Die theoretisch ideale lexikalische CD-Sammlung

  • Ich will jetzt nicht nachzählen, aber die wichtigsten Komponisten mit je einer Aufnahme ihrer wichtigsten Werke - da kommen sicher schon gut tausend Tonträger zusammen.

    Es gibt verschieden Motive, warum ich mir Aufnahmen zulege, dazu gehört neben der Freude an Musik auch historisches Interesse.

    Also unabhängig von Schwerpunkten habe ich erst ziemlich spät, nach vielleicht 15 Jahren Sammeln, einiges bibliotheksmäßig angeschafft. Durch zwei oder fünf dutzend CDs mit Alter, Neuer und sonstwie nicht im besonderen Interesse stehender Musik, ist meine Sammlung allerdings nicht explodiert.

    Es scheint hier ja mehrere Leidensgenossen zu geben, die einen "seriösen Überblick" anstreben.
    Während Yorick von ca. 1000 Tonträgern ausgeht (die mir etwas wenig vorkommen) hat Johannes Roehl ein ziemlich entspanntes Verhältnis zur Fülle der Lexikoneinträge, die in Aufnahmenform ins Regal wandern wollen.
    Bei mir existiert ein Mißverhältnis zwischen der Menge, die ich im Regal (und der vorhandenen Zeit) bewältigen will, und der unüberblickbaren Masse des Interessanten, sodass ich neugierig bin, zu erfahren, wie Ihr entscheidet, was "sein muss". Also einmal gemeinsam "nachzählen" - was Yorick im anderen Thread nicht wollte. Man kann das ja exemplarisch in Teilbereichen machen (z.B. was von Haydn - um einen der Katastrophenkomponisten, die produzierte Menge betreffend, zu nennen) aber auch überblickend (wieviele Komponisten des 17. Jahrhunderts, wieviele des 20., bei den Unbekannteren je 5 min. oder je eine Portrait-CD?).
    Und auch von der anderen Seite: Wieviele CDs (Mehrfachaufnahmen NICHT mitgezählt) sollen es maximal sein, um sie nicht nur als originalverpackte Staubfänger oder als Nickerchen-Berieselung verwendet zu haben.
    :hello:

  • Es gibt eine Werk-Edition mit 150 CDs.

    Ich versuche mal nach Wichtigkeit der Werkgruppen zu sortieren und Boxen zu finden:


    Sinfonien - gesamt: 37 CDs
    Schöpfung+Jahreszeiten: 4 CDs
    Streichquartette - gesamt: 21 CDs
    Klaviertrios - gesamt: 10 CDs
    Messen - gesamt: 8 CDs
    Klaviersonaten - gesamt: 14 CDs
    Baryton-Trios - gesamt: 21 CDs
    Konzerte ?
    Opern ?
    Volksliedbearbeitungen - gesamt: 18 CDs


    Bei den Messen- und Klaviersonaten-Boxen, die ich gefunden habe, sind noch ein paar andere Werke dabei.


    Die 150-CD-Menge ist für mich ziemlich sinnlos, da ich nicht so viel Zeit für Haydn aufwenden will - obwohl er einer der von mir am meisten gehörten Komponisten ist. Die Klaviertrios z.B. habe ich auch komplett durchgehört, was aber relativ unnütz ist - zwar erlebt man, dass er doch stets genial und immer spannend bleibt - aber ich merke mir fast nichts wegen der Überfülle. Ich werde natürlich die Box (van-Swieten-Trio) nicht aussortieren sondern als Schatzkästchen weiterhin bewahren, aber so richtig bekannt wird mir nur ein Bruchteil davon werden. Das "theoretische Ideal", das sich wirklich bewältigen lässt, wäre maximal die Hälfte, eher weniger. Wende ich das auf die anderen Werkgruppen an, ist eine wirklich verdauliche Gesamtzahl von unter 40 CDs zu erwarten (die ich allerdings schon überschritten habe).


    Wie ist das bei Euch?

  • eine CD Sammlung habe ich leider nicht, dafür aber an die 1000 Musikkassetten mit Rundfunkaufnahmen von Opern und Konzerten. Bis zu meinem Umzug waren die auch noch alle alphabetisch geordnet, bis ich dann den Fehler gemacht hatte die Umzugskatons zu voll zu packen, so das beim Umzug kurz vor meiner Wohnugstür der Kartonboden von 2 Kartons aufgebrochen ist und alles heilos durcheinander auf dem Boden lag. So hab ich die Kassetten erst mal unsiortiert eingeordnet um sie dann nach und nach wieder zu sortieren. An Videokassetten habe ich ungefärhr 300 Stück. Meine DVD Sammlung beträgt ungefähr 150 DVD`S mit Opern und Konzerten.Die meisten Aufnahmen habe ich von Verdi , Wagner , Donizetti und Rossini. Im Konzertbereich von Mahler, Bruckner, Beethoven und Schuhmann. Dank Todopera und Youbte habe ich schon einei Sachen auf meiner externen Festplatte digitalisiert.

