Das Regietheater, eine etablierte Kunstform - wie geht es weiter?

  • Der Krieg ist vorbei, und das Regietheater hat gewonnen.


    Blickt man auf Äußerungen in diesem Forum, so kann man gar keinen anderen Schluss ziehen. Dies gilt auch, wenn man sich noch so sehr wünschte, dass es anders wäre.


    Forianer bezeugen entweder, dass es kaum noch traditionelle Inszenierungen gäbe, oder sie beklagen, dass sie keine solchen in ihrer Reichweite besuchen könnten. Die finanzielle Zukunft der Enklave Wels scheint hochgradig unsicher. Strano Sognator bestätigt, dass sich die Ausbildung junger Regisseure an den Hochschulen an den heute vorherrschenden Tendenzen in der Opernszene orientiert.


    Traditionelle Inszenierungen haben Seltenheitswert. Wer wollte das bestreiten?


    Unabhängig davon, wie man zum Regietheater steht, wird man zugeben müssen, dass es eine eigene autarke Kunstform ist, die sich neben die Kunst des Librettisten und die Kunst des Komponisten stellt – zuweilen sogar davor. Das Versetzen einer vorgegebenen Handlung in einen anderen Kontext ist selbstverständlich ein kreativer Akt an sich; es bedarf dafür gewisser Anknüpfungspunkte im zugrundeliegenden Libretto. Entgegen hier häufig zu lesenden Behauptungen ist es ja keinesfalls ein Akt der Hilflosigkeit oder Dummheit, wenn ein Regisseur sich zu einer solchen Verlegung entschließt. Jedenfalls liegt im Falle eines Dissens mit der zu Beginn dieses Absatzes aufgestellten Behauptung die Beweislast bei denen, die meinen, dass das Regietheater keine Kunstform sei. Ernstzunehmende Ansätze zu einem solchen Beweis sind mir jedenfalls nicht bekannt. Dies muss selbstverständlich nichts heißen, und ich wäre für diesbezügliche Informationen dankbar.


    Die Gegner des Regietheaters argumentieren gerne mit den Exzessen desselben. Der Einsatz von Requisiten, die es zur Zeit der Handlung nicht gab, sexuelle Ausschweifungen, die im Libretto nicht erwähnt sind, Orgien mit allen denkbaren Körpersäften, Inszenierung von Ouvertüren und Zwischenspielen, der Einsatz einer großen und im Libretto nicht erwähnten Statisteria und einiges mehr gehören zu den Allgemeinplätzen einer an der Oberfläche verbleibenden Argumentation gegen das Regietheater. In Tat und Wahrheit bestätigen diese Pseudoargumente lediglich, dass sich diese Kunstform längst etabliert hat und auch über ein wiedererkennbares Repertoire von Stilmitteln gebietet – wie es sich für eine Kunstform gehört.


    Natürlich beabsichtigt ein Regisseur, der diesem Weg folgt, keine zeit- und raumgetreue Inszenierung des vorliegenden Werkes. Darum gehen auch alle rhetorischen Fragen à la „Gab es im Spanien des 16. Jahrhunderts denn Maschinenpistolen? Meines Wissens nicht!“ ins Leere und bedürfen keiner Antwort, weil die Frage unsinnig ist: Was der Regisseur zeigen will und zeigt, ist ja schließlich nicht das Spanien des 16. Jahrhunderts.


    Natürlich hat jede Kunstform ihre Exzesse. Genau wie die Opera seria in eine Sackgasse gelangte, genau wie das Virtuosentum der Paganini-Liszt-Nachfolge inhaltsleere Werke mit überladener Spieltechnik schuf, genau wie die Programmmusik zu albernen musikalischen Darstellungen führte und genau wie die serielle Musik durch die Quasi-Nichtaufführbarkeit aller Vorgaben in der elektronischen Musik ihr zum Teil unrühmliches Ende fand, so hat auch das Regietheater seine seltsamen Blüten getrieben.


    Nun ist keiner dieser Richtungen die Existenz der Extreme vorzuwerfen – denn wenn man auf Grundlage der Extreme urteilen würde, müsste man auch Mozarts Idomeneo, einen Großteil der Lisztschen Klavierwerke, die Strausschen Sinfonischen Dichtungen und Etliches von Webern, Messiaen und Boulez verwerfen. Damit ist klar: Auf Grundlage von Extremen zu entscheiden ist sinnlos. Die Frage ist also: Was ist diesseits der Extreme künstlerisch wertvoll?


