Die Sopranistin Jutta Vulpius

  • Im Deutschlandradio Köln höre ich gerade die Sendung "Klassik, Pop etcetera", die jeden Samstagmorgen von 10 bis 11 Uhr läuft. Heute ist zu Gast die 84jährige Sopranistin Jutta Vulpius, die eine Stunde aus ihrem Leben erzählt.


    DLR 19.05.2012 · 10:05 Uhr:

    Zitat

    Die Sopranistin Jutta Vulpius


    84 Jahre jung und weiterhin musikalisch aktiv - das ist die Sopranistin Jutta Vulpius. Noch immer kümmert sie sich um den sängerischen Nachwuchs, und gelegentlich ist sie auf Hauskonzerten auch selbst zu hören.


    Die am Silvestermorgen des Jahres 1927 in Erfurt geborene Sängerin erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der Musikhochschule in Weimar. Von dort ging es direkt auf die Bühne der Komischen Oper in Berlin. Ihre Debüt-Rolle: die 'Königin der Nacht' in der legendären Inszenierung von Walter Felsenstein. Von 1954 bis 56 war Jutta Vulpius bei den Bayreuther Festspielen zu hören. Danach wechselte sie an die Staatsoper Unter den Linden, deren Ensemble sie 35 Jahre lang angehörte. Tourneen führten sie um den halben Erdball, häufig war sie dabei in Mozart-, Verdi- und Wagner-Partien zu hören. Aber auch als Konzert- und Oratoriensängerin machte sich die Sopranistin Jutta Vulpius besonders in der DDR einen Namen.


    Hier eine Platte mit der Sängerin:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zum 50. Geburtstag der Komischen Oper Berlin 1997 hat der Märkische Verlag Wilhelmshorst Abendspielleiterberichte von Aufführungen von Felsenstein-Inszenierungen an der Komischen Oper Berlin veröffentlicht (Herausgeberin war Ilse Koban, die Leiterin des Felsenstein-Archivs).


    Abendspielleiter Joachim Herz notierte am 6.6.1954 in seinem Bericht:


    "Frau Vulpius: Gegen Ende des Dialogs hatte ich "ziellose Aufgeregtheit" konstatiert. Es stellte sich heraus, dass ihr eine Fliege in den Mund geflogen war."


    Und am 12.3.1955:


    "Unfall Frau Vulpius: Der Wagen der Königin hat beim Hinausfahren plötzlich gestoppt, Frau Vulpius ist hinuntergestürzt, der diensttuende Arzt stellte eine Prellung der Kniescheibe fest."


    Abendspielleiter Götz Friedrich schrieb am 13.2.1956 in seinen Bericht:


    "Vulpius: "Zurück!" hatte noch nicht einmal die Kraft, die eine Mutter hat, wenn auf einem Spaziergang ein großer Hund ihren Kinderwagen beschnuppert. Bei "Sieh diesen Dolch" war sie nicht in der inneren Erregung, die das Wahnsinnige ihres Planes glaubwürdig machen würde."


    Joachim Herz konstatiert am 15.6.1956:


    "Vulpius-Dialog: erzählt Märchen für die mondäne Welt.


    Nocker: Erzählt seinen Text den beiden Steinlöwen."

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Heute wird Jutta Vulpius 85. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!


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    Zitat

    Jutta Vulpius, Opernsängerin,
    im Gespräch mit Burkhard Laugwitz;


    "Mein Leben ist die Kunst und es gibt nichts anderes für mich", diese Äußerung, der am Silvestermorgen des Jahres 1927 in Erfurt geborenen und seit 1951 in Ostberlin lebenden Jutta Vulpius steht wie ein Motto über dem Leben der Sopranistin. Dabei war ihr Dasein aber nicht nur durch ihre Gesangskarriere bestimmt, sondern auch durch die geschichtlichen Zeitläufe, geprägt durch die Ereignisse des 2. Weltkriegs und der deutschen Teilung, mit bestimmt durch Arbeiteraufstand, Mauerbau und Mauerfall. Studiert in Weimar, aber darstellerisch geformt und geprägt durch den großen Regisseur Walter Felsenstein, an dessen Haus - der Berliner Komischen Oper - die Sopranistin ihre Bühnenlaufbahn 1951 begann, sollte Jutta Vulpius in den 35 Jahren ihrer späteren Mitgliedschaft im Ensemble der Berliner Staatsoper "Unter den Linden" die ganze Palette des Sopranfaches singen. Und auch heute ist die 84-jährige Sängerin - getreu ihrem Motto "Mein Leben ist die Kunst" - noch immer aktiv, singt immer noch bei zahlreichen Hauskonzerten und kümmert sich auch noch um den sängerischen Nachwuchs.

    (Sendung vom Samstag, 12.5.2012 in SWR2)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)