Regisseure des Grauens — Teil 1: Calixto Bieito

  • Diese neue Reihe Regisseure des Grauens sei ins Leben gerufen, um die Vertreter des sog. "Regietheaters" (= Verunstaltungstheater, vulgo: Schrott) öffentlich an den Pranger zu stellen.


    Jede/r Tamino/a kann ab sofort solche Threads eröffnen, bitte immer nach dem Muster "Regisseure des Grauens — Teil ...: [Name]". Auf diese Weise kann das Tamino Klassikforum seinen Teil dazu beitragen, das noch unwissende Publikum bereits im Voraus vor solchen Schmierfinken zu warnen.


    Die Auszeichnung, als erster hier genannt zu werden, gebührt Calixto Bieito.



    Calixto Bieito, "Regisseur"


    Zitat

    Calixto Bieito (* 2. November 1963 in Miranda de Ebro, Spanien), Direktor des „Teatre Romea“ in Barcelona, ist ein spanischer Regisseur, der sich als „Skandalregisseur“ mit modernen, meist gewalttätigen oder bewusst sexualisierten Inszenierungen von Opern einen Ruf geschaffen hat.
    Wikipedia


    Verunstaltungen des "Regisseurs" (Auswahl):


    2001, Barcelona, Un Ballo in Maschera
    März 2003, Hannover, Il Trovatore
    2004, Komische Oper Berlin, Die Entführung aus dem Serail
    2006, Theater Basel, Don Carlos
    Januar 2007, Theater Freiburg, Elektra Richard Strauss
    Februar 2007, Staatsoper Stuttgart, Jenufa
    Juni 2007, Staatsoper Stuttgart, La fanciulla del West
    September 2007, Hebbel-Theater (Hebbel am Ufer - Hau Eins), Berlin, Tirant lo Blanc, von Joanat Martorell & Martí Joan de Galba
    Oktober 2007, Schauspiel Frankfurt, Tirant lo Blanc, von Joanat Martorell & Martí Joan de Galba
    Januar 2008 Staatsoper Stuttgart, Der Fliegende Holländer (Richard Wagner)
    Februar 2009 Theater Basel, Lulu (Alban Berg)
    April 2009, Komische Oper Berlin, Armida (dt. Fassung der Armide von Christoph Willibald Gluck)
    Mai 2009, Theater Freiburg, La vida breve, Manuel de Falla
    Oktober 2009, Nationaltheater Mannheim, Lulu, Frank Wedekind
    Januar 2010, Theater Freiburg, Le Grand Macabre, György Ligeti
    März 2010, Staatsoper Stuttgart, Parsifal (Richard Wagner)
    Dezember 2010, Nationaltheater München, Fidelio (Beethoven)
    Januar 2011, Theater Freiburg, Aus Deutschland, Mauricio Kagel
    Mai 2011, Staatsoper Stuttgart, Il trionfo del tempo e del disinganno Händel
    Juni 2011: Komische Oper Berlin, Gespräche der Karmelitinnen, Francis Poulenc
    September 2011, Ruhrtriennale, Hanjo Toshio Hosokawa
    November 2011: Theater Freiburg, Das große Welttheater Pedro Calderón de la Barca
    Januar 2012: Komische Oper Berlin, Der Freischütz, Carl Maria von Weber
    Mai 2012: Residenztheater München, Der Kirschgarten, Anton Tschechow


    Bildbeispiele:


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    [timg]http://operaramblings.files.wo…2011/10/ent.jpg;c;400;303[/timg]
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    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es gab hier tolle Zeiten, da wurde hier sachlich und lebhaft fast ausschließlich über Musik und dem, was damit zusammenhängt, diskutiert und ausgetauscht.


    Dann war allmählich eine eher aggressive Tendenz spürbar, Menschen, die Musik machen, zu bekämpfen und sich gegenseitig diesbezüglich aufzupuschen.


    Nun sollen hier (anonym und) öffentlich reale Theateregisseure an den Pranger gestellt werden.


    Von dieser Unsitte distanziere ich mich, wobei mein eigener künstlerischer Geschmack nichts zur Sache tut. Das Anprangern und die aggressive Stimmungmache haben mit Austausch über Musikempfindungen gar nichts zu tun; sie verhindert diesen geradezu.


    Uwe


    :!:

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Wenn Regisseure Opernwerke derart verunstalten, dann gehören sie an den Pranger!


    Aber viele Deutsche sind ja bekannt fürs wegschauen, wo es eigentlich gilt, stark Position zu beziehen...



    :hello: LT

  • Also ich finde, die einzigen die einer vernünftigen Diskussion im Wege stehen sind diese Regiesseure wie Bieito. Ohne Regietheater könnten sich Opernfreunde wieder dem wesentlichen zuwenden: der Musik!

  • reale Theateregisseure an den Pranger gestellt werden.


    Hallo Uwe


    Nichts für Ungut und Deine Meinung sei Dir unbenommen. Aber "reale Theaterregisseure" ??? Wenn ich mir da die fünf Bilder über Deinem Beitrag anschaue, dann glaube ich, haben ich und viele Mitglieder unseres Forums, zurecht wohl eine völlig konträre Meinung über den an sich ehrbaren Beruf eines "Theaterregisseurs", so er denn tatsächlich ernst genommen wird.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Uwe,


    Das Problem besteht leider darin, dass derartige "Regisseure" vielen den Weg zur Musik vergällen. Übrigens wüsste ich nicht, dass Leute wie Bieito und Konsorten je Musik gemacht hätten....im Gegenteil, leider versuchen sie die von Künstlern geschaffenen Meisterwerke zu konterkarieren. Allein deswegen werden sie (zu Recht!) immer mehr an den Pranger gestellt, da wir nicht mehr bereit sind dies zu dulden und uns ad kalendas Graecas den Besuch von Opernhäusern vermiesen zu lassen!