    Viele Opernkenner berichten, dass ihnen durch Inszenierungen von Neuenfels, Konwitschny und anderen Regisseuren einige Aspekte wohlbekannter Opern klar geworden sind, die ihnen bis dato selbst nach jahrzehntelanger Opernerfahrung verschlossen geblieben waren. So frage ich:


    Wenn wir die Existenz und die weitgehende Dominanz des Regietheaters als gegeben ansehen:


    1) In wie weit können die Berichte langjähriger Opernkenner über positive Erfahrungen mit dem Regietheater für eine Opernpraxis der Zukunft genutzt werden?
    2) Welche Stilmittel des Regietheaters können das Opernerlebnis vertiefen? Beispiele?
    3) Welche Stilmittel des Regietheaters wären zu verwerfen und warum?


    Ich möchte diesen Beitrag des hochgeschätzten Forianers Operus gewinnbringend für diese Diskussion nutzen und danke ihm herzlich für die damit gegebene Anregung zu diesem Thread!

  • Hallof Wolfram,


    zu Punkt 1 : Wenn jemand keine eigene Meinung hat oder leicht zu beeinflussenist, wird er sich sehr wahrscheinlich überzeugen lassen. Ich bin zwar kein Anhänger des RT, habe aber schon mehrfach erwähnt, das es z.B an der Rheinoper hervorragende moderne Inszenierung von Billy Budd oder Peter Grimes gibt, wo man sehen kann das sich der Regisseur mit dem Stück auseinander gesetzt hat. Ich bin auch zu deren Premiere mit Bauchschmerzen hingegangen und beglückt wieder herausgegangen.
    zu Punkt 2 : genauere Charakterisierung der Personen . In den RT Inszenierung sind die Personen auswechselbar und es ist leider keine genaue Charakterstudie erkennbar. Wenn Rigoletto im zweiten Akt seine Arie singt, tut er das ohne große Emotionen, wahrscheinlich weil Emotionen ein Zeichen von Schäche sind. Wogegen ich in der Ponnelle Inszenierung jedesmal kurz vorm Wein war und ein paar Tränchen verdrücken musste. Das ging einem zu Herzen. Bei den modernen Inszenierungen ist es mir vollkommen egal, ob jemand auf der Bühne stirbt oder nicht.
    zu Punkt 3: diese dämlichen Videoaufnahmen weglassen. Das lenkt nur vom eigentlichen Geschehen auf der Bühne ab. Und die Unsitte, dass es während der Ouvertüre schon eine Handlung geben muss.

  • Der Krieg ist vorbei, und das Regietheater hat gewonnen.


    Vorschnelle Siegesmeldungen sind noch nie eine gute Idee gewesen (siehe Tosca) und in diesem Fall auch ganz unangebracht. Egal, wie oft wir noch darüber diskutieren werden, egal, wieviele Beiträge geschrieben werden, egal, was noch kommt - eins ist sicher: Das noch durch Subventionen künstlich am Leben gehaltene Regietheater wird sich über kurz oder lang selber totgelaufen haben - jede Revolution frisst am Ende ihre Kinder. Irgendwann - dann nämlich, wenn alles andere auch knapper wird, werden diese Subventionen nämlich auch wegfallen - und dann hat sich das Thema Regietheater mehr oder weniger erledigt, egal ob das nun auf Gefallen oder Missfallen stösst. Die Zukunft wird wahrscheinlich sowieso nur noch den konzertanten Aufführungen oder Festivals wie Verona etc. gehören.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Was mir da gerade so einfällt: War das eigentlich modernes Regietheater, was ich da vor ein, zwei Jahren in Maastricht gesehen habe? Ravel, der Junge und die Zaubereien. Die Musiker auf der Bühne und davor eine lustige Schar Künstler und die erschufen während der Musik die Handlung mit Papier, mit Scheren, it Pinseln Farben, kleinen Puppen.... Es war fantastisch.
    Es war total modern. Nun denke ich mal, dass Ravel da keine besonderen Regieanweisungen ode ANgaben zur Zeit gemacht hat. Aber die KÜnstler haben es geschafft, etwas zu machen, an das Ravel garantiert nicht gedachte hatte. Aber es stimmte einfach, es war ein lebhafter, begeisternder Schöpfungsprozess, der uns an etwas Unwiederbringlichem teilnehmen ließ. Am ende lage jede Menge Papier und Zeug vor der Bühne und wir Zuschauer gingen nach vorn und konnten es genau anschauen, mit den Künstlern reden. Einfach toll.
    So etwas gefällt mir dann natürlich auch
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • eins ist sicher: Das noch durch Subventionen künstlich am Leben gehaltene Regietheater wird sich über kurz oder lang selber totgelaufen haben - jede Revolution frisst am Ende ihre Kinder. Irgendwann - dann nämlich, wenn alles andere auch knapper wird, werden diese Subventionen nämlich auch wegfallen - und dann hat sich das Thema Regietheater mehr oder weniger erledigt, egal ob das nun auf Gefallen oder Missfallen stösst.


