Patricia Kopatchinskaja - l´enfant terrible

  • Ich verdanke die Bekanntschaft mit dieser außergewöhnlichen Künstlerin einem Arte-Porträt. Angesprochen sind hier alle Freunde des Geigenspiels, zumal Live-Hörer ihrer Konzerte.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Die Dame habe ich leider noch nicht live gehört, aber das wird sich hoffentlich bald ändern.


    Ich habe letzte Woche folgende CD geschenkt bekommen und finde ihre Darbietung des Bartok'schen Violinkonzertes äußerst faszinierend. Die beiden anderen Kompositionen habe ich noch nicht gehört. Wenn ich das nachgeholt habe, werde ich berichten.


  • Hallo,



    ich habe mir kürzlich diese CD mit dem Violinkonzert von Beethoven gekauft. das gefällt mir besser, als alle anderen Aufnahmen davon, die ich kenne (Mutter, Schneiderhahn, Hahn).


    LG,
    Thomas

    "Lassen Sie sich ruhig fallen, bei Bruckner fallen Sie immer nach oben"
    Günter Wand

  • Werter farinelli,


    hab Dank für diesen Thread. Auch ich habe das Porträt dieser jungen Künstlerin gesehen und das Beethovenkonzert schon lange auf der Wunschliste.


    Zum Arte-Porträt: Eine bemerkenswerte junge Frau, die Musik lebt. Und dabei ganz genau weiß, was sie will. Sie kann sich inszenieren und hat Charme, spielt mit der Öffentlichkeit.


    Zur CD: Wie leise und zart sie spielt, aber bestimmt, non Vibrato, ein Erlebnis. Dazu ein Herreweghe, der Orchester und Solistin wunderbar zusammenführt. Ein Hammer ist die Kadenz am Ende des ersten Satzes, wie die Solistin mit der leisen Geige mit der Pauke harmoniert, absolut beeindruckend.


    Eine ganz große Musikerin!


  • Beethovens Kreutzer-Sonate mit Patricia Kopatchinskaja befindet sich auf dieser CD.


    Dann kann ich noch auf 2 Downloads von Radio4.nl hinweisen (Dazu sollte beachtet werden,daß in den Downloads die erste Stunde im Spiegelsaal musiziert wird, die Konzerte mit Kopatchinskaja beginnen eine Stunde später).
    Zu hören sind die Violinkonzerte von Tschaikowski und Mendelssohn aus dem Concertbebouw Amsterdam:
    Zondagochtendconcert: Radio Kamer Filharmonie o.l.v. Heinrich Schiff en Patricia Kopatchinskaya, viool: P. Tsjaikovski - Vioolconcert in D, op. 35 en L. van Beethoven - Vijfde symfonie in c, op. 67
    http://download.omroep.nl/avro…concert___Spiegelzaal.mp3
    Zondagochtend Concert: Amsterdam Sinfonietta - Candida Thompson, viool/leiding - Patricia Kopatchinskaja, viool: F. Mendelssohn - Concert voor viool en strijkers in d.kl.t., J. Brahms - Tweede Strijkkwintet, op. 11 (arr. voor strijkorkest)
    http://download.omroep.nl/avro…zondag_7_oktober_2012.mp3

    mfG
    Michael

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  • Bei mir funktionieren die beiden Links noch. Ich kann downloaden und habe soeben auch den Download angehört.
    Vielleicht liegt es daran, daß ich für radio4.nl cookies zugelassen habe?
    Die Links sind nicht für das sofortige Anhören sondern für den download gedacht, erst wenn alles runtergeladen ist, kann man hineinhören.

    mfG
    Michael

  • Hallo,


    ich habe mir kürzlich diese CD mit dem Violinkonzert von Beethoven gekauft. das gefällt mir besser, als alle anderen Aufnahmen davon, die ich kenne (Mutter, Schneiderhahn, Hahn).


    LG,
    Thomas


    Ist auch meine bisherige Lieblingsaufnahme von Beethovens Violinkonzert...


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Liebe Freunde,


    ich freue mich über so viel positive Resonanz für diese so überaus lebensvolle und liebenswürdige Künstlerin.