  • Aber viele Deutsche sind ja bekannt fürs wegschauen, wo es eigentlich gilt, stark Position zu beziehen...


    Mal abgesehen davon, dass das Hochschießen der Wogen, wie es ja in anderen Teilen des Forums gerade laut und vernehmlich zu bemerken ist, "in Mode" zu kommen scheint, dürfte dieser Einwurf nicht nur so überflüssig, wie der sprichwörtliche Kropf sein - nein, er ist auch noch vollkommen falsch! Hat Uwe mit seinem Beitrag doch genau das getan: Er hat Position bezogen! Eine Position, die ich sofort bereit bin, mitzutragen! Es geht dabei nicht darum, ob Uwe oder ich oder irgendwer anderes den Arbeiten der genannten Reggisseure etwas abgewinnen kann oder nicht, aber die Idee, in einem "aufgeklärten" Forum über klassische Musik (und Kultur) einen Menschen öffentlich an den Pranger ist schlichtweg geschmacklos!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wenn ein Sänger sich solche Verunstaltungen leisten würde wie manche "Regisseure", dann würde er hier doch auch (zurecht) öffentlich angeprangert. Im übrigen haben Operninszenierungen eben durchaus etwas mit der Musik zu tun — bzw. sollten sie. Bei Bieito hingegen ist ein solcher Zusammenhang schlechterdings nicht erkennbar. Seine "Bühnenbilder" sind austauschbar und allesamt gleich furchtbar. In meinen Augen ist er jemand, der sich und seine "Kunst" gern in den Mittelpunkt stellt, koste es, was es wolle. Alle anderen Beteiligten an den ganzen Produktionen haben sich unterzuordnen, angefangen vom kleinen Chormitglied über die Solisten bis hin zum Dirigenten. Und die meisten Intendanten unterstützen dieses Treiben auch noch. Und dann stellt sich dieser Möchtegern-Regisseur (wenn er überhaupt den Mumm dazu hat) am Ende der Premiere seiner ach so tollen Inszenierungen auf die Bühne und genießt regelrecht den Buhorkan des dummen, zahlenden Publikums, bevor er weiter zieht und ein Chaos hinterlässt, denn naturgemäß halten sich diese Schrottinszenierungen kaum zwei, drei Spielzeiten, bevor der nächste Schwachsinn aufgezogen wird. Es ist eigentlich nicht zu fassen, was da abgeht.


    Und es gibt außerdem wirklich noch arglose Opernfreunde (und solche, die es werden könnten), die von diesem Herrn Bieito noch nichts gehört haben und dann in die Falle tappen. Wäre eine Bieito-Inszenierung meine erste Opernerfahrung gewesen, dann hätten mich die Opernhäuser bestimmt nicht wieder gesehen! Das ist einfach nur abschreckend und an Ekelhaftigkeit nicht zu überbieten. Und so etwas gehört sich öffentlich angeprangert, jawohl. Und Tamino ist die beste Plattform dazu. Kein Klassikforum im deutschsprachigen Raum hat diese Breitenwirkung. Unsere Reichweite ist gar nicht abzuschätzen. Und das werden diese Herren und Damen "Regisseure" auch noch zu spüren bekommen.


    Das soll kein Angriff gegen Dich persönlich sein, lieber Uwe, nur musste das m. E. gesagt werden.


    Beste Grüße
    Joseph

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es wird natürlich nach wie vor über Musik geschrieben - und nach einem "Wellental" sogar wieder mehr als vor einigen Monaten.
    Da das Thema "Regietheater" jedoch einen erheblichen Teil des Musiktheaters ausmacht, bzw. deren Vertreter -unter Rückgriff auf UNSERE Steuergelder - mittels von "Netzwerken"l das bürgerliche Musiktheater zerstört haben, bzw. die Opern vergangener Jahrhunderte, dazu missbrauchen ihr politisches Credo den Leuten aufzudrängen - und zwar mit allen Mitteln - so war es nur logisch dass solch ein Druck irgendwann mal Gegendruck erzeugen würde, der dereinst diesen Tendenzen Einhalt gebieten würde.
    Und nun geht ein Aufschrei durch die Welt des Musiktheaters, oder besser gesagt durch jene der Zerstörer des Musiktheaters, wenn, die Gesellschaft ihre ungeliebten Produkte in Frage stellt, und versucht sie von unseren Bühnen zu vertreiben.
    Und - noch schlimmer - wenn sich erste Erfolge dieser Bemühungen abzuzeichnen beginnen.....
    Aus meiner Sicht wird hier versucht eine Hetzjagd gegen die Regietheatergegner zu betreiben - sogar kritische Sänger wurden boykottiert - bei völliger Realitätsferne gegenüber dem Zustand der derzeitigen Gesellschaft und ihrer Tendenzen. Dass Regietheateranhänger sich durch FREIWILLiGES Wegbleiben aus diesem Forum der Möglichkeit beraubt haben, ihren Standpunkt zu vertreten (etwas das bis dato nie in Frage gestellt war) - das halte ich - freundlich ausgedrückt - für einen strategischen Fehler ersten Ranges - und noch dazu einen unkorrigierbaren, denn - wer mich kennt, der weiß das - die Möglichkeit der Rückkehr - ist nicht gegeben.
    Die neueste Serie - mit dem plakativen Titel "Regisseure des Grauens" wurde von der Forenleitung weder initiiert , noch gefördert. Sie war der Wunsch einiger Opernfreunde, die ihrem Unmut Luft machen wollten - und sich bei Tamino artikulierten, weil die meisten anderen Medien Teil eines regietheaterfreundlichen Netzwerkes zu sein scheinen, welche jegliche Kritik an den Theaterzerstörern unterdrückt.
    Tamino ist hier eine Oase in der Wüste - und wird es auch weiterhin bleiben.
    Die restlichen Aktivitäten in Sachen "klassischer Musik" werden unabhängig davon fortgeführt - wie immer weitgehend von Einflüssen durch die Moderation frei - Das soll natürlich nicht heißen, dass ich meine PRIVATE Meinung zu diesen Themen in Neutralität ersticke - neutral bin ich lediglich in meiner Meinung als Forenbetreiber, Moderator und Administrator - wo ich - so lange wie möglich - ALLE Meinungen zulasse - egal ob Sie mit persönlich schmecken oder nicht.
    Persönlich bin ich der Meinung, dass man den hier angegriffenen "Regisseuren" (die ich als politische Agitatoren mit Liebe zur Unterschicht empfinde) zuviel Ehre erweist, wenn man ihnen bei Tamino Platz für Erwähnung einräumt - als feuriger Gegner eines "vereinten Europas", wo eine "Kommssion" die ich weder liebe noch gewählt habe - meinen Landsleuten und mir versucht Vorschriften zu machen - möchte ich mir die Freiheit nehmen zu sagen - mir wäre es lieber diese "Regisseure" mögen ihre jeweiligen Heimatländer auf deren Staatskosten mit ihren "Kunstwerken" beglücken - und uns damit tunlichst verschonen.


