Wolfgang Amadeus Mozart - Sinfonien - Welcher Zyklus ist der Beste?

  • Bei zahlreichen Komponisten hat sich das Forum in Bezug auf ihre Sinfonien die - an sich unbeantwortbare Frage gestellt: Welcher Zyklus ist der beste ?



    Anton Bruckner: Sinfonien 0-9 - Welcher Zyklus ist der Beste ? (2011)
    Ludwig van Beethoven: Sinfonien - Welcher Zyklus ist der Beste ?
    Franz Schubert: Sinfonien - Welcher Zyklus ist der Beste ? (2011)
    Robert Schumann: Symphonien – Welcher Zyklus ist der beste? (2011)
    Jean Sibelius: Symphonien – Welcher Zyklus ist der beste? (2011)
    Franz Schubert: Sinfonien - Welcher Zyklus ist der Beste ? (2011)


    Immerhin wurde von zahlreichen Taminos der Versuch gemacht diese Frage mit einem Vorschlag zu beantworten und diesen auch zu begründen - wiewohl wir alle wissen, dass diese Frage hypothetisch - und zudem nicht wirklich beantwortbar ist.
    Immerhin macht es schon Spaß darüber nachzudenken und eventuell seine Meinung an Hand von diversen vorhandenen Aufnahmen zu untermauern....


    Umso interessanter ist ers, daß sich noch niemand mit Mozart in diesem Zusammenhang befasst hat.
    Das hole ich jetzt nach - wohl ahnend, daß das Ergebnis nicht mit meiner Meinung übereinstimmen wird....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe vier Gesamtaufnahmen in meiner Sammlung, die von Jaap ter Linden und der Mozart-Academie Amsterdam, dann die von Hans Graf und dem Mozarteum Orchester Salzburg, die von Sir Neville Marriner und der Academy of St. Martin-in-the-Fields und dann natürlich diese:



    immer noch meine Referenz!


    Liebe Grüße


    Willi :thumbsup:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich besitze 4 Gesamtaufnahmen auf Festplatte, Böhm, Hogwood, Mackerras und Pinnock.



    Da diese CD-Box mit Hogwood gerade günstig zu bekommen ist, habe ich sie mir letzte Woche gekauft.
    (In anderer neuer Verpackung ist sie sogar noch günstiger)
    Für mich ist die Gesamtaufnahme mit Hogwood unentbehrlich, weil mir daran alles gefällt.


    Die Box mit Mackerras könnte mir auch noch gefallen.


    Böhm ist mir zu altbacken.

    mfG
    Michael

  • Ich besitze keine einzige Gesamtaufnahme.
    Ich habe die Sinfonien bis ca. 24/27 herum in der Brilliant-Aufnahme unter Ter Linden, dann eine Doppel-CD von den frühen Sinfonien, die Harnoncourt auf harmonia mundi vorgelegt hat. Die größere Box (wohl bis #27 oder so komplett) war mir immer zu teuer, zumal ich de facto die Sinfonien vor 25 so gut wie nie anhöre; die Brilliant-Schachtel dient mehr der lexikalischen Vollständigkeit.
    Es gibt viele dutzend Werke Mozarts, die (nicht nur für mich) wichtiger sind als die ersten 30 Sinfonien.
    Ab 25 habe ich Harnoncourt/Concertgebouw und natürlich zahlreiche einzelne CDs.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • In dieser Gesamtedition befinden sich die Sinfonien der Mozart Akademie Amsterdam unter Jaap ter Linden, die eigentlich kaum Wünsche offen lassen, wenn man kein Mozartexperte ist.



    Ich besitze dazu natürlich noch:




    Die späten Sinfonien habe ich alle noch in mehreren Einzelaufnahmen!


    Was aber der beste Zyklus ist, keine Ahnung! Dafür weiß ich zu wenig über Mozart! Aber Trevor Pinnock würde mich schon noch interessieren. Nur ehrlich: Wer hört alle Mozartsinfonien? Wie bei Hadyn sicher die wenigsten ...