  • Leider möchte ich auch einen umfassenderen Blick auf die nicht ganz so zentralen Meister werfen, die verschiedenen Regionen, Stile und Gattungen gleicherweise berücksichtigen. Das verfügbare Angebot ist zum wahnsinnig werden, denn wenn ich als interessant und soweit kennengelernt als lohnend befunden im genannten Jahrzehnt etwa folgende Gruppe einschätze, so gibt es keinerlei Problem, einiges von den Komponisten auch auf CD zu erwerben (sortiert nach Geburtsjahr, dann ca. nach Bedeutung):


    *1890 Bohuslav Martinů, Frank Martin, Jacques Ibert, Manfred Gurlitt, Hans Gál, Wilhelm Petersen
    *1891 Sergej Prokofieff, Arthur Bliss, Czesław Józef Marek
    *1892 Darius Milhaud, Arthus Honegger, Kaikhosru Sorabji, Yrjö Kilpinen, Arthur Lourié, Nicolas Obuchov, Philipp Jarnach, László Lajtha, Hilding Rosenberg, Giorgio Federico Ghedini, Eduard Steuermann, Leo Ornstein
    *1893 Alois Hába, Ivan Wyschnegradsky, Federico Mompou, Rued Langgaard, Lili Boulanger, Eugene Goossens, Sergej Protopopow
    *1894 Erwin Schulhoff, Paul Dessau, Walter Piston, Willem Pijper
    *1895 Paul Hindemith, Carl Orff, Mario Castelnuovo-Tedesco, Karol Rathaus, Jakov Gotovac, Grant Still, Boris Lyatoshinsky, Dane Rudhyar
    *1896 Roger Sessions, Virgil Thomson, Wladimir Vogel, Howard Hanson, Roberto Gerhard, Eduard Erdmann
    *1897 Henry Cowell, Erich Wolfgang Korngold, Jeff Golyscheff, Alexander Tansman, Harald Saeverud, Herbert Eimert
    *1898 George Gershwin, Hanns Eisler, Viktor Ullmann, Roy Harris, Norbert von Hannenheim
    *1899 Francis Poulenc, Silvestre Revueltas, Carlos Chavez, Alexander Tscherepnin, Hans Krása, Pavel Haas, Pancho Vladigerov, Jón Leifs, Georges Auric


    macht 66 Komponisten für 10 Geburts-Jahrgänge. Will man das über die Jahrhunderte ausdehnen, muss man auch reduzieren - nun ja, aus der Renaissance ist ja wesentlich weniger greifbar, d.h. es wird ohnehin eine wachsende Zahl an Komponisten pro Jahrhundert sein, aber die genannte Auswahl geht auch schon in Richtung "zu viel des Verträglichen" - obwohl ich keinen der genannten Komponisten, soweit bereits kennengelernt (das sind 48 von 66), missen mag ...

  • Ich habe das mal überschlagen und meinte mit ca. 1000 CDs ganz gut auszukommen. Ohne Doppelungen, aber natürlich schon nach meinen bisherigen und momentanen Interessen gewichtet. Also ca. 50 CDs von Beethoven und Händel, je ca. 100 von Haydn, Mozart, Bach (was recht großzügig geschätzt ist, wenn man nicht alles haben muss).
    Von Schubert, Schumann, Mendelssohn, Brahms, Wagner, Schostakowitsch im Schnitt je 30: 180
    Von Bruckner, Mahler, Dvorak, Berlioz, Verdi, Debussy, Strauss, Bartok im Mittel je 15:120
    usw.
    Das spiegelt natürlich, dass ich zB in Fällen wie Schubert-Liedern, Strauss oder Verdi keine Vollständigkeit anstrebe.
    Natürlich ist das höchstens auf 20% genau, aber egal.
    Schwieriger ist für mich abzuschätzen, wieviel für Gebiete/Komponisten, für die mir eine exemplarische Abdeckung reicht, dazu käme. Wie gesagt, glaube ich aber nicht, dass das die Sammlung extrem anwachsen lassen würde, jedenfalls nicht in dem Maße wie die drei bis zwanzig Alternativaufnahmen in manchem Repertoire. Andererseits kann man sich ja mit der Zeit auch für ein Gebiet, das vorher nur exemplarisch abgedeckt war, begeistern und braucht dann statt zwei Rossini-Opern 20, Faktor 10...


    Mein Haydn-Überschlag (Anzahl CDs):
    Sinfonien: 33
    Quartette: 22
    Klaviertrios:10
    Klaviersonaten:10
    Konzerte (Auswahl):3
    Oratorien, Messen; Lieder usw. (Auswahl) 10
    zusammen 88. Der letzte Bereich ist recht knapp gerechnet (und de facto besitze ich auch noch drei Opern und zwei CDs mit Barytonkammermusik... und natürlich viele Alternativaufnahmen bei anderen Werken). Dafür könnte man bei den frühen Trios und Klaviersonaten vielleicht je 3-4 Scheiben sparen, bei den Sinfonien vielleicht sogar 8-10. Aber 40 CDs wären für mich zu wenig

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Ich habe das mal überschlagen und meinte mit ca. 1000 CDs ganz gut auszukommen. Ohne Doppelungen, aber natürlich schon nach meinen bisherigen und momentanen Interessen gewichtet. Also ca. 50 CDs von Beethoven und Händel, je ca. 100 von Haydn, Mozart, Bach (was recht großzügig geschätzt ist, wenn man nicht alles haben muss).


