Richard Wagner: Lohengrin (auf DVD)

  • Wir haben zwar hier Wann geht der nächste Schwan? - Richard Wagner: Lohengrin schon einen schönen Thread, der sich allgemein mit "Lohengrin" und diversen Gesamtaufnahmen beschäftigt und neulich auch eine spannende Diskussion über die Scala-Aufführung bei ARTE gehabt und so denke ich mir, wäre es notwendig, die Überlegungen zu derzeit erhältlichen DVD-Ausgaben zu bündeln. Ich besitze lediglich die schon anderswo vorgestellte Herzog-Inszenierung, die mir sehr gefällt; ich denke aber, der Markt bietet noch so manchen anderen Leckerbissen! Vielleicht kann der eine oder andere sich dazu äußern und seine Schätze und Erfahrungen vorstellen. Manche der hier lose zusammengestellten unterscheiden sich nur in der Art der DVD bzw. der Ausgabe an sich.


  • Beste Inszenierung: Werner Herzog (Bayreuth).


    Ebenfalls empfehlenswert: August Everding (MET), Wolfgang Weber (Wr. Staatsoper), Götz Friedrich (Bayreuth).


    Den Rest kann man von der Inszenierung her in die Tonne kippen: Setzen, sechs.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Beste Inszenierung: Werner Herzog (Bayreuth).


    Ebenfalls empfehlenswert: Otto Schenk (MET), Wolfgang Weber (Wr. Staatsoper), Götz Friedrich (Bayreuth).


    Den Rest kann man von der Inszenierung her in die Tonne kippen: Setzen, sechs.


    :)


    Bitte immer mit angeben, welche man meint; man sucht sich sonst dumm und dämlich!

  • Pardon, liefere ich hiermit nach:




    Dir.: Schneider/Regie: Herzog. Absoluter Favorit. Man merkt, dass hier mal ein echter Könner am Werk war. So wie seine Filme Meisterwerke sind, so auch hier diese Operninszenierung. Ausgefeilt und nie langweilig, besonders eindrucksvoll die Massenszenen.






    Dir.: Abbado/Regie: Weber. Stimmungsvolles Ambiente, pompöse Kulisse. Hier ist das Mittelalter noch Mittelalter.






    Dir.: Levine/Regie: Everding. Traditionell, ein wenig mehr dem damaligen Zeitgeist verhaftet. Alles in allem empfehlenswert.







    Dir.: Nelsson/Regie: Friedrich. Auch hier merkt man, dass es eine 80er-Produktion ist, aber doch klassisch zu nennen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Auch ich kann die 4 von Joseph II vorgestellten Aufnahmen empfehlen. In ihnen darf Lohengrin noch Lohengrin sein und das Mittelalter ist noch keiner Verschwörungstheorie zum Opfer gefallen (es gibt diese tatsächlich, in der das Mittelalter als erfunden geleugnet wird). Und auch mich hat die Inszenierung von Werner Herzog aus Bayreuth am meisten fasziniert.



    Den Rattengrin



    den Baustellengrin



    und den Klassengrin


    würde ich lediglich - wie auch Joseph II - dahin werfen, wohin er gehört: in die Mülltonne
    Die andere, von Yorick vorgestellte Inszenierung kenne ich nicht, sie sieht aber dem Titelbild nach auch nicht sehr vielversprechend aus.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Die beiden mit Peter Hofmann kann man wegen der Besetzung der Titelpartie in die Tonne werfen, den anderen mit Paul Frey ist zwar akzeptabel aber das reicht mir einfach nicht, also gleich hinterher.
    Bleiben noch zwei übrig, der mit Domingo und der mit Klaus Florian Vogt.
    Den letzten muß man Live erlebt haben, die DVD spiegelt seine stimmlichen Möglichkeiten nur unzureichend wieder, also auch Tonne, und bei Domingo, naja.
    Auch er ist leider kein Lohengrin.
    Ich finde ihn nur in einer Wagnerrolle gut und zwar in der des Parsifal, also auch hier Tonne.
    Folglich bleibt leider keiner mehr übrig.
    Denn wie wir schon feststellten:
    Ratten?
    Nein danke.
    Klassenzimmer?
    Nein, danke.
    Bob der Baumeister?
    Nein, danke

  • Hallo, lieber Joseph II.



    Vor knapp drei Jahren habe ich auf Classica mal einen Lohengrin gesehen. Die Titelpartie sang und gestaltete "Paul Frey". Das weiß ich noch genau, ein Sänger, der mir bis dato wohl unbekannt war. Nun bin ich nicht unbedingt der große Wagner- Fan und Experte. Aber dieser Lohengrin, von den Stimmen, wie auch von der Ausstattung und Inszenierung, war richtig gut. Und ich glaube, der hätte wohl auch allen kritischen Wagner- Kennern bestimmt gefallen. Vielleicht meinen wir denselben?
    Wenn ich mich nicht ganz sehr täusche, kommt dieser Lohengrin jetzt wohl wieder auf Classica.

