Ludwig Suthaus, geb. am 12.12.1906 in Köln, gest. am 07.09.1971 in Berlin (West), dt. Heldentenor.
Eigentlich wollte er Steinmetz werden, doch erkannte man früh sein Gesangstalent. Bereits mit 17 Jahren bekam er die Möglichkeit, zunächst neben seiner Lehre an der Kölner Musikhochschule zu studieren. Anfänglich für einen Bariton gehalten, konnte er sich schließlich als Tenor etablieren. Sein Debüt erfolgte 1928 in Aachen als Stolzing. Zwischen 1932 und 1942 war er am Staatstheater Stuttgart engagiert, schließlich als Nichtparteimitglied der NSDAP aber als "politisch untragbar" entlassen. An der Berliner Staatsoper sah man dies offensichtlich anders: bereits 1941 wurde er dort fest angestellt. Bis zu seinem Tode blieb er Berlin erhalten, wechselte allerdings 1949 von der Ost-Berliner Staatsoper an die Städtische Oper (die spätere Deutsche Oper) im Westen. 1943 debütierte er bei den Bayreuther Festspielen, wiederum in den "Meistersingern". Noch einmal, 1956/57, war er in Bayreuth, und zwar als Loge und Siegmund. Gastspiele führten Suthaus u. a. nach Wien, London, Mailand, München, Hamburg, Paris, Lissabon, Buenos Aires, San Francisco und in die Sowjetunion. Einem Ruf an die MET 1951 konnte er nicht nachkommen. Die Folgen eines Autounfalls setzten seiner Karriere ein jähes Ende. Mit 64 Jahren starb Ludwig Suthaus 1971 in Westberlin.
Diskographie (Auswahl):
Suthaus zählte zu den bevorzugten Sängern Wilhelm Furtwänglers in dessen letzten Lebensjahren. Seine wohl berühmtesten Aufnahmen entstanden daher mit diesem Dirigenten: "Tristan" (1952), "Siegfried" und "Götterdämmerung" (1953) sowie "Die Walküre" (1954).