Startenor aus Malta - Joseph Calleja

  • Liebe Forianer,


    Wie das Leben so spielt. Seit einigen Tagen bastle ich an einer neuen Thread-Serie, die sich mit jungen Stimmen der Gegenwart befassen soll (Achtung - man ist auch noch jung, wenn man die 30 überschrittn hat ! - lediglich die Inustriemafia und der Arbeitsmarkt sieht das anders -und ein paar Blöde natürlich ;)


    SO habe ich gestern mit Villazon begonnen. Bei der Anschaffung für den genannten Thread filel mir eine Arien-CD von Joseph Calleja in die HÄnde, in die ich kurz hineinhörte. Fast hätte ich sie gekauft, aber schließlich entschloss ich mich dazu, die neuen von mir zugegebenermaßen bislang vernachlässigten Stimmen - langsam - Zug um Zug - anzueignen - die Cd wanderte zurück in Regal - und auf meine virtuelle Wunschliste.



    Wenige Stunden später äußerte Katlow im Villazón-Thread den Wunsch, manmöge auch Joseph Calleja hier erwähnen, bzw besprechen.
    Dem steht an sich nichts im Wege - außer, daß ich noch keine CD von ihm besitze- Desgleichen sind biographische Angaben kaum vorhanden, nicht mal auf der "offiziellen" internationalen Website, immerhin weiß ich jetzt, daß er 26 ist und aus Malta stammt.


    Was mir beim erste hinhören auffiel war eher die helle Stimme und ein paar "Eigenwilligkeiten" des Vortrags.
    Ähnlichkeiten mit Caruso*, wie von Katlow gefragt, konnte ich in keiner Weise feststellen, aber generell glaube ich, daß Stimmen immer einzigartig sind, und Vergleiche - so gut sie gemeint sein mögen - dem Künstler eher schaden. (Dennoch braucht man sie leider um wenigstens einen Anhaltspunkt bieten zu können)
    Ich müsste länger und mehr hören - was in den nächsten Wochen der Fall sein wird. Was ich auf jeden Fall schon jetzt sagen kann ist: Ich WILL in Bezug auf diesen Künstler länger und mehr hören.


    Vielleicht besitzt schon jemand Aufnahmen oder hat den Sänger live gehört. Es ist mir bewusst, daß es heikel ist "neue Stimmen" zu beurteilen. Ich persönlich bekenne - daß ich mich an fast jede - noch so gropßartige Stimme - erst gewöhnen muß. Schuld daran sind wahrscheinlich die Schallplatten und CDs die unserern Geschmack "prägen" etwas, das es in frühern Zeiten nicht - uder zumindest nicht so ausgeprägt gab: Schallplatte gabes früher nicht , später waren sie dann lange Zeit zu teuer um 10 Vergleichsaufnahmen anzuschaffen.


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred




    *Carusos Stimme ist ja überhaupt schwierig zu beurteilen, kaum jemand der heute noch lebt, hat ihn je gehört, und die Aufnahme via Trichter verfälschte die Stimme schon gewaltig, abgesehen davon, daß man nicht "wie gewöhnlich" singen konnte wenn man in einen Trichter sang, sonderen einige "Kunstkniffe" notwendig waren.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo zusammen,


    nicht nur für die im Rhein-Main-Gebiet ansässigen Forianer sei darauf hingewiesen, dass Calleja, der gerade sein zweite CD veröffentlicht hat, aktuell an der Oper Frankfurt in Puccinis "La Bohème" (natürlich als Rodolfo) zu hören ist. Allerdings nur noch dreimal, und zwar am 30.9. sowie am 3. und 8.10.. Die Aufführungsserie im Dezember singt dann Andrej Dunaev.