    Ich mag mich irren, aber das Problem der notwendigen Subventionierung der Kulturform Oper wird sich nicht dadurch lösen, dass ab morgen statt sog. Regietheater-Inszenierungen nur noch sog. konventionelles auf die Bühne kommt. Selbst, wenn dann die Häuser jeden Abend ausverkauft wären, kann sich ein Opernhaus mit laufendem Spielbetrieb nie und nimmer allein durch die Eintrittsgelder finanzieren (ich habe irgendwo hier im Forum mal versucht, das pauschal durchzukalkulieren) - dafür ist dieser "Spaß" einfach per se zu teuer. Will sagen: So oder so leisten wir, die wir mehr oder weniger regelmäßig in die Oper gehen, uns diesen Spaß bzw. Luxus immer auf Kosten der Allgemeinheit (vulgo: des Steuerzahlers). - Die Alternative wäre dann wohl massives Kultursponsering mit der Gefahr entsprechender Einflußnahme und/oder signifikant höhere Eintrittspreise. Insbesondere in letzterem Fall wäre ich als "Normalverdiener" wohl "raus aus dem Bus".

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zitat

    Unabhängig davon, wie man zum Regietheater steht, wird man zugeben müssen, dass es eine eigene autarke Kunstform

    Ich würde sagen, das ist das Ärgste was je in diesem Forum zu diesem Thema geschrieben wurde - Denn Regietheater ist keine Kunst sondern - ich sage es ausnahmsweise mal unverblümt -

    Zitat

    Dreck und Schund

    , ermöglicht durch ein Netzwerk von Politik, Medien und selbsternannten "Künstlern". Der Regisseur ist ein kleiner bedeutungsloser Handwerker, der sich den Anordnungen des Librettos zu fügen hat und diese bestmöglich umzusetzen hat. Wenn er das nicht zustandebringt, dann ist er allenfalls ein Stümper, der sein Handwerk nicht versteht. Der mieseste Dreck kann durchgesetzt werden, wenn die öffentliche Hand dahintersteht und wenn jede Kritik im Keim erstickt wird, jeder Leserbrief unterdrückt wird, jeder der das Regietheater ernstlich angreift - als rechtsradikal oder geistig unterbelichtet dargestellt wird.


    Wolfram hat mit seiner Analyse teilweise Recht - und er legt die Situation geschickt aus, sodass der Eindruck entstehen könnte, er habe 100%ig Recht. Dem ist aber nicht so. Dennoch danke ich ihm, daß er das Thema Regietheater am Köcheln hält, denn es ist bei weitem das Erfolgreichste in diesem Forum - und die Zahl der Mitleser hat in den letzten Monaten enorm zugenommen....


    Während ich ihm vor einigen Jahren noch zähneknirschend beigepflichtet hätte, ist die Situation bereits eine andere. Jene , deren Leserbriefe unterdrückt, verfälscht oder unvorteilhaft kommentiert wurden, haben in Tamino eine Plattform gefunden, wo sie sich artikulieren können, ohne fürchten zu müssen als "Aussenseiter" dargestellt zu werden. Herr Kehlmann hat eine Rede - immerhin bei den Salzburger Festspielen gehalten, in der er mit dem Regietheater abgerechnet hat. Eine Ikone des Regietheaters wurde bereits von einem Intendanten vergrault - weitere werden folgen. Der Zorn des Publikums wächst - und wird sich eines Tages über die Theaterzerstörer ergiessen, die Gewaltbereitschaft steigt, und sollte ich eines Tages in der Zeitung lesen - "Regisseur von wütendem Publikum spitalsreif geprügelt" - wundern würde mich das nicht.
    Dazu kommt noch, daß die Gelder knapper fliessen. Es sind hierbei verschiedene Szenarien denkbar.
    1) Der Staat - ihm sind die Opernhäuser seit langem ein Dorn im Auge - stellt alle Zahlungen ein - die Theater und Opernbühnen werden nach und nach geschlossen.
    2) Private Sponsoren reissen die Macht an sich - und bestimmen Programmgestaltung und Inszenierungsstil.