    Zu ergänzen wäre etwa, daß sie - zusammen mit u.a. Sol Gabetta - hinreißend Klaviertrios interpretiert; daß sie ihrer moldawischen Herkunft auch musikalisch vielseitig die Treue hält, daß sie selber komponiert (wie auch ihr bevorzugter Partner am Klavier, Say, der nicht nur die Kreutzersonate mit ihr eingespielt hat).


    Nicht von ungefähr wird sie mit Geigern wie Thomas Zehetmair verglichen und von manchen, wie sollte es anders sein, auch als Perfomance-Star kritisiert. Man lese z.B. die youtube-Kommentare zu ihrer Version von Ravels Tzigane - einem Werk, das sie ganz bestimmt nicht auf den Effekt hin trimmt, sondern sehr persönlich und temperamentvoll auffaßt.


    Ich kenne derzeit keinen Musiker von Rang, dessen Bemühen so sehr dahin geht, gegen die virtuose Routine anzuspielen. Die kompromißlosen Möglichkeiten der HIP werden von ihr, jenseits aller akademischen Verfestigungen, für ein spontanes Musizieren in allen Epochen fruchtbar gemacht (Phrasierung, Vibrato, Tempo usw.). Der Mut, der dazu gehört, ist kaum genug zu bewundern. Aber all das wird ausbalanciert durch ein ungeheuer sensibles und instinktsicheres Ausdrucksvermögen und eine virtuose Technik.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


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  • Die kompromißlosen Möglichkeiten der HIP werden von ihr, jenseits aller akademischen Verfestigungen, für ein spontanes Musizieren in allen Epochen fruchtbar gemacht (Phrasierung, Vibrato, Tempo usw.). Der Mut, der dazu gehört, ist kaum genug zu bewundern. Aber all das wird ausbalanciert durch ein ungeheuer sensibles und instinktsicheres Ausdrucksvermögen und eine virtuose Technik.


    Hallo farinelli,


    ich wollte in die gleiche Richtung schreiben, du hast mir meinen Text geklaut... Nein , im Ernst, du triffst den Nagel auf dem Kopf!


    Übrigens habe ich den ersten Satz von Op.61 nach dem ersten Hören über PC und Kopfhörer auch durch meine vier Lautsprecher "gejagt", das Klangerlebnis ist absolut hervorragend!


    Grüße Thomas

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  • Bei mir funktionieren die beiden Links noch. Ich kann downloaden und habe soeben auch den Download angehört.
    Vielleicht liegt es daran, daß ich für radio4.nl cookies zugelassen habe?
    Die Links sind nicht für das sofortige Anhören sondern für den download gedacht, erst wenn alles runtergeladen ist, kann man hineinhören.


    Cookies für radio4.nl sind zugelassen
    Download ist ebenfalls OK.


    Musste auf Flash-Got zurückgreifen, erst dann klappt es … Da scheint doch eine gewisse Sperre mit eingebaut gewesen, denn damals (21012); als das Konzert vorbei war, war es im wöchentlichen Download von Radio 4 sogleich deaktiviert …

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • ich habe soeben ein paar Zeilen im Thread über Beethovens Violinkonzert op 61 über diese Aufnahme geschrieben
    Beethoven - Violinkonzert op 61

    und finde, daß es sich um eine aussergewöhnliche Aufnahme handelt. Leider ist das ansonst von der Künstlerin bevorzugte Repertoire nicht mit meinem Geschmack kompatibel, und so werde ich wohl noch einige Zeit warten müssen, bis sie wieder Musik aus dem 19. Jahrhundert (oder früher) aufnimmt.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Warum "enfant terrible" im Titel dieses Threads steht, ist mir schleierhaft. ?(
    (Die Künstlerin tritt barfuss auf das Konzertpodium. Das sollte das kein (abwertendes) Qualitätsurteil sein. Das Adjektiv "barfuss"erscheint, wenn man den Namen Patricia Kopatchinskaja googelt.)
    Am 7. 10. 09 erschien in der Zeit ein Interview, in dem man mehr über die Musikerin erfährt.


