Es wird sicherlich verwundern, dass gerade ich diesen Thread eröffne, aber da ich nun so oft den Vorwurf der angeblichen "Schwarz-Weiß-Malerei" lesen musste und gleichermaßen so oft gesagt wurde, dass es gute, zeitgenössische Inszenierungen mehrfach zu sehen gäbe, bin ich doch nun einmal neugierig, welche konkreten Beispiele die Betreffenden dann auch nennen können. Ansonsten drängt sich mir immer der Gedanke an den "guten" oder "echten" Sozialismus/Kommunismus auf, der ja auch als Schimäre durch die Köpfe diverser Salonkommunisten geisterte/geistert, der aber in der Praxis so schlecht nachzuweisen war/ist .
Einige Bedingungen würde ich von den Diskutanten doch gern erfüllt sehen.
1. Die betreffenden Beispiel sollten möglichst visuell, also als Foto oder besser noch als youtube-Dokument erbracht werden. Bilder sind sehr viel aussagekräftiger und überzeugender als Worte.
2. Die Prämisse zur Definition einer "guten" Inszenierung sollte in der Frage bestehen, ob die Oper in ihrer Aussage untermauert wird, ob die Handlung beibehalten und das Werk als solches erkennbar bleibt.
3. Zum gewünschten Stil, in dem die Diskussion erfolgen soll, möchte ich folgendes Gedicht von Wilhelm Busch bemühen:
Bewaffneter Friede
Ganz unverhofft, an einem Hügel,
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Ordre nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
und weißt du nicht, daß jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht?
Im Namen seiner Majestät
Geh her und übergib dein Fell.
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Laß dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weiter sprechen!
Und allsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
und trotzt getrost der ganzen Welt,
Bewaffnet, doch als Friedensheld.
Und nun viel Spaß!