    Ein erster Eindruck von Calleja beim Theaterfest letztes Wochenende, das mit dem zweiten Akt der Bohème schloss, war überaus positiv: Eine helle, klar geführte Stimme, die über Kern und Schmelz verfügt. Freilich ist der zweite Akt, in dem Rodolfo ja nun nichts wirklich exponiertes singt, kein idealer Beurteilungsmaßstab, weswegen ich die Aufführung am 8.10. ganz sehen werde. Aufhorchen ließ auch Callejas Ehefrau, Tatjana Lisic, als Mimi an seiner Seite - ich bin auf die gesamte Aufführung gespannt.


    Die Inszenierung (Alfred Kirchner) dürfte besonders traditionelle Opernfans nicht erschrecken: Der zweite Akt jedenfalls war recht unauffällig und ziemlich bewegungsarm auf einer Straße im Pariser Montmartre inszeniert - freilich nicht in der Glanz- und Glitzerwelt, die wir heute auf dem Pariser Hügel vorfinden, sondern in der etwas ärmlichen Welt, die die Bohème seinerzeit vorgefunden haben dürfte.


    Vielleicht lockt doch Calleja den ein oder anderen noch in die Oper Frankfurt....


    Beste Grüsse,


    Claus

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Hallo Forianer,


    darauf hatte die Opernwelt lange gewartet: einen jungen Tenor mit kraftvoll-männlicher Klangfülle,feinem Vibrato und der Gabe zu klarer Interpretation.
    So schwelgen die Musikkritiker derzeit über den gerade 28-jährigen Joseph Calleja,der mit seinen Opernauftritten als Duca,Alfredo,Edgardo,Rodolfo und Tebaldo sein Publikum fesselt und dessen unter der Leitung von Riccardo Chailly erschienenes Soloalbum weggeht wie warme Semmeln.
    Hier strahlt ein neuer Stern am Opernhimmel,der zu größten Hoffnungen berechtigt,wenn er mit seiner Stimme der natürlichen Entwicklung folgt und nicht morgen den Kalaf und übermorgen den Othello singen will oder sich dazu überreden läßt.


    Wer hat schon Erfahrungen gesammelt und den Sänger in natura gehört?




    Hallo Siegfried,
    habe deinen Calleja-Thread an den alten schon bestehenden angehangen.


    LG, Peter
    MOD 006

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    ich habe Joseph Calleja an der Deutschen Oper Berlin live erlebt.


    M.E. verfügt Calleja über eine einzigartige Stimme, die einen stark bewegt.


    Herzliche Grüße
    LT :hello:

  • Sorry, aber diesen Mann kann ichnun wirklich nicht ertragen. Anfang des Jahres hatte ich das Neujahrskonzert aus Venedig (La Fenice) eingeschaltet und auch aufgezeichnet, da ich nicht ständig vor der Kiste hocken konnte. Da hörte ich dann einen (quasi aus allen Nähten platzenden) Tenor, der für mich mit einem unangenehm "meckerndem" Vibrato auffiel. Erst im Abspann sah ich dann, dass es sich um Calleja handelte. Ich habe schon vorher nicht viel von ihm gehalten, aber das war absolut untragbar.


    Sorry, aber aus der Vielfalt meiner Tenoraufnahmen ist Calleja eher ein recht bescheidenes Niveau.


    Dagegen habe ich in der Berliner Staatsoper unter den Linden einen jungen Tenor, Pavol Breslik, erlebt, der ein absoluter Könner ist. Er hat zweifellos die Klasse von Villazon und ist m. E. sogar noch besser.


    Ciao :yes: Principe

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  • Hallo Prinz,
    ich bin auch der Meinung,daß dieser Sänger nicht in die Spitzenklasse
    gehört.Er hat ein s.g.Meckervibrato und wenig Ausdruck.
    Der Mann ist von einer Plattenfirma hochgejubelt worden.
    Der Sänger wird bald wieder vergessen sein.
    Rolando Villazon ist der weitaus interessantere Tenor
    mit einem weitaus schönerem Timbre.
    Das ist meine subjektive Meinung.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo!!


