Wann wird das Tamino Klassikforum den aussichtslosen Kampf gegen das Regetheater endlich einstellen ?

  • :P Diese Frage findet man immer wieder- vor allem von jenen gestellt, die den Kampf gerne als "aussichtslos" darstellen - weil sie das Thema nervt, weil sie sich durch unsere Aktivitäten gestört fühlen, weil sie genau wissen, dass der Kampf gar nicht aussichtslos ist. Steter Tropfen höhlt den Stein - so sagt schon ein altes Sprichwort - und zwar eines, das sich sogar beweisen lässt. (siehe "Grand Canyon" ;) )


    Immerhin hat man gegen die Regietheaterthreads bei Tamino einiges unternommen:


    Gerne weist man auf das Alter von Tamino-Mitgliedern hin, irgendwo las ich sogar die Bezeichnung "die Altvorderen" .... :P
    Zudem wird immer wieder betont, dass es ein Zeichen für mangelnden Intellekt wäre, das Regietheater als Alternative nicht zu akzeptieren - wobei schamhaft verschwiegen wird, dass das Regietheater das konventionelle Operntheater beinahe umgebracht hat.
    Ich kann an den mir bekannten Inszenierungen nichts intellektuelles finden - und es lohnt sich auch nicht, dort derartiges zu suchen.


    Das Argument: "Nun ists aber genug - wer will denn das noch hören" ist auch sehr beliebt, weil man dadurch auf das Einschalfen der Anti-Regietheater-Aktivitäten hofft.


    Es gibt (leider) auch Mitglieder, die meinen, die RT-Threads würden andere Threads behindern. Das ist in der Tat NICHT der Fall, sie beleben das Forum - auch im Bereich der anderen Themen.


    Und dann musste ich hören, wir wären erfolglos gewesen - nicht eine einzige Inszenierung hätten wir bisher zu Fall gebracht.
    Hier muß ich schon sagen, daß man die Relationen im Auge behalten muß. Zwanzig (oder mehr) Jahre Regitheater löscht man nicht im Handumdrehen aus - das ist ein mehrjähriger Prozess. Es ist wie mit der berühmten Eisenkugel von einigen Metern Durchmesser:
    Sie ist - dank der Trägheit der Masse - kaum ins Rollen zu bringen. Ist es aber mal geglückt, dann ist sie nur schwer zu stoppen - Wenn die Ebene, auf der sie sich befindet noch dazu eine leichte (oder stärkere) Neigung aufweist - dann walzt sie alles nieder was sich ihr in den Weg stellt.
    Auch wir haben mit der "Trägheit der Masse" zu kämpfen - die Neigung indes ist schon vorhanden


    Ach ja - und um die Titelfrage zu beantworten:


    Wir werden diesen gar nicht so aussichtslosen Kampf erst einstellen wenn das Regietheater mehrheitlich von den führenden Opernbühnen verschwunden ist. :baeh01:


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Mehrheit der Opernfreunde erwarten andere Inszenierungen, als sie heute überwiegend geboten werden. Dies wird besonders in den Diskussionen hier in unserem Tamino-Klassik-Forum sehr deutlich. Wer etwas ändern will muss sich äußern, seine Meinung vertreten, für seine Ziele kämpfen - stetig und langfristig. Nur so kann schrittweise ein Umdenkungsprozess eingeleitet werden. Die längste Reise fängt mit dem ersten Schritt an und ich meine wir haben hier im Forum bereits viele Schritte in die Richtung getan, die wir für richtig halten und wir sollten diesen Weg konsequent fortsetzen. Bitte aber mit Argumenten, schlagkräftigen Beweisen und der Kraft der Überzeugung und nicht dadurch, dass wir unsere Meinung mit Brachialgewalt durchsetzen wollen. Wir sollten also überlegen, wie wir zu klaren, aussagekräftigen Diskussionsergebnissen kommen, wie wir Trends sichtbar machen können, Meinungen bündeln und weit mehr Außenwirkung erreichen. Durch das Potential, das in unserem Forum steckt können wir durch eine richtige Strategie viel zur Meinungsbildung und -änderung beitragen. Diese Chancen sollten wir nutzen! Wenn unsere Ideen, Vorstellungen, Werte und Ideale die richtigen sind werden sie nicht aufzuhalten sein. Daran sollten wir unbeirrt weiterarbeiten, zum Erhalt und zur Erneuerung dessen was uns eint: Die Faszination der großartigsten Kunstform, die uns Menschen geschenkt ist: Gesang und Oper.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Zitat von Alfred Schmidt: Gerne weist man auf das Alter von Tamino-Mitgliedern hin, irgendwo las ich sogar die Bezeichnung "die Altvorderen"