    Mir persönlich tut sehr leid, daß ich nicht sehe, wie viele Leute den Ausführungen der Tamino-RT-Gegner mitlesend folgen.


    mit freundlichen GRüßen aus Wien

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Grundsätzlich ist es für mich immer noch unbegreiflich wie sehr verbreitet, die Mär von DEM Regietheater ist, als gäbe es nur die urige Nürnberger Schustergasse auf der einen und Kot, Urin und Blut auf der anderen Seite.
    Dabei gibt es auch ein Spektrum dazwischen, dass eigentlich nie erwähnt oder totgeschwiegen oder für unmöglich gehalten wird.
    Wolframs Thread will durch die gezielten 3 Fragen, die oben gestellt werden, doch eben bewirken, dass diese Mitte gefunden wird, denke ich. Modernes Musiktheater mit Anspruch, aber ohne billige Provokationen.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Ich verstehe sehr gut was Wolfram will - aber wir wollen gar keine "Mitte", wir wollen "historisierendes" Operntheater a la Zeffirelli und Hampe. Das "klassische" Opernpublikum ist eine ganz spezifische Sorte Mensch ......
    Wenn sich jemand etwas angeeignet hat, das MIR gehört, dann verhandle ich nicht mit ihm wie viel er sich davon behalten darf - ich will einfach ALLES zurück.
    Genau so ist es in Sachen Regietheater -Restauration ist das angestrebte Ziel.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vorschnelle Siegesmeldungen sind noch nie eine gute Idee gewesen (siehe Tosca) und in diesem Fall auch ganz unangebracht. Egal, wie oft wir noch darüber diskutieren werden, egal, wieviele Beiträge geschrieben werden, egal, was noch kommt - eins ist sicher: Das noch durch Subventionen künstlich am Leben gehaltene Regietheater wird sich über kurz oder lang selber totgelaufen haben - jede Revolution frisst am Ende ihre Kinder.

    Nun, dass moderne Inszenierungen in der weit überwiegenden Mehrzahl sind, hast Du selbst bestätigt; dass die Ausbildung junger Regisseure sich an modernen Inszenierungen orientiert, hast Du selbst bestätigt. Welcher Beweise bedürfte es noch? Welche Deiner Aussagen willst Du zurückziehen? Das Regietheater dominiert die Opernwelt.


    Und weil das so ist, kommt die Rolle der Revolutionäre - genauer: der Konterrevolutionäre - nicht denen zu, die das Regietheater akzeptieren, sondern denen, die konventionelle Inszenierungen wiederhaben wollen.


    Aber, liebe Strana, frage Deinen Vater: Ist es nicht so, dass jede Kunst ihre Zeit hat - und jede Zeit ihre Kunst? Und dass die Zeit der Zeffirellis und Schenks usw. usw. vorbei ist?


    Was soll das ewige Veteranengeheul und das Lecken der Wunden? Vergiss die Grabenkämpfe, die Sache ist gelaufen.


    Lass uns doch gemeinsam nach vorne blicken, was kommen könnte.


    :hello:

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  • Ich würde sagen, das ist das Ärgste was je in diesem Forum zu diesem Thema geschrieben wurde

    Danke für das Kompliment!



    Der Regisseur ist ein kleiner bedeutungsloser Handwerker, der sich den Anordnungen des Librettos zu fügen hat und diese bestmöglich umzusetzen hat.

    Der Regisseur hat nach Deinem Verständnis von Regiearbeit die Partitur umzusetzen, nicht mehr und nicht weniger als etwa der Dirigent. Wenn Du bereit bist, auch Dirigenten (HvK, Karl Böhm, Thielemann,... ) "kleine bedeutungslose Handwerker" zu nennen, dann gehe ich mit Dir konform.


    Immerhin gab es ja auch bei konventionellen Regiearbeiten Stars, deren Inszenierungen wir alle bewundern wie Schenk, Zeffirelli, Wolfgang Wagner usw. usw. und auch weniger erleuchtete. Wie bei den Dirigenten. Woran man sieht, dass man auch Regiearbeiten konventioneller Art besser und schlechter machen kann. Und wer würde bestreiten, dass Handwerk mit künstlerischer Aussage eben doch Kunst ist?



    Wenn er das nicht zustandebringt, dann ist er allenfalls ein Stümper, der sein Handwerk nicht versteht.

    Tja, lieber Alfred. Das ist ja der Punkt! Die Regisseure des Regietheaters beabsichtigen gar nicht, dem Libretto zu folgen. Warum misst Du deren Arbeiten an Zielen, die diesen gar nicht zugrunde legen? Wie sinnlos das doch ist.



    Dennoch danke ich ihm, daß er das Thema Regietheater am Köcheln hält,

    Ja, ich meine allerdings auch, dass ich durch meine Beiträge in den Regietheater-Threads meinen Anteil an den 8% jpc-Tantiemen für Tamino so langsam verdient hätte ... :hahahaha:



    "Regisseur von wütendem Publikum spitalsreif geprügelt" - wundern würde mich das nicht.

    Deine Gewaltfantasien in allen Ehren - würdest Du Dich an dem Gemetzel beteiligen wollen?