    Hier eine Plattenempfehlung von mir, kenne Calleja nur von dieser Aufnahme:


    Weiters soll er, meines Wissens, im September an der Wiener SO den Roberto Devereux geben!! Mit ihm singt u.a. Edita Gruberova!!


    LG joschi

  • Hallo Forianer,


    wie Jürgen Kesting empfinde ich den Tenor Joseph Calleja als ein Talent mit einer wohltuenden Stimme mit einem hohem Wiedererkennungswert. Auf "www.rondomagazin.de äußert sich Jürgen Kesting zur 1. Arienplatte von Calleja:


    "Wir haben IHN gefunden - den Tenor." Das sagte Alessandro Bonci, nachdem die Jury eines Gesangswettbewerbs in Parma 1914 den 24-jährigen Benjamino Gigli entdeckt hatte. An die Dolcezza des Italieners (auf den ersten Platten von 1918 zu hören) und dessen honigsüße Smorzature fühlt man sich zuweilen durch das erste Recital des 25-jährigen Calleja erinnert. Er besitzt die helle, weiche Stimme eines Tenore di grazia mit einem charakteristischen Timbre und einer berückenden Klangqualität. Seine Diktion ist klar und plastisch, die Aussprache eloquent.
    Es mag auf das Einwirken des superb begleitenden Riccardo Chailly - atmende Phrasierung, fein dosierte Rubati - zurückzuführen sein, dass der Tenor aus Malta stets innerhalb seiner Mittel singt und nie versucht, den Novus Hercules zu spielen und hohe Töne mit breiten Backen herauszurauschen. Ein prächtiges Beispiel ist die Arie des Macduff ("Macbeth"), die er ganz verhalten und inwendig, wie ein schmerzliches Gebet, vorträgt. Auch im Lamento des Federico aus Cileas "L'Arlesiana" kommt er ohne das aufgesetzte Espressivo der veristischen Manier aus. Melodische Reprisen oder strophische Wiederholungen singt er mit reduzierter Dynamik; Gruppetti formt er leicht und kalligrafisch fein (Rezitativ zur Herzog-Arie "Ella mi fu rapita"); Phrasen-Enden lässt er mit einem seidenfeinen Fil di voce ausklingen. Hinzu kommt die klangliche Morbidezza für elegische und schmerzliche Phrasen - etwa das hinreißende "Bella tu sei" am Ende von Maurizios "La dolcissima effigie" aus Cileas "Adriana Lecouvreur".
    Keine Schwächen? Doch, durchaus. Gelegentlich gibt es Momente, in denen der Tonanschlag nicht ganz sicher ist, insbesondere unmittelbar nach hell fokussierten Tönen in der hohen Lage. Den Tönen der höchsten Lage, jenseits des eingestrichenen "b", fehlen (noch?) Festigkeit und Sicherheit; sie kosten, wie die Cabaletten des Alfredo und des Herzogs erkennen lassen, große Anstrengung. Sie werden auch nicht, wie etwa von Juan Diego Flórez, con attacca angesprungen, sondern angeglitten und nicht sauber fokussiert. Doch sei daran erinnert, dass Tito Schipa diese Töne nie hatte und dass Gigli lange brauchte, um ein strahlendes "c" zu singen.
    Kein Zweifel, dass der junge Sänger ein außerordentliches Talent ist, das eine pflegliche Behandlung verdient - und nicht absurde Spekulationen über die großen Partien von Verdi und Puccini."





    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

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  • Oh je, der Herr Kesting,


    seine Bewertungen klingen immer sehr fundiert. In der Tat hat er einen großen Erfahrungsschatz und er ist sicher ein musikalisch sehr kluger Kopf. Ich lese auch gern in seinem Buch "Die großen Sänger".


    Doch wie immer in solchen Fällen liegen Genie und die Schwelle darüberhinaus dicht beieinander. So manche seiner Urteile sind nur schwer nachzuvollziehen - und eine davon betrifft eben auch den Malteken. Seine Bewertung stammt aus der Zeit der überschwenglichen CD-Medienkampagne, als C. noch nicht einmal ein Bühnenengagement hatte. Ich vermute, daß Kesting sich im Rahmen der medialen Euphorie für den "Nachwuchsstar" hat mitreissen lassen, denn eine aktuelle Bewertung würde sicher keineswegs auch nur annähernd so ausfallen wie damals. Vielleicht wurde die damalige Erklärung ja sogar noch finanziell honoriert.


    Wie dem auch sei - die seinerzeitigen Erwartungen, Lobpreisungen und Lobhudeleien wurden in der Praxis jedenfalls der Realität nicht gerecht.


    Ciao :wacky: Principe

  • Hallo Principe,


    ich habe Calleja zweimal live erlebt: einmal als Edgardo in Lucia di Lammermoor und das andere mal als Gounod-Faust, beides sehr zu Herzen gehende Interpretationen! :yes:


    Wo findet man das heute noch? :no:


    Bei vielen anderen Rollenvertetern werden die Partien emotionslos heruntergesungen... :motz:


    Er aber, dieser Joseph Calleja vermag mit seinem Timbre (was sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist) wirklich zu rühren. :jubel:



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Kaum in einer Sparte der Klassikwelt divergieren die Urteile auch sogenannter "Kenner" so stark - wie bei der von Stimmen.
    Hier dürfte es sich um nicht meßbare Sympathien und Antipahien handeln - letzlich auch um Maßstäbe.
    Ich toleriere beispielsweise auch technische Unzulänglichkeiten - wenn mir die Klangfarbe der Stimme gefällt.
    Es gab viele Stimmen die einen großen Namen hatten - mich aber nervten.
    Calleja hat mich (im Gegensatz zu VIllazon, dessen Timbre sich mir nicht einprägen will - sein Wiedererkennungswert ist gering - zumindest für mich) sofort begeistert.


    Als ich das Wort "meckerndes Vibrato" las - habe ich sofort die CD rausgekramt (ich besitze sie inzwischen) und die Aussage kritisch überprüft.
    Streng genommen stimmt sie sogar - auch ich höre dieses Vibrato.
    Im Gegensatz zu Principe stört es mich jedoch nicht.
    Die Stimme entschädigt mit so vielem anderen worauf ich persönlich Wert lege - eine gewisse katzenartige Geschmeidigkeit und ein Schmelz, der allenfalls noch von Juan Diego Florez übertroffen wird.



    Ich möchte hier nicht "recht" behalten - sondern nur drauf hinweisen, daß Stimmbeurteilung eigentlich keine "fachliche" sondern in der Regel eine sehr emotionelle Sache ist.


    Ich behaupte, daß das Vibrato die Damenwelt ins Schmachten versetzen wird........


    mfg


    aus Wien


    Alfred


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Ähnlichkeiten mit Caruso*, wie von Katlow gefragt, konnte ich in keiner Weise feststellen, aber generell glaube ich, daß Stimmen immer einzigartig sind, und Vergleiche - so gut sie gemeint sein mögen - dem Künstler eher schaden.


    :jubel:
    Danke für diese Feststellung!
    :jubel:

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Unabhängig vom Alter kann eine ungute Abart des Vibratos


    auftreten, bei dem die Frequenzmodulation über sieben,


    manchmal gar über zehn pro Sekunde steigt,und es entsteht


    jener flackernde, meckernde Stimmklang, auf den allerdings


    Hörer verschieden,( auch regional unterschiedlich)reagieren.