    Ich nehme an, dass diese Herren meine Aussage bei guter Gesundheit verkraften werden - denn das Theater war schon immer ein wenig im Kreuzfeuer der bürgerlichen Gesellschaft.......


    Es gibt nämlich nicht nur so etwas wie "künstlerische Freiheit" deren Existenz eher ein Wunschtraum derer ist, welche unter dem Deckmantel "Künstler" ihre merkwürdigen Phantasien der Gesellschaft aufzwingen - sondern auch die "Pressefreiheit", welche die Kritik daran zulässt.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Zitat von Joseph II: Im übrigen haben Operninszenierungen eben durchaus etwas mit der Musik zu tun

    Ja, aber genau das wollen diese Herren des Grauens nicht wahrhaben. Von Menschen, die Musik machen - wie Uwe meint - kann man nun doch absolut nicht sprechen. D.h., die Meinung, dass wir Menschen, die Musik machen, bekämpfen, ist offensichtlich falsch. Im Gegenteil, diese Menschen zerstören Musik, und wir wehren uns gegen diese Zerstörer. Deshalb sollten wir ruhig weiter dieses Grauen auszeigen. Und hier haben wir ein Forum dafür und können andere warnen und Schaden von ihnen abwenden. Die Warnungen richten sich ja an die, die wie wir, nicht davon beschädigt werden wollen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Zitat

    Die Begeisterung für die Kunstform Oper ist in fast jedem Eurer Beiträge und Plädoyers für werkgetreue Regiearbeiten zu spüren.

    So, so, wirklich? Ich kann das kaum noch erkennen.
    Wenn man denkt, es kann nicht noch schlimmer werden, wird der nächste dieser unsäglichen Threads aus dem Boden gestampft.



    Aus meiner Sicht wird hier versucht eine Hetzjagd gegen die Regietheatergegner zu betreiben

    Ich wüsste nicht, was der Unterschied zu diesen (und ähnlichen) Threads sein sollte, die auch nichts anderes tun als gegen Regisseure und Menschen, die ihre Arbeit schätzen zu hetzen.
    Klar, muss nicht jeder alles mögen, aber wohin soll das alles eigentlich noch führen?
    Wo bleibt bei manchen Usern hier eigentlich die Würde? Die Würdelosigkeit, die hier bestimmten Regisseuren und ihren Arbeiten bescheinigt wird, täuscht doch nicht darüber hinweg, dass sich viele hier ebenso würdelos verhalten, anstatt gelassen zu bleiben, anstatt sachlich zu bleiben, anstatt über Musik und Musiktheater zu sprechen.
    Spricht jemand in diesem Forum hier eigentlich noch über Musik und deren Ausdrucksformen (welcher Gattung auch immer), über Werke oder Interpreten? Nein, es geht doch nur noch um irgendwelche Weltbilder.
    Wenn hier einmal eine ernsthafte Diskussion über ein Opernwerk angestoßen wird, beteiligen sich höchstens 3 oder 4 User und die anderen (so manchen habe ich abseits dieser Bashing-Threads hier kaum ein Wort schreiben sehen) unken, sie könnten nicht richtig mitreden, weil sie nicht genug Ahnung hätten; diese Ahnungslosigkeit hindert aber anscheinend niemanden daran, Woche für Woche, Tag für Tag die immer gleichen Phrasen in diesen Threads abzuliefern, die sowieso sattsam bekannt sind...
    Ihr wollt buchstabengetreue Inszenierungen? DAS WISSEN WIR!
    Ihr haltet alles andere für ekelhaften Schmutz? DAS WISSEN WIR!
    Ihr wollt am liebsten all diese Regisseure ins Zuchthaus schicken? DAS WISSEN WIR!
    Nur weil etwas 1000 Mal wiedergekäut wird, wird es deswegen noch nicht richtiger oder wahrer.
    Ihr empfindet diese Regisseure und ihre Arbeit als niveaulos und merkt dabei gar nicht, dass ihr mit euren Attacken da hinabsinkt, wo ihr diese Leute gerne seht.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Liebe Schallundwahn!


    Bevor ich mich zu deinem Beitrag äußere, habe ich mir hier mal den Spaß gemacht, die Themen der letzten 24 Stunden aus der Liste der Neuigkeitn zu kopieren, wohlgemerkt, nur die erste Seite:

    Rigoletto oder Verdis Hinrichtung, München, 15.12.12


    Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2012)


    Zum 215. Geburtstag von Heinrich Heine


    Komponisten- und Künstlerrankings - boulevardhafte Marotte oder menschliches Ordnungsbedürfnis?