    Ja, aber das geht nur, wenn man vorher schon mehr besessen hat und seine Sammlung eingedampft hat. Ich nehme an, dass du dann nur Beethoven-Interpretationen besitzt, die du für die besten hältst, oder? Leider ist das recht problematisch, da zumindest mir bei längeren Werken, auch bei meinen Lieblingsinterpretationen, Stellen auffallen, die ich woanders besser gefunden habe. Bei Gesamteinspielungen (z.B. Beethovens Streichquartette) ist das noch schwieriger. Allerdings neige ich wieder dazu, zu viel anzusammeln. Von meinen 15 Interpretationen der Schottischen Symphonie könnte ich locker 11 abgeben, ohne dass mir etwas fehlen würde.

  • Während wir uns hier auf ca. 1/3 bis 1/2 Haydn einigen können, bin ich neugierig, wieviel % Domenico Scarlatti sein sollte.


    verfügbar:


    Werke für Tasteninstrumente: 34 CDs
    geistliche und
    weltliche Chorwerke
    Bühnenwerke
    Kantaten
    Kammermusik
    Orchesterwerke
    je ? CDs ...


    :S

  • Das Problem der Auswahl von Interpretationen habe ich völlig ausgeklammert. Es ging mir nur darum, abzuschätzen, wieviele CDs ich in etwa haben wollte, wenn ich mich für je eine entscheiden müsste. Natürlich setzte eine informierte Entscheidung voraus, dass man Alternativen kennt. Ebenso vielleicht auch bei der Auswahl der "wichtigen" Werke. Eigentlich kann ich nicht sagen, dass ich auf 20 Haydn-Sinfonien verzichten könnte, wenn ich sie noch gar nicht gehört habe. (Der Haydn-Überschlag war jedoch erstmal vollständig bei Sinfonien).
    Es wäre freilich möglich so vorzugehen und die Alternativen nach dem Probehören wieder auszusortieren.


    Aber bei Haydns Baryton-Trios habe ich natürlich vorher entschieden, dass mir da eine oder zwei Anthologien reichen, obwohl Brilliant dann zum Haydn-Jahr eine GA produziert hat. Oder Scarlatti-Sonaten. Ich habe davon 3-4 CDs auf dem Cembalo und nochmal ca. 5 auf dem modernen Klavier; da einzelne Sonaten populär sind, sind Doppelungen enthalten. Obwohl mir diese Werke ziemlich gut gefallen, verlasse ich mich mal darauf, dass diese Anthologien repräsentativ sind bzw. die "besten" Stücke enthalten (wieviele Pianisten, die solche Anthologien aufnehmen haben wohl alle 500+ Sonaten durchgesehen?) Vielleicht kaufe ich im Laufe der Zeit noch einige wenige weitere CDs. Aber eine Anschaffung aller 555 Sonaten habe ich nicht geplant.


    Wie gesagt, die Fragen, die sich dann in der Praxis stellen, ob mir nun die dritte bis fünfte Einspielung eines Haydn-Quartetts wichtiger ist als die erste eines Dittersdorf-Quartetts oder wieviele Stichproben ich aus der Kammermusik Boccherinis brauche usw., sind viel schwieriger als die Abschätzung des "Grundbedarfs" (also wichtige Werke einmal) eines Komponisten. Solange man keine Schulden und noch ein wenig Platz hat, ist es deswegen auch nicht allzu konstruktiv zu lange darüber nachzugrübeln... ;)

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  • Wie gesagt, die Fragen, die sich dann in der Praxis stellen, ob mir nun die dritte bis fünfte Einspielung eines Haydn-Quartetts wichtiger ist als die erste eines Dittersdorf-Quartetts oder wieviele Stichproben ich aus der Kammermusik Boccherinis brauche usw., sind viel schwieriger als die Abschätzung des "Grundbedarfs" (also wichtige Werke einmal) eines Komponisten.


    Naja ich weiß nicht ... bist Du Dir jetzt so sicher, dass von Domenico Scarlatti nur die Cembalosonaten wichtig sind?
    Und wieso ist es logisch, von Haydn gar so viele ziemlich ähnliche Klaviertrios kennen zu sollen, aber gar kein Streichquartett von Hindemith, Honegger oder Milhaud?

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  • Zitat KSM: "Ich hätte das im Einführungsbeitrag hervorheben sollen: je Werk
    nur eine Aufnahme zählen
    "



    In Ordnung, aber dann wird das Berechnen der Sammlungsgröße relativ kompliziert, da ich von jedem Komponisten, der bedeutend ist, einen "Best of" Werkkatalog zusammenstellen muss. Dann muss ich abwägen, ob z.B. ein sekundäres Werk Mozarts nicht doch hörenswerter ist als ein gutes von Boccherini. Müsste ich so eine Sammlung zusammenstellen, wäre sie sicher nicht repräsentativ für die verschiedenen Musikepochen. Rausfliegen würde bei mir sicherlich der ganze Barock außer der gesamte (!) Bach, ca. 30 CDs Händel und 3 CDs Rameau. Von der Moderne würde ich mir ca. 10 CDs Bartók und 10 CDs Prokofjew aufheben, weiters 2 x Skrjabin, 1 x Ives, und 1x Debussy. Haydn und Mendelssohn wären ebenfalls fast komplett dabei, bei Schubert wären's wohl so um die 50, Beethoven und Mozart ebenfalls jeweils 50.

