Einen Konzertabend programmieren

  • Die Taminos dürfen aktiv werden und einen Konzertabend programmieren.


    Es darf ein sinfonisches Programm, ein Kammermusik-Konzert, ein Lieder-Abend oder eine Folge von Opernarien sein.


    (Auf die Idee, einen Thread mit diesem Titel zu eröffnen, kam ich, als ich den Auftrag erhielt, Flötensonaten mit einem befreundeten Cembalisten aufzuführen.)


    Ich bin gespannt, ob ihr mich und andere mit eurem Programm ins Konzert locken könnt.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich programmiere mal, was ich mir vorgenommen habe, vergleichsweise anzuhören:


    Gossec: Sinfonie "La Chasse" (1774)
    Mozart: Sinfonie Nr. 34 KV. 338 (1780)
    Haydn: Sinfonie Nr. 73 "La Chasse" (1782)


    Ich liebe es ja, ähnliche Werke vergleichszuhören, wobei hier die Stile durchaus unterschiedlich aber der Blechbombast resp. das Jagdgetute gemeinsam sind. In Konzertprogrammen habe ich so eine Gegenüberstellung bislang nicht bemerkt (wie lösen verschiedene Komponisten ähnliche Aufgaben). Wenn's zu kurz ist kann man als Draufgabe noch nehmen:


    Rosetti: Sinfonie D-Dur "La Chasse" A 20
    :pfeif:

  • Mein Orchesterkonzert, mit einem Klavierkonzert in der Mitte, sieht, ganz konservativ, so aus:


    Johann Sebastian Bach: Orchestersuite Nr. 4 in D-Dur
    Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert F-Dur, KV 459
    Robert Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97, "Rheinische"


    Da fragte mich vor längerer Zeit ein Bekannter, ob ich mir vorstellen könnte, einem kleinen Kreis klassische Musik durch Erläuterungen nahe zu bringen. Ich habe zugesagt und kam auf den Gedanken, Musik aus drei musikalischen Epochen auszuwählen: Barock, Wiener Klassik und Romantik.


    Ich saß letztlich inmitten von sechs Interessenten, die jenes Programm mit mir hörten und denen ich kurze Erläuterungen zu den Komponisten und auch zum Werk gab.


    Es war interessant, zu beobachten, wie die Reaktion auf das Gehörte verlief. In einem Punkt fand ich mich ganz besonders bestätigt: Schumanns Rheinische kam wegen einiger "Wiederkennungswerte" bei den Zuhörern am besten an. Der WDR, in dessen Einzugsbereich wir leben, hatte früher Themen aus Schumanns Sinfonie als Vorspannmusik zur Sendung "Hier und Heute" - alle erkannten die Musik wieder und jetzt wissen die sechs Mithörer, daß Schumann der Komponist ist...


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ein Versuch:


    Haydn: Symphonie Nr. 86 D-Dur (1786)
    Beethoven: Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 (1806)
    Schumann: Symphonie Nr. 2 C-Dur (1845/46)


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich versuch's mal mit Russischem aus dem 20. Jahrhundert:


    1. Teil:


    Mieczyslaw Weinberg: Konzert für Flöte und Streichorchester Nr. 1, op. 75 (Dauer: ca. 15 Min.). Mal was anderes als Konzerteröffnung.


    Dmitri Schostakowitsch: Aus jüdischer Volkspoesie op. 79 für Sopran, Alt, Tenor und Orchester (Dauer ca. 30 Min.)


    2. Teil:


    Sergei Prokofiev: Symphonie Nr. 6 es-moll op. 111 (Dauer: ca. 40 Min.)


    Wird's so wahrscheinlich niemals irgendwo geben - fänd' ich aber gut!


    Grüße,


    Garaguly

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ein Versuch:


    Haydn: Symphonie Nr. 86 D-Dur (1786)
    Beethoven: Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 (1806)
    Schumann: Symphonie Nr. 2 C-Dur (1845/46)


    Interessant, aber vielleicht etwas "eintönig" wäre:


    Haydn: Nr. 102 B-Dur (oder Nr. 98)
    Beethoven: Nr. 4 B-Dur
    Schumann: Nr. 1 B-Dur


    Oder ein Horn-Programm:


    Händel: Doppelchöriges Konzert Nr. 2 F-Dur (1740er)
    Mozart: eines der Hornkonzerte Es-dur (1780er)
    (Pause)
    Haydn: Sinfonie Nr. 31 D-Dur (ca. 1765)
    Schumann: Konzertstück für 4 Hörner F-Dur (1849)



    Und dann hatten wir ja mal in einem thread die "g-moll"-Sinfonien um 1760: Wagenseil, Joh. Chr. Bach, Haydns Nr. 39 und Mozarts Nr. 25


    Es gab schonmal solche threads von "Pius" mit Kammermusikkombinationen, die finde ich momentan allerdings nicht...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Es gab schonmal solche threads von "Pius" mit Kammermusikkombinationen, die finde ich momentan allerdings nicht...