    Was bringt die Zukunft: kommende Neuerscheinungen


    Hugo Wolf und Eduard Mörike

    Quellen der Freude für Taminos!


    Frisch erstanden (Klassik 2012)


    Regisseure des Grauens — Teil 1: Calixto Bieito


    Valentin Silvestrov


    Pinnwand


    Felix MENDELSSOHN - Die Sinfonien


    Solti - The Wagner Operas


    2012 - Mozarts Klaviersonaten und ihre Interpreten auf modernem Flügel


    Richard Wagner: Lohengrin (auf DVD)


    Regisseure des Grauens — Teil 4: Claus Guth


    Regisseure des Grauens — Teil 5: Peter Konwitschny


    Not Jazz or Classic, aber trotzdem gerne gerade gehört


    Mozart, Wolfgang Amadé: Die Streichquartette

    "Flieg Gedanke " - die große Freude zur Weihnachtszeit


    Cover zum Schießen: Die witzigsten Cover!


    Die großen Sänger der DDR


    Premiere heute vor 125 Jahren: Simplicius Simplicissimus von Johann Strauß jr.


    Die theoretisch ideale lexikalische CD-Sammlung


    Klassiktermine im Fernsehen


    Martha Mödl - wisst ihr noch, wie es war?


    Bilanz: Von ganzen 26 Threads, in denen es rein zufällig und so ganz nebenbei um Musik geht, beschäftigen sich ganze 4 (!!) mit Regiekritik, und das zufällig auch mit Kritik an der Opernregie, und meines Wissen gehören Opern immer noch zur Musik. Das nur mal fürs Protokoll.
    Nun will ich dir nicht den berühmten Knick in der Pupille unterstellen, wohl aber eine ziemlich gestörte Wahrnehmung, wenn du diesen Satz

    Zitat

    Spricht jemand in diesem Forum hier eigentlich noch über Musik und deren Ausdrucksformen (welcher Gattung auch immer), über Werke oder Interpreten? Nein, es geht doch nur noch um irgendwelche Weltbilder.

    wirklich ernst gemeint hast.



    Zitat

    Wenn hier einmal eine ernsthafte Diskussion über ein Opernwerk angestoßen wird, beteiligen sich höchstens 3 oder 4 User und die anderen (so manchen habe ich abseits dieser Bashing-Threads hier kaum ein Wort schreiben sehen) unken, sie könnten nicht richtig mitreden, weil sie nicht genug Ahnung hätten; diese Ahnungslosigkeit hindert aber anscheinend niemanden daran, Woche für Woche, Tag für Tag die immer gleichen Phrasen in diesen Threads abzuliefern, die sowieso sattsam bekannt sind...

    Nun könnte ich wiederum ellenlange Gegenbeweise zu deinen mehr als haltlosen Behauptungen bringen, werde dies aber nicht tun, da ich das Herunterbeten von Statistiken nicht als vollgültigen Beitrag betrachte. Du solltest nur vorsichtig sein, wenn du Thesen aufstellst, die offenbar einer längeren Abwesenheit, wild zusammengeschusterten Anklagen und einer gehörigen Portion persönlicher Frustration geschuldet sind. In dem von mir eröffneten Thread "Gute zeitgenössische Inszenierungen - Mythos, Wunschvorstellung oder Realität" wurde von dir gerade mal ein Beitrag gebracht. Dabei hatte ich, zumindest, wenn ich die vermeintliche Stimmung hier ernstnehme, damit gerechnet, dass dieser Thread zum Dauerbrenner wird. Wo war denn beispielsweise deine Teilnahme im Thread "Eine vernünftige Inszenierung entsteht", den Rodolfo39 eröffnet hat? Gut, dabei ging es schwerpunktmäßig um Fidelio, und es mag ja sein, dass du diese Oper nicht favorisierst. Was hindert dich aber dann , ähnliche Threads auch zu anderen Opern zu eröffnen oder alte wiederzubeleben? Deinen Beitrag interpretiere ich somit als bockige Reaktion , die vom allbekannten "Keiner will mit mir spielen" nicht weit entfernt ist.


    Du sprichst vollmundig von "Würde" und "Niveau". Was ist mit der Würde der Werke, die von den "Künstlern", die sich unter dem Label "Regisseur" verkaufen, mit Füßen getreten wird?
    Dich stören also solche Threads? Das WISSEN wir.
    Du hältst sie für "niveaulos"? Das WISSEN wir.
    Du würdest am liebsten all diese Threads ins Zuchthaus sperren? Das WISSEN wir.
    Du vermisst andere Themen? Schau ab und zu mal ins Directory und SCHREIBE zu Themen, die dich interessieren.



    Zitat

    Nur weil etwas 1000 Mal wiedergekäut wird, wird es deswegen noch nicht richtiger oder wahrer.

    Na, dann sind wir uns doch einig! In diesem Sinne - fröhliches Posten!

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Zitat

    Zitat von SchallundWahn: Ihr wollt buchstabengetreue Inszenierungen? DAS WISSEN WIR! Ihr haltet alles andere für ekelhaften Schmutz? DAS WISSEN WIR! Ihr wollt am liebsten all diese Regisseure ins Zuchthaus schicken? DAS WISSEN WIR!

