Wunderbar. Wagner und Wiener Charm.
Dass die stolzen Wiener einen Musiker aus der Provinz schon zum zweiten Mal ans Pult lassen, gereicht ihnen zur Ehre und der übrigen Welt zum Segen.
Nach der etwas enttäuschenden Neunten am Vortag heute dieser Ohrenschmaus.
Was Franz Welser-Möst mit seinen zurückhaltenden Gesten aus den Wienern hervorzaubert ist erstaunlich. Da ist kein Platz für Übertreibungen und jedes Tempo ist so gewählt als ob es so und nur so gespielt werden könne.
Man kann es nicht fassen, dieser begnadete Dirigent wurde einst von den Musikern der Londoner Philharmonie als unbegabt verleumdet.
Deren Urteil kann jedenfalls ich nicht teilen und wünsche statt dessen: möge Herr Welser-Möst den Wienern noch lange erhalten bleiben.