    Sie wünschen - wir spielen:


    Die Tamino-Kammerkonzerte 2006:


    www.tamino-klassikforum.at/ind…page=Thread&threadID=2814


    Mein eigentlicher Beitrag zu diesem Thread folgt innerhalb der nächstn 24 Stunden.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Orgelkonzert:


    J. S. Bach: Toccata und Fuge F-Dur
    .................Choraltrio über "Allein Gott in der Höh sei Ehr" (aus den 18 Leipzger Chorälen)


    C. Franck: Choral Nr. 2 h-moll
    .................Choral Nr. 3 a-moll


    * * * * * * * * * * * * * * *


    F. Mendelssohn-Bartholdy: Sonate f-moll op. 65 Nr.1


    O. Messiaen: Transports de joie (aus: "L'ascension")


    M. Reger: Fantasie über den Choral "Halleluja, Gott zu loben bleibet meine Seelenfreud" op. 52 Nr. 3


    :hello:

  • Streichquartett - Die mittleren Quartette von Beethoven


    1)
    J. Haydn: Streichquartett B-Dur op. 76 Nr. 4 ("Sonnenaufgang")
    W. A. Mozart: 5 vierstimmige Fugen nach J.S. Bach
    W. A. Mozart: Adagio und Fuge KV 546
    ****
    L. v. Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 59 Nr. 1


    2)
    Schubert: Streichquartett Nr. 13 a-moll "Rosamunde"
    Schnittke: Streichquartett Nr. 3
    ****
    L. v. Beethoven: Streichquartett e-moll op. 59 Nr. 2


    3)
    W. A. Mozart: Streichquartett G-Dur KV 475
    B. Bartok: Streichquartett Nr. 4
    ****
    L. v. Beethoven: Streichquartett C-Dur op. 59 Nr. 3


    4)
    L. v. Beethoven: Streichquartett Es-Dur op. 74
    Schulhoff: 5 Stücke für Streichquartett
    ****
    J. Brahms: Streichquartett B-Dur op. 67


    5)
    Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 15 es-moll
    ****
    L. v. Beethoven: Streichquartett f-moll op. 95

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich bin ganz bescheiden und würde gerne im ersten Teil von Verdi das Requiem hören und nach der Pause von Strauß die Rosenkavalier Suite und dann von Mahler die Sinfonie Nr. 8. Mal ein Frage an die Konzert Experten unter Euch: Warum gibt es im Konzert immer nur eine Pause und nicht wie in der Oper zwei? Die Frage hat mich schon häufiger beschäftigt.

  • Ohne jetzt eine gute eigene Idee zu haben: Ich bin grundsätzlich ein Freund von Konzert-Programmen, die unbekanntes (auch gerne 20.Jahrhundert) mit bekanntem kombinieren. Besonders interessant und faszinierend finde ich dabei den Ansatz, dass Unbekannte nicht als "Lückenfüller" an den Anfang oder vor die Pause zu setzen, sondern direkt mit dem "Altbewährten" zu kombinieren. Der Dirigent Michael Gielen hat dies z.B. gemacht, indem er Schuberts Musik zu Rosamunde D797 mit Weberns Sechs Orchesterstücken op.6 "mixte":



    1. [Schubert] Entre-Act h-moll (Allegro molto moderato)
    2. [Webern] Orchesterstück op.6 Nr.1 (Langsam)
    3. [Schubert] Ballet G-Dur (Allegro moderato - Andante un poco assai)
    4. [Webern] Orchesterstück op.6 Nr.2 (Bewegt)
    5. [Webern] Orchesterstück op.6 Nr.3 (Mäßig)
    6. [Schubert] Ballet G-Dur (Andantino)
    7. [Webern] Orchesterstück op.6 Nr.4 (Sehr mäßig)
    8. [Schubert] Hirtenmelodien B-Dur (Andante)
    9. [Webern] Orchesterstück op.6 Nr.5 (Sehr langsam)
    10. [Webern] Orchesterstück op.6 Nr.6 (Langsam)
    11. [Schubert] Entre-Act B-Dur (Andantino)


    Ebenso soll er in einem Konzert-Programm Schönbergs Ein Überlebender aus Warschau an den Beginn des Finalsatzes von Beethovens Symphonie Nr.9 d-moll op.125 gesetzt haben.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Warum gibt es im Konzert immer nur eine Pause und nicht wie in der Oper zwei ? Die Frage hat mich schon häufiger beschäftigt.