    Natürlich wisst ihr das und wir auch. Aber die Beispiele aus Vergangenheit und Zukunft haben doch gezeigt, dass meist nur beharrliches Insistieren zum Erfolg führt. So haben z.B. die Bürger der ehemaligen DDR immer wieder gerufen "WIR SIND DAS VOLK", bis endlich die Diktatoren das Feld räumen mussten und auch in der Gegenwart gibt es immer wieder solche Proteste. Und das gilt auch für die Oper, deren Verunstalter sich erdreisten, musikalische Meisterwerke (und hier spielt die Musik die entscheidende Rolle, wovon diese Herren aber wenig Ahnung haben) fremder Künstler mutwillig zu zerstören und die überwiegende Mehrheit der Opernfreunde nach und nach aus den Opernhäusern zu vertreiben. Auch hier kann nicht häufig und drastisch genug protestiert werden, und die Flamme muss aufrecht erhalten und geschürt werden, bis der Spuk ein Ende hat. Dass die Anhänger und Verteidiger solcher Diktatoren das nicht gerne hören, DAS WISSEN WIR auch. Aber gerade, dass sie nervös reagieren, ist doch ein gutes Zeichen und spornt zum Weitermachen an, solange bis diese Meute der Verunstalter das Feld endlich räumt und wieder Könner die Inszenierungen übernehmen.
    Alles Weitere, was auch ich zu diesen Äußerungen zu sagen hätte, hat Strano Sognator schon ausgedrückt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)


  • Hier sollte ein neues Beispiel für die Arbeit dieses genialen Regisseurs stehen. Aber selbst den sonst nicht prüden facebook-Leuten war das dann doch zuviel.....

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Zitat von Strano Sognator: Was ist mit der Würde der Werke, die von den "Künstlern", die sich unter dem Label "Regisseur" verkaufen, mit Füßen getreten wird?

    Die Frage möchte ich noch erweitern: Und was ist mit der Würde der ebenso getretenen Sänger, die sich auf der Bühne bloßstellen müssen und sich leider gegen das Diktat des "berühmten" (sprich berüchtigten !) Verunstalterregisseurs nicht wehren können, wenn sie nicht ihren Job verlieren wollen?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Also, ich erlaube mir jetzt mal, nicht in die Polemik hier einzusteigen, sondern einfach von meinem gestrigen Opernabend in Stuttgart mit Wagners Parsifal in der Inszenierung von Calixto Bieito zu berichten. Ich habe bereits vor zwei Jahren die Holländer-Inszenierung gesehen und für weitgehend misslungen befunden. Das kann ich vom gestrigen Abend nicht sagen.

    Vorab, Parsifal ist meine Lieblingsoper (seit gestern nur noch was die Musik angeht) und ich habe Sie in einer sehr schönen Inszenierung (Regisseur erinnere ich nicht mehr) mehrmals in den 80er Jahren in Hamburg gesehen (Peter Hofmann und Rene Kollo als Parsifal) und in den frühen 90ern an der Met mit Domingo in einer ziemlich belanglosen Inszenierung, von der ich nur noch ein Detail erinnere: die Plastikblumen auf der Karfreitagswiese schwangen nach dem Überschreiten immer wieder in die Senkrechte, was im Publikum für sicher ungeplante Heiterkeit sorgte.


    Jetzt also in Stuttgart:


    Musikalische Leitung: Sylvain
    Cambreling
    , Regie: Calixto Bieito,
    Bühne: Susanne
    Gschwender
    , Kostüme: Mercè Paloma,
    Licht: Reinhard Traub,
    Chor: Johannes Knecht,
    Christoph Heil
    ,
    Dramaturgie: Xavier Zuber



    Amfortas: Levente Molnár,
    Gurnemanz: Attila Jun,
    Parsifal: Andrew Richards,
    Klingsor: Martin Winkler,
    Kundry: Christiane Iven,
    Titurel: Matthias Hölle,
    1. Gralsritter: Heinz Göhrig,
    2. Gralsritter: Mark Munkittrick,
    1. Knappe: Yuko Kakuta,
    2. Knappe: Diana Haller,
    3. Knappe: Torsten Hofmann,
    4. Knappe: Daniel Kluge,
    1.1. Blumenmädchen: Maria Koryagova,
    1.2. Blumenmädchen: Elinor Sohn,
    1.3. Blumenmädchen: Sylvia Rena Ziegler,
    2.1. Blumenmädchen: Yuko Kakuta,
    2.2. Blumenmädchen: Pumeza Matshikiza,
    2.3. Blumenmädchen: Diana Haller,
    Stimme aus der Höhe: Sylvia Rena Ziegler
    Mit: Staatsopernchor Stuttgart, Extrachor der Oper Stuttgart, Kinderchor der Oper Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart

    Das ganze spielt natürlich nicht im mittelalterlichen Nirwana, sondern in einer möglichen Zukunft, nämlich einer postatomaren
    Apokalypsenlandschaft. O.k. nicht sonderlich originell, aber bei einem Stück ohne konkreten Zeit- und Ortsbezug sicherlich legitim. Dementsprechend sind Ritter und Blumenmädchen von Strahlenschäden gezeichnete "Zombies", die ziellos durch die verwüstete Welt wandern auf der Suche nach Erlösung (passt schon irgendwie). Die Gralsfeier findet regelmäßig an einer eingestürzten Autobahnbrücke statt (interessante Frage: ist es dieselbe Brücke an der im Chereau-Ring die Rheintöchter herumturnen oder war das ne Staustufe?) und statt Wein gibt es religiöse Devotionalien aller Glaubensrichtungen. Natürlich laufen auch wieder mal eine nackte schwangere Frau und ein alter nackter Mann über die Bühne und Gurnemanz als Vertreter der Religionsgemeinschaft hat es mit den Knaben (es gibt halt auch im Regietheater abgedroschene Rituale),
    aber im Großen und Ganzen wird die Geschichte so erzählt, wie Sie Richy niedergeschrieben hat.


    Und da kommt jetzt mein Punkt: offensichtlich habe ich mich mit dem Inhalt des Parsifals nie näher beschäftigt, sondern mich nur von der grandiosen Musik überwältigen lassen. Seid gestern ist mir klar, was für einen Mist Richy sich da zusammengereimt hat, mit was für einer schwülstigen, pseudoreligiösen Suada er uns da überzieht. Die Story stinkt doch zum Himmel und Richy, Deine Potenz- und Kastrationsängste interessieren die Nachwelt doch nun wirklich nicht. Mach das mit Cosima aus.