    Lieber Alfred,


    diese Behauptung stimmt schon mal überhaupt nicht. Ich selbst könnte mich zwar zu den "Altvorderen" rechnen, obwohl der Geist noch voll da ist. Aber ich weiß sogar sehr genau, dass eine Reihe unserer Mitglieder, die sich vehement gegen das sogenannte Regietheater wehren, weit unter 50, sogar 25 Jahre und jünger sind. Erst Samstag habe ich eines dieser jüngeren Mitglieder persönlich kennengelernt, das einer der radikalsten Gegner dieses Unsinns ist. Und ich weiß aus meiner eigenen Umgebung, dass junge Leute mit den wirren Verunstaltungen des Regietheaters überhaupt nichts anfangen und auch aus diesem Grunde die Opernhäuser meiden
    Es wäre vielleicht mal ganz interessant, wenn die Gegner dieser unsinnigen "Events", im Forum, wenn sie schon nicht ihr genaues Alter nennen wollen, doch zumindest angeben, ob sie unter 50, unter 40, unter 30, ja sogar unter 20 sind. Dann hörte das Gerede von den "Altvorderen" auf

    Zitat

    Zudem wird immer wieder betont, dass es ein Zeichen für mangelnden Intellekt wäre, das Regietheater als Alternative nicht zu akzeptieren

    Alternative???? Jetzt muss ich aber lachen. Wo bleibt denn die andere Alternative???? Wir wären ja schon froh, wenn wir eine angemessene Alternative hätten. Dann überlassen wir den kläglichen Rest gerne denjenigen, die diese "intellektuellen" Abirringen von eigentlichen Werk gerne sehen wollen.


    Auch in allem anderen muss ich dir völlig recht geben. Deshalb - auch wenn die Befürworter dadurch langsam ihre Felle schwimmen sehen - wir werden erst aufhören, wenn diese Verschandelungen der Originalwerke endlich vom Tisch sind.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zu Alfreds Frage fällt mir noch ein Spruch von Marie von Ebner - Eschenbach ein: "Man muss das Gute tun, damit es in der Welt ist!"

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Nun, ich bin 26 und aus Überzeugung Gegner des Regietheater. Ich bekenne mich im Jahr 2012 als Bewunderer von Otto Schenk, Günther Schneider-Siemssen, Franco Zeffirelli & Co und erkläre, dass dies für mich der einzig richtige Weg ist, wie Oper aufgeführt werden soll. Ich finde die Tamino-Regietheaterthreads toll und wichtig. Die (Droh-) Briefe eines gewissen Herrn, beweisen dabei ja, das ständig durch die Verantwortlichen mitgelesen wird - und dieser Herr ist wohl sicher nicht der Einzige der mitliest, auch wenn das kaum ein Opernhaus direkt zugeben würde. Der Sammelplatzthread ist von einer derartig erlesenen Scheusslichkeit, dass man sich alles in allem nur fragen wie lange es dauert, bis dieses dekadent-pseudointellektuell-eklige Theater sich selbst überlebt hat. Vieles was man in diesem Thread gesammelt sieht, ist so lächerlich, dass es am Ende sein eigener Feind ist. Deshalb: weiter so Tamino!!!! Dieses Forum hat viel erreicht und wird noch viel erreichen. Es tut sich wirklich was, wie man z.B. Auch auf Facebook sehr deutlich sehen kann.... ;)

  • :P Diese Frage findet man immer wieder- vor allem von jenen gestellt, die den Kampf gerne als "aussichtslos" darstellen - weil sie das Thema nervt, weil sie sich durch unsere Aktivitäten gestört fühlen, weil sie genau wissen, dass der Kampf gar nicht aussichtslos ist.