    Eine gute Frage, auf die ich leider auch keine Antwort weiß :no: Allerdings würde mich interessieren, ob es sich hierbei nicht sogar um ein "Phänomen" der heutigen Konzertpraxis handelt; jedenfalls kann ich mir das folgende berühmte Programm eines reinen Beethoven Konzertes (Theater an der Wien am 22. Dezember 1808) nicht mit nur einer Pause vorstellen:

    • 5. Symphonie c-Moll op. 67
    • 6. Symphonie F-Dur op. 68
    • 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58
    • Arie "Ah, perfido!"
    • Drei Sätze aus der C-Dur Messe op. 86
    • Fantasie für Klavier, Chor und Orchester in c-Moll op. 80

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich bin ganz bescheiden und würde gerne im ersten Teil von Verdi das Requiem hören und nach der Pause von Strauß die Rosenkavalier Suite und dann von Mahler die Sinfonie Nr. 8.

    Solche Monsterprogramme gibt es heute nicht mehr. Und SO eines hat es wohl ohnehin noch nie gegeben.



    Zitat

    Mal ein Frage an die Konzert Experten unter Euch: Warum gibt es im Konzert immer nur eine Pause und nicht wie in der Oper zwei? Die Frage hat mich schon häufiger beschäftigt.

    Ein typisches Konzertprogramm dauert keine zwei Stunden. Da reicht eine Pause und darauf ist das Programm auch ausgerichtet.


    Die typische Oper dauert von zwei Stunden aufwärts. Auch da reicht noch eine Pause. Nur ein ganz kleiner Bruchteil der heute aufgeführten Opern dauert so lange (über drei Stunden), dass man zwei Pausen ansetzt. Daher ist deine Frage so nicht stichhaltig.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich beginne mein Programm mit Boccherini:


    Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 6 D-Dur G 479 (Paris Nr. 2)


    Es folgt Antonio Rosetti:


    Concerto For Horn And Orchestra In E Flat Major, Murray C47/kaul Iii:40



    Ich beende mein Programm mit Ferdinand Ries:


    Klaviersonate op. 9 Nr. 1


    Sinfonie Nr 5 in D-dur op 112 von Ferdinand Ries.


    Ich weiß, vier Werke sind unüblich - aber auch nicht verboten.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Die Frage ist insofern interessant, als dass man mal nachgucken könnte, wann die Konzerte kürzer geworden sind. Beethovens Akademie im Dezember 1808 war zwar selbst für damalige Verhältnisse lang, aber 2 Stunden waren wohl eher das Minimum als das Maximum. 70 Jahre vorher wurde ein dreistündiges Händeloratorium durch Konzerte und Orgelimprovisation in den Pausen aufgefüllt; ein Stück von unter zwei Stunden wie das Alexanderfest war zu kurz für eine Abendveranstaltung, da wurde dann noch ein kürzeres Werk zusätzlich gegeben.
    Noch Anfang des 20. Jhds. spielten Pianisten mitunter 3 Klavierkonzerte an einem Abend hintereinander. Das ist vielleicht etwas hart, aber es müssten ja nicht nur konzertante Stücke sein und in der Oper ist das Orchester ja auch 2-3 Stunden oder mehr beschäftigt.


    Ein Konzert, das ich interessant fände, wäre zB auch mit Werken der klassischen Moderne für Streichorchester:


    Bartok: Musik für Saiteninstrumente etc. oder Divertimento
    Martin: Petite Symphonie Concertante (+Cembalo und Harfe)


    als drittes Stück böte sich Stravinskys Apollon musagéte an, das mag ich aber nicht besonders. Es gibt aber, allein wegen der vielen von Paul Sacher in Auftrag gegebenen Stücke, sicher noch mehr. Hartmanns Concerto funebre wäre noch eine Option.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Auf die Länge würde ich nur bedingt achten. Mein Programm scheint dennoch fassbar zu sein:


    Arthur Honneger: Pacific 231
    Maurice Ravel: Klavierkonzert G-dur


    Pause


    Antron Bruckner: Sinfonie Nr. 6


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:


    PS: Johannes, für Deine Kopplung würde ich sofort Karten besorgen.