  • hallo,


    ich habe nur eine GA , aber von den späten sinfonien viele zusätzlich, natürlich böhm , mackkeras als SACD......pinnock zählt aber auch zu den gern gehörten, hogwood würde mich noch interessieren weil mir sein beethoven sehr gut gefällt ( von den beethoven sinfonien habe ich ziemlich viele...) - aber ich bin mir nicht sicher ob ich wirklich noch eine GA benötige.


    gruss


    kalli

  • Wenn ich nicht über einzelne Symphonien, Sätze oder gar Takte, sondern über eine Gesamtaufnahme sprechen soll, dann würde ich mir sogar als jemand, der Harnoncourts Mozart-Sicht oft mag und einzelne CDs von ihm hat, immer noch folgende Gesamtaufnahme bestellen:


    Ich brauche nur in die ersten Takte der ersten hineinzuhören um zu erkennen, wer das dirigiert. Und ja, ich mag diesen erkennbaren Personalstil - es ist sehr präzise, warm, und doch leuchtend transparent. Auch kann ich nicht erkennen, dass es altbacken oder temperamentlos klänge.
    Vielleicht ist das so ein ähnliches Phänomen wie beim Thielemann: Dieser sieht, wenn er seinen Scheitel fürs Konzert gezogen hat "irgendwie germanisch" aus, also bekommen auch seine Interpretationen ein entsprechendes "wuchtiges" Image verpasst, ohne dass das immer stimmen muss.


    Böhm sah wie ein gestrenger, biederer Buchhalter aus. Wer ihn nur sieht, würde bei ihm wohl nicht unbedingt den Künstlertypen vermuten, der er in Wirklichkeit jedoch war.
    Das, was aus den Lautsprechern/aus dem Kopfhörer kommt, widerspricht mir oft diesen äusseren, eigentlich irrelevanten Eindrücken.


    Zufällig habe ich gerade die "Mozartsymphonie" Nr. 5 von Schubert in Böhms Interpretation mit den Wiener Philharmonikern gehört, bevor ich nun ins Forum ging ( die DG-CD, bei der auch Beethovens Pastorale enthalten ist)
    Es ist einfach herzerwärmend und mit einer grossen Ernsthaftigkeit, Leidenschaft, Geschmack und Perfektionsdrang gemacht, was da zusammen mit diesem Orchester entstand. Wenn ich dann in andere Aufnahmen hineinhöre, kann ich dies nicht lange tun, denn die darin enthaltene Hektik, die für mein Empfinden zu schnellen Tempi usw. mag ich dann nicht mehr hören.
    Es kann sein, dass ich von dieser herrlichen Schubert-Erfahrung positiv vorbeeinflusst bin, aber ich habe nun auch vorab in einige Mozart-Symphonien im Netz hineingehört und besitze selbst einige Böhm-Aufnahmen, bei denen er Mozart-Symphonien dirigiert.


    Wenn mich nicht alles täuscht, ist das hier die gleiche Aufnahme wie von Willi gepostet, allerdings um einige Euros günstiger und mit einem anderen Cover.


    Ich habe übrigens noch einige Mozart-Symphonien mit Böhm auf DVD (DG) im Bestand (mit WPO und WS), weiss allerdings nicht, ob es auch eine vollständige Gesamtaufnahme dieser Symphonien auf DVD mit Böhm als Dirigenten gibt.


    Mir ist aufgefallen, dass Böhms Interpretation langfristig oft sehr abnutzungsstark sind. Man überhört sie sich einfach nicht so schnell wie manches Andere.


    Möglich, dass der melancholisch-langsame, schon nach Schubert klingende Anfang der Nr. 40 von Mozart gar nicht so gedacht war. Vielleicht hätte er es aber dennoch gut gefunden, denn es ist ja so, dass man zum Kern der Aussage eines Werkes oft leichter findet, wenn man von einem gewissen "stressigen Drängen" des Interpreten-Dirigenten befreit ist und die Musik einfach - auf hohem Niveau natürlich- "geschehen" kann.


    Ein Dirigent kann ja in gewissen musikalischen Situationen mit seinem Wollen und Drängen dem Ziel, dass die eigentliche musikalische Kernaussage erfahren werden kann, eher im Wege stehen als nützlich sein.
    Und diese Erkenntnis gilt m.E. etwas schwerwiegender für eine Aufnahme (jetzt als Gegensatz zum Konzert), die man ja auch noch nach Jahrzehnten und darüber hinaus abspielen kann. Das ist ja dann doch etwas anderes, als wenn einem- wie in Mozarts Zeit- so ein Stück "einfach nur" live vorgespielt wird.