    :hello:

  • Ich verstehe sehr gut was Wolfram will - aber wir wollen gar keine "Mitte", wir wollen "historisierendes" Operntheater a la Zeffirelli und Hampe.

    Echte Kunst ist ein authentischer Ausdruck ihrer Zeit. Ist die Zeit vergangen, so ist die Kunst zwar noch da und kann uns Zeugnis geben von der Zeit, in der sie entstand. Aber niemand kann authentische Kunst einer vergangenen Zeit schaffen.



    Wenn sich jemand etwas angeeignet hat, das MIR gehört, dann verhandle ich nicht mit ihm wie viel er sich davon behalten darf - ich will einfach ALLES zurück.

    Was gehört Dir, lieber Alfred? Noch so ein Missverständnis. Gehört Mozarts Musik Dir? Gehören die Interpretationen von HvK und Karl Böhm Dir? Gehört die Sachertorte Dir? Gehört das Lebensgefühl der 1960er Jahre Dir? Was gehört eigentlich Dir? Nun, zum Beispiel dieses Forum.


    Ich sage das ganz emotionslos, weder mit positiven noch mit negativen Emotionen. Dich treibt Dein Hass gegen das Regietheater und gegen alles, was irgendwie nach ca. 1970 entstand. Diese Triebfeder fehlt mir bei meinen Worten.


    Jede Zeit schafft ihre Kunst - ob es uns gefällt oder nicht. Ich meine, dass man das an Dir doch ganz gut ablesen könne. Wie oft hast Du Deine Abneigung gegenüber unserer Gegenwart kundgetan. Es ist doch völlig logisch, dass Du auch die Kunst dieser Zeit dann nicht magst, sei es die zeitgenössische Musik, sei es das Regietheater. Vermutlich magst Du auch die zeitgenössische Bildende Kunst nicht.


    Die Kunst der Vergangenheit gehört Dir nicht. Sie gehört uns allen nicht. Sie ist da - und wir dürfen dankbar sein, dass sie entstand. Wir haben keine Macht über die Kunst. Sie ist nicht verfügbar oder auf Befehl produzierbar. Wir können niemanden einsperren und befehlen: "Jetzt schreib eine Sinfonie wie Mozart!" Genauer: natürlich könnten wir das - theoretisch. Aber würde es auch funktionieren?


    Es gibt das große Kino. Die Welt der vollkommenen Illusionen. Jeder gewünschte Aufwand wird dort betrieben. Geld spielt keine Rolle. Mancher wünscht sich das für die Oper. Du auch?


    Aber die Filme, die unter Fachleuten als "Kunst" gelten, die haben oft viel kleinere Budgets. Und ein kleineres Publikum.


    Willst Du wirklich mit den Mitteln, die der Masse gefallen, in der Oper unterhalten werden? Der Masse, die Dir so zuwider ist? (ich schreibe das nur, weil Du selbst das schon im Forum gesagt hast.) Der Masse, der Du jeden Tag gegen Deinen Willen begegnest, auf der Straße, in der Tram, im Museum, und im allerschlimmsten Fall klingelt jemand an Deiner Haustür und will etwas von Dir, und sei es nur, dass er ein Päckchen von jpc vorbeibringt? Lauter triviale Menschen, die Deinen hohen Kunstgeschmack (der bei Brahms, Böhm und Schenk aufhört) nicht teilen?


    Wie erklärst Du den Widerspruch, dass Du die Masse verabscheust, aber in der Oper - Deinem Refugium vor der gemeinen Masse - mit denselben Dingen in Genusszustand versetzt werden willst wie die Masse?


    Ich frage das ganz emotionslos, weder mit positiven noch mit negativen Emotionen. Dich treibt Dein Hass gegen das Regietheater und gegen alles, was irgendwie nach ca. 1970 entstand. Diese Triebfeder fehlt mir bei meinen Worten.



    Genau so ist es in Sachen Regietheater -Restauration ist das angestrebte Ziel.

    Das gab es zu keiner Zeit in der Kunst. Warum sollte es das jetzt geben? Kennst Du einen einzigen vernünftgen Grund - mal vorausgesetzt, dass Dein persönlicher Wille vermutlich nicht reichen wird, um dies herbeizuführen? (Weswegen man korrekterweise auch nicht von einem Willen, sondern nur von einem Wunsch reden dürfte.)


    :hello:

  • Aber, liebe Strana, frage Deinen Vater: Ist es nicht so, dass jede Kunst ihre Zeit hat - und jede Zeit ihre Kunst? Und dass die Zeit der Zeffirellis und Schenks usw. usw. vorbei ist?

    Jede Zeit ist mal vorbei. Auch die Zeit der Konwitschnys, Marthalers und Bieitos. Da brauche ich meinen Vater nicht zu fragen, mit dem diskutiere ich eigentlich lieber weniger offensichtliche und eher anspruchsvollere Dinge.