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Ich bin ganz bescheiden und würde gerne im ersten Teil von Verdi das Requiem hören und nach der Pause von Strauß die Rosenkavalier Suite und dann von Mahler die Sinfonie Nr. 8. Mal ein Frage an die Konzert Experten unter Euch: Warum gibt es im Konzert immer nur eine Pause und nicht wie in der Oper zwei? Die Frage hat mich schon häufiger beschäftigt.


    Es ist wohl auch eine Frage dessen, wass ein Konzertbesucher emotional verarbeiten kann. Auf Bruckenr 9 wird man wohl nie eine Zugabe erleben. Musik muss wirken können und bei manchen Werken verbietet sich eigentlich ein danach. Dein bescheidenre Vorschlag gibt mindestens zwei Konzerte ab: Womit koppelt man Mahler 8 (mit nix, unmöglich auch für den Hörer) oder Verdis Requiem (immerhin, hier könnte man vor die Pause die Rosenkavalier-Suite packen um dann das Requiem aufzuführen). Die Werke haben im Konztertsaal ein Eigenleben, dass mit dem kognitiven Abarbeiten, das uns Tamios wohl so manches mal zueigen ist, nichts zu tun hat. Geben wir ihnen also den ihnen gebührenden Raum.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Johann David Heinichen - Concerto grande c-moll


    Johann Sebastian Bach - Flötensonate BWV 1031


    Heitor Villa Lobos - Bachianas Brasileras Nr. 1


    Pause


    Georg Friedrich Händel - Concerto grosso op. 6 Nr. 4


    Zoltán Gárdonyi: Preludium et Fuga in memoriam J. S. Bach


    Tommaso Albinoni - Concerto a cinque op. 5 Nr. 4

  • Meinem Eindruck nach stehen Werke wie Bruckners 8., Beethovens 9. oder Verdis Requiem heute oft für einen vollen Konzertabend, auch wenn es manchmal noch ein kurzes Werk vorher geben mag, meint man wohl, dass das ohnehin "erschlagen" würde. (Zu Beethovens Zeit war die 9. nur ein "halbes Programm", bei der Uraufführung gab es noch eine Ouverture, 3 Teile der Missa solemnis (als "Hymnen") und evtl. noch einige Kleinigkeiten.)
    Gerade bei den Werken, die noch Chor und Solisten erfordern, ist der Aufwand (Proben) auch nicht zu unterschätzen. Andererseits will man gerne eine Pause, damit man Sekt verkaufen kann. Passen zum Verdi-Requiem würden etwa sein späten " quattro pezzi sacri", die Rosenkavaliersuite würde wohl von vielen als etwas unpassend vor einem geistlichen Werk empfunden. Mahler 8 wird wohl kaum je mit einem zweiten Werk gegeben.
    Wand hat, soweit ich erinnere, oft Schuberts 8. mit Bruckners 9., beide natürlich in den unvollendeten Versionen, gekoppelt, das bleibt im Rahmen. Ein mittelkurzes Konzert oder zB "Tod und Verklärung" o.ä. ginge sicher auch noch, wenn nach der Pause Bruckner 8 erklingt.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Mozart: Ouvertüre zu "Don Giovanni" KV 527
    Beethoven: Ouvertüre zu "Egmont" op. 84


    Pause


    Wagner: Morgendämmerung und Siegfrieds Rheinfahrt aus "Götterdämmerung" WWV 86 D
    ders.: Siegfrieds Trauermarsch aus "Götterdämmerung" WWV 86 D
    ders.: Brünnhildes Schlussgesang aus "Götterdämmerung" WWV 86 D (mit Sopran)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ein Konzert, das ich interessant fände, wäre zB auch mit Werken der klassischen Moderne für Streichorchester:


    Bartok: Musik für Saiteninstrumente etc. oder Divertimento
    Martin: Petite Symphonie Concertante (+Cembalo und Harfe)


    als drittes Stück böte sich Stravinskys Apollon musagéte an, das mag ich aber nicht besonders. Es gibt aber, allein wegen der vielen von Paul Sacher in Auftrag gegebenen Stücke, sicher noch mehr. Hartmanns Concerto funebre wäre noch eine Option.