    Danke Calixto, dass Du mir dafür die Augen geöffnet hast, auch wenn ich einige allzu krude Einfälle nicht verstanden habe. Warum z.B. ist Kundry im dritten Akt schwanger und von wem?


    Resumee: die Musik von Parsifal (hervorragend dirigiert von Silvain Cambreling, gut gesungen Parsifal, Gurnemanz, Amfortas und Klingsor; hervorragend Kundry) bleibt meine liebste Opernmusik (vor allem in den Aufnahmen von Knappertsbusch und Karajan). Aber auf der Bühne muss ich das nicht mehr sehen, schon gar nicht in weihräucherndem Gewande.


    Also, manchmal kann einem das vielgescholtene Regietheater auch die Augen öffnen, nicht unbedingt immer zum Vorteil des Kunstwerks.

  • Zitat

    Zitat von Lutgra: Also, manchmal kann einem das vielgescholtene Regietheater auch die Augen öffnen, nicht unbedingt immer zum Vorteil des Kunstwerks.

    Also im Endeffekt ist das Werk, das für mich als Gesamtkunstwerk aus Text, Bild und Musik zu gesehen werden muss, in dir doch auch durch absichtliche Entstellungen zerstört worden. Und genau diese Zerstörung ist es, die wir ablehnen. Es ist schon eine Schande, wenn solches Schmierfinktheater noch unter dem Namen "Parzifal" herausgegeben wird.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Gurnemanz als Vertreter der Religionsgemeinschaft hat es mit den Knaben.


    Auf der Bühne, oder wie? 8|


    Aber bei Bieito ist man ja auf alles gefasst.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Danke Calixto, dass Du mir dafür die Augen geöffnet hast, auch wenn ich einige allzu krude Einfälle nicht verstanden habe. Warum z.B. ist Kundry im dritten Akt schwanger und von wem?

    Jo, vermutlich ist die Kundry jetzt schwanger geworden, weil sie vergessen hat zu verhüten.


    Wir danken dem Pseudogutmenschen Calixto Bieito für diese wunderbare Belehrung, Augenöffnung und Gehirnwäsche und Verneigen uns in tiefster Dehmut vor dem Guru, der dieses wunderbare Kunstwerk ganz im Sinne des ollen Ricky vollbracht hat. Während dieser dehmutsvollen Bieito-Anbetung bitte ich vielmals um Entschuldigung, wenn mir dabei das Malheur passiert sein sollte und ich Hose und Lederschuhe von Calixtolein mit meinem Erbrochenen beschmutzt haben sollte. Auch entschuldige ich mich dafür, und bitte um Verständnis, wenn er die Reinigunskosten auf Grund von Eigenverschulden in diesem Falle selbst zahlen muss. :)

  • Und da kommt jetzt mein Punkt: offensichtlich habe ich mich mit dem Inhalt des Parsifals nie näher beschäftigt, sondern mich nur von der grandiosen Musik überwältigen lassen. Seid gestern ist mir klar, was für einen Mist Richy sich da zusammengereimt hat, mit was für einer schwülstigen, pseudoreligiösen Suada er uns da überzieht. Die Story stinkt doch zum Himmel und Richy, Deine Potenz- und Kastrationsängste interessieren die Nachwelt doch nun wirklich nicht. Mach das mit Cosima aus.


    Zunächst eine Frage: Wer, bitte, ist Richy?


    Es scheint, dass Du Dich wirklich nicht genug mit "Parsifal" beschäftigt hast, lieber lutgra. Deshalb bist Du auf Bieito so hereingefallen auch wenn Du seine Inszenierung gleichzeitig ablehnst. Leute wie er nutzen nämlich die Unwissenheit aus für ihre infamen, denunzierenden Deutungen. Sie können nur bei Zuschauern langen, die die Stücke nicht kennen. Diese sind am meisten anfällig. Ich halte das für infam und auch für gefährlich - im Leben wie in der Kunst. Als passende Lektüre empfehle ich dazu "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann. Wer die Stücke gut genug kennt, geht nicht auf diesen Leim. Was Du an verbaler Ablehnung zu "Parsifal" äußerst, das habe vor Dir schon andere getan. Es ist nicht neu.


    Es grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Zitat

    Zitat von Lutgra: Warum z.B. ist Kundry im dritten Akt schwanger und von wem?

    Von wem??? Das ist doch hier keine Frage. Da sie in dem Werk nie schwanger war, kann es doch nur der Regisseur selbst sein, der sie zur Schwangeren gemacht hat!!! Und dass mir kurz, nachdem ich den Bericht gelesen habe, übel wurde, ist noch nicht einmal gelogen, mir ist tatsächlich übel. Ich habe gerade eine Tablette dagegen genommen.

    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Vorab, Parsifal ist meine Lieblingsoper (seit gestern nur noch was die Musik angeht) und ich habe Sie in einer sehr schönen Inszenierung (Regisseur erinnere ich nicht mehr) mehrmals in den 80er Jahren in Hamburg gesehen (Peter Hofmann und Rene Kollo als Parsifal)


    Ich glaube, es war eine Everding-Inszenierung. - Ich hatte in den letzten beiden Jahren Hofmann bzw. Jerusalem, wenn ich mich recht erinnere. Ganz sicher jedoch Ferdinand Leitner am Pult :jubel: Beim ersten Mal fand ich die Inszenierung ja noch ganz okay, aber spätestens bei zweiten Besuch nur noch langweilig und vor allem farblos, im wahrsten Sinne des Wortes ausgeblichen ... Was man ihr allerdings zugute halten muss ist, dass sie bzgl. Langweiligkeit durch den Nachfolge-Wilson-Parsifal definitiv um Längen getoppt wurde :stumm:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Es ist schon eine Schande, wenn solches Schmierfinktheater noch unter dem Namen "Parzifal" herausgegeben wird.


