Bayreuth vor Hitler: Wir wollen doch die Juden aussen lassen (Welt: 10.07.2012 )

  • Die Welt bescherte uns gestern endlich nach Jahrzehnten eine ganz neue Erkenntnis, mein Gott, wer hätte das gedacht?


    Cosima Wagner hatte eine Antisemitische Gesinnung und Houston Steward Chamberlain, von dem Adolf Hitler bekannterweise Seitenweise seine Rassenidiologien , welche er in seinem Werk mein Kampf publizierte, entliehen hat ebenso.


    Wenn wir das alles nur schon vorher gewußt hätten, keiner von uns wäre bestimmt jemals nach Bayreuth gefahren oder hätte sich auch nur eine einzige LP, CD oder DVD mit der Musik Richard Wagners gekauft.



    Und die arme Lilli Lehmann auch sie wurde nur deswegen nie wieder eingeladen dort zu singen weil sie Jüdin war.


    Komisch nur, das sich das in einer Biographie über sie ganz anders ließt.


    Wurde hier etwa nach Brugscher Manier recherchiert?


    Richtig ist natürlich das sie Richard Wagner nach Bayreuth einlud um dort zu singen und sie war von seinem Charme auch sehr angetan gewesen.


    Sie wußte somit also, da sie mir Richard Wagner zusammengearbeitet hatte sehr genau, wie er sich die Aufführung seiner Werke in gesanglicher Hinsicht vorstellte.


    Nach seinem Tode wurde sie erneut eingeladen.


    Frau Lilli Lehmann reiste an und dachte sie trifft sinnbildlich getroffen der Schlag, denn alles was sich Richard Wagner musikalisch vorgestellt hatte, hatte Cosima Wagner genauso umgesetzt, wie es Richard Wagner nie gewollt hatte.


    Es wurde irgentwann dann der Begriff Bayreuth barking geprägt.


    Da nun Frau Lehmann eine sehr resolute Frau war und in dieser Hinsicht gegenüber Cosima Wagners auch kein Blatt vor den Mund nahm ist daher auch zu verständlich, das sie nie wieder eingeladen wurde ein Bayreuth zu singen.


    Hier wurde also mal wieder nur die halbe Wahrheit geschrieben.