    Soloinstrumente + Streichorchester
    Lustig, da habe ich am Wochenende 2 vergleichsweise angehört, die um 1950 entstanden sind:
    Roberto Gerhard (1896–1970) Konzert für Klavier und Streichorchester

    Galina Ustvolskaya (1919–2007) Konzert für Klavier, Streichorchester und Pauken

    Die sind beide ziemlich unabhängig von Bartoks Werk, was ich bei folgender möglicher Konzertergänzung weniger empfunden habe (aber schon länger nicht gehört):
    Goffredo Petrassi (1904–2003) Konzert für Orchester Nr. 4

    auch um 1950 aber Streichorchester allein.


    Ich sehe, wir haben einen ähnlichen Programm-Geschmack! Die Tohuwabohu-Konzerte wie von Wolfram vorgeschlagen sind mir ein Graus ...
    :hello:

  • Die Tohuwabohu-Konzerte wie von Wolfram vorgeschlagen sind mir ein Graus ...


    Nun ja, die Geschmäcker sind verschieden. Aber die wenigsten würden sich an einem Menü in der Reihenfolge "Wiener Schnitzel", "Jägerschnitzel", "Schnitzel Mailänder Art" erfreuen.


    Bei einer Weinprobe kann es sehr interessant sein, 10 Jahrgänge Cheval Blanc en suite zu kosten. Das ist aber etwas anderes und hat eher Laborcharakter. Darum sind öffentliche Weinproben aus gutem Grund meist anders, nämlich vielfältiger komponiert.


    Für ein Konzertprogramm wie für ein gutes Menü braucht das Gemeinsame (zumindest eine zugrundeliegende Dramaturgie) und den Gegensatz.


    (Ich gehe mal davon aus, dass Dir die inneren Beziehungen aller genannten Programme nicht verborgen gebleiben sind.)


    :hello:

  • 2 Konzerte


    1. Skrjabin - Poem de la Ecstase
    Liszt - Klavierkonzert Nr. 1
    Strauß - Alpensinfonie


    2. Strauß - Tod und Verklärung
    Tschaikowski - Violinkonzert D-Dur
    Schumann Rheinische Sinfonie oder Strauß - Vier letzte Lieder


    und als alleiniges Konzertstück Schönberg - Gurre-Lieder


    und es fehlt noch so viel (Mahler, Beethoven, Bruckner 1., 4., 7. und 8und noch mehr Strauß), man könnte eine ganze Konzertsaison als "Wunschkonzert" zusammenstellen. Aber es sind und bleiben immer persönliche Vorlieben!! Manch einer wird die Nase rümpfen ob meines Geschmacks für Programmmusik.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.


  • Nun ja, die Geschmäcker sind verschieden. Aber die wenigsten würden sich an einem Menü in der Reihenfolge "Wiener Schnitzel", "Jägerschnitzel", "Schnitzel Mailänder Art" erfreuen.


    Bei einer Weinprobe kann es sehr interessant sein, 10 Jahrgänge Cheval Blanc en suite zu kosten. Das ist aber etwas anderes und hat eher Laborcharakter. Darum sind öffentliche Weinproben aus gutem Grund meist anders, nämlich vielfältiger komponiert.


    Für ein Konzertprogramm wie für ein gutes Menü braucht das Gemeinsame (zumindest eine zugrundeliegende Dramaturgie) und den Gegensatz.


    Du suggerierst durch Deine Kraut-und-Rübenvergleiche, dass Konzerte immer so zwischen den Epochen herumtaumeln - so ist das aber nicht, ich habe schon viele stilistisch relativ homogene Alte-Musik-Konzerte gehört und auch kommt es vor, dass überhaupt nur ein Komponist am Programm steht. Ich stehe mehr auf ein bisschen Gegensatz und höre lieber verschiedene Komponisten. Aber Konzerte mit mehrfachem Epochen-Hopping nehme ich normalerweise nur geschenkt.


    Am allerschlimmsten sind für mich hier die Programme, wo Werke zerrissen werden und mit anderer Musik "gefüllt" (um beim kulinarischen Vergleich zu bleiben). Ist mir bislang nur einmal begegnet und zwar mit Schönbergs Bläserquintett.
    :no:

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ein Konzertprogramm sollte so gestaltet sein, dass es dem rein klassisch orientiertem Hörer etwas bringt, er ggf von einem moderneren Klassiker überrascht wird und natrürlich etwas, was einen "richtig weghaut":


    Mit sind die Konzertprogramme übrigens immer zu kurz ...