    Erstaunlich empfand ich bei einem unlängst angestellten Vergleich zu Mozart-Aufnahmen Karajans, wie wieviel federnder, durchsichtiger und schlanker der Orchesterklang der Berliner Philharmoniker war, wenn Böhm dieselbe Symphonie dirigierte. Bei ihm ging die Transparenz jedoch nie zu Lasten eines dennoch angenehm warmen und leuchtenden Klangbildes.


    Nicht alles, aber doch eine Menge von dem, was Böhm mit Mozart und Schubert machte, wirkt auf mich heute einfach zeitlos.
    Vielleicht, weil man den Eindruck hat, mehr vom Komponisten als vom Interpreten zu hören.


    Aufnahmetechnisch wird die genannte TELARC-Aufnahme wohl noch besser sein. Es ist jedoch ein anderer, mir etwas fremd klingender Orchesterklang, den ich jedoch immer noch angenehmer finde, als bei dem schottischen Orchester, mit dem Mackerras später auf Linn - auch audiophil - aufnahm.


    Dass bei Böhm selbst in den frühen Symphonien nicht irgend so ein Cembalo wie ein Feigenblatt versteckt die Basslinie im Hintergrund mitklimpert, empfinde ich als positiv.
    Nichts gegen ein schönes Cembalocontinuo für die Barockmusik, wo es auch unbedingt hingehört, aber hier klingt es mir eher wie ein Fremdkörper.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Ich habe nur einige der Sinfonien unter Böhm gehört bzw. im Besitz. Aber m.E. ist das eine der überschätztesten Aufnahmen der Schallplattengeschichte, die vielleicht vom Live-Ruf des Dirigenten und von der Tatsache, dass es lange Zeit für die ersten 25 bis 30 Sinfonien kaum Konkurrenz gab, gezehrt hat.
    In meinen Ohren selten mehr als solide (ein Highlight ist vielleicht die #39, deren eher weicher Klang dem Stil entgegenkommt), mir durchweg zu eingeebnet, unartikuliert und undramatisch, nicht nur verglichen mit HIPisten, sondern eben auch mit Szell, Klemperer, Markevitch u.a. aus den 1950ern und 60ern. Tiefpunkte sind die "kleine" g-moll-Sinfonie, die behäbig und langweilig daherkommt, und das beinahe im halben Tempo angegangene Finale der "Pariser" Sinfonie, das Gegenteil von Spritzigkeit und in komplettem Gegensatz zu der bekannten Briefstelle, in der Mozart die Wirkung dieser Passage beschreibt. Auch die "große g-moll" ist nicht dramatisch, aber auch nicht fahl-resignativ, sondern im Ausdruck nivelliert, was für mich das Potential dieses Stücks nicht annähernd umsetzt.


    Wenn ich genügend Interesse an den frühen für eine zusätzliche GA hätte, würde ich wohl Pinnocks kaufen, oder die Concentus-Aufnahmen Harnoncourts der ersten ca. 27, obwohl ich finde, dass der die Stücke teilweise zu ernst nimmt, damit allerdings Langeweile vermeidet.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Vielleicht erklärt mir erstmal einer, wie man Mozartsche Sinfonien überhaupt zu spielen hat!? Wenn man Böhm abwertet und Harnoncourt angemessen findet, steht hinter diesem Urteil doch sicher eine Art Philosophie. Da ich kein Fachmann für Mozart bin und wie schon oft geschrieben glaube, dass bei keinem anderen Komponisten der Musikgeschichte Eingängigkeit beim ersten Hören und eigentliches Kennenlernen stärker auseinanderklaffen, brauche ich einen Leitfaden. Dass sich die frühen Sinfonien und die späten eklatant unterscheiden, wird sicher niemand ernsthaft bestreiten; aber verlangen alle diese nach historischer Aufführungspraxis, nach leichter und luftiger, ja fast schwereloser Interpretation? Wie leicht, wie schwer sind diese Sinfonien im Vergleich zu den Nachfahren, zu Beethoven, Bruckner, Brahms und Co.? Wieso fällt mir bei Schuberts Unvollendeter die späte Sinfonik Mozarts ein? Und was heißt das eben für die Aufführungspraxis, für eine ausgewogene und stimmige Gesamtaufnahme? Bei den Klaviersonaten oder Streichquartetten Mozarts, so denke ich jedenfalls, steht man nicht vor diesen Problemen.



    P.S. Wenn es einen Thread gibt, wo das besser hineinpasst; dann nichts wie rein mit meinem Beitrag!

  • Ich habe immer meine Schwierigkeiten mit den Aussagen wie "Das Beste von...".