  • Müsste ich so eine Sammlung zusammenstellen, wäre sie sicher nicht repräsentativ für die verschiedenen Musikepochen. Rausfliegen würde bei mir sicherlich der ganze Barock außer der gesamte (!) Bach, ca. 30 CDs Händel und 3 CDs Rameau.


    Na, das ist ja mal eine Ansage - etwa so radikal wie meine 1890er-must-have-Komponistenliste, nur in die andere Richtung.
    :angel:
    Also 50 Barockkomponisten sollten schon drin sein ...


  • Na, das ist ja mal eine Ansage - etwa so radikal wie meine 1890er-must-have-Komponistenliste, nur in die andere Richtung.
    :angel:
    Also 50 Barockkomponisten sollten schon drin sein ...

    Natürlich ist das bei mir keine "lexikalische" Sammlung, aber was sollte das auch genau sein? Meinst du nicht eher einen "Kanon" der größten Musik? Aber wieso soll der nur 1000 CDs umfassen? Und weshalb soll ich auch nur eine 1 großartige CD von Bach oder 1 CD Haydn Klaviertrios streichen - nur wegen Corelli und Co, die meiner Meinung nach nicht 1% so interessant sind wie Bach oder Haydn? Was machen wir dann mit den Komponistinnen, oder müssen kolumbianische Komponisten auch berücksichtigt werden?
    Fragen über Fragen....


    p.S.: Ich habe noch Purcell mit seiner Dido vergessen - die kommt natürlich auch auf die Arche.

  • Naja ich weiß nicht ... bist Du Dir jetzt so sicher, dass von Domenico Scarlatti nur die Cembalosonaten wichtig sind?

    Nein, aber das war für mich das schlagendste Beispiel, bei dem man "blind" bzw. anhand dessen, was eben angeboten wird, vielleicht zwei oder drei dutzend von 500+ Werken auswählt. Ich habe den Text vor Deinem Scarlatti-Posting verfasst. Mir ist in der Tat nicht so klar, was es von dem noch alles gibt. Ich besitze außer den ca. 8 CDs mit Sonaten noch eine mit geistlicher Musik, nämlich das von BBB so gerühmte Stabat Mater und eine Messe.



    Zitat

    Und wieso ist es logisch, von Haydn gar so viele ziemlich ähnliche Klaviertrios kennen zu sollen, aber gar kein Streichquartett von Hindemith, Honegger oder Milhaud?

    Ich habe weder gemeint, dass es logisch ist, noch dass ich so vorgehe. Vor ein paar Wochen habe ich zB die sehr preiswerte GA der Quartette von Villa-Lobos gekauft (dazu sagen, kann ich aber noch nichts, obwohl zwei CDs davon schonmal gehört). Von den genannten habe ich kein Quartett, aber zB welche von Szymanowski, Roussel, Schulhoff und die würde ich vermutlich gegen drei CDs mit frühen Haydn-Trios zu deren Lasten abwägen. Muss ich zum Glück ja nicht. :D


    Ich gehe allerdings so ähnlich vor, was Haydn vs. Zeitgenossen betrifft, aber das ist meine persönliche Präferenz. So habe ich es bei einer (von zwei bei cpo) Dittersdorf belassen und ich habe auch nicht alles, was cpo u.a. an Boccherini-Kammermusik haben gekauft.
    Für meinen Geschmack habe ich in den letzten 6-7 Jahren allerdings sehr viel "Kleinmeister" gekauft. Ob's das alles gebraucht hätte, weiß ich nicht.

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  • Endlich mal ein Thread den ich nicht gestartet habe - und der mich dennoch interessiert. Ich werde mich daran beteiligen, aber mit solchen Detailangaben wie verlangt, werde ich vermutlich nicht dienen können - weil zu kompliziert zu berechnen.
    Der Kurzstückmeister tut sich indes viel leichter - weil er - das weiß ich - eine ganz andere Sammelphilosophie hat als beispielsweise ich. Da gibt es - von Ausnahmen mal abgesehen - wenig Doubletten, da er - im Gegensatz zu mir nicht auf Interpretvergleiche abfährt.
    Wer das aber tut, der ist arm dran - je nachdem nach welcher Systematik die Sammlung aufgebaut ist.Bei mir wäre das Zählen nach Werken (man bedenke nur die zahlereichen Lieder von Schubert und die Kammermusikwerke und Klaviersonaten diverser Komponisten) fast ausgeschlossen - das ginge nur über die CD-Datenbank . Leider ist die aber unkomplett, weil weit im Hintertreffen es fehlen an die 500 oder 600 CDs (nicht Werke !!!) - und die sind zudem noch verfälschend, weil ich nicht etwa nach Kaufdatum eintrage - sondern vorerst jene Werke, die mir wichtiger erscheinen. Das bedeutet in meinem Falle, daß viele ungehörte und ungeliebte Werke des 20 Jahrhunderts auf den Wartestapeln liegen - weil ich es zum Dogma erhoben habe, daß eine CD erst dann EDV-mässig erfasst wird wenn ich sie (mit Genuss oder Qual) gehört habe.