    Beethoven: Die Weihe des Hauses - Ouvertüre

    Bartok: Konzert für 2 Klaviere, Schlagzeug und Orchester (oder die Sonaten-Fassung ohne Orchester)


    Kodaly: Marrosseker Tänze


    Pause


    Poulenc: Konzert für 2Klaviere und Orchester d-moll


    Brahms: Sinfonie Nr.1

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • In meiner über 50 jährigen Tätigkeit als ehrenamtlicher Vorsitzender mit Intendantenfunktion beim Heilbronner Sinfonie Orchester hatte ich das Vergnügen bzw. die Aufgabe, Hunderte Programme zu konzipieren oder Programmvorschläge zu liefern. Bei einem Profi-Orchester wird selbstverständlich das Programm nicht frei nach Schnauze oder Lust und Laune gemacht. Es müssen eine ganz Reihe von Kriterien berücksichtigt werden. Vor allem sollte das Programm für das Publikum gemacht werden, also einen guten Besuch und hohe Einspielergebnisse garantieren.
    Aber gehen wir in die Praxis. Gerade haben wir ein für unser Publikum und für unser Orchester anspruchsvolles Konzert konzipiert.


    6. Konzert der Spielzeit 2012/13 am 21. April 2013
    - Orpheus britannicus -

    Britten: Soirees musicales über Themen von Rossini
    Britten: Klavierkonzert 0p.13
    Britten: "The young person's guide" (Purcellvariationen op. 34
    Elgar : Pomp und circumstance, Nr. 4 und Nr. 1


    Solist: Daniel Röhm, Klavier
    Sprecher: Ekkehard Pluta


    Bei diesem Konzert wird des 100. Geburtstags von Britten gedacht. Die Mischung der Stücke ist typisch und erfolgsorientiert, unbekanntere Werke, populärere Stück bis hin zu den Bonbons für's Publikum mit "Pomp und circumstance".
    Erfolgskontrolle ist dann am 14. April 2013, wenn das Konzert gelaufen ist und wir die Kritik lesen konnten.


    herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!


  • hübsch wäre natürlich gewesen, eine kleine Suite aus Originalstücken des eigentlichen Orpheus Britannicus, Purcell, zu bringen, nicht nur das Thema für die Variationen. (Evtl. statt Soirees Musicales, was ich aber nicht kenne) Aber es wird sicher auch so ein interessantes Konzert!

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Lieber Thomas Pape,


    gerade las ich in einem vorherigen Beitrag von Dir, "die Länge spielt bei meinem Programm keine Rolle". Genau da liegt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, zwischen Spielerei und Echtsituatin. Jedes Orchester mit einer festen Konzertreihe ist strikt an Zeiten gebunden. Das sind die Zwänge. Beginn z. B. um 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr. Um 22.00 Uhr fahren die Busse an der Konzerthalle ab. Die müssen auf jeden Fall erreicht werden. Also bleiben abzüglich der Pause von 20 Minuten rund 100 Minuten reine Spielzeit. Auf- und Abgänge, selbst der Applaus muss exakt berechnet sein. Alle Verantwortlichen kommen ins Schwitzen, wenn der Solist z. B. eine ungeplante Zugabe gibt, oder das Publikum eine erzwingen will.
    Programme machen erfordert neben der genauen Werkkenntnis ganz große Disziplin und ist im Grunde zunächst anspruchsvolle, schwere Arbeit. Würde ich jetzt noch aufzählen, wieviele und welche Faktoren Einfluss auf die Programmkonzeption haben, dann würde sich jeder wundern, dass so ein Wahnsinnsunterfangen überhaupt jemals stattfinden kann.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus,


    es war vom Thread-Eröffner wohl auch nicht so gemeint. Hier geht es wohl nur um die "Spielwünsche" eines jeden Taminos, nicht so sehr um das Reale und Machbare.


    Aber ich könnte Deinen Katalog der Verhinderungsgründe auch noch erweitern: Ich glaube zu wissen, daß die Gewerkschaft(en) der Orchestermitglieder jedes Monsterprogramm sofort torpedieren würden...

    .


    MUSIKWANDERER

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose