Paul Esswood zum 70. Geburtstag

  • Esswood, Paul Lawrence Vincent, * 6.6.1942 West Bridgford; britischer Sänger (Countertenor).
    Er studierte am Royal College of Music in London und debütierte 1965 bei einer Messias-Aufführung durch die BBC.
    Esswood ist besonders als Interpret der Musik des Barock, u.a. durch die Zusammenarbeit mit N. Harnoncourt, international bekannt geworden und hat sich auch als Liedsänger einen Namen gemacht.



    Über Countertenöre oder männliche Altisten ist hier schon viel geschrieben worden, er hatte bis jetzt noch keinen eigenen Thread. Es ist mal über diese Sänger hier im Forum getitelt worden: "Wenn das Ohr gequält aufschreit".


    Hier gilt es jedoch nur, zum 70. Geburtstag zu gratulieren. :jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • "Wenn das Ohr gequält aufschreit".

    Sagitt meint:


    Habe ich den Satz einmal geschrieben? Ich hätte es sein können. Er ist für mich DAS Drama der Kantateneinspielung. Stimmen sind eben Geschmackssache. Aber zum Geburtstag nur Nettes.Also Schweigen.

  • Ich gebe zu, dass ich auch kein großer Enthusiast bezüglich des Countertenor-Faches bin (mich irritiert sowas eher...ich habe ja schon mit Hosenrollen Probelme), aber muss sagen, dass ich Paul Esswood aus der Philip Glass-Oper "Aknaten" kenne, wo er die Titelpartie singt. Es war das erste Mal, dass mir diese Stimmlage in einer Oper wirklich gefallen hat und Esswood hat eine für meine Ohren angenehme Stimme, angenehmer als mir andere Herren dieses Fachs tönen.
    Trotzdem bin ich deswegen noch kein Fan geworden.
    Ich wusste allerdings nicht, dass Herr Esswood schon so bejahrt ist.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Paul Esswood hat mir die Ohren geöffnet für die Kunst dieser besonderen Art des Singens. Ich bin ihm zu größtem Dank verpflichtet. Mein Leben wäre ärmer ohne diese virtuelle Bekanntschaft. Auf Esswood folgten bei mir der alte Deller und - sehr nachhaltig Russel Oberlin. Bei Youtube habe ich erst jetzt Bachs "Widerstehe doch der Sünde" mit Glenn Gould als Dirigent als Film entdeckt.


    http://www.youtube.com/watch?v=7tKOzYrdO4I


    Die Tonspur kenne ich seit vielen Jahren und hörte sie zeitweise mehrmal täglich. Reinstes Opium. Ein Hoch aufs Netz!


    Jetzt schätze ich am meisten den Franzosen Philippe Jaroussky. Der lebt wenigstens noch, und der singt auch noch. Seine Konzerte sind - ich scheue den Ausdruck nicht - Gesamtkunstwerke. Zwei Beispiele aus Auftritten mit dem Enselmble von Christina Pluhar:


    http://www.youtube.com/watch?v=EZ-VsKB_tNw
    http://www.youtube.com/watch?v=EzB62rYOI1Q


    Natürlich gibt es auch jede Menge CDs wie diese:



    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • @rheingold


    Ich habe den von dir eingestellten Link zu Russel Oberlin mit Freude angehört, es hat mich wirklich berührt, auch weil Oberlin eine sehr sanfte, klare Stimme hat.


    Jaroussky kenne ich ebenfalls, gefällt mir aber bei Weitem weniger.
    Die von dir erwähnte CD kenne ich allerdings auch und mag sie sehr. Sie schafft es auf eine schöne Art Monteverdis Musik mit etwas Modernem zu verbinden.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

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  • Ich fand, dass Esswood immer eine große Belastung für die Harnoncourtschen Aufnahmen war.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Wirklich? Ich finde, er hat sie belebt. Er hat diesen Kopfgeburten, diesen kalten Konstrukten Leben eingehaucht. Ich bin überzeugt, dass Harnoncourt lediglich eine Zeiterscheinung war. Also solche hat er allerdings Wichtiges geleistet.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Paul Esswood hat heute wieder Geburtstag. Dazu habe ich diese Aufnahme ausgesucht:



    Paul Esswood feiert heute seinen 73. Geburtstag.


    Er ist heute der Vierte, dem ich zu Lebzeiten gratulieren kann. Das kommt ganz selten vor, dass die Lebenden in der Mehrzahl sind.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:


    P.S. Lieber Rüdiger, ich bin davon überzeugt, dass Harnoncourt keineswegs eine Zeiterscheinung war und noch ist (denn Gott sei Dank lebt er immer noch), und dass er immer noch einer der größten Dirigenten der Gegenwart ist.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).