    Auf eine andere, hierebenfalls gestellte Frage kann ich leichter antworten, nämlich nach welchen Schwerpunkten die Sammmlung aufgebaut und erweitert wurde und noch wird.
    Absoluten Vorrang hat die Wiener Klassik (Oper ist hier generell ausgeklammert - eine andere Welt) und zwar sowohl die Monolithen als auch die sogenannten Kleinmeister. Mein Trauma war ja stets daß Mozart und Schubert - ja letztlich auch Beethoven - zu früh gestorben sind und ich nach Komponisten suchte deren Stil vergleichbar ist. Hier stiess ich im Laufe meines Lebens auf Johann Christian Bach, Rosetti, Eberl, Ries, Pleyel, Clementi, Dussek, Myslivecek, Boccherini und einige andere. Die Ähnlichkeit ist nicht in allen Fällen wirklich vorhanden. aber vielleicht war das was ich wirklich suchte, der musikalische Zeitgeist des Rokoko verbunden mit eingängigen Themen.


    Der Rest besteht aus eisernen Festen des Barock, einigen bekannteren eingängigen Werken der Renaissance, und vielleicht 10 CDs die man dem Mittelalter zuordnen kann. Obwohl mir manche Komponisten der Romantik zu dick instrumentierten habe ich auch hier eine repräsentative Sammlung - allerdings sind hier die Werke meist nur ein bis 3 mal vorhanden.Brahms und Bruckner waren eher erst spät bei mir vertreten. Einige Werke des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts finden sich bei mir, so Strawinsky, Orff, (wenig) Bartok, Schostakowitsch (seit etwa 12 Jahren) und dann noch ein paar historisch bedeutende unber ungeliebte Komponisten wie Berg, Webern.
    Vielleicht hilft es was, wenn ich hier schreibe, dass ich meine CDs nach Geburtsjahren von Komponisten geordnet habe.
    Von Strawinski ab - liegen 90 CD im Regal mit den gehörten und eingeordneten Exemplaren, wovon 9 Stück auf Strawinski fallen.
    Vermutlich finden sich bei den noch uneinsortierten noch weitere 30 aus diesem Zeitraum. Sie sich relativ gut zu überblicken, da es hier nur wenige Doubletten gibt.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und weshalb soll ich auch nur eine 1 großartige CD von Bach oder 1 CD Haydn Klaviertrios streichen - nur wegen Corelli und Co, die meiner Meinung nach nicht 1% so interessant sind wie Bach oder Haydn?


    Corelli ist schon beinahe so interessant wie Haydn, hat er in der Entwicklung der Instrumentalmusik ja auch einen ähnlich hohen Stellenwert (nicht ganz so hoch, aber fast). Aber bei ihm ist es kein so großes Problem, seine wichtigen Opera gehen sich ja auf 7 CDs aus. Allerdings bin ich auch noch überfordert, den Unterschied zwischen op. 1 und 3 resp. zwischen 2 und 4 zu erkennen, also die Entwicklung, die er auf dem Weg von der ersten repräsentativen Sammlung der Kammer- und Kirchensonaten zur jeweils zweiten gemacht hat.


    Wieviel CDs Bach-Kantaten sollen es nun sein? Ich würde das so sehen wie bei den Scarlatti-Sonaten: Auf die Auswahl der Anthologie-Zusammensteller vertrauen. Ich glaube, bislang habe ich eine CD mit Bach-Kantaten.
    :hello:

  • Auf eine andere, hierebenfalls gestellte Frage kann ich leichter antworten, nämlich nach welchen Schwerpunkten die Sammmlung aufgebaut und erweitert wurde und noch wird.


    Die Frage ist eher, wie die Sammlung idealerweise aussehen sollte, nicht, wie sie gewachsen ist.


    :hello:

  • Corelli ist schon beinahe so interessant wie Haydn, hat er in der Entwicklung der Instrumentalmusik ja auch einen ähnlich hohen Stellenwert (nicht ganz so hoch, aber fast). Aber bei ihm ist es kein so großes Problem, seine wichtigen Opera gehen sich ja auf 7 CDs aus. Allerdings bin ich auch noch überfordert, den Unterschied zwischen op. 1 und 3 resp. zwischen 2 und 4 zu erkennen, also die Entwicklung, die er auf dem Weg von der ersten repräsentativen Sammlung der Kammer- und Kirchensonaten zur jeweils zweiten gemacht hat.


    Wieviel CDs Bach-Kantaten sollen es nun sein? Ich würde das so sehen wie bei den Scarlatti-Sonaten: Auf die Auswahl der Anthologie-Zusammensteller vertrauen. Ich glaube, bislang habe ich eine CD mit Bach-Kantaten.
    :hello:


    Klar ist Corelli musikhistorisch bedeutend, trotzdem finde ich seine Musik, mit Verlaub, stinkfad. Dass er in deine musikhistorisch-informierte Sammlung kommt, verstehe ich gut, bei mir sind aber leider alle Plätze besetzt - von allen (!!) Kantaten Bachs z.B.


