Stephen HOUGH - Mut zur Individualität

  • Der englische Pianist Stephen Houg wurde am 22. November 1961 geboren.
    Ich habe mir oft die Frage gestellt warum gewisse Pianisten, trotz ihrer Plattenpräsenz und offensichtlich guter Verkaufszahlen niemals ganz zu den ersten gezählt werden.
    Ich habe gesucht und eine verblüffende Antwort gefinden. Sowohl in Joachim Kaisers „Pianistenbilbel“ – fand ich eine von Klaus Bennert* geschriebene Begründung, als auch bei Wikipedia.
    Wikipedia schreibt über Stephen Hough:

    Zitat

    Nach seinem Sieg beim Naumburg-Klavierwettbewerb im Jahre 1983 konzentrierte sich Hough zunächst auf eher abseitiges, tendenziell romantisches Repertoire


    In etwa aus demselben Grund wird er von Bennert als „problematischer Pianist bezeichnet – trotz aller technischer Perfektion.
    Zum einen dürfte der „Vorwurf“ beim gegenwärtigen Stand seiner Diskographie nicht mehr aufrecht zu erhalten sein – zum andern sehe ich da einiges völlig anders. Es ist bewundernswert und darf gar nicht hoch genug gelobt werden, wenn Pianisten – meist unter Verzicht von der Kritik auf den Olymp gehoben zu werden – Repertoire ausserhalb des Pool an Schlachtrössern und Mainstream spielt.



    Aber Stephen Hough hat das nicht nur unbschadet überlebt – er ist bei seinen Anhängern quasi zu einer Ikone geworden. Er pflegt „sein“ Repertoire – das nach und nach umfangreicher wurde, ist begeisterte Maler, der auch in Galerien ausstellt,hat eine persönliche Beziehung zur Religion und lebt öffentlich schwul – alle Achtung.
    Dazu betreibt er eine Internetseite und einen blog, schreibt Artikel für Zeitungen und komponiert auch. Daß er dennoch Zeit findet Tonaufnahmen zu machen, davon legen die
    Veröffentlichungen auf seinem Stammlabel Hyperion ein beredtes Zeugnis ab. Es war hoch an der Zeit ihm in unserem Forum mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen - in meiner privaten CD- Sammlung ist er indes schon seit Jahren repräsentativ vertreten....


    http://stephenhough.com/


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred




    *Bennert war der Co-Autor der letzten Auflage von Joachim Kaisers „Große Pianisten in unserer Zeit“


    APUT

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Soeben wurde ich im Hummel Thread an die links oben im Bild befindliche Aufnahmen seiner Klavierkonzerte op. 85 und op 89 mit dem Pianisten Stephen Hough erinnert.Leider ist diese CD bereits gestrichen und laut CHANDOS (Schande über sie !!) derzeit überhaupt nicht und in Zukunft nur als Download zu haben. Amazon listet derzeit noch 2 Exermplare auf Lager. Der Verlust ist umso größer, da es sich um die einzigen am Markt befindlichen Aufnahmen dieser Konzerte mit modernem Flügel handelt. Amazon weist zumindest auf ihrer Online-Seite noch 2 Lieferbare Exemplare aus.

    Es gibt zwar eine Naxos Einspielung (links im Bild.) Aber zumindest mein Exemplar - und eines das ich im Tausch bekam - wies einen Wiedergabefehler auf, der nicht behebbar erschien - Ich habe diese CD daher ausgemustert. An Details erinnere ich mich leider nicht mehr - das muss alles schon an die 20 Jahre zurückliegen...
    Stephen Hough spielt da natürlich NICHT......!!

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Aktive Pianisten unserer Tage: Stephen HOUGH - Mut zur Individualität“ zu „Stephen HOUGH - Mut zur Individualität“ geändert.
  • Ich will nun nicht in einem Beitrag alles nachholen, was hier seit Jahren verschlampt wurde, sondern behutsam auf einige von Houghs vorzüglichen Aufnahmen hinweisen. und auch ganz sanft CHANDOS ermuntern, die gestrichene CD mit Houghs Einspielung der Hummel-Klavierkonzerte wieder aufzulegen, auch wenn ich verstehe, daß die bei der Ignoranz des heutigen Publikums ein tollkühner Akt wäre. Denn inzwischen gibt es auch eine Aufnahme mit Howard Shelley -aber der wirkliche Hummel-Liebhaber wird beide haben wollen.



    Dieser Clip hat seit 2020 grade mal 1270 Seitenaufrufe. Mal sehen ob sich das wesentlich ändert durch unseren Link hier und in einem anderen Thread

    Eines der schönsten KlavierKonzerte, der Musikgeschichte, komponiert von einem erklärten Liebling und Schüler Mozarts, interpretiert von einem der beiden besten Hummel-Spezialisten unter den Pianisten.



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Nur als kleiner Tip,


    die Klavierkonzerte op. 85 und op 89 mit dem Pianisten Stephen Hough gibt es im großen Fluss noch, gebraucht sogar sehr günstig. Und ich meine die sollte man haben.


    Kalli

  • Wie gesagt, es wurde im letzten Jahrzehnt vieles aufgenommen - und wenig hier erwähnt. Heute zeige ich eine relativ neue doppel CD die er für eines seiner Stammlabel (Hyperion) aufgenommen hat.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Lieber Alfred,


    danke, dass Du diesen Thread eröffnet hattest und ihn wiederbelebst. Ich bin ein wahrer Fan von ihm. Ich habe ihn zweimal live erlebt und war sofort begeistert.

    IMO herausragend sind seine Gesamtaufnahmen der Klavierkonzerte von Saint-Saens sowie Rachmaninow ! Auch bei den Solo-Platten gibt es tolle Einspielungen.

    Kammermusikalisch exquisit sind die Einspielungen der Bläserquintette Mozarts und Beethovens sowie Cellosonaten von Grieg, Mendelssohn und ihm selbst (Klavier linke Hand !).


    LG Siamak