    Es gibt nur Gutes zu dieser Geigerin zu sagen und - von ihr zu hören. :)
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich finde auch, das sie eine echte Bereicherung der "Klassikszene" ist.


    Vielleicht denkt man ja bei flüchtigem Hinsehen, das sie ein bisschen "crazy" ist, aber man muss ihre Musik hören, alles andere zählt nicht.


    Grüße Thomas

  • Meine Güte, kann diese zierliche Person Geige spielen und was für ein Temperament. Ich habe ja schon viele der geigenden jungen "Superstars" gehört, aber das war schon eine Klasse für sich. Phänomenal. Und wie sie dem eigentlich abgenudelten Stück von Beethoven neues Leben einhauchte, grandios. Sie hatte natürlich mit Roger Norrington, der für dies Konzert zu seinem alten Orchester zurückkehrte, den idealen Begleiter. So wunderschön musiziert hört man dies Stück heute selten. Und viele Nuancen, die PK spielt, lassen aufhorchen, alle wohlüberlegt und größtenteils wohl durch die verschiedenen Partiturvorlagen gedeckt. Ob das auch für alle vier Kadenzen gilt, weiß ich nicht, üblicherweise gibt es zwei, am Ende des ersten und des letzten Satzes. Aber PK spielt auch eine kurze am Übergang vom zweiten zum dritten Satz und im selbigen in der Mitte. Aber sehr stimmig, diese Kadenzen, die niemals den Beethoven'schen Gedankenfluss verlassen, sondern immer "Improvisationen" nahe am Thema sind. Die Kadenz im ersten Satz übrigens involviert auch ein Cello, die Pauke und die erste Geige, sehr ungewöhnlich, aber anscheinend durch die Klavierfassung gedeckt. Insgesamt hört man hier Beethoven ganz neu und das ist einfach spannend. Und PK kann im zweiten Satz ppp spielen und man hört sie trotzdem. Riesenbeifall schon nach dem ersten Satz, was sich eigentlich nicht gehört, aber vom Dirigenten fast erzwungen wurde. Als Zugaben dann, natürlich kein Bach, kein Paganini oder Ysaye, PK bleibt sich treu: György Kurtag, kurz und witzig präsentiert. Ein Konzert, an das ich lange zurückdenken werde.


    Im zweiten Teil dann Sibelius 2. Und hierüber schweigen wir besser, denn alles was die Partitur enthält und was das Orchester daraus machen könnte und vielleicht auch gemacht hat, ging unter in einer Lautstärke, die mir so noch nie im Konzert begegnet ist. Brüllend laut war es, als ob der Dirigent sein Hörgerät abgeschaltet oder noch nie von den eisernen Regeln von Richard Strauss gehört hat. Schade.

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  • Wer das gestrige Konzert live oder am Radio nicht hören konnte, kann das heute Abend um 20.03 Uhr nachholen.
    Das Konzert wird heute, am 16.01.2015, nochmal gegeben.


    SWR2 Abendkonzert - LIVE
    Liveübertragung aus der Stuttgarter Liederhalle
    Die moldawische Geigenvirtuosin Patricia Kopatchinskaja gastiert mit Beethovens Violinkonzert und wird dabei vom RSO Stuttgart und Ehrendirigent Sir Roger Norrington begleitet.


    Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61
    Patricia Kopatchinskaja (Violine)
    Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43
    Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
    Leitung: Roger Norrington
    http://www.swr.de/swr2/program…4671908/no82q2/index.html