    Den Anthologiezusammenstellern zu vertrauen halte ich übrigens für eine sträfliche Nachlässigkeit, denn so vererben sich Klischees von Generation zu Generation. Obwohl in puncto Scarlatti alles andere als ein Kenner, geschweige denn Enthusiast, sind mir auf meinen 4 CDs aus der Gesamteinspielung der Sonaten bei Brilliant schon einige unbekannte Stücke aufgefallen, die ich viel höher einschätze als so manches Schlachtross aus dieser Werkgruppe.

  • Naja, folgt man dem Wortlaut exakt, dann kann das nur Vollständigkeit aller Epochen, aller Komponisten, aller Gattungen meinen. Da kann man dann nicht das gesamte Barock (außer Bach) außen vor lassen, oder auf die oben aufgezählte geniale Reihe der 1890er-Jahre-Generation weitestgehend verzichten; denn dann wäre weder der Aspekt "lexikalisch" erfüllt, noch wäre dem Begriff "ideal" Rechnung getragen. Ließe man das eine oder das andere weg, dann spiegeln sich darin bereits die Vorlieben und Abneigungen des einzelnen Sammlers: das Ergebnis ist weder "theoretisch", noch "ideal", noch "lexikalisch", kann aber selbstverständlich noch äußerst umfangreiche, spannende und lehrreiche Sammlungen bedeuten.
    Um die "theoretisch ideale lexikalische Sammlung" zusammenstellen zu können, muss man entweder staatliche Institution sein, die eigens ihre Archivare mit der Erstellung und der Pflege einer solchen allumfassenden Sammlung befassen kann. Oder man muss ein sehr wohlhabender Privatier sein, der über ausreichend Zeit und Geld verfügt, um so eine Sammlung zusammentragen zu können.
    Für die meisten von uns hier trifft wahrscheinlich weder das eine noch das andere zu. Daher werden die Sammlungen der werten Forenmitglieder sicherlich aller Achtung wert sein, doch das in der Threadüberschrift genannte Kriterium dürfte keine erfüllen (meine natürlich auch nicht).


    Am nächsten kommt man dem postulierten Idealzustand aber durch eine möglichst in die Breite (und gleichzeitig auch in die Tiefe) gehende Sammlertätigkeit, wenn also sowohl das kirchenmusikalische Gesamtwerk Antonio Vivaldis als auch sämtliche Symphonien von Bohuslav Martinu vorliegen; und diese völlig willkürliche Gegenüberstellung ist nur als pars pro toto zu verstehen.


    Grüße,
    Garaguly

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  • Den Anthologiezusammenstellern zu vertrauen halte ich übrigens für eine sträfliche Nachlässigkeit, denn so vererben sich Klischees von Generation zu Generation. Obwohl in puncto Scarlatti alles andere als ein Kenner, geschweige denn Enthusiast, sind mir auf meinen 4 CDs aus der Gesamteinspielung der Sonaten bei Brilliant schon einige unbekannte Stücke aufgefallen, die ich viel höher einschätze als so manches Schlachtross aus dieser Werkgruppe.


    So wie Johannes manches späte Haydn-Klaviertrio höher schätzt als das mit der "Zigeuner-Musik".
    Irgendwie läuft es darauf hinaus, bei den üppigen Werkgruppen irgendwelche Stücke besser zu kennen und den Rest entweder einmal beim Gesamtaufnahmen-Durchhören zu durchschlafen, oder entsprechend der Anthologie-Zusammenstellung gar nicht zu kennen.


    Und damit kommen wir zu dem Problem, das ich mit Yoricks "Ich will jetzt nicht nachzählen, aber die wichtigsten Komponisten mit je einer Aufnahme ihrer wichtigsten Werke - da kommen sicher schon gut tausend Tonträger zusammen" habe. Welche sind die wichtigsten Sonaten Scarlattis? Welches die wichtigsten Triosonaten Corellis? Welches die wichtigsten Klaviertrios Haydns? Zählt Froberger zu den "wichtigsten" Komponisten?


    Mir ist schon klar, dass meine Bach-Kantaten-CD ein Witz ist und ich mich zurückhalten sollte, und nicht die Haydn-Barytontrio-Gesamtaufnahme kaufen sollte oder gar die Gesamtaufnahme der Sinfonien Günter Raphaels ... aber einen ordentlichen Mittelweg durchzuziehen, dafür ist mir auch zu unklar, wie der aussehen soll. Und dann wundere ich mich darüber, dass es Freunde der klassischen Musik gibt, die glauben, das so einfach abstecken zu können.
    :hello:

  • Am nächsten kommt man dem postulierten Idealzustand aber durch eine möglichst in die Breite (und gleichzeitig auch in die Tiefe) gehende Sammlertätigkeit, wenn also sowohl das kirchenmusikalische Gesamtwerk Antonio Vivaldis als auch sämtliche Symphonien von Bohuslav Martinu vorliegen; und diese völlig willkürliche Gegenüberstellung ist nur als pars pro toto zu verstehen.