    Zitat

    Vergiss die Grabenkämpfe, die Sache ist gelaufen.

    Auch wenn manche das gerne hätten - die Sache ist noch lange nicht gelaufen. Ganz im Gegenteil.



    Zitat

    Lass uns doch gemeinsam nach vorne blicken, was kommen könnte.

    Aber gerne! Schauen wir nach vorne! (Ich schaue sehr gern nach vorne, daher fahre ich ja auch Kajak und nicht Ruderboot) Ich glaube aber nicht, dass wir beide dasselbe sehen werden. 8-) Und außerdem habe ich meine Vermutung dahingehend schon in meinem ersten Posting abgegeben.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Zitat

    Was soll das ewige Veteranengeheul und das Lecken der Wunden? Vergiss die Grabenkämpfe, die Sache ist gelaufen.

    Das hat ziemlich wörtlich ein Manager der EMI geschrieben, als die Klassikgemeinde sich über den (tonqualitätsverschlechtern) Kopierschutz bei Klassik aufregte. Die Sache sei gelaufen.


    Ich erinnere mich in Bruchstücken an meine damalige - öffentlich verfasste Antwort.
    "Wir sitzen am längeren Ast - und ich kann es aushalten. so lange keine CDs ihres Unternehmens zu kaufen, bis sie das machen was ich will - Sie werden aber inzwischen vermutlich nicht mehr auf ihrem Posten sitzen"


    Ich werde vermutlich nicht der einzige gewesen sein, der so reagiert hat - jedenfalls hat EMI drei Jahre später den Kopierschutz wieder aufgegeben - Daraufhin habe ich meine Emi-Sammlung um ca 200 CDs aufgestockt - und es hätte mich ncint mehr gestört, wenn sie endgültig dicht gemacht hätten. Es schien auch beinahe so weit zu kommen, aber dann erfolgte eine "feindliche Übernehme durch Sony und Universal.......


    Die Sache ist auch in Sachen "Regietheater" nicht gelaufen . Gerade weil das so ist, versucht man uns das immer wieder einzureden.



    Zitat

    Lass uns doch gemeinsam nach vorne blicken, was kommen könnte.

    Da blicke ich lieber alleine nach vorn.
    Denn ich habe sehr genaue Vorstellungen von dem was kommen könnte......


    mfg
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Im Sprechtheater scheint sich die Götterdämmerung des Regietheaters schon anzukündigen. Ich habe hier in einem der threads über die Kritiken des Münchner Sommernachtstraums berichtet: das Publikum beginnt, sich angeekelt und gelangweilt von den Gewalt- und Körpersaftorgien abzuwenden: danke, hatten wir alles schon. Was kommen könnte und in Ansätzen schon da war: Auslagerung aus dem Theater, wie z.B. die Traviata im Zürcher Hauptbahnhof oder die Bohème im Hochhaus. Allerdings werden es dann bestimmt spektakulärere Orte sein, wie z.B. das Totenhaus im Schlachthof, Hercules von Händel im Krematorium mit echter Leichenverbrennung oder die Götterdämmerung im Stahlwerk; vielleicht auch die Soldaten von Zimmermann in den Gebäuden mit Knochenbergen in Verdun. Noch eine Stufe weiter: das Publikum darf mitspielen, wenn auch wohl nicht mitsingen. Da tun sich noch weite Felder auf...

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich frage hier: Was kommt dann? Wie könnte das aussehen?


    Es ist doch schon da! Die nicht-Fisch-noch-Fleisch-Variante, damit man niemanden vergrault. Also nicht librettotreu, "weil man ja kein Museum ist", aber auch ohne wilde Neudeutung "damit es repertoiretauglich ist". Also: Kostüme historisch und Bühnenbild modern (Anna Bolena) oder irgendwie zeitlich versetzen oder ein bisschen mit Dimensionen surrealistisch spielen (von den letzten beiden Varianten schon mehreres gesehen) - aber ohne erkennbaren Zweck der "Neudeutung" (weil man sonst das Publikum verliert). Die "Repertoiretauglichkeit" offenbart sich auch darin, dass die Sänger wieder weniger herumkriechen müssen. Das regietheatergezeichnete Publikum freut sich, dass es nicht so arg ist, und jubelt deshalb sogar, die Presse kann ohne totalen Gesichtsverlust weiterloben.