    Aufhören? Womit? Eine eigene Meinung zu haben und die auch zu vertreten? Ich habe mir nie vorschreiben lassen, was mir zu gefallen hat und habe nicht vor, jetzt damit anzufangen. Mögen die Regietheaterjünger noch so mit ihren ewig gleichen Salonparolen drohen. Sie entlarven sich doch nur selbst damit. Dennoch: Gott segne Alfreds dickes Fell und die daraus resultierende Bereitschaft, dieses Forum zu betreiben! :-D

  • Niemals werde ich aufgeben, für meine Vorstellungen von Opernaufführungen zu kämpfen. Und in den letzten Wochen sind in meiner eher regietheaterfreundlichen Regionalzeitung mehrere Leserzuschriften gedruckt worden, wo einfach besch..... Inszenierungen von Lesern vehement abgelehnt wurden. Bisher war ich (fast) der Einzige, dessen kritische Zuschriften ab und an veröffentlicht wurden. Dabei wurde manche Zuschrift von mir (und sicher auch anderen) nicht gebracht. Ich werde nie aufhören, an die Presse, an die Intendanten und auch an Fernsehsender zu schreiben und meinen Unmut äußern. Aber offensichtlich tun das noch nicht genug Unzufriedene, sonst hätte mich nicht ein inzwischen davongejagter Intendant in einem persönlichen Brief als einen "einsamen Nörgler" bezeichnet. Sein Rausschmiß war ein Triumph für mich (auch wenn meine Zuschriften sicher nicht dazu geführt haben). Leider ist der neue Intendant auch nicht anders.


    Aber ich bleibe bei dem Grundsatz "Steter Tropfen höhlt den Stein" treu!! Auch wenn ich inzwischen sämtliche Anrechte gekündigt habe und mir nur noch ausgesuchte Vorstellungen ansehe. Ich hoffe, daß auch Tamino niemals aufgeben wird!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Und in den letzten Wochen sind in meiner eher regietheaterfreundlichen Regionalzeitung mehrere Leserzuschriften gedruckt worden, wo einfach besch..... Inszenierungen von Lesern vehement abgelehnt wurden. Bisher war ich (fast) der Einzige, dessen kritische Zuschriften ab und an veröffentlicht wurden.


    Vergiss nicht amazon und youtube. Da geht es stellenweise auch richtig ab.

  • Hallo, Ihr lieben Brüder im Geiste, genau diese ständige Gegenargumentation und öffentlicher Protest, sind der lange Weg, mit dem der Umdenkungsprozess eingeleitet werden kann.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Lieber Hexerich,


    von dir weiß ich es und Figaro hat sein junges Alter ja genannt. Aber ich glaube kein Geheimnis zu verraten oder jemanden zu beleidigen, wenn ich hier sage, dass mindestens die Hälfte - wenn nicht mehr - die hier das Verunstaltungstheater (genannt "Regietheater") verabscheuen, bei weitem noch lange keine "Altvorderen" sind, sondern teilweise 30 oder sogar 40 Jahre jünger sind als ich (z.B. Joseph II, Marnie, Strano Sognator, unser jüngstes Mitglied Mimi und wie ich vermute auch Eric Hoffmann). Die Ausreden der Regietheaterverfechter sind also völlig aus der Luft gegriffen.
    Dass der weitere Kampf durchaus richtig ist und unsere Beiträge - wenn vielleicht von manchem nur zähneknirschend - auch von Außenstehenden gelesen werden, zeigt doch, dass auf dieses Thema innerhalb von knapp 2 Tagen schon über 450 mal zugegriffen wurde, und zwar, wie ich gesehen habe, oft noch von mehr Besuchern als Mitgliedern. Daher an Junge und Ältere: weiterkämpfen!! Lasst euch den Mist, der euch täglich schon durch die anderen Medien aufgedrängt wird, nicht auch noch in der Oper, die ja wohl für die meisten ein Abschalten vom Alltag sein soll, aufdrängen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Yorick,


    wieder ein Mitglied und es werden immer mehr, das wohl kaum zu den "Altvorderen" zu rechnen ist und das ebenfalls die Exkremente von "Regisseuren, die ihre Spätpubertät austoben, die mit der Musik nicht in Einklang zu bringen ist" (aus einem Interview mit einem Dirigenten, das ich eben las) nicht ausstehen können.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)