    Klar, aber man hat in diesem Gedankenexperiment eben nur 1000 CDs Platz. Selbstverständlich habe ich viel mehr aus der Barockzeit als die von mir erwähnten Scheiben, aber es geht ja genau darum, was über Bord gehen soll um eine historisch repräsentative Sammlung zu gewährleisten.

  • Also ich zähle jetzt nicht nach, aber da man von Bach, Haydn, Mozart und Beethoven schon jeweils eine vollständige Edition haben muss, sind das schon mal gut 500 CDs. Die vermuteten tausend werden dann tatsächlich knapp.


  • So wie Johannes manches späte Haydn-Klaviertrio höher schätzt als das mit der "Zigeuner-Musik".
    Irgendwie läuft es darauf hinaus, bei den üppigen Werkgruppen irgendwelche Stücke besser zu kennen und den Rest entweder einmal beim Gesamtaufnahmen-Durchhören zu durchschlafen, oder entsprechend der Anthologie-Zusammenstellung gar nicht zu kennen.


    Und damit kommen wir zu dem Problem, das ich mit Yoricks "Ich will jetzt nicht nachzählen, aber die wichtigsten Komponisten mit je einer Aufnahme ihrer wichtigsten Werke - da kommen sicher schon gut tausend Tonträger zusammen" habe. Welche sind die wichtigsten Sonaten Scarlattis? Welches die wichtigsten Triosonaten Corellis? Welches die wichtigsten Klaviertrios Haydns? Zählt Froberger zu den "wichtigsten" Komponisten?


    Mir ist schon klar, dass meine Bach-Kantaten-CD ein Witz ist und ich mich zurückhalten sollte, und nicht die Haydn-Barytontrio-Gesamtaufnahme kaufen sollte oder gar die Gesamtaufnahme der Sinfonien Günter Raphaels ... aber einen ordentlichen Mittelweg durchzuziehen, dafür ist mir auch zu unklar, wie der aussehen soll. Und dann wundere ich mich darüber, dass es Freunde der klassischen Musik gibt, die glauben, das so einfach abstecken zu können.


    Die Lösung lautet einfach: sich Zeit lassen ;) . Anthologien sind meiner Meinung nach viel zu trügerisch. Bei einem Mittelklassekomponisten wie Grieg oder oder Elgar bekommst du vielleicht auf 10 CDs oder so wirklich eine Zusammenstellung der besten Werke. Aber wie soll das bei Haydn gehen? Das Beispiel mit den Klaviertrios ist ein sehr gutes. Auf einer Haydn-Anthologie von, sagen wir, 40 CDs wirst du zwei CDs mit Trios finden. Mit fast 100% Sicherheit sind es folgende: Hob XV: 24-26 und HobXV: 28-30. Letztere drei gehören tatsächlich zum allerbesten aus diesem Genre, aber die ersten drei kommen praktisch nur wegen des Zigeunerfinales von XV:25 auf den Teller. Weshalb die flankierenden Trios deswegen immer dabei sein müssen ist mir ein Rätsel, aber es hat Tradition. Leider fallen deswegen mindestens 10 bessere Trios durch den Rost. Eine für mich ärgerliche Nachlässigkeit der Anthologisten. Bei den Bachkantaten ist die Situation mindestens so schlimm, da möchte ich erst gar nicht anfangen zu schimpfen.


    Ich denke, du bist schon ein ziemliches Extrembeispiel eines Breitensammlers. Ich kaufe mir zwar auch aus Repertoiregründen massenhaft CDs von denen ich weiß, dass sie mich langweilen werden, v.a. aus dem Barock, aber zumindest bei meinen Lieblingskomponisten möchte ich in die größtmögliche Tiefe gehen.

  • Klar, aber man hat in diesem Gedankenexperiment eben nur 1000 CDs Platz. Selbstverständlich habe ich viel mehr aus der Barockzeit als die von mir erwähnten Scheiben, aber es geht ja genau darum, was über Bord gehen soll um eine historisch repräsentative Sammlung zu gewährleisten.


    Gut, dann ist es die "theoretisch ideale lexikalische 1000-Scheiben-Sammlung"; aber auch da gilt: die 1000 CD's müssen angemessen die Epochen, die Gattungen, die Komponisten wiederspiegeln. Ich bleibe bei meinem Beispiel von oben: der Kirchenmusik Vivaldis. Wenn diese Sammlung nur 1000 CD's umfassen darf, dann wäre schon eine erhebliche Unwucht in ihr enthalten, wenn dann der gesamte geistliche Vivaldi enthalten wäre. Da müsste es dann wahrscheinlich eine CD mit dem berühmten Gloria RV 589 (+ einem weiteren Kirchenwerk sein). Es müssten eine seiner Opern, sein hervorragendes Oratorium "Juditha triumphans" und mindestens zwei CD's mit ausgewählten Instrumentalkonzerten des Venezianers vorhanden sein. Dann käme man - vorausgesetzt, man zählt eine Operngesamtaufnahme als e-i-n-e CD - auf fünf CD's. Wäre das nun zuviel oder zu wenig Vivaldi in einer möglichst idealen 1000-Scheiben-Sammlung? Oder wäre er damit angemessen repräsentiert?