    Das Ganze ist in meinen Augen ja eher ein schlechter Witz und völlig uninteressant. Die spannende Frage ist, ob - wenn sich die dezente Verfremdung mit konventioneller Personenbewegung mal flächendeckend durchgesetzt hat und die Bieitos und Konwitschnys an den Rand gedrängt sind - ob dann hie und da wieder eine neue Inszenierung der Art Ponnelle/Schenk/Zeffirelli möglich sein wird, respektive wie lange an der Wiener Staatsoper die alten werktreuen Inszenierungen in größerer Zahl am Leben gehalten werden (die Regietheaterexperimente werden dort viel schneller ausgewechselt).


    Die zweite spannende Frage ist, wie stark der deutsche Opernbetrieb schrumpft. Ich kann mir vorstellen, dass der in den nächsten 10 Jahren halbiert wird.

  • Ein lustiges Schriftstück aus der Propagandaabteilung. Nee, liebe Regie-Kaulquappen: Gute PR sieht anders aus. Die Theaterbesprechungen eines von Euch so verehrten Ex-Tamonianers fand ich in ihrer Verallgemeinerung und ihrem "subtilen" Adjektivgebrauch ärgerlich: Ich lasse mich nicht gerne mit einem umarmenden "Jeder wird zustimmen, dass das eine gelungene Regiearbeit ist" umfangen. Brrr! Aber hierüber musste ich wirklich schmunzeln. Schon die Überschrift lässt einen stutzen: "Kunstform"? Wie das? Seit wann? Wer auf sowas reinfällt, der hat zu häufig in der ersten Reihe gesessen und eins mit dem Regieholzhammer übergekriegt. Also bitte: Um nach vorne zu blicken, bedarf es einer objektiveren Sichtweise ohne manipulative Verallgemeinerungen. Ich behaupte nicht, dass ich das kann, aber lieber wolfram, Du auch nicht:-)

  • Das Ganze ist in meinen Augen ja eher ein schlechter Witz und völlig uninteressant. Die spannende Frage ist, ob - wenn sich die dezente Verfremdung mit konventioneller Personenbewegung mal flächendeckend durchgesetzt hat und die Bieitos und Konwitschnys an den Rand gedrängt sind - ob dann hie und da wieder eine neue Inszenierung der Art Ponnelle/Schenk/Zeffirelli möglich sein wird, respektive wie lange an der Wiener Staatsoper die alten werktreuen Inszenierungen in größerer Zahl am Leben gehalten werden (die Regietheaterexperimente werden dort viel schneller ausgewechselt).

    In diesem Fall sind Erhaltung der bereits existenten, alten Inszenierungen sowie Abstraktion wohl der erste Weg zur Besserung. :D Ja, ich denke, die Abstraktion ist der erste Schritt zur Rückbesinnung.



    Zitat

    Die zweite spannende Frage ist, wie stark der deutsche Opernbetrieb schrumpft. Ich kann mir vorstellen, dass der in den nächsten 10 Jahren halbiert wird.

    In spätestens 10 Jahren, nachdem dieser Betrieb so gründlich an die Wand gefahren worden ist.



    Die Theaterbesprechungen eines von Euch so verehrten Ex-Tamonianers fand ich in ihrer Verallgemeinerung und ihrem "subtilen" Adjektivgebrauch ärgerlich: Ich lasse mich nicht gerne mit einem umarmenden "Jeder wird zustimmen, dass das eine gelungene Regiearbeit ist" umfangen. Brrr!

    :D:D:D Ja, diese RT-Interpretation von "Seid umschlungen, Millionen..." finde ich auch höchst fragwürdig. Warum keine klaren Abgrenzungen bekennen, die ohnehin da sind? Feuer wird nun mal nicht zu Wasser und umgekehrt funktioniert es auch nicht.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Es wurde immer wieder mal ganz kurz erwähnt, aber niemand geht m.E. so richtig darauf ein, dass es doch niemals so einfach sein kann. Ich habe oben ein sehr schönes Erlebnis mit einer SEHR modernen Aufführung beschrieben. Wie kann es sein, dass sich hier bei den Gegnern des Regietheaters eingebürgert hat, jede moderne Produktion zu verteufeln. (NOch einmal: Mir sind traditionelle Aufführungen auch bei weitem lieber). Wie kann man sich dem verschließen, dass auch Neues Gutes sein kann.
    So mancher scheint mir hier ein ganz moderner Hanslick zu sein, der all diese Neuerungen verreisst. Man kann das meiste guten Gewissens verreissen, aber wenn es nur noch ein Automatismis ist, wird er niemals etwas bewirken.
    Ich wünschte mir schon sehr, dass bei diesen ganzen Regiethread ein wenig konstruktiver gedacht würde.


    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

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  • Wie das sein kann? Weil wir damit seit Jahren überfüttert werden und uns der Geschmack nach mehr Werktreue steht! Da gehen die wenigen guten Regietheater-Inszenierungen im Einheitsbrei, der uns serviert und zugemutet wird, unter. Blubb.