    Bei den Mozart-Gesamtaufnahmen in meinem Regal findet sich die Böhm-Einspielung mit den Berlinern, die ich schon zu LP-Zeiten in Einzelaufnahmen besaß, als Gegenpol für mich die Jaap-ter-Linden-Aufnahme und - so als mittig empfunden - Neville Marriner.


    Es ist in meinem Fall historisch begründet, denn mit Böhms Mozart bin ich groß geworden, und insofern steht er für mich noch immer obenan.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Es ist in meinem Fall historisch begründet, denn mit Böhms Mozart bin ich groß geworden, und insofern steht er für mich noch immer obenan.

    Stimmt in diesem Fall auch für mich; aber zum Beispiel gilt das nicht für Beethoven: Da wuchs ich mit Herbert Kegel auf, als er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie war; aber erst Karajan brachte den Durchbruch!

  • Ach Leute,


    hört doch bitte mal, wenn ihr Mozart ohne dürren HIP-Klang hören wollt, was Krips mit dem Concertgebouw Orchestra macht. Schlanker Klang und Lebendigkeit, und das mit großem Klangkörper. Da kann Böhm mit seiner Klangsosse einpacken.



    Zitat aus einer Amazon-Rezension: "Habe die Aufnahmen schon vor langer Zeit gekauft und hüte sie wie einen Schatz."


    Freundliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Ich kann mich gut erinnern, dass ich - wenn ich in meiner Jugend Kritiken aus dem Fonoforum las - mehr als erstaunt war. Immer waren es die grellsten, schrägsten und unangenehm zu hörenden Einspielungen, die da in den Himmel gelobt wurden, und immer waren es die klangschönsten Aufnahmen, welche als "lasch" bezeichnet wurden. Als ich weiter oben im Thread in Bezug auf Karl Böhms Mozartbild das Wort "altbacken" lesen musste - da musste ich mich - um einer Ohnmacht vorzubeuegen - mit drei Gläsern französischen Cognacs laben.....
    Irgendwo dürfte es abhanden gekommen sein, daß Mozart in einer Zeit lebte, die gemeinhin als Rokoko bezeichnet wird. Wie auch immer man diese Epoche eingrenzt und beschreibt, sie war elegant, verspielt, geziert.
    Das hat Mozart (zu Unrecht - wie ich meine) den Ruf des "Zuckerpüppchens" eingetragen.
    Karl Böhm indes hat Mozart nie süsslich interpretiert, sondern elegant, federnd und leuchtend, mit einem Hauch des strahlenden Triumphes im Hintergrund. Mich würde wundern wie man so etwas als "langweilig" bezeichenen kann - gäbe es da nicht Mozartsinfonien unter Rene´Jacobs, welche von vielen nicht nur akzeptiert sondern auch gelobt werden - welche ich aber für eine Verhöhnung Wolfgang Amadeus Mozarts halte (Das gilt NICHT für die Opern)
    Die von Johannes Röhl genannten Dirigenten, Szell, Klemperer und Markevitch sind aber bei der Mozartgemeinde nicht allzugut angekommen (wenngleich es sich lohnen würde über diese schroffen, eher düsteren "Mozartbilder" Threads zu eröffnen) sodaß es meines Wissens nie zu Gesamtaufnahmen kam - und die vorhandenen Einspielungen immer wieder für einige Zeit aus den Katalogen verschwinden, da sich die Nachfrage in Grenzen hält.
    Böhms Gesamtaufnahme mit den Berlinern ist aufnahmetechnisch ok aber nicht optimal (spitz, wie viele DGG-Aufnahmen dieser Zeit), die wenigen vorhandenen Einspielungen mit den Wienern sind in dieser Hinsicht besser geglückt, sie klingen etwas voller im Grundtonbereich.
    ES gibt einige vorzügliche Konkurrenzaufnahmen (Krips für Philips, Fricsy für DGG), die aber stets einzeln blieben.
    Von den vorhandenen non HIP Aufnahmen halte ich die Böhm-Einspielung - trotz einiger tontechnischer Einwände - nach wie vor für konkurrenzlos.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • wenn ihr Mozart ohne dürren HIP-Klang hören wollt, was Krips mit dem Concertgebouw Orchestra macht. Schlanker Klang und Lebendigkeit, und das mit großem Klangkörper.