    Grüße,
    Garaguly

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  • Also ich zähle jetzt nicht nach, aber da man von Bach, Haydn, Mozart und Beethoven schon jeweils eine vollständige Edition haben muss, sind das schon mal gut 500 CDs. Die vermuteten tausend werden dann tatsächlich knapp.


    Und wenn es so komplett werden soll, stellt sich die Frage wann und wie oft man die Sachen hören kann.
    Schließlich geht es hier um private Sammlungen, die von den Erben ohnehin verkauft werden.
    Man braucht sich nicht einzubilden, damit irgendjemandem zu nützen außer sich selbst und dem Händler, dem man die Sachen abgekauft hat ...
    Was nützt es mir, Komplettaufnahmen der wichtigsten 50 oder 500 Komponisten zu besitzen, wenn ich weiß, dass ich sie nie hören werde?

  • Gut, dann ist es die "theoretisch ideale lexikalische 1000-Scheiben-Sammlung"; aber auch da gilt: die 1000 CD's müssen angemessen die Epochen, die Gattungen, die Komponisten wiederspiegeln. Ich bleibe bei meinem Beispiel von oben: der Kirchenmusik Vivaldis. Wenn diese Sammlung nur 1000 CD's umfassen darf, dann wäre schon eine erhebliche Unwucht in ihr enthalten, wenn dann der gesamte geistliche Vivaldi enthalten wäre. Da müsste es dann wahrscheinlich eine CD mit dem berühmten Gloria RV 589 (+ einem weiteren Kirchenwerk sein). Es müssten eine seiner Opern, sein hervorragendes Oratorium "Juditha triumphans" und mindestens zwei CD's mit ausgewählten Instrumentalkonzerten des Venezianers vorhanden sein. Dann käme man - vorausgesetzt, man zählt eine Operngesamtaufnahme als e-i-n-e CD - auf fünf CD's. Wäre das nun zuviel oder zu wenig Vivaldi in einer möglichst idealen 1000-Scheiben-Sammlung? Oder wäre er damit angemessen repräsentiert?


    Grüße,
    Garaguly


    CDs bleiben Cds, der Thread heißt ja nicht "1000 Meisterwerke". Das Problem ist halt folgendes: bist du bereit eine Wagner-Oper oder eine Mozart-Oper für "Juditha triumphans" aus musikhistorischen Überlegungen zu opfern? Das sind jetzt natürlich willkürliche Beispiele, aber ich bin mir sicher für die 1000 CDs aller Komponisten immer etwas zu finden, das ich besser finde als das beste von Vivaldi. Vivaldi finde ich dabei gar nicht schlecht und mag ich ganz gerne, was soll ich dann erst mit Corelli, Tartini etc.. machen?


  • Und wenn es so komplett werden soll, stellt sich die Frage wann und wie oft man die Sachen hören kann.
    Schließlich geht es hier um private Sammlungen, die von den Erben ohnehin verkauft werden.
    Man braucht sich nicht einzubilden, damit irgendjemandem zu nützen außer sich selbst und dem Händler, dem man die Sachen abgekauft hat ...
    Was nützt es mir, Komplettaufnahmen der wichtigsten 50 oder 500 Komponisten zu besitzen, wenn ich weiß, dass ich sie nie hören werde?


    Komplett nur die vier! Die sind ohne Wenn und Aber die vier Evangelisten! :)

  • Das Problem ist halt folgendes: bist du bereit eine Wagner-Oper oder eine Mozart-Oper für "Juditha triumphans" aus musikhistorischen Überlegungen zu opfern? Das sind jetzt natürlich willkürliche Beispiele, aber ich bin mir sicher für die 1000 CDs aller Komponisten immer etwas zu finden, das ich besser finde als das beste von Vivaldi. Vivaldi finde ich dabei gar nicht schlecht und mag ich ganz gerne, was soll ich dann erst mit Corelli, Tartini etc.. machen?


    Für mich ist sicher wichtiger, etwas von Tartini zu kennen, als alle Mozart-Opern. Vivaldis Jahreszeiten können sowieso nicht gestrichen werden.


    Bei Mozart sollten wohl dabei sein: Idomeneo, Entführung, Figaro, Don Giovanni, Cosi, Zauberflöte, Clemenza.
    (Ich sehe gerade, dass das genau die Auswahl meiner Anthologie ist, die ich allerdings noch nicht ausgepackt habe und eher blind gekauft, wegen des Dirigenten Gardiner.)
    :hello:

  • Komplett nur die vier! Die sind ohne Wenn und Aber die vier Evangelisten! :)


    Den frühen Sinfonien Mozarts sind aber die Hauptwerke einer großen Zahl seiner Zeitgenossen vorzuziehen. Z.B. die Sinfonien Abels, die der kindliche Komponist als Muster abgeschrieben hat, und die man daher lange für "geniale Wunderkindwerke" gehalten hat. Die sind natürlich viel besser als das, was der 8-jährige selbst verbrochen hat.
    :yes:

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