    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber chrissy,


    Du hast vollkommen Recht. Das war ganz bestimmt diese Inszenierung. In einer Amazon-Rezension wird zurecht von der romantischen Inszenierung geschwärmt. Eigentlich ist das nicht zu toppen. Ich finde Paul Frey auch sehr gut, und auch die Restbesetzung kann sich hören lassen. Cheryl Studer geradezu hinreissend.


    Sicher, es gab wohl noch beeindruckendere Sänger der Titelrolle, aber diese haben wir leider nur akustisch, nicht in einer solch tollen Inszenierung! Gäbe es nur von allen Wagner-Opern solch gelungene Videos!


    Beste weihnachtliche Grüße aus Wien
    Joseph
    :hello:

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    – Luís de Camões

  • Sicher, es gab wohl noch beeindruckendere Sänger der Titelrolle, aber diese haben wir leider nur akustisch, nicht in einer solch tollen Inszenierung! Gäbe es nur von allen Wagner-Opern solch gelungene Videos!


    Ja, da will ich Dir gerne zustimmen, lieber Joseph II. Ich habe zwar mit großer Freude von einem lieben Freund den Lohengrin bekommen mit einem, so wie Du es meinst, "beeindruckenden Sänger", nämlich mit "Sandor Konya", aber eben nur auf CD. Was würden wir wohl alle geben, gäbe es eine DVD, aufgenommen original am 23. Juli 1958 in Bayreuth. Die wohl absolute Sternstunde von Konya und der Ausgangspunkt und Beginn seiner Weltkarriere. In einem meiner Musiklexika heißt es "berühmt seine Lohengrin- Interpretation".
    Falls wir uns vorher nicht mehr hören, bzw. schreiben, auch Dir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und vielen Dank für Deine lieben Wünsche.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Um, wie gewohnt, ein wenig gegen den Anti-Regietheater-Strom zu schwimmen, spreche ich mich eindeutig für die Konwitschny-Inszenierung aus, die ich selber hier in Hamburg live erleben durfte:


    :thumbsup:


    Mehr noch sehe ich in Guths Scala-Lohengrin die logische Weiterentwicklung dieser Inszenierung bzgl. des "Intriganten"-Paares Ortrud/Telramund.


    Dass das sog. Regietheater aber auch - Trommelwirbel ... - vollkommen in die Hose gehen kann, beweist die Produktion der Bayerischen Staatsoper:


    :thumbdown:


    Gesanglich halte ich Klaus Florian Vogt zur Zeit für den besten, mindestens aber den spannendsten Lohengrin (gesehen im o.g. Konwitschny-Lohengrin). Also (auch ohne Kenntnis der Inszenierung von Nikolaus Lehnhoff):


    :thumbup:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich würde ja so gerne die letztgenannte Blueray kaufen, also die mit Nagano/Lehnhoff, kenne sie aber nicht.
    Naganos Wagnerdirigat vom Parsifal mag ich sehr und Waltraud Meier fand ich dort auch ausgezeichnet.
    Könnte jemand der diese Lohengrinproduktion kennt bitte etwas zur Inszenierung Lehnhoffs sagen.....vielleicht etwas ausführlicher als nur "Setzen! 6"?


    Beim Parsifal fand ich Lehnhoffs Arbeit auf jeden Fall nicht gegen die Musik inszeniert - und genau darauf kommt es mir an. Das, was ich auf der Bühne sehe, soll mir helfen, ein besonders starkes Musik- oder vielleicht besser "Gesamterlebnis" zu haben. Wenn etwas gut gemacht ist, dann werde ich ganz in das Geschehen hineingezogen und die Unterscheidung zwischen Klang und Bild verschwimmt dann etwas, so ähnlich wie im wirklichen Leben.


    Ich kann mich auch von der Garderobe her nicht daran gewöhnen, wenn z.B. die Sänger mit modernen Anzügen oder Jeans auftreten, weil mir das dann dem mythenhaften Pathos der Texte und vor allem dem Charakter der Musik widerspricht. Aber, wie ich irgendwo las, soll doch Lehnhoff nicht "so einer" sein, sondern seinen eigenen Weg gefunden haben. Ich hoffe, das gilt auch für den Lohengrin?
    Beim Parsifal hat er ja zum Glück nicht - ich sage es einmal humoristisch- die Gralshüter etwa in lächerlichen Bermuda-shorts oder vielleicht sogar in langer Unterhose auftreten lassen... ;) ..das allein, und die Tatsache, dass ich es insgesamt gut fand, lässt mich hoffen.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • ...so wie es hier aussieht, muss ich mir die Frage wohl durch eine Bestellung ins Blaue selbst beantworten.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Das Problem, welche DVD ich mir als Partner zu meiner Herzog-Inszenierung hole, löst der Thread auch noch nicht! :) Man kann wahrscheinlich nicht alles haben: eine vernünftige Inszenierung klassischen Zuschnitts, gute Stimmen in allen fünf bis sechs wichtigen Rollen, aber besonders beim Lohengrin; gute Aufnahme- und Tontechnik, ein moderater Preis ... 8-)

  • Hallo LT,


    guter Hinweis, habe die Aufführung mit Nagano tatsächlich bei youtube gefunden.


