 Concerti grossi a 4 e 5 con 12 fughe" op. 1, wie auch seine Sonaten für Violine und Flöte als hochvirtuose Kompositionen, die später in PAGANINI ihren Nachfolger fanden. Die 12 Violinsonaten op. 6 von 1737 zählen in der Kammermusik zu seinen besten Werken. Seine Kompositionen sind gekennzeichnet durch kühne Sprünge, Doppelgriffe und das Spiel in hohen Lagen. Seine etwa 80 Kompositionen sind nie einförmig oder oberflächlich, sondern er war immer bei jeder Kompostion bemüht, Neues zu schaffen.


    Ob LOCATELLI tatsächlich Schüler von ARCANGELO CORELLI war, ist offenbar nicht mit Sicherheit zu belegen. Fest steht, daß er später in Kassel Konzerte im Duo zusammen mit JEAN-MARIE LECLAIR gab. Fest steht auch, daß er mit dem Verleger Michel-Charles le Cène befreundet war und auch dessen Teilhaber wurde.


    Meine liebsten Werke LOCATELLIIs sind sein "Concerto da Camera für Solostreichquartett und Streichorchester" Es-dur op. IV,10, für das ich schon seit vielen Jahren vergeblich eine Aufnahme suche.


    Des weiteren sein Concerto grosso für 2 Violinen, Viola, Steicher und b.c. f-moll, op. VIII, 1, auch "Trauersinfonie" genannt, ein besonderer Geheimtipp von mir, das auf youtube in einer fantastischen Aufnahme mit dem Ensemble "EUROPA GALANTE" mit dem genialen FABIO BIONDI, sowie FABRIZIO CIPRIANI und FRANCESCO LATTUADA zu hören und zu bestaunen ist.


    com/watch?v=7B4ArQQZG6U


    wok

  • ich besitze die von WilliamBA vorgestellte CD und wollte sie eigentlich hier vorstellen - aber welch unangenehme Überraschung: Sie war aus den Katalogen gestrichen worden. Jeder der die Vivaldi-Einspielungen mit Giuliano Carmignolas und dem Venice Baroque Orchester unter Andrea Marcon (für Sony) kennt der wird wissen welchen Stellenwert diese Locatelli Aufnahme hat. Seit Aufgust 2014 ist sie wieder im Angebot. Alles ist beim alten geblieben, auch das Cover. Lediglich der Preis wurde auf 7.99 Euro herabgesetzt. Mn sollte sich als Freund des italienischen Barock a la Vivaldi diese Gelegenheit nicht entgehen lassen - es könnte die letzte sein....


    mfg aus Wien
    Alfred


    Ich habe die CD gestern bekommen - wunderbare Musik wunderbar aufgenommen - auch von mir eine dringende Empfehlung !


    Gruss


    Kalli

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  • Für den 15. Mai 2015
    ist diese 7-CD-Box von Sony angekündigt.
    Neben der bereits erwähnten CD mit Werken von Locatelli
    sind sämtliche Einspielungen für Sony mit Carmignola
    in dieser Box enthalten.

    mfG
    Michael

  • Heute hat er Geburtstag. Dazu habe ich diese Aufnahmen von I Musici ausgesucht:




    Heute ist Pietro Locatellis 320. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).