Vorausschickend möchte ich feststellen, dass es sich bei allem was ich hier schreibe um Hypothesen handelt, die sich ausschliesslich auf den Bereich "Klassische Musik" beziehen.
Kommen wir vielleicht vorerst zum Thema, welchen Stellenwert die "Klassische Musik" heute hat, vorzugsweise auf Tonträger, wer heute "tonangebend ist, welche Rolle Fachzeitschriften, Rezensionen in ebensolchen und in Kulturspalten renommierter Tageszeitungen,Videoclips bei youtube, sowie last but not least das Tamino Klassikforum spielen.
Wie große und weniger Große Klassiklabels mit ihren Künstlern, ihrem Publikum und ihren Archivschätzen umgehen, welche Tendenzen es hier gibt, wie sie sich auszuwirken scheinen, was hier richtig - und was falsch läuft.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich selbst sehe Tonträgerfirmen nicht als Wohltäter, Mäzene oder Kulturinstitutionen (obwohl sie sich in der Vergangenheit oft als solche dargestellt haben - vorzugsweise um die Preise hoch halten zu können) sondern als Produzenten einer (hoffentlich) hochwertigen Ware, welche Profit abwerfen muß.
Dennoch hatte ich in den letzten Jahren bei den Großen das Gefühl, es wäre ihnen gar nicht bewusst, welche Spielregeln beim Vertrieb ihres Produkts einzuhalten sind, damit meine ich nicht etwa künstlerische oder ethische, sondern schlicht und einfach strategische. Das gelingt jedoch nur, wenn man den potentiellen Kundenkreis richtig einschätzt. Ich habe aber oft den Eindruck, daß dies hier nicht der Fall ist - oder aber, daß man an der klassischen Stammklientel das Interesse verloren hat (was mich nicht wundern würde) und man bestrebt ist den Begriff "Klassische Musik" nach Gutdünken umzufunktionieren und das Publikum auszutauschen.....
Welche Maßnahmen setzen nun Großlabel, Independent Labels und Kleinlabel um auf ihre Produkte aufmerksam zu machen und sie gut am Klassikmarkt zu placieren ?
Ist das Ende der "Major-Labels" in Sicht - und wenn ja : Wäre es wünschenswert ?
mfg aus Wien
Alfred