    mfG
    Michael

  • Die neuste CD mit Musik des 1939 geborenen armenischen Komponisten Tigran Mansurian enthält Musik für Violine und/oder Cello und Streichorchester. Als Solisten treten Patricia Kopatchinskaja und Anja Lechner an. Die CD enthält u.a. das 2. Violinkonzert "Four serious songs", das dem britischen Geiger Levon Chilingirian (ehemals Primarius des gleichnamigen Quartetts) gewidmet ist. Die Musik von Mansurian ist postmodern und der von Giya Kancheli und diverser Balten (Vasks, Pärt etc) nicht unähnlich. Das viersätzige Violinkonzert ist wie der Titel schon andeutet, keine richtiges, sondern eine Zusammenstellung von vier "Liedern" für Violine und Streichorchester. Das Orchester wird spärlich eingesetzt und ist teils ganz stumm, d.h. es gibt zahlreiche Solopassagen. Die Musik ist meist ruhig und getragen, die Violine dementsprechend nicht übermäßig virtuos behandelt. Insgesamt stellt sich ein fast meditativer Eindruck ein, der aber mehrfach aufgebrochen wird. Interpretation und Aufnahmetechnik auf dem bei ECM gewohnten hohen Niveau, Kopatschinskaja spielt makellos.

  • Ligetis nicht gerade eingängiges, aber doch faszinierendes Violinkonzert, hinreissend gespielt von Patricia Kopatschinskaja.


  • Wer hören möchte, wie Patricia Kopatchinskaja Mendelssohns Violinkonzert e-moll spielt, kann das am Sonntag ab 11 Uhr beim

    Norddeutschen Rundfunk


    tun. Übertragen wird eine Aufzeichnung des Eröffnungskonzertes des letztjährigen Musikfestes Bremen. Mit von der Partie sind auch Teodor Currentzis und sein MusicAeterna-Orchester, die neben Mendelssohn auch noch Johannes Brahms' 3. Sinfonie zum besten geben.




    Und wer wissen will, warum PK spielt, wie sie spielt: das steht hier. :D
    (das Bild ist von ihrer Facebook-Seite)

  • "Diese Musik ist aus dem Blut und den Tränen gequälter Seelen entstanden einem unterdrückenden Schrei, murmelnden Stimmen in der Stille großer Angst, Krigslärm in einer improvisierten Kadenz. ....

    Sie handelt von uns unserer Vergangenheit und unserer Zukunft"

    Patricia Kopatchinskaja


    ****Time & Eternity****


    Die Camerata Bern, eine Gruppe mutiger, aufgeschlossener Musiker, die versucht, tiefer zu den Wurzeln des Musikverständnisses vorzudringen.

    RezensionenSWR2 09 / 2019:

    »Verfolgung und Hoffnung schwingt bei all diesen Stücken mit. Die Kombination klingt jetzt vielleicht etwas nach Kraut und Rüben, aber im Zusammenhang fand ich sie beim Hören erstaunlich schlüssig und anregend, weil sich die Stücke gegenseitig neu beleuchten und die Übergänge erstaunen. Und Patricia Kopatchinskajas Geigenspiel sowieso. Klangschönheit ist dabei absolute Nebensache - im Gegenteil: da kratzt, schnaubt und röchelt es auch mal, und in der nächsten Sekunde hört man ihre Geige glühen oder sich fast auflösen in einem transparent-zerbrechlichem Klang. Sie bemerken meine Begeisterung.* Auch auf ihrer neuen CD ist Patricia Kopatchinskaja diese große musikalische Intensität gelungen.«

    * Auch meine!

    Das ist es was ich beim anhören dieser überaus genialen CD empfunden habe. Ich war schon lange nicht mehr von einer rein instrumentalen CD soooo begeistert und gefangen, mehr noch überrumpelt und ergriffen bis tieftraurig, wie hier! ;(:jubel::hail:

    Eine ganz dicke Empfehlung!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Das hört sich nach einer ganz dicken Empfehlung an die man nicht verpassen sollte.

    Ja, die Kopatchinskaya ist immer wieder für positive Überraschungen gut.


    Man sollte dem Leser vielleicht noch mitteilen um welche Werke es sich auf der CD handelt ... im Prinzip recht unbekanntes Repertoire (bis auf Hartmann), bei dem man sich nicht direkt so Erbauliches vorstellen kann.


    Hier die Rückseite der CD mit dem Programm:

    3760014195457.jpg

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat von teleton

    Man sollte dem Leser vielleicht noch mitteilen um welche Werke es sich auf der CD handelt ... im Prinzip recht unbekanntes Repertoire (bis auf Hartmann), bei dem man sich nicht direkt so Erbauliches vorstellen kann.

