César Franck - Die Symphonie d-moll

  • Hallo allerseits,


    ich bin gerade dabei, einige Lücken in meiner Sammlung von großen Symphonien zu schließen – und nach allem, was ich darüber las, gehört diese dazu: Die d-moll Symphonie von César Franck (1822-1890).


    Diese Symphonie entstand während der letzten, sehr fruchtbaren Lebensjahre Francks; sie wurde vollendet im Jahre 1888. Es ist die einzige Symphonie dieses Komponisten – zudem eines der Werke dieser Gattung, das sich nach wie vor im internationalen Repertoire hält. Die Uraufführung fand am 17. Februar 1889 mit Jules Garcin und dem Pariser Konservatoriumsorchester statt – ohne großen Erfolg, schlimmer noch: Nicht nur die Musiker zeigten sich desinteressiert, auch das Publikum war verständnislos, die Presse und auch Kollegen (darunter Gounod) machten sich gar lustig darüber.


    Dies alles ist Grund genug für mich, dieses Werk kennen lernen zu wollen.


    Eine Recherche ergab, dass die Monteux-Aufnahme aus 1961 sehr empfehlenswert oder gar Referenz sein soll:



    Franck: Symphonie d-moll
    +Strawinsky: Petruschka
    Chicago SO, Boston SO, Monteux



    Könnt Ihr diese Einschätzung bestätigen? Wie steht Ihr zu dieser Symphonie? Welche Empfehlungen könnt und mögt Ihr aussprechen?


    Gruß, Cosima

  • Hallo Cosima,


    ich gestehe schamhaft, daß ich Francks Sinfonie länger nicht mehr gehört habe, aber Monteux habe ich noch sehr gut in Erinnerung.


    Eine unbedingte Kaufempfehlung ist



    Der damals 30 oder 31-jährige Maazel geht beide Werke derart furios an, daß man -ibs- bei Mendelssohns 5. Sinfonie- vollkommen neue Höreindrücke gewinnt.


    Heute Nachmittag höre ich mir Monteux an und melde mich dann wieder, wenn mir bis dahin nicht jemand zuvor gekommen sein sollte...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Francks Sinfonie gibt es sicher in vielen guten Aufnahmen zu erwerben: Favorit ist für mich hierbei der kürzlich verstorbene Dirigent Carlo Maria Giulini, dem es gelingt, das schöne Werk in seiner ungewöhnlichichen Zusammensetzung aus "deutschem Kontrapunkt" und "französicher Transparenz" bis auf den Grund auszuloten und herrlich zum "Blühen" zu bringen. Ausserdem ist, was das ganze noch erfreulicher macht, die Aufnahme preisgünstig zu haben. Ich musste damals, als sie erschien, ziemlich viel Geld dafür berappen.


    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • hallo Cosima,


    die aufnahme mit monteux und dem chicago symphony orchestra aus der living stereo-serie von rca victor habe ich auch. schon allein die kopplung mit strawinskys petroushka finde ich sehr gut, da es zu meinen lieblingskompositionen gehört. francks symphonie ist hier hervorragend interpretiert, und der sound... :]. das booklet hat übrigens sehr schöne informationen zur aufnahmegeschichte dieser werke. ich kanns wärmstens empfehlen. aber man muss mal schauen, ob es diese cd noch auf dem europäischen markt gibt, wahrscheinlich muss man sie von den usa herbeordern. als sacd gibt es diese aufnahmen auf dem europäischen markt, so meine ich.


    gruß, siamak

    Siamak

  • Ich besitze die Monteux-Aufnahme seit etlichen Jahren. Sie wurde bereits einmal im Rahmen der "Papillon Collection"-Reihe der RCA veröffentlicht, zusammen mit Berlioz' Ouvertüre zu "Beatrice und Benedict" und d'Indys "Symphony sur un Chant Montagnard".


    Monteux war zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits 86 Jahre alt. Trotzdem steht er dem jugendlichen Maazel an Rasanz und Temperament kaum nach.