  • Ich hab doch geschrieben das ich an der Rheinoper sehr gute moderne Inszenierung von Billy Budd und Peter Grimes gesehen habe.

  • Da gehen die wenigen guten Regietheater-Inszenierungen im Einheitsbrei, der uns serviert und zugemutet wird, unter. Blubb.


    Hey, Knuspi!


    Da stimme ich Dir zu. Aber so ist das in der Kunst: Nur wenige Erzeugnisse sind überlebenswert. In Italien wurden im 19. Jhd. rund 20.000 Opern komponiert und aufgeführt - wie viele kennt man heute? Wie viele werden regelmäßig gegeben?


    In erster Näherung muss bei Inszenierungen die Trefferquote ja nicht besser sein.


    Was macht für Dich eine gute Regietheater-Inszenierung aus?


    :hello:

  • Ich hab doch geschrieben das ich an der Rheinoper sehr gute moderne Inszenierung von Billy Budd und Peter Grimes gesehen habe.


    Lieber Rodolfo, das habe ich hier in allen Regietheater-Threads auch geschrieben und habe noch zusätzlich ein paar Inszenierungen aus Gelsenkirchen (Tote Stadt, Mefistofele) angeführt. Das wird hier aber praktisch nicht wahrgenommen, weil es sich mit Extrempositionen wahrscheinlich besser fechten lässt.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Wie das sein kann? Weil wir damit seit Jahren überfüttert werden und uns der Geschmack nach mehr Werktreue steht! Da gehen die wenigen guten Regietheater-Inszenierungen im Einheitsbrei, der uns serviert und zugemutet wird, unter. Blubb.


    Gute Regietheaterinszenierung????? Bitte nicht lieber Knuspi! Je mehr ich drüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, das sowas nicht existiert....

  • Bitte nicht lieber Knuspi! Je mehr ich drüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, das sowas nicht existiert....


    Ja, ja, nur weiter mit den Denkverboten! Das befördert die Kunst stets am meisten!


    :hello:


  • Ja, ja, nur weiter mit den Denkverboten! Das befördert die Kunst stets am meisten!


    :hello:


    Sorry aber was soll das? Bitte dreh mir nicht das Wort im Munde um! Ich habe nie etwas derartiges gesagt und finde diesen Kommentar völlig unsachlich!

  • Nun, lieber Figarooo, ich meine, Dein Vorwurf träfe mich zu Unrecht.


    Knuspi sprach davon, dass es gute Regietheaterinszenierungen gäbe.


    Ich habe ihn daraufhin gefragt, was denn für ihn eine gute Regetheaterinszenierungen ausmachen würde.


    Darauf antwortest Du:

    Zitat von Figarooo

    Gute Regietheaterinszenierung????? Bitte nicht lieber Knuspi! Je mehr ich drüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, das sowas nicht existiert....

    Du bittest ihn also, dass er nicht seine Gedanken zu guten Regietheaterinszenierungen ausführen solle. Und als Begründung führst Du an, dass es so etwas nicht gäbe.


    Das habe ich als Denkverbot aufgefasst.


    Wenn es keines gewesen sein soll: Wie hast Du es denn gemeint?


    :hello:

  • Lieber Rodolfo, das habe ich hier in allen Regietheater-Threads auch geschrieben und habe noch zusätzlich ein paar Inszenierungen aus Gelsenkirchen (Tote Stadt, Mefistofele) angeführt. Das wird hier aber praktisch nicht wahrgenommen, weil es sich mit Extrempositionen wahrscheinlich besser fechten lässt.


    Doch, lieber Dr.Pingel, das wird sehr wohl wahrgenommen, jedenfalls von mir. Allerdings gehören die von dir und rodolfo39 beschriebenen Opern nicht unbedingt zum Kernrepertoire. Es geht hier um Beispiele wie Un ballo in maschera auf dem Klo oder in der Sauna, Hänsel und Gretel in der Großstadt, La Traviata (letzter Akt) in der Abtreibungsklinik und anderes. Dies sind keine "Extrempositionen" sondern Beispiele aus dem Opernalltag. Nicht umsonst habe ich ja extra einen Thread für Beispiele gelungener Produktionen eröffnet und habe darin auch um Erläuterung derselben gebeten.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)


  • O.k., ich verstehe was du meinst. Ich meinte damit aber eher, dass ich mich kaum jemals erinnern könnte eine gute Regietheater Inszenierung gesehen zu haben, und wenn es doch so war, dass ich diese wirklich an einer Hand abzählen kann. Mit Denkverboten hatte das aber nichts zu tun. Ich hoffe das hat mein Statement klargestellt.

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