    Wird es ja auch garnicht!? - Im übrigen hat sich Wagner m.W. irgendwann bewusst gegen Parzifal (Wolfram von Eschenbach) und für Parsifal (wg. fal = rein und Tor = parsi; angeblich persischer Herkunft, was aber wohl ein Trugschluß Wagners war) entschieden.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • oi..oi..oi
    Mit dem Thema kann man ja hier echt Emotionen wecken. Liebe Leute, ein bisschen entspannter bitte.


    Ich glaube, es war eine Everding-Inszenierung. - Ich hatte in den letzten beiden Jahren Hofmann bzw. Jerusalem, wenn ich mich recht erinnere. Ganz sicher jedoch Ferdinand Leitner am Pult Beim ersten Mal fand ich die Inszenierung ja noch ganz okay, aber spätestens bei zweiten Besuch nur noch langweilig und vor allem farblos, im wahrsten Sinne des Wortes ausgeblichen ... Was man ihr allerdings zugute halten muss ist, dass sie bzgl. Langweiligkeit durch den Nachfolge-Wilson-Parsifal definitiv um Längen getoppt wurde

    Lieber Michael,
    vielen Dank für die Erinnerungshilfe, genau diese Inszenierung war es und Leitner hat dirigiert. Mag sein, dass es für Dich ab dem 2. Male langweilig war, ich war gerade dabei, diese Musik für mich zu entdecken. ich fand es toll.



    Also im Endeffekt ist das Werk, das für mich als Gesamtkunstwerk aus Text, Bild und Musik zu gesehen werden muss, in dir doch auch durch absichtliche Entstellungen zerstört worden. Und genau diese Zerstörung ist es, die wir ablehnen. Es ist schon eine Schande, wenn solches Schmierfinktheater noch unter dem Namen "Parzifal" herausgegeben wird.

    Lieber Gerhard,
    das Stück ist für mich nicht zerstört, wie gesagt, die Musik ist für mich immer noch grandios, aber ich werde es in Zukunft als Kopfkino erleben.
    Das ist das Problem von Wagner heute, einige seiner Opern sind praktisch nicht mehr sinnvoll aufführbar. Lohengrin z.B.: Gibt es den Schwan, lacht die eine Hälfte des Publikums, gibt es ihn nicht, ist die andere beleidigt. Der Ring, für mich uninszenierbar! Naturalistisch geht nicht (wer will heute echte Riesen und Drachen auf der Bühnen sehen, Harry Potter Fans vielleicht) und sonst kannst Du es nur mehr oder wenig verfremden. Gab kürzlich die Götterdämmerung hier, einiges ganz gut umgesetzt, anderes völlig lächerlich. Bleibe ich lieber beim Kopfkino. Der Holländer geht noch, Tannhäuser (s. Götz-Friedrich-Verfilmung) und Tristan und die Meistersinger, der Rest geht m.E. nicht mehr.



    Zitat von »lutgra«
    Gurnemanz als Vertreter der Religionsgemeinschaft hat es mit den Knaben.


    Auf der Bühne, oder wie?


    Aber bei Bieito ist man ja auf alles gefasst.

    Keine Sorge, nur angedeutet



    Zunächst eine Frage: Wer, bitte, ist Richy?


    Es scheint, dass Du Dich wirklich nicht genug mit "Parsifal" beschäftigt hast, lieber lutgra. Deshalb bist Du auf Bieito so hereingefallen auch wenn Du seine Inszenierung gleichzeitig ablehnst. Leute wie er nutzen nämlich die Unwissenheit aus für ihre infamen, denunzierenden Deutungen. Sie können nur bei Zuschauern langen, die die Stücke nicht kennen. Diese sind am meisten anfällig. Ich halte das für infam und auch für gefährlich - im Leben wie in der Kunst. Als passende Lektüre empfehle ich dazu "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann. Wer die Stücke gut genug kennt, geht nicht auf diesen Leim. Was Du an verbaler Ablehnung zu "Parsifal" äußerst, das habe vor Dir schon andere getan. Es ist nicht neu.

    Lieber Rheingold


    es tut mir sehr leid, wenn ich Deinen großen Richard Wagner mit Richy angeredet habe, ich fühle mich seiner Musik halt so vertraut wie dem Dirigat von Lenny (hochamtlich: Leonard Bernstein), deshalb die vielleicht unziemliche Anrede. Schade übrigens, dass Lenny sowenig von Richard dirigiert hat. Aber zu Deinen Ausführungen. Ich glaube nicht, dass ich Herrn Bieito auf irgendeinen Leim gegangen bin, nur er hat mich noch mal dazu angeregt, über das Stück speziell seinen Inhalt nachzudenken. Es war vielleicht auch die unselige Prozedur, den gesamtem Text über der Bühne ablaufen zu lassen, Schuld daran, dass mir klar wurde, wie verquast das Zeug m.E. ist. Ich bin der letzte, der Wagners Errungenschaften in Frage stellt, seine Musik ist einmalig und hat für mich teilweise auch fast Drogencharakter. Ich kann aber nicht umhin, eine Diskrepanz zwischen seiner literarischen Potenz und seiner musikalischen zu registrieren. Und menschlich finde ich ihn - nach allem was ich über ihn gelesen habe - ziemlich inakzeptabel. Aber Kunst ist Kunst, und nicht jeder große Künstler ist ein großer Mensch (das finde ich übrigens ein spannendes Thema, gibt es dazu schon einen Thread?