    Mein Kurzeindruck: Musikalisch gefällt es mir sehr gut, Waltraud Meier wieder einmal eine Augenweide (mein Geschmack...), aber ansonsten kann ich mich Militäruniformen, Anzügen und der kargen Bühne nicht besonders viel anfangen - schade.


    Vielleicht erklärt ja der Regisseur bei den Special features der Blueray noch, was er uns damit sagen will.
    Wahrscheinlich bestelle ich mir diese aber dennoch aufgrund der sicher wieder hervorragenden Klangtechnik, des scharfen HD-Bildes und der ansprechenden musikalischen Leistungen.


    Es ist wohl so, wie Yorick sagte: Man kann nicht immer alles haben. Und auf den Preis darf da wohl nicht schauen, was selbstverständlich nicht heissen muss, das alles was teuer ist, auch immer toll sein muss.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Hallo Yorick,


    sei doch froh, dass du überhaupt eine brauchbare DVD von der Oper hast. Gib vielleicht dein Geld für eine DVD/Blu-ray von einer Oper aus, die du noch gar nicht hast...


    :hello: LT

  • Mein Favorit:



    Lohengrin
    Romantische Oper in drei Akten
    Aufnahme: 28.7.1978, München
    Dirigent: Wolfgang Sawallisch
    Bayerisches Staatsorchester München
    Chor der Bayerischen Staatsoper München
    Chorleitung: Wolfgang Baumgart
    Inszenierung: August Everding


    Rollen und Sänger
    Der Heerrufer: Wolfgang Brendel
    Edler: Gerhard Auer
    Edler: Friedrich Lenz
    Edler: Hermann Sapell
    Edler: Hans Wilbrink
    Elsa von Brabant: Catarina Ligendza
    Friedrich Graf von Telramund: Leif Roar
    König Heinrich der Vogler: Karl Ridderbusch
    Lohengrin: René Kollo
    Ortrud: Eva Randova


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ob es diesen "Lohengin" offiziell aud DVD gibt, weiß ich nicht. Die Aufführung wurde anläßlich der Opernfestspiele 1978 im Fernsehen übertragen (die Aufzeichnung wurde mehrfach wiederholt und von Zuschauern auf Video aufgenommen). Einen privaten Mitschnitt kann man u. a. hier bekommen.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Ob es diesen "Lohengin" offiziell aud DVD gibt, weiß ich nicht. Die Aufführung wurde anläßlich der Opernfestspiele 1978 im Fernsehen übertragen (die Aufzeichnung wurde mehrfach wiederholt und von Zuschauern auf Video aufgenommen). Einen privaten Mitschnitt kann man u. a. hier bekommen.


    LG


    Lieber Harald, vielen Dank für die Informationen und Hinweise! Ich habe nur nachgefragt, weil es hier im Thread dezidiert um DVDs gehen soll, die im besten Fall auch zu erwerben sind. Ansonsten haben wir ja schon diesen Thread Wann geht der nächste Schwan? - Richard Wagner: Lohengrin und diesen hier TMOO - Lohengrin

  • Hallo Yorick,


    sei doch froh, dass du überhaupt eine brauchbare DVD von der Oper hast. Gib vielleicht dein Geld für eine DVD/Blu-ray von einer Oper aus, die du noch gar nicht hast...


    :hello: LT


    Da ist natürlich was Wahres dran: Dann gib mal einen Tipp für die anderen Wagner-Opern außer dem Ring, für die von Händel, Gluck, Mozart, Strauß, Janáček oder Pfitzner. :)

  • Habe soeben mit meiner Frau den ersten Akt dieser DVD, die ich mir aus einer Bibliothek auslieh, angehört und angesehen





    und bin bisher sehr begeistert - Gänsehaut und feuchte Augen inbegriffen :)


