Auch wenn der Titel eine Prise Ironie enthält, so ist das eigentliche Thema doch eher ein ernst zu nehmendes
"Gefällig" - ein Wort das "Gefallen" beeinhaltet, bzw davon abgeleitet ist - einst als positives Attribut benutzt, wird heutzutage gerne als Negativbegriff benutzt und soll zeigen wie "seicht" und "oberflächlich" ein Werk doch ist.
Es scheint, daß heutzutage eine Kompostion von "Kennern" umso mehr geschätzt ist, desto "schräger", spröder und uneingängiger sie ist. Hat man in der Vergangenheit besonders auf einen "harmonischen" Eindruck Wert gelegt, ist ein solcher fast ein Hindernis, daß eine Komposition in den "Olymp" aufgenommen wird. Man bewertet eine Komposition umso höher, desto unanhörbarer und verschrobener sie ist. Fast als hätte man die Forderung erhoben, Musik müsse "wehtun"
Vor diesem Background mutet es fast skurril an, wenn man implizit darüber klagt, daß der Anteil an Klassikhörern immer wieder zurückgeht. Ring frei - das Thema ist eröffnet
mit freundlichen Grüssen aus Wien
Alfred