    Einige Tempovergleiche:


    Maazel- 17'56''-09'44''-09'15''


    Monteux- 17'55''-10'33''-10'19''


    Karajan- 20'30''-10'23''-11'10''


    Giulini- 21'30''-12'21''-12'50'' (1993-Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern)


    Das Tempo alleine ist natürlich kein Qualitätskriterium. Monteux gelingt es, die chromatischen Strukturen der Sinfonie sehr deutlich herauszuarbeiten. Insbesondere der erste Satz ist von einer nervösen, vorwärts strebenden Charakteristik geprägt.
    Sehr gut durchhörbar ist der Orchestersatz, weil sich bei Monteux die 1. und 2. Violinen gegenüber sitzen (es sei denn, ich hätte mich kollossal verhört ;) ). Im 2. Satz gerät das Englischhorn-Solo wunderschön; die Bläserchorale sind nicht gemütlich breit, wie in manch mittelmäßiger Einspielung, sondern eher rasant-schneidig.


    Fazit: Giulinis erste Aufnahme der Symphonie Francks wurde als "französischer Bruckner" (weil Franck, eben so wie Bruckner, Orgelvirtuose war und viele Kompositionen orgelartig anlegte) bezeichnet, bei Monteux klingt es "später" im Sinne von "Ende der Romantik".
    Monteux' Aufnahme ist auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Im Vergleich zu Monteux klingt Maazels Interpretation erheblich weniger düster, dafür eleganter und noch schwungvoller.


    Während Monteux die Chromatik schonungslos offenlegt, ist sie bei Maazel eher Teil des musikalsischen Flusses. Die Bläserchorale, die Monteux schneidig präsentiert, sind bei Maazel etwas zurückgenommen und mehr im Klang des gesamten Orchesters integriert. Aber auch der damals noch sehr junge Maazel vermeidet ein übergroßes Maß an Pathos oder Sentimentalität und liefert imo eine Einspielung fernab der Mittelmäßigkeit ab.


    Die weiter oben ausgesprochene Kaufempfehlung gilt aber insbesondere der "Reformations"-Sinfonie. Dort sind wahrhafte "Hörrevolutionen" zu hören, aber das ist ein anderes Thema... ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Norbert:


    Zitat

    Monteux' Aufnahme ist auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.


    Sicher, aber Giulinis Aufnahme ebenfalls ! :D

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo Cosima,


    diese Sinfonie kann ich mit Sergiu Celibidache empfehlen, für mich eins seiner absoluten Meisterstücke. Ich habe mal eine CD gesehen, wo sie gemeinsam mit Dvoraks Cello-Konzert und Jacqueline du Pre angeboten war.


    Viele Grüße,


    Walter

  • Zitat

    Original von BigBerlinBear


    Sicher, aber Giulinis Aufnahme ebenfalls ! :D


    Wie sich doch die Geschmäcker unterscheiden (zum Glück).
    Das finde ich nämlich überhaupt nicht.


    Es kann natürlich angehen, daß ich durch die recht schnellen Aufnahmen von Monteux und Maazel voreingenommen bin, aber bei Francks Symphonie habe ich etwas erlebt, was ich von Giulini bisher nicht kannte: Er ist zu langsam und es gelingt ihm nicht, die Langsamkeit durch Spannung zu erfüllen. Im Gegenteil, mehr als einmal hatte ich das Gefühl, als ob die Musik stehen bleibt.
    Besonders auffällig ist diese Erscheinung im dritten Satz: Allegro non troppo. In den Allegro-Passagen kann man durchaus ein maßvoll schnelles Tempo feststellen, aber die langsamen Passagen des Satzes erscheinen imo zerdehnt.


    Auch können die Wiener Philharmoniker nicht immer in den Blechbläser-Passagen überzeugen. Das Blech erscheint stellenweise zu sehr zurück genommen.


    Wenn Giulini, dann eindeutig eher die (momentan wohl leider nicht erhältliche) Aufnahme mit dem Berliner Philharmonikern, erschienen bei der Deutschen Grammophon.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Norbert:


    Zitat

    Wenn Giulini, dann eindeutig eher die (momentan wohl leider nicht erhältliche) Aufnahme mit dem Berliner Philharmonikern, erschienen bei der Deutschen Grammophon.


    Sicher doch, GENAU DIE, erschienen 1987 bei DGG in Koppelung mit "Psyche und Eros". Ich hab mich durch das "Billg-Angebot" bei Sony offenbar irritieren lassen. Also HIER sind die Bläser wunderbar und die Binnenspannung aller Sätze ist gegeben:


    Satz1: 20'23
    Satz2: 11'57
    Satz3: 12'15

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

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  • Na dann sind wir uns ja einig... ;)


    Die DG-Aufnahme empfinde ich auch als vorzüglich.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich hoffe, du verzeihst einem, der selten Musik hört, die NACH dem Jahr 1750 entstanden ist ! :D

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo allerseits,


    ich empfand Francks Symphonie als sofort zugänglich, inzwischen bin ich regelrecht vernarrt in diese raffinierte, wunderbar lebendige und einprägsame Komposition!


    Ein erstes Anhören dieses Werkes begeisterte mich sofort, wenn auch die Krivine-Einspielung (er möge mir verzeihen), die ich mir auslieh, m.E. nicht wirklich gelungen ist. Ich habe sie bereits gedanklich abgehakt und mich Erfreulicherem zugewandt: Der Aufnahme mit dem CSO unter Monteux.


    Es wurde ja schon einiges dazu geschrieben, und all dem kann ich mir nur anschließen: Diese Aufnahme ist umwerfend und mitreißend. Genau so möchte ich diese Symphonie hören!


    Hinweisen möchte ich aber doch noch auf die Einspielung des Boston Symphony Orchestra unter Charles Munch aus dem Jahre 1957:



    Sie besitzt zwar nicht die technische Brillanz der Monteux-Aufnahme, aber sie hat ihren eigenen Charme, der gut zur Eigenwilligkeit der Komposition passt.
    Trotz der im Vergleich kürzeren Zeiten (1 Satz: 16: 52 / 2. Satz: 9:20 / 3. Satz: 10:13) kann sie nicht den Elan vermitteln, den ich bei Monteux so unwiderstehlich finde. Aber dennoch hat sie etwas Uriges und Kauziges, etwas Stimmungsvolles, das sie mir sympathisch macht.


    Zudem sind auf dieser CD enthalten: Die „Variations symphoniques“ und „Le Chausseur maudit“ (Der wilde Jäger) – die Tondichtung entstand nach einer Ballade von Gottfried August Bürger. Beide Werke sind m.E. recht hörenswert.


    Mit Sicherheit werde ich mir noch die eine oder andere Interpretation zulegen. Vielleicht kommen ja noch ein paar spannende Anregungen. (Schade, dass die Giulini-Aufnahme nicht mehr auf dem Markt ist.)


    Gruß, Cosima

  • Hallo Cosima,


    die Munch-Aufnahme hatte ich mir zufällig vor meiner "Franck-Hörorgie" bestellt. Sie sollte morgen bei mir eintreffen. Ich bin schon gespannt.


    Trotz des merkwürdigen Covers würde ich Dir noch folgende Aufnahme empfehlen können.



    Karajan "malt mit etwas dickerem Pinsel" als Monteux. Soll heißen, die Chromatik und die Modulationen werden nicht ganz so schroff herausgearbeitet, aber Karajan sieht sie eher als "Teil des Ganzen".
    Karajan läßt sich ibs. im 1. Satz ein wenig mehr Zeit, aber dadurch kommt die düstere Stimmung in der "Lento-Passage" (gleich am Anfang) besonders gut zur Geltung.


    Insgesamt ist "sein Franck" etwas eleganter und nicht ganz so schroff wie der Monteux', aber trotzdem sehr stimmungsvoll. Außerdem zeigt er, daß er auch ein nicht so bekanntes Orchester wie das Orchestre de Paris zu Höchstleistungen anspornen kann.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Norbert,


    hm, Karajan… Ich sage ganz offen: Mit Karajan hatte ich bislang noch nie Glück. Es ist zwar nicht viel, was ich von ihm kenne, aber wahre Freude hat er mir noch nie so recht gemacht. Ich bin da einigermaßen skeptisch inzwischen. Vielleicht bin auch voreingenommen, weil er mir als Mensch unsympathisch war.


    Wie schaut es denn mit Furtwängler aus? Oder mit der Naxos-Aufnahme – gelegentlich lassen sich ja Schätze bei diesem Label entdecken.


    Gruß, Cosima

  • Hallo allerseits,


    sehr beeindruckt hat mich auch die Franck-Sinfonie mit dem Orchestre National de France unter Leonard Bernstein (Konzertmitschnitt, 1982, DG):



    Bernstein lässt sich mehr Zeit als z.B. Monteux – dieses insgesamt langsamere Tempo geht aber m.E. keinesfalls zu Lasten der Spannung.


    1. Satz: 19:21
    2. Satz: 11:22
    3. Satz: 11:38


    Gekoppelt ist dieses Werk auf der CD mit Roussels 3. Sinfonie op. 42. Auch eine interessante Sinfonie, in kräftiger Tonsprache gehalten, aber längst nicht so originell wie jene von Franck.


    Weiterhin entdeckte ich eine sehr positive Besprechung der Barbirolli-CD von Benjamin G. Cohrs auf der „Klassik-Heute“-Seite. Das wird die nächste Einspielung dieser tollen Sinfonie sein, die ich unbedingt hören möchte:



    Dussek: Konzert für 2 Klaviere & Orchester op. 63
    +Franck: Symphonie in d
    Maxian, Panenka, Czech PO, Barbirolli
    (Supraphon, ADD, 1962)


    Gruß, Cosima

  • Die Sinfonie unter der Leitung von Philippe Herreweghe, dersich sonst eher durch seine Aufnahmen von Barockmusik einen Namen machte, kann man ebenfalls empfehlen.
    Natürlich wird hier viel "weicher" gezeichnet, als bei Monteux aber trotzdem mit äusserster Transparenz musiziert und in dieser Aufnahme hat das Werk von BEIDEM etwas: es ist in seiner Klarheit sehr französisch und in seiner Verwendung des Kontrapunktes sehr deutsch und BEIDES machte man Franck damals zum Vorwurf; auf deutscher UND französischer Seite und der Komponist hat darunter sehr gelitten. Herreweghes "Zugabe", das "Requiem" von Fauré, liegt hier ebenfalls in einer Aufnahme vor, die Referenzcharakter verdient; es spricht also alles dafür, auch diese Scheibe zu besitzen.


    PS: Gershwin scheint das Werk ebenfalls gekannt (und geschätzt) zu haben, denn Anklänge daran kehren in seinen Tondichtungen (American, Rhapsodie) wieder !






    (Auf dem Coverbild ist die Franck_Sinfonie NICHT zu sehen, sie ist aber auf der Scheibe ! :D ...

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Es gibt zwei Aufnahmen mit Furtwängler:


    Eine Decca Studio-Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern aus dem Musikvereinssaal von 1954 und einen Livemitschnitt vom 28.1.1945 mit den Wiener Philharmonikern in Wien - ich glaube es ist Furtwänglers letztes Konzert gewesen bevor er das tausendjährige Reich in Richtung Schweiz verlassen hat. Diesen Live-Mitschnitt gibt es in der Box "Furtwängler - Maestro Classico Vol.2" und auch in einer DG-Box.



    Ich habe mich noch nicht genug vergleichsmässig in die Materie eingehört, desshalb kann ich jetzt nur vorsichtig folgendes sagen: die Decca-Aufnahme ist akkustisch mindestens befriedigend. Ich weiß nicht, ob die Aufnahme wirklich einen geschlossenen Eindruck macht, aber es gibt streckenweise den typischen Furtwängler-Sound und großartige Momente. Interessanter und besser gelungen scheint mir der Mitschnitt von 1945 - in der Aufnahme des Billiglabels ("Maestro Classico vol.2") ist die Tonqualität sogar erträglich und die Wiener scheinen hier sogar präziser zu spielen als in der Decca-Aufnahme. Aber ich lasse die Aufnahmen und noch andere auch nochmal auf mich wirken und melde mich wieder.

  • Hallo allerseits,


    während ich mich bereits an Monteux, Munch und Bernstein (der ist schon gar nicht mehr aufgeführt, habe sie noch gebraucht gekauft) erfreuen kann und auf Barbirolli und Maazel warte, hier eine grobe Übersicht über die Dirigenten, die – mit unterschiedlichen und teilweise mehreren Orchestern jeweils – diese Sinfonie aufgenommen haben und deren CDs noch erhältlich sind. Da gibt es noch viel zu hören für mich – insbesondere Giulini und Tortelier würden mich noch interessieren. :yes:


    Almeida, Antonio de
    Barbirolli, Sir John
    Beecham, Sir Thomas
    Benzi, Roberto
    Boult, Sir Adrian
    Cantelli, Guido
    Capolongo, Paul
    Cluytens, André
    Comissiona, Sergiu
    De Sabata, Victor
    Furtwängler, Wilhelm
    Giulini, Carlo Maria
    Herreweghe, Philippe
    Kosler, Zdenek
    Latham-Koenig, Jan
    Lehmann, Fritz
    Lopez-Cobos, Jesús
    Maazel, Lorin
    Mengelberg, Willem
    Mitropoulos, Dimitri
    Monteux, Pierre
    Munch, Charles
    Muti, Riccardo
    Silvestri, Constantin
    Stokowski, Leopold
    Swarowsky, Hans
    Tortelier, Yan Pascal
    Toscanini, Arturo


    Gruß, Cosima

  • Hallo Franck-Freunde,


    in einem anderen Thread hatte ich schonmal geschrieben, das diese eine Sinfonie Franck zu einem großen Sinfoniker machte !


    Mein Favorit für die Sinfonie d-moll ist die bereits von Cosima genannte DG-CD mit Bernstein/Orchestre National de France. Bernstein hat wiedermal das richtige Gespür für seine Interpretationskunst und geht nach Frankreich ins Heimatland der Sinfonie um dieses Werk mustergültig zu interpretieren.


    Das die auf der CD enthaltene Roussel-Sinfonie Nr.3 weniger Orginell als die Franck-Sinfonie d-moll sien soll, wie es Cosima schreibt, kann ich für meinen Geschmack nicht behaupten. Die Sinfonie Nr.3 ist Roussels bestes Werk und ebenso wertvoll, und Interessant wie Franck´s Sinfonie. Ja, sie spricht mich sogar noch mehr an.
    Ein eigener Thread wäre das Beste !


    :] Eine weitere audiophile CD mit einer sinnvollen Kopplung um die sinf.Werke Cesar Franck´s komplett zu haben ist die RPO-CD mit dem Royal PO / Raymond Leppard.
    Diese CD enthält auch die frankschen Tondichtungen
    Les Eolides (1876) und Le Chasseuer Maudit (1882).
    Die CD ist also komplett, hat audiophilen Sound und bringt die Sinfonie d-moll in einer sehr guten Interpretation, die der Bernstein´s kaum nachsteht.
    Ähnliche Spielzeiten: 1.Satz 19:20---2.Satz 10:40---3.Satz 10:50.


    :yes: Die sinf.Dichtung Les Eolides gehört zu den schönsten Werken von C.Franck obwohl diese bei der Uraufführung 1877 bei den Lamoureux-Konzerten ausgebuht wurde. Ernst Ansermet hat mit seiner TOP-Decca-Aufnahme 1961 dieses Werk zurück ins Leben gerufen.


    :) Ein weiteres wichtiges Werk von Cesar Franck sind die Sinfonischen Variatinen für Klavier und Orchester.
    Weissenberg/Berliber PH/Karajan haben da in der Kopplung mit der Sinfonie d-moll auf EMI auch großes für die Nachwelt geleistet.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Zitat

    Original von teleton
    Das die auf der CD enthaltene Roussel-Sinfonie Nr.3 weniger Orginell als die Franck-Sinfonie d-moll sien soll, wie es Cosima schreibt, kann ich für meinen Geschmack nicht behaupten. Die Sinfonie Nr.3 ist Roussels bestes Werk und ebenso wertvoll, und Interessant wie Franck´s Sinfonie. Ja, sie spricht mich sogar noch mehr an.


    Hallo Wolfgang, hallo allerseits,


    ich hatte ja die Roussel-Sinfonie auch keinesfalls abwerten wollen. Sie gefällt mir auch recht gut, hat aber IMO nicht diesen Schwung, diese wundervoll einprägsamen Themen, eben das gewisse erfrischende Etwas, das die Franck-Sinfonie inzwischen zu einer meiner liebsten überhaupt gemacht hat.


    Etwas anderes: Ich suche ja noch nach der Giulini-Aufnahme mit den Berliner Philh. (nicht mit den Wienern), die ja wohl leider momentan vom Markt verschwunden ist. Besitzt oder kennt jemand diese CD…



    … und kann sagen, mit welchem Orchester Giulini die Sinfonie eingespielt hat (das geht nämlich leider nicht aus der Beschreibung hervor)?


    Gruß, Cosima

  • Hallo Cosima,


    Giulini hat für die EMI zumeist mit dem Chicago Symphony Orchestra oder dem Philharmonia Orchestra aufgenommen.


    Der Tschaikowsky, so viel konnte ich auf die Schnelle herausfinden, wurde mit dem Philharmonia Orch. eingespielt, aber das beantwortet Deine Frage nicht... ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ja, Norbert, das war Fehlanzeige. Ich habe eben intensiver gesucht – es war das London Philharmonic Orchestra.


    Ich habe sie aber gerade gefunden, als Gebrauchtware. Und natürlich sofort bestellt. =)


    Gruß, Cosima

  • Hallo Cosima!


    Ich möchte mich hier BigBerlinBear anschliessen und dir die Aufnahme von Herreweghe ans Herz legen.
    Für mich im Grossen und Ganzen die Überzeugendste und Geschlossenste. Es sei dazugesagt, dass ich prinzipiell schlankere, transparentere Aufnahmen, besonders französischer (in diesem Fall eigentlich belgischer) Musik bevorzuge.
    Diese Aufnahme ist die einzig "moderne" im Sinne von an Aufführungspraxis geschulte und nach bestem Wissen und Gewissen dem historischen Kontext zu entsprechen versuchende, die nicht nur erhältlich ist, sondern auch gemacht wurde.
    Ich bin auch ein grosser Bewunderer des Stückes und vage zu behaupten, es gut zu kennen. Diese Harmonia-Mundi Einspielung hat mich vollkommen überwältigt.
    Also: anhören, mit den genialen Interpretationen von Monteux und Maazel vergleichen und viele Neuigkeiten entdecken. So mein Vorschlag.


    mfg Raphael

  • Hallo Raphael,


    eigentlich wollte ich nach der Giulini-Aufnahme erst einmal aufhören. Inzwischen bekam ich Nachricht, dass die Berliner doch nicht mehr lieferbar sind (es wäre ja auch zu schön gewesen). Nun wollte ich eigentlich als letztes noch auf die Wiener unter Giulini zurückgreifen, aber was Du da schreibst klingt sehr verlockend. Eine andere Interpretation, wie Du sie nennst - „schlank und transparent“ - würde mich schon noch sehr reizen.


