Wer kennt sie nicht, jene "Shooting Stars" (welch bösartiger Wortwitz in diesem Begriff lauert) die wie aus heiterem Himmel fallen und dann relativ bald erneut fallengelassen werden - nämlich von jenen Musikvermarktern, die aus einem "Nobody" - ob talentiert oder nicht sei mal dahingestellt - über Nacht einen "Weltstar" geschaffen haben, einen Ritter von PRs Gnaden oder das gleichwertige weibliche Pendant dazu. Diese Stimm- Violin- oder Klavierwunder werden meist direkt von einem "Concours" abgeholt wo die frischgebackene Preisträgerin oder der frischgebackene Preisträger gleich seinen Vertrag bekommt, der wahrscheinlich oft ungelesen unterschrieben wird. Dann geht es zum Visagisten und zum Photographen - das Aufnahmestudio kann warten - es ist nicht so wichtig.
Letztlich entstehen dann doch Aufnahmen des "Superstars" - und je nach Marketingkonzept wird er oder sie dann vermarktet.
Entweder als neuer Caruso oder als Callas , als Horowitzerbe oder weiblicher Paganini des 20. Jahrhunderts. Meine Parodie ist näher an der Realität als so mancher Glauben will....
Nach zwei Jahren - wenn überhaupt - ist man um einige Erfahrungen reicher - und das Label um einiges ärmer.
Nein nicht die Gage des "Wunderkindes" hat so viel verschlungen, das wäre leicht verschmerzbar. Aber die Werbeagenturen und PR-Auftritte - das war es das sich zu Buche geschlagen hat . Aber das Schlimmste: 73 verkaufte CDs, 20 an die Presse verschenkt und ein halbes Dutzend an die Schwiegermutter des Künstlers - das ist schon ein wenig zu wenig gell ?
Und jetzt kommen wir wieder zurück von der Übertreibung zur Realität:
Woran liegt es, daß die Labels so gerne auf unbekannte Interpreten setzen, diese als "Entdeckungen" feiern - und dann damit scheitern ?
mit freundlichen Grüßen
aus Wien
Alfred