    Kann ich das als Antwort auf meine Frage nehmen? :)

  • Die Krips-Aufnahmen sind an sich sehr gut - etwas strenger als Böhm - weniger streng als Szell - ABER: KEINE GESAMTAUFNAHME
    Zudem ist die Überspielung auf CD - zumindest meine CD die ich besetze - klangtechnisch der Vinylversion unterlegen. Und last but not least - nicht jeder mag so einen "strengen" Mozart....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • nicht jeder mag so einen "strengen" Mozart....


    Finde ich persönlich gar nicht streng, sondern hat für mich den nötigen Schmelz und Charme. Und was Akzentuierung sowie die Staffelung der einzelnen Instrumentengruppen betrifft, scheint mir Krips Böhm deutlich überlegen zu sein.


    Eine Gesamtaufnahme ist es freilich nicht, aber enthält das Wichtigste.


    Freundliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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  • Womit wir wieder bei meiner Frage wären, die niemand beantworten will!


    Yorick, Mozart musst du schon selbst erfahren. Betonung auf dem letzten Wort.


    Freundliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."




  • Wie wird man dort Mitglied?


    Freundliche Grüße


    Christian


    Frag doch mal bei der D(eutschen) M(ozart) G(esellschaft) nach (falls Du in Deutschland zu Hause bist), die können Dir örtliche Mozartgemeinden nennen, die gerne noch Mitglieder aufnehmen... ;)


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Bei Mozart ist die Frage ungleich schwieriger als bei vielen anderen Komponisten, weil wohl die wenigsten unter uns sämtliche Mozart-Symphonien wirklich gut kennen. Ich kann dies für meinen Teil ja nicht einmal für die späten (so ab der 35.) behaupten. Eigentlich sind mir aus dem Stegreif auch nur die Kopfsätze der 25. und 40. wirklich präsent, vielleicht noch (kurioserweise) der 1. Symphonie, die ich persönlich für seine gelungenste unter den ersten zwanzig halte.


    Ich besaß selber mal die Böhm-Aufnahmen, habe sie aber mittlerweile wieder verkauft. Böhm war selbst mit den Wiener Philharmonikern hier bei Mozart ungleich besser als mit den Berliner Philharmonikern. Leider gibt es aus Wien aber nicht alle Symphonien, nur die späten und ein paar frühere, soweit ich weiß.


    Hogwood ist bei HIP sicher am interessantesten. Von den "klassischen" Interpretationen gibt es so viele eh nicht. Interessant wäre in diesem Zusammenhang Levine, der um 1990 herum alle Mozart-Symphonien mit den Wiener Philharmonikern eingespielt hat. Unverständlicherweise ist dieser Zyklus heute nur mehr schwer greifbar und von daher für viele "außer Reichweite".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,


    kann Mann/Frau bei einer GA mit jeder der Sinfonien zufrieden sein? Es wird doch wohl meist auf einen Kompromiss hinaus laufen und die GA gewählt, bei welcher am wenigsten Kompromisse nötig werden. (Beispiel: Bei der Nr. 39 der GA unter Jaap ter Linden sind mir die Pauken zu betont (zu trocken?) - ich habe eine alte LP mit Jochum und dem SO des Bay. Rundfunks - über die Technik will ich nicht reden, aber die Pauken stimmen dort und die Interpretation sowieso.)


    Viele Grüße
    zweiterbass


    Nachsatz: Manches scheint mit zu sehr "über einen Kamm geschert" - also bei Einzelaufnahmen gibt es dieses Problem nicht, dafür könnte die Einheitlichkeit der Interpretation (das aus "einem Guß") fehlen?

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Interessant wäre in diesem Zusammenhang Levine, der um 1990 herum alle Mozart-Symphonien mit den Wiener Philharmonikern eingespielt hat. Unverständlicherweise ist dieser Zyklus heute nur mehr schwer greifbar und von daher für viele "außer Reichweite".



    Das Gute liegt oft näher als man denkt.
    Morgen am 14.12.2012 erscheinen die kompletten Mozart-Sinfonien mit Levine
    u.a. in dieser Sinfonien-Box der Deutschen Grammophon zum Preis von 80 Euro.

    mfG
    Michael

  • Ach du liebe Zeit! Halleluja! Das ist ja die interessanteste Großbox, die ich seit langem gesehen habe!