    (Jens Malte Fischer:"Große Stimmen")



    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Hallo Alfred!
    Die Stimme klingt schon ganz schön und entfaltet in der Höhe ein angenehmes, leuchtendes Timbre. Dennoch: Kaum hat er einen längeren Ton zu singen, beginnt die Stimme in einem Ausmaß zu flattern, das mir etwas zu viel ist. Da finde ich schon Florez und Villazon wesentlich interessanter - überhaupt Villazon, den ich zu den "intelligenten Sängern" rechne, die eine Rolle nicht nur singen, sondern auch gestalten.
    :hello:

    ...

  • Hallo Herbert,


    Kannst Du dann was über das Vibrato von Irmgard Seefried und Judith Nelson sagen? Denn das fand/finde ich extrem.


    LG, Paul

  • Hallo Paul,
    Irmgard Seefried hatte genau,wie eine Deiner Favoritinnen
    Kathleen Ferrier ein sehr schönes,schnelles Vibrato.
    Die Sängerin J.Nelson kenne ich nicht.Das Vibrato,daß viele
    als"Meckervibrato"bezeichnen wurde meistens von französischen
    Sängern gepflegt.Auch von franz.Schlagersängern,z.B.:E.Piaf.
    Es ist eine besondere Art des schnellen Vibratos,die weiter oben
    beschrieben ist.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Anlässlich der letzten Opernwerkstatt, die ich leider nur zum Teil hören konnte, ein paar Gedanken:
    Zu Gast war eben Joseph Calleja und ganz abgesehen von seiner Stimme, die mir persönlich nicht sooo gut gefällt, haben mir seine Aussagen teilweise sehr gut gefallen.
    Folgendes: er widmet sich sehr vorsichtig einer Rollenerweiterung, seine Stimme ist "der Boss" (klingt nach einer no-na-Aussage, ist es aber oft leider nicht!!!), Regisseure haben sich nach der Musik, nach dem Komponisten zu richten.


    Das sind nur drei völlig unzusammenhängende Sachen, die mir auf die Schnelle einfallen. Calleja wirkte alles in allem wie ein sich Gedanken machender Sänger, der auf das achtet, was er hat - seine Stimme. Ich denke, er wird sich noch einen grösseren namen machen und Teil des Opernbetriebes bleiben - ziemlich weit oben, würde ich meinen.

  • Ich habe Calleja an unser STOP (Wien) schon einige Male live gehört, konnte aber die mediale Begeisterung nie so richtig nachvollziehen. Bei den "Puritani" im Vorjahr ist er so schrecklich "eingegangen", dass er nach der 1. Vorstellung das Handtuch warf und der bis dato unbekannte Shalva Mukheria für ihn einsprang, der mir um Klassen besser gefiel. Und nicht nur mir, der Jubel für ihn war sehr groß und wie ich erfuhr, hat sich auch Edita Gruberova sehr anerkennend über ihn geäußert.
    Nach dieser Erfahrung habe ich mir Calleja heuer nicht mehr "angetan". Ich will ihn jetzt nicht schlecht machen, aber mich persönlich begeistert er nicht. Stimmen sind ja bekanntlich und Gott sei Dank Geschmackssache!
    lg Severina

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  • Ich war letzten Montag in der Boheme (Villazon hatte abgesagt und Calleja war eingesprungen) und hab mir mittendrin gedacht: "Komisch, der singt wie ein Schaf" - den oben erwähnten Begriff Meckervibrato kannte ich damals noch nicht, trifft den Nagel aber auf den Kopf ...

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • Zitat

    Original von nufan
    Ich war letzten Montag in der Boheme (Villazon hatte abgesagt und Calleja war eingesprungen) und hab mir mittendrin gedacht: "Komisch, der singt wie ein Schaf" - den oben erwähnten Begriff Meckervibrato kannte ich damals noch nicht, trifft den Nagel aber auf den Kopf ...