    Wenn man die CD anklickt und auf die Seite kommt, kann man sich das Programm doch ansehen!

    Also was soll das!? :(


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • .. im Prinzip recht unbekanntes Repertoire (bis auf Hartmann), bei dem man sich nicht direkt so Erbauliches vorstellen kann.

    Wenn ich mir das von Fiesco zitierte Programm dieser CD durchlese, dann dürfte es auch nicht das Ziel gewesen sein, erbauliche Stücke zu präsentieren. Ich finde die Zusammenstellung hochinteressant und habe die CD schon per Download erworben.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Wenn ich mir das von Fiesco zitierte Programm dieser CD durchlese, dann dürfte es auch nicht das Ziel gewesen sein, erbauliche Stücke zu präsentieren. Ich finde die Zusammenstellung hochinteressant

    Lieber Bertarido, genauso ist es!

    Ich bin bei jedem hören weiterhin begeistert, und sie wird immer besser! :hail:

    Ich habe schon lange nicht mehr so eine ausgefeilte Konzept CD gehört :!:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Ja, sie spricht so gut wie fehlerfrei, da ist nur der Akzent - aber der ist bei mir auch da, halt ostfränkisch. :huh:


    Es liegt wohl daran, dass sie schon sehr früh in Wien und dann in der Schweiz sozialisiert wurde.


    (NB: Ähnlich verblüffend ist da für mich Herbert Blomstedt. Gut, sehr bösartige Menschen sagen ja, dass die Schweden eben auch die Hochsprache neben gerülpstem Deutsch erlernen müssen ... :stumm:)


    Sympathisch ist sie auch unbedingt, kommunikationsfreudig, weltoffen und dem Modernen ganz besonders zugewandt, was mir wichtig ist. Über ihre klassischen Deutungen wie beim Beethoven-Konzert kann man zweifellos bestens diskutieren ...


    Und wie Meister lutgra finde ich den Bartok (siehe oben ziemlich zu Beginn des Threads und später ein weiteres Mal) hervorragend. Auf der Doppel-CD ist auch Ligeti zu hören und eine attraktive Komposition von Eötvös. Das Ligeti-Konzert halte ich für großartig, die Kadenz übertreibt Kopatchinskaja wieder mal kräftig - aber es passt einfach zur ironischen Haltung dieser Musik.


    Time and Eternity imponiert mir sehr - es war ja bereits ausführlicher davon die Rede. Ihr Beethoven hat mich das Konzert nach ein wenig Abnützung neu hören lassen vor einigen Jahren. Dennoch: Der merkwürdig zerfaserte und meines Erachtens strukturell bisweilen willkürliche Stil hat sich dann viel rascher für mich verbraucht als die Klassiker zwischen Heifetz mit seiner genialen Kadenz und - sagen wir mal - Christian Tetzlaff auf der eher hippen Seite.


    Hier noch ein CD-Tipp. (Ich gebe allerdings gerne zu, dass man sich auf die Musik der drei Österreicher schon ein wenig einlassen muss und ich sie nicht so oft hören will. Das ist nicht wirklich avantgardistisch, aber quasi transzendiert und die Wirkung drängt sich nicht auf ...)



    :) Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Noch ein Link - wiederum eine spannende Deutung aus meiner Sicht, wiederum vielleicht bisweilen zu eigenwillig und vor allem nicht immer klangschön. Fay gehört nahtlos dazu ... ;)


    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Oh,


    wunderbar ! So intensiv und voller Einsinken in die Musik. Immerhin hörte ich auch schön und zart klingende Stellen. Also Temperament und virtuoses Können hat sie.


    Kalli

  • wenn auch nur ein akklamativer Beitrag. Ich finde diese Einspielungen auch wunderbar. Vieles ist auch eine Charaktersache. Und ihrer scheint mir impulsiv zu sein. Das macht ungeheuren Spaß beim Zuhören.


    BTW zu finden auf einer CD, die es gerade bei jpc nicht zu kaufen gibt :(.


    R-4056308-1505050147-4794.png.jpg

  • Ob das genau die gleiche Kreutzersonaten-Einspielung ist, weiß ich jetzt nicht. :)

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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