    Mozart: Symphonien Nr. 1, 4-25-36, 38-41;Symphonien KV Anh. 221 "Alte Lambacher" & KV Anh. 223 (Levine)
    +Haydn: Symphonien Nr. 88-92; Sinfonia concertante B-Dur (Böhm)
    +Beethoven: Symphonien Nr. 1-9 (Bernstein)
    +Schubert: Symphonien Nr. 3, 5, 8, 9; Gesang der Geister über den Wassern D. 714 für Männerchor & Streicher (Kleiber [3, 8], Böhm [5], Gardiner [9, Gesang])
    +Mendelssohn: Symphonien Nr. 1, 2, 4, 5 (Nr. 4 in 2 Versionen) (Gardiner)
    +Schumann: Symphonien Nr. 1-4 (Bernstein)
    +Brahms: Symphonien Nr. 1-4; Akademische Festouvertüre op. 80 (Bernstein)
    +Bruckner: Symphonien Nr. 1, 4, 5, 7-9 (Abbado [1, 4, 5], Karajan [7, 8], Giulini [9])
    +Tschaikowsky: Symphonien Nr. 4-6 (Karajan)
    +Dvorak: Symphnien Nr. 6-9 (Chung [6-8], Maazel [9])
    +Mahler: Symphonien Nr. 2-6, 8, 9; Symphonie Nr. 10 (Adagio) (Abbado [2-4, 9], Bernstein [5], Boulez [6], Bernstein [8, 10])
    +Sibelius: Symphonien Nr. 1, 2, 5, 7 (Bernstein)
    +Schostakowitsch: Symphonien Nr. 6 & 9 (Bernstein)


    :jubel:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,


    Hogwoods Zyklus dürfte wohl der beste sein, alleine schon auf Grund seiner Vollständigkeit und seiner Liebe zum Detail. An zweiter Stelle würde ich Böhms Zyklus platzieren, da selbiger als nicht HIPer weder süßlich verkitscht noch mit irgendwelchen Knalleffekten und Manierismen gedopt daherkommt. Sachlich, klassisch, in der Mitte stehend, ohne dabei mittelmäßig zu sein und das angefangen bei KV 16 bis hin zur Jupiter, das ist der Eindruck, den ich von ihm habe.
    Mit einem gewissen Abstand folgt dann der Zyklus von Pinnock, der mir bei aller Perfektion ein bisschen zu glatt und zu leichtgewichtig vorkommt.


    Dann ist da noch die Sache mit Harnoncourt: soweit ich weiß soll der ebenfalls einen Zyklus vollendet haben und zwar mit verschiedenen Orchestern bei verschiedenen Labeln. Seine Aufnahmen mit dem Concertgebouw Orchestra dürften mit das Beste sein, was es in Sachen Mozart-Sinfonien gibt. Seine Concentus Musicus Aufnahmen dagegen sind mir vom Klang her etwas zu holzig und zu rumpelnd, wobei sich das jetzt aber nicht auf die Sinfonien bezieht, sondern auf einige Konzerte und Serenaden.


    Viele Grüße
    John Doe
    :hello:

  • Mein Favorit ist Marriner.


    Böhm ist mir zu fad, nicht impulsiv und lebendig genug, für mich als Mozart-Dirigent überlebt (bei seinen Wagner-Einspielungen sehe ich das etwas anders), Pinnock ist mir mitunter etwas zu ruppig, mehr Gesamtzyklen von Aufnahmen der Mozart-Sinfonien kenne ich nicht, aber Marriner trifft bei mir mit seinem Mozat genau ins Herz, da geht mir die Sonne auf. :rolleyes:


    Ich hoffe, das reicht als Erklärung aus, auch wenn diese natürlich sehr subjektiv ist und keine wissenschaftlichen Standards erfüllt. 8-)


    Beste Grüße vom Stimmenliebhaber,


    der ab und an auch mal Musik mit nur instrumentalen Stimmen hört. ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Derzeit spielt Adam Fischer mit dem Danish National Chamber Orchestra eine Gesamtaufnahme ein, die das symphonische Pendant zu Zacharias Neueinspielung der Klavierkonzerte werden könnte.


    Klanglich sehr gut im SACD-Surround Sound, interpretatorisch energievoll, akzentuiert, trotzdem mit dem nötigen Schmelz.


    Einen Eindruck gibt der Hörschnipsel zum ersten Satz der Pariser Symphonie beim Werbepartner.




    Ich habe bisher nur Vol. 9, überlege mir aber alle zuzulegen.


    Freundliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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