    Da waren wir Leidensgenossen.... :( Ich nenne JC immer den "singenden Bilanzbuchhalter", denn egal, in welcher Rolle, auf mich wirkt er immer so, als käme er gerade aus dem Büro. So wenig Bohemien wie Calleja war schon lange kein Rodolfo mehr, Stimme hin, Stimme her.
    lg Severina :hello:

  • Hallo Severina,


    ja und das Domingo-Plagiat Villazon wirkt immer so, als ober er gerade aus dem Fitness-Studio kommt.


    Dagegen ist Callejas einzigartige Stimme, die ich schon mehrfach live erleben konnte, eine wohltuende warmherzige Bühnenerscheinung, ohne Macho-Gehabe.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Da sieht man es mal wieder,alles Geschmackssache.


    Was dem einen sein Calleja ,ist dem andern sein Villazon.


    Ich bin übrigens auch bei den andern. :D


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.


  • Das muss aber ein ziemlich mieses Fitnessstudio sein, wo ihm nicht mehr Muckis antrainiert werden, denn gerade seine Oben-ohne-Auftritte beweisen doch das Gegenteil. :D In welcher Rolle zeigt Villazon "Macho-Gehabe"? Meines Erachtens nur als Duca, und der IST nun einmal ein Macho, in allen anderen ist er meilenwert davon entfernt. Dass du Callejas Stimme für einzigartig hältst, ist dein gutes Recht, für mich ist sie gutes Mittelmaß und nicht mehr. (Mit dieser Einschätzung dürfte ich nicht alleine stehen.) Ich habe beide schon mehrfach live erlebt und kann also sagen "Beides probiert - kein Vergleich!"
    lg Severina

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  • Zitat

    Original von severina


    Da waren wir Leidensgenossen.... :( Ich nenne JC immer den "singenden Bilanzbuchhalter", denn egal, in welcher Rolle, auf mich wirkt er immer so, als käme er gerade aus dem Büro. So wenig Bohemien wie Calleja war schon lange kein Rodolfo mehr, Stimme hin, Stimme her.


    Hallo Severina!


    Obwohl ich Steuerberater bin (also quasi der Ausbau vom Bilanzbuchhalter ;-) muss ich Dir Recht geben. Dass Villazon abgesagt hat, war schon schade (vor allem weil ich ihn noch nie live erlebt habe - letztes Jahr bei Rigoletto hat er auch abgesagt - angeblich strapaziert er sein Stimme, weil er mit viel Kraft singt), aber wie ich dann gehört habe, dass Calleja einspringt, bin ich überhaupt verfallen. Noch blasser war er aber neben Gruberova in Roberto Devereux ...


    Lg


    Roland

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • Hallo, Roland!
    Also, ich habe natürlich nix gegen Bilanzbuchhalter :D, solange sie nicht singen! :D :D Ja, bei Roberto Devereux ist Calleja furchtbar eingegangen, er hat dann ja gottlob das Handtuch geworfen und sein Einspringer Shalva Mukheria war großartig. (Die Grubsi soll gesagt haben: "Endlich habt ihr einen Tenor für mich!")
    Ich habe Villazon dreimal als Duca gehört, und obwohl das nicht unbedingt die Partie ist, in der ich ihn hören will, fand ich ihn ausgezeichnet. Hoffen wir also auf die nächste Saison - sofern er da noch bei Stimme ist, das weiß man ja leider bei der modernen Sängergeneration nie so genau..... :(
    lg Severina

  • Ich hoffe, dass sich niemand beleidigt fuehlt, aber diesen Calleja kann ich ueberhaupt nicht ertragen, nicht bloss wegen des Vibratos. Ich finde, dass das gesamte Instrument unterentwickelt ist. Ein weiterer "Plastik-Tenor", dem dazu noch die Reife abgeht, die Musik, die er zum besten gibt, anspruchsvoll zu gestalten. Nein Danke!


    :hello:
    M.

  • Hallo Mengelberg ,


    in Sachen Calleja sind wir auf einem Nenner gelandet.


    Da kann ich mich dir voll und ganz anschließen. :yes:


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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