Lawrence Winters: Vom Nabucco zum Musical

  • Der Bariton Lawrence Winters ist am 12.11.1915 in Kings Creek (South Carolina) geboren, er starb am 24.9.1965 in Hamburg.
    Als Kind sang er in einem Kirchenchor. Seine Gesangsauubildung begann er in Salisbury und war seit 1941 Schüler des Bariltons Robert Todd Duncan. Er begann seine Sängerlaufbahn als Konzertsänger. Im 2. Weltkrieg wurde er Soldat und setzte nach Kriegsende seine Sängerkarriere fort. 1946 trat er in New York in einem Musikal auf. 1948 hatte er sein Operndebüt an der New York City Opera.
    Bis 1956 trat er in Partien wie Tonio (Bajazzo), Escamillo (Carmen) und Amonasro (Carmen) auf. 1949 kam er nach Europa.
    Bei einem Liederabend in Berlin wurde man auf ihn aufmerksam und 1952 wurde er an die Hamburgische Staatsoper verpflichtet.
    Er hatte in Hamburg sehr große Erfolge u.a. als Amonasro, Nabucco, Germont-père, Jago, " Bösewichter" in Hoffmanns Erzählungen.
    1957-61 war er Mitglied Städtischen Oper Berlin. Er gastierte an der Oper in Stockholm, an der Wiener Staatsoper, seit 1958 an der in San Francisco.
    Eine seine großartigsten Interpretationen war die des Porgy in Porgy and Bess von Geshwin. Ich lernte den Sänger kurz vor seinem Tod 1965 im Fernsehstudio kennen: Er war ein sympatischer Mensch ohne Starallüren.
    Lawrence Winters besaß eine weiche technisch hervorragende Stimme mit einem unverwechselbaren Timbre, die im Liedgesang, im Operngesang und in der Interpretation von Spirituels herausragendes geleistet hat.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.


  • Giuseppe Verdi (1813–1901)
    Nabucco (Ausz.)


    mit Lawrence Winters, Giuseppe Savio, Nicola Rossi-Lemini
    Hamburg SO
    Dir. Georges Singer
    Label: Tuxedo, ADD, 1960



    George Gershwin (1898–1937)
    Porgy and Bess


    mit Lawrence Winters, Camilla Williams, Inez Matthews, Warren Coleman, June mcMechen, Helen Dowdy, Irving Washington
    Columbia Orchestra
    Dir. Lehman Engel
    Label: Line, m, 1951 2 CDs


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Wirklich eine ganz außergewöhnliche Stimme mit einem ungewöhnlich schönen Timbre. Er hätte nichts als "Porgy and Bess " singen müssen und wäre unsterblich geworden. Schade, dass es doch so wenig Opernaufnahmen von diesem aus dem üblichen Rahmen fallenden Sänger gibt.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Meines Wissens gibt es von ihm noch eine "Aida" aus der New York, da singt er den Amonasro. Ferner gab es noch eine deutschsprachige "Traviata" mit Lawrence Winters als Vater Germont (und Maria Stader als Violetta).


    Hier sind neben der Opernarien auch Lieder und seine bekannten Spirituals zu hören:



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,
    bei Ommer habe ich gelesen, daß es einen Aida und einen Traviata Querschnitt gab.
    Der Traviata-Querschnitt ist wie der Nabucco-Querschnitt in deutscher Sprache.
    Der Aida-Querschnitt ist mit der New York City Opera entstanden



    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Lieber Herbert,
    die Aida aus New York kenne ich nicht, die Traviata und den Nabucco habe ich im Schrank.
    Ferner habe ich noch einen deutschsprachigen Querschnitt durch das Musical "Showboat" - mit Anneliese Rothenberger; da singt er dern berühmten Mississippi-Song "Ol' Man River".


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Soweit ich weiß, verfügte Winters über einen außergewöhnlichen Stimmumfang. In meiner Sammlung befinden sich Aufnahmen von ihm in der Rolle des "Nabucco" und in der Baßpartie des "Zacharias".

    W.S.

  • Soweit ich weiß, verfügte Winters über einen außergewöhnlichen Stimmumfang. In meiner Sammlung befinden sich Aufnahmen von ihm in der Rolle des "Nabucco" und in der Baßpartie des "Zacharias".


    Lieber Wolfgang,


    ich denke, dass Lawrence Winters's Stimme vom Klang her die eines Baritons war, was die von mir gehörten Live-Abende in Hamburg bis etwa 1964 (Jago, Amonasro, Renato, Bösewichter in Hoffmanns Erzählungen) zu belegen scheinen. Ich weiß also nicht, ob Winters den Zaccaria auf der Bühne gesungen hat oder ob er, eigentlich genuiner Bariton, zeigen wollte, dass er auch das Bass-Fach beherrschen könnte.


    In Hamburg wurden Anfang der 60er Jahre alle Opern in deutscher Sprache gegeben. 1961 hatte man für eine Aida-Gala Giulietta Simionato als Amneris eingeladen; Lawrence Winters war Amonasro. Alle Solisten sangen italienisch, der Chor deutsch. In der Nil-Szene hatte Winters einen kurzen Aussetzer und sang "Radames kommt hierher, ich weiß es." Heiterkeit im Saal!


    Gruß, Peter

  • Lawrence Winters, der im November auch einen runden Geburtstag haben wird, starb am 24. September 1965. Zu seinem Todestag habe ich dies ausgesucht:





    Heute ist sein 50. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).