    Ich denke darüber nach. :)


    Gruß & Dank,
    Cosima

  • Hallo allerseits,


    ich habe seit einiger Zeit die Aufnahme von Giulini mit den Wienern.
    Da hier vor einiger Zeit so ein Franck-Symphonie d-Moll-Fieber ausgebrochen war, musste ich auch eine Aufnahme haben...
    Ich entschied mich für diese von Sony:


    Als ich sie das erste Mal hörte fragte ich mich, was ihr alle daran so toll findet...Ich bin fast eingeschlafen, so langweilig fand ich sie.
    Dann habe ich sie erstmal Peter ausgeliehen :rolleyes:
    Ein paar Wochen nachdem sie wieder bei mir war, hörte ich mal wieder rein. Und da fand ich sie schon gar nicht mehr sooo schlecht.
    Heute habe ich wieder rein gehört und kann diesen zweiten Eindruck bestätigen. Soo schlecht ist sie nicht.
    Vielleicht sollte ich sagen, dass ich zum Glück nicht die Möglichkeit eines Vergleiches habe, aber ohne Vergleich mit einer schnelleren und vielleicht kräftigeren Aufnahme ist diese für einen Einstieg sicher nicht schlecht.


    Ich wollte mir nach dem ersten Hören noch die Maazel ziemlich schnell zulegen, aber finanzielle Möglichkeiten verhinderten das. Jetzt habe ich (erstmal) gar keine Lust auf eine schnellere. Ich möchte die Symphonie noch ein wenig mehr unter Giulini kennen lernen. Dann kann noch eine andere Aufnahme kommen und Giulini verdrängen - ich hatte zunächst gedacht, dass dies ein totaler Fehleinkauf war...Ist er nicht ;)


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Cosima,


    die Franck Sinfonie habe ich mit Monteux, Karajan und Giulini.
    Komischerweise höre ich sie immer im Verbund mit Chaussons Sinfonie (Ansermet oder Jordan).


    Für mich gehören die einfach zusammen. Ich finde sie ähnlich, ja sogar ergänzend - aber vielleicht hat es sich irgendwann einfach eingebürgert.


    Selbst wenn ich eine von beiden im Radio höre, lege ich anschliessend die andere auf. Kann aber auch 'n Riesentick sein.


    Liebe Grüsse
    Walter


  • Du bist jedenfalls nicht der einzige, der das Stück eher langweilig findet; es ist reich an Wiederholungen egal wie schnell gespielt (aber die beteiligen sich normalerweise nicht an einem thread dazu... :D)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Johannes,



    Zitat

    Du bist jedenfalls nicht der einzige, der das Stück eher langweilig findet; es ist reich an Wiederholungen egal wie schnell gespielt (aber die beteiligen sich normalerweise nicht an einem thread dazu... :D)


    viele Grüße


    JR



    sicherlich bin ich nicht der Einzige, der diese Symphonie lanweilig findet. Es hat wie immer jeder seinen eigenen Geschmack.


    Dein letzten Kommentar verstehe ich nicht ganz. Schreiben die, die das Stück langweilig finden, hier nicht oder wie soll ich das in der Klammer stehende verstehen?!



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    [ich schrieb]


    Dein letzten Kommentar verstehe ich nicht ganz. Schreiben die, die das Stück langweilig finden, hier nicht oder wie soll ich das in der Klammer stehende verstehen?!


    Ja klar; ich habe zwar manchmal auch einen negativen oder provokativen Trieb, aber meist verzichte ich doch darauf, ohne Not kundzutun, dass ich Werk x langweilig, mißlungen o.ä. finde, sondern überlasse entsprechende threads den Begeisterten... Ich greife eher bei Werken ein, die mir wichtig sind, wo ich aber gepriesene Interpretationen für einseitig oder mißlungen oder was auch immer halte, oder wenn jemand anderes Stücke in einem mir nicht genehmen Sinn gegeneinander ausspielt (x ist doch viel besser als y, z ist Schrott usw.)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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