  • das Stück ist für mich nicht zerstört, wie gesagt, die Musik ist für mich immer noch grandios, aber ich werde es in Zukunft als Kopfkino erleben.
    Das ist das Problem von Wagner heute, einige seiner Opern sind praktisch nicht mehr sinnvoll aufführbar. Lohengrin z.B.: Gibt es den Schwan, lacht die eine Hälfte des Publikums, gibt es ihn nicht, ist die andere beleidigt. Der Ring, für mich uninszenierbar! Naturalistisch geht nicht (wer will heute echte Riesen und Drachen auf der Bühnen sehen, Harry Potter Fans vielleicht) und sonst kannst Du es nur mehr oder wenig verfremden. Gab kürzlich die Götterdämmerung hier, einiges ganz gut umgesetzt, anderes völlig lächerlich. Bleibe ich lieber beim Kopfkino. Der Holländer geht noch, Tannhäuser (s. Götz-Friedrich-Verfilmung) und Tristan und die Meistersinger, der Rest geht m.E. nicht mehr.

    Sagt wer? Bestimmt wer? Verfügt wer?


    Das sind so ziemlich die lächerlichsten Ausführungen, die ich jemals zu diesem Thema gelesen habe, und da hat es einiges gegeben. Dies hier schlägt aber alles. Kompliment für die außerordentlich gelungene Realsatire! :thumbsup:



    Jo, vermutlich ist die Kundry jetzt schwanger geworden, weil sie vergessen hat zu verhüten.


    Wir danken dem Pseudogutmenschen Calixto Bieito für diese wunderbare Belehrung, Augenöffnung und Gehirnwäsche und Verneigen uns in tiefster Dehmut vor dem Guru, der dieses wunderbare Kunstwerk ganz im Sinne des ollen Ricky vollbracht hat. Während dieser dehmutsvollen Bieito-Anbetung bitte ich vielmals um Entschuldigung, wenn mir dabei das Malheur passiert sein sollte und ich Hose und Lederschuhe von Calixtolein mit meinem Erbrochenen beschmutzt haben sollte. Auch entschuldige ich mich dafür, und bitte um Verständnis, wenn er die Reinigunskosten auf Grund von Eigenverschulden in diesem Falle selbst zahlen muss. :)


    :jubel::jubel::jubel::hello::yes::yes::yes:

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Irgendwo habe ich gelesen, dass die Stuttgarter Oper (ein Titel des dieses Etablissement gar nicht verdient), nur noch eine 'Inshaltsangabe von "Parsifal in der Inszenierung von CB" abgedruckt ist. Was Wagner wohl von diesem Sch....dr..... gehalten hätte, war allen Beteiligten der Produktion also bewusst. Ich bin entsetzt und traurig.

  • Ich will "echte" Riesen und Drachen im "Ring" sehen und bin alles andere als ein Harry-Potter-Fan. Die sind auch nicht lächerlicher als irgendwelche Zuhälter oder Bagger, mal ehrlich.


    LG

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich will "echte" Riesen und Drachen im "Ring" sehen und bin alles andere als ein Harry-Potter-Fan. Die sind auch nicht lächerlicher als irgendwelche Zuhälter oder Bagger, mal ehrlich.


    LG

    Das orginal kann nicht lächerlich sein. Wenn das so wäre könnte man es ganz lassen. Wagner schrieb: "Gar nichts liegt mir daran, ob man meine Werke gibt: mir liegt einzig daran, daß man sie so gibt, wie ich’s mir gedacht habe; wer das nicht will und kann, der soll’s bleiben lassen!"

  • Ja, korrekt. Dieser Satz sollte viel öfter zitiert werden in dem Zusammenhang statt des immer wieder gerne verwendeten und sinnverdrehten "Kinder, schafft Neues!", das den Verunstaltungsregisseuren vermeintlich eine Blankovollmacht ausstellt. Man biegt es sich zurecht, wie im frühen 20. Jahrhundert den Text des Deutschlandliedes, der völlig anders gemeint war.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Irgendwo habe ich gelesen, dass die Stuttgarter Oper (ein Titel des dieses Etablissement gar nicht verdient), nur noch eine 'Inshaltsangabe von "Parsifal in der Inszenierung von CB" abgedruckt ist.

    Gut, die folgende These mag ja etwas gewagt sein, aber möglicherweise ist ja alles irgendwie auf geheimnisvolle Weise miteinander verwoben. (Auch eine überzeugte Anti-Esoterikerin wie ich muss sich manchmal eingestehen, dass da wohl doch mehr zwischen Himmel und Erde ist, als man sich vorstellen kann und will. ;) ) Der Kickboxclub mit Ballbewegung, zu dem sich der einst technisch gut und kultiviert spielende VFB entwickelt hat, findet seine Entsprechung jedenfalls hinreichend in dem, was an der Stuttgarter "Oper" nicht nur mit Wagners Werken veranstaltet wird.


    Unser BVB-Verteidiger Marcel Schmelzer sah nach dem "Spiel" so aus:


    Laut einer Meldung auf der BVB-Homepage glich die Kabine nach dem Spiel einem Lazarett. Felipe Santana hatte eine Kopfverletzung davongetragen, Marco Reus eine Rippenprellung erlitten und Sven Bender sowie Kevin Großkreutz klagten über Prellungen am Spann. Bender zog sich zudem eine Fleischwunde am Fuß zu.


    "Meine Spieler haben Beulen am Kopf, Risswunden am Fuß, Prellungen an den Rippen und überall - das war heute zu viel an Aggressivität! Wenn wir verloren hätten, hätte jeder gesagt ich bin ein schlechter Verlierer, deswegen sage ich es trotzdem. Fakt ist, dass ich mir heute mehrmals Sorgen gemacht habe um die Gesundheit meiner Spieler - das gehört zum Fußball nicht dazu!".


    Quelle: Sportal.de

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

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