    Eine gleichermassen berührende und mitreissende Interpretation des Dirigenten Nagano und dann natürlich auch wunderbare Sänger, sind dabei die Stichworte.
    Eigentlich überzeugen mich alle Sänger sehr....ein besonders dickes Lob vielleicht bisher an Hans-Peter König als mächtig singenden Heinrich der Vogler und Klaus-Florian Vogt als Lohengrin. Allerdings ist das schon ungerecht, weil die anderen Akteure auch fabelhaft sind. Auch Waltraud Meier als Ortrud werde ich dann erst morgen erleben. Im ersten Akt hat sie sich-bis auf den Schluss- lediglich als stumme (und wie ich finde begabte) Opernschauspielerin betätigen können. Nur bei einem Quartett und bei diesem gewaltigen Schlusschor war sie dann doch noch zu hören. Unglaublich, wie sie über einen Opernchor mit allen gleichzeitig singenden Solisten und einem Wagnerorchester noch hörbar `rüberkommen konnte, vor allem wo hier doch fortissimo im Tutti angesagt ist.

    Der Opernchor (EuropaChor Akademie Mainz + Chorus of the Opera national de Lyon) singt kraftvoll, intonationsrein, klar und mit verständlicher Aussprache - ebenfalls ein Plus.


    Die Inszenierung erscheint mir logisch, schön anzusehen und bewegt sich entlang anstatt entgegen des Stückes. Die Uniformen der Herren von Brabant stören mich nicht mehr. Es ist schon klar, dass die Herrschaften irgendetwas mit Politik, Militär und Macht zu tun haben.


    Den Schwan, mit dem der Held herangezogen wird, muss man sich denken - auch dass störte mich jetzt nicht.
    Vielleicht ist es besser so...aber solche Dinge kann und will ich mir besser kein Urteil erlauben. Ich kann mir natürlich vorstellen, dass es auch schnell lächerlich werden kann, wenn man da so eine Atrappe aus Pappe über die Bühne zieht - der Gedanke daran erinnert mich an diesen Loriot-Sketch mit König Ludwig und Schloss Neuschwanstein... ;) Natürlich kann das auch gut wirken, vielleicht mit Hilfe der Digitaltechnik...es kommt wohl darauf an.


    Die Beleuchtung des ersten Aktes ist meistens in angenehmen dunkelblau....merkwürdig, wie sich Farbeindrücke mit Klangeindrücken vermischen können.



    Der DTS 5.1.-Sound der DVD ist kraftvoll und dynamisch und auch bei vollem Tutti noch angenehm und aufgelöst.
    Dass ich mir diesen Lohengrin auf Blueray holen werde, ist ja schon klar. Ich erwarte mir ein klareres HD-Bild und einen noch besseren Klang der neuen unkomprimierten HD-Formate.
    Sollte es über die nächsten Akte noch Besonderes zu berichten geben, melde ich mich noch einmal.


    Noch ein Wort zur Komposition: Man kann ja zu Wagner als Menschen stehen wie man will, aber wenn ich eine derartige Musik höre, dann sind für mich alle intellektualisierenden Einwände und Bedenken erledigt. ja weggefegt, wenigstens was diese überragende Kunst anbelangt.
    Wenn ich mich auf eine Musik einlasse, erwarte ich nicht, dass ich mich deswegen voll mit dem ganzen Menschen und seiner Biografie identifizieren kann. Wagner war wohl ein egozentrischer Typ, der hauptsächlich über sich redete und sich selbst für ein Genie hielt - das "Problem" besteht eben nur darin, dass er es tatsächlich auch war, und was für eines.
    Er hat Einzigartige, Herrliches und Unvergleichliches Geschaffen. Ich kann gar nicht anders, als das so anzuerkennen. Da brauche ich mir nur einen Klavierauszug hernehmen, und daraus etwas spielen.

    Allein schon das schwebende Orchestervorspiel wäre mir gut genug, dafür, wenn ich müsste.....aber ach ja, ich will ja nicht provozieren :pfeif: .
    "Nur jedem das Seine" heisst es ja schon in einer Bachkantate, aber diese eigene Art der romantischen Oper ist genau das, was ich mag. Vieles, was eben sonst noch an Opern aus jener Zeit in Europa entstand, ist durchaus auch sehr berühmt, indes, ich für meinen Teil mag es nicht, was möglicherweise (oder in manchen Fällen vielleicht sogar zwangsläufig ?) auf Gegenseitigkeit beruht.


    Allein schon diese kitschige Herausstellung der Sänger im Belcantostil ("jetzt geht er zum Schluss hoch....") ertrage ich schwer, ebenso diese Populärmelodien und "edle Perlen", die in keiner Gala fehlen dürfen - nun denn, da hat jeder so seinen Geschmack.


    Harmonisch und motivisch gesehen ist Wagner beim Lohengrin noch nicht beim (mich besonders ansprechenden) Spätstil seines "Bühnenweihfestspiels" angelangt, aber ein 100%iger Wagner ist es auch schon hier, und zwar in jedem Ton. Auch die Orchestrierung ist einfach meisterhaft.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)