Feodora Barbieri - eine italienische Altistin von Weltruf

  • Feodora Barbieri, ital. Alt. Geb. 4.6.1920 in Triest, wo sie von F. Bugamelli und L. Toffolo ausgebildet wurde. Bei G. Tess in Mailand vollendete sie ihr Studium. 1940 debütierte sie in Florenz als Fidalma bzw. als Beatrix (deutsche Fassung) in "Die heimliche Ehe" von Cimarosa. Danach trat sie an verschiedenen italienischen Bühnen auf, unternahm 1943 eine große Tournee durch Deutschland, Belgien und Holland, heiratete dann den Direktor des Maggio musicale Florenz, Barzoletti, und gab ihre Karriere auf. 1945 kehrte sie in der Partie der Azucena in Verdis "Troubadour" an die Bühne zurück und eroberte sich von Florenz aus sehr schnell alle großen Bühnen Italiens, einschließlich der Mailänder Scala. Seit 1947 gastierte sie mit großem Erfolg an fast allen führenden Opernhäusern, in Buenos Aires, San Franzisco, Paris, London, Wien u. a.. Sie galt als eine der beständigsten Altistinnen des italienischen Fachs, besonders der Verdi-Oper. Mit meisterhafter Beherrschung der technischen Mittel verbindet sie ein hochkultiviertes Gestaltungsvermögen. Seit 1952 war sie Mitglied der Metropolitan Opera New York.


    Vor Kurzem hörte ich sie noch in dieser "Aida" Gesamtaufnahme als Amneris:



    Bei Preiser gibt es ein interessantes Portrait der Künstlerin:


    W.S.

  • Heute, zu ihrem Geburtstag, habe ich eine ganz besondere Aufnahme ausgesucht:



    Fedora Barbieri wäre heute 95 Jahre alt geworden.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Im Rahmen von Recherchen bin ich wieder über die Preiser Aufnahme gestolpert, die lt jpc nicht verfügbar, bei Preiser indes wieder als CD gelistet ist. Ich habe eine Alternative bei Mytho entdeckt und die hier gezeigte CD auf meine Jänner-Bestellliste gesetzt - Es handelt sich zwar um historische Aufnahmen, aber sie sind relativ "jung" (1947-1953) stammen also aus einer Zeit, wo auch das Timbe von weiblichen Stimmen recht verfärbungsarm aufgezeichnet werden konnte (was zuvor eine fast unlösbare Herausforderung war). Derzeit kenne ich die CD lediglich von den Soundsamples her, sie erlauben aber meiner Meinung nach durchaus einen groben Überblick. Mehr darüber, wenn die CD bei mir einlangt...

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Barbieri ist für mich geradezu eine Exempel dafür, wie schnell ein reiches und prächtiges Stimmmaterial verschlissen werden kann, wenn man keine gute Technik hat. Die Aufnahmen aus den frühen der 50er Jahre sind einfach großartig. Die späteren dann leider wirklich nicht mehr.
    Ich habe Feodora Barbieri zweimal als Azucena gehört. Das war beim Gastspiel der Römischen Oper in Berlin 1961. Natürlich war sie eindrucksvoll. Vor allem in den beiden Duetten mit Franco Corelli. Aber die stimmlichen Probleme ließen sich trotzdem beim besten Willen nicht überhören.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Die Barbieri ist für mich geradezu eine Exempel dafür, wie schnell ein reiches und prächtiges Stimmmaterial verschlissen werden kann, wenn man keine gute Technik hat. Die Aufnahmen aus den frühen der 50er Jahre sind einfach großartig. Die späteren dann leider wirklich nicht mehr.
    Ich habe Feodora Barbieri zweimal als Azucena gehört. Das war beim Gastspiel der Römischen Oper in Berlin 1961. Natürlich war sie eindrucksvoll. Vor allem in den beiden Duetten mit Franco Corelli. Aber die stimmlichen Probleme ließen sich trotzdem beim besten Willen nicht überhören.


    Beste Grüße
    Caruso41


    Schon die große Eboli-Arie beim "Carlo"-Mitschnitt aus Covent Garden 1955(?) ist ja in den Spitzentönen arg grenzwertig - das Publikum jubelte trotzdem...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Schon die große Eboli-Arie beim "Carlo"-Mitschnitt aus Covent Garden 1955(?) ist ja in den Spitzentönen arg grenzwertig - das Publikum jubelte trotzdem...


    Lieber Stimmenliebhaber,


    Du meinst sicher den Mitschnitt unter Giulini mit Vickers und Brouwenstijn? Der ist von 1958!


    Noch schlimmer als die im Schlußteil ziemlich misslungene Arie ist das Schleierlied.
    Dass es nach der Arie trotzdem so begeisterten Beifall gab, ist sicher einmal auf den sehr intensiv gesungenen Mittelteil der Arie (Ohne Brusttöne!!!) zurückzuführen, zum anderen auf eine Bühnenausstrahlung, die schon was Besonderes war. Sie gestaltet einfach ein dramatisch Portrait von bezwingender Suggestivkraft! Will man da wirklich mit Kritik an schwerfällig und schlampig gesungen Laufpassagen und Koloratouren im Schleierlied oder an greislich klingenden Höhen in der Arie kommen?


    Und vergessen wir nicht: Sie hat wahrlich große Aufnahmen hinterlassen. An erster Stelle der "Trovatore" (1951 mit Björling), auch noch die "Aida" (1955 mit Björling) und ihre Mrs. Quickly (1956 unter Karajan). Am meisten liebe ich sie als Laura in der"Gioconda" neben der Callas (1952).


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ja, diese Aufnahme meinte ich! Rein akustisch stellenweise wirklich gruselig! Sie muss einfach eine bezwingende Bühnenpersönlichkeit gewesen sein, aber das kann man bei einer rein akustischen Aufnahme natürlich nur erahnen...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"