Klassische "Blasmusik"

  • Ich wurde heute von meinem Studienkollegen Svetoslav Borisov gefragt ob ich ab Oktober mit ihm gemeinsam die Grazer BläserVielharmoniE leiten möchte. Dies ist für mich insbesondere deshalb interessant da ich ja vom Streichersektor herkomme und nicht so besonders viel von Bläsern verstehe und dies eine großartige Möglichkeit für mich bietet in diesem Sektor Erfahrungen zu sammeln.


    Nun meine Frage:


    Was kennt ihr für interessante Werke und vielleicht auch Aufnahmen derselben für große Bläserbesetzung? Bin da eigentlich komplett ungebildet und möchte mich deswegen noch unbedingt ein bisschen in die Materie einhören und einlesen bevor ich auf die Musiker "losgelassen" werde.


    Kann mir da jemand helfen??


    Danke schon mal im Vorraus.

  • Salut,


    Gratulation! Zur übernommenen Aufgabe und zum Thread!


    Da gibt's 'ne ganze Menge von Mozart:


    Serenade B-Dur KV 361 [370a] "Gran Partita"
    2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Bassetthörner, 4 Waldhörner, 2 Fagotte und CB


    Divertimento C-Dur KV 188 [240b]
    2 Oboen, 2 Hörner, 2 Fagotte


    Serenade c-moll KV 388 [384a]
    2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte


    Serenade Es-Dur KV 375
    [2 Oboen] 2 Clarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte


    Divertimento B-Dur KV 186 [159b]
    2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Englisch Hörner, 2 Hörner und 2 Fagotte


    Divertimento Es-Dur KV 166 [159d]
    2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Englisch Hörner, 2 Hörner ["2 corni da caccia in dis"]


    Adagio B-Dur KV 411 [484a]
    2 Clarinetten, 3 Bassetthörner


    Adagio F-Dur KV 410
    2 Bassetthörner und Fagott


    Adagio C-Dur KV 580a
    Englisch Horn, 2 Hörner, Fagott


    Divertimento Es-Dur KV 289 [271g]
    2 Oboen, 2 Hörner, 2 Fagotte


    Divertimento F-Dur KV 213
    2 Oboen, 2 Hörner, 2 Fagotte


    Divertimento B-Dur KV 240
    2 Oboen, 2 Hörner, 2 Fagotte


    Divertimento Es-Dur KV 252 [240a]
    2 Oboen, 2 Hörner, 2 Fagotte


    Divertimento F-Dur KV 253
    2 Oboen, 2 Hörner, 2 Fagotte


    Divertimento B-Dur KV 270
    2 Oboen, 2 Hörner, 2 Fagotte



    Zu dem gibt es noch "Harmoniemusiken" zu allen bekannten Opern, d.h. Ouverture und bekannte Arien für Bläserensemble gesetzt; war damals "Mode":


    Musik zu Don Giovanni KV 527
    für acht Blasinstrumente gesetzt von Johann Georg Triebensee
    2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Hörner, 2 Fagotte, CB


    Musik zu Die Entführung aus dem Serail KV 384
    Bearbeitung für acht Blasinstrumente, vermutl. von Johann Wendt
    2 Oboen, 2 Englisch Hörner, 2 Fagotte, 2 Hörner


    Ebenso gibt es solche Harmonien zur Zauberflöte, La Clemenza di Tito, Le Nozze di Figaro und Cosí fan tutte, jeweils in einer Bearbeitung für acht Instrumente von Wendt.


    bien cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hab irgendwie schon erwartet das die "Gran Partita" kommen wird :D, das Problem besteht nur darin das es sich bei diesem Orchester um Philharmonische Bläserbesetzung handelt ( soll heissen: VIELE Bläser ). Aber trotzdem erstmal danke das du dir diese Arbeit angetan hast gleich diese Menge rauszusuchen 8o.


    Was das Orchester bisher so gespielt hat ist auf der Homepage ersichtlich, vielleicht kann das irgendwie auch weiterhelfen?

  • Zitat

    rauszusuchen


    ?(

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Michael,


    beim googeln bin ich auf die Seite des "Oberösterreichischen Blasmusikverbandes" gestoßen; unter http://www.ooe-bv.at/pflicht_selbstw.htm findet sich eine ganze Reihe von Stücken und Arrangements für (auch große) "Blaskapellen".


    Die meisten dort genannten Stücke kenne ich allerdings nicht, einige wiederum von CDs des Philip Jones Brass Ensembles.


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Zitat

    Original von Ulli


    ?(


    Ok, ich vergaß, du hast das KV ja im Kopf, sorry, ist doch schon spät, und bei der ganzen Musik die ich mir heute durch den Kopf "geschossen" habe kann einem so ein fauxpas doch mal passieren :jubel: sorry

  • GiselherHH


    Danke vielmals, bemerke eben das ich noch weniger Ahnung von der Materie habe als ich dachte, ich kenne nämlich nicht nur die Stücke nicht, sonder auch den Großteil der Komponisten 8o


    Naja, wird sicher trotzdem lustig und interessant, wünsche dann allerseits eine gute Nacht. :hello:

  • Hallo Michael


    In Frankfurt gibts seit ein paar Jährchen auch eine Dicke-Backen-Philharmonie.
    Die Armen behelfen sich seit Jahren mit Filmmusik Programmen a la Star Wars-Suite im dicke-Backen-Arragement.


    Peter Schickele / P.D.Q.Bach hat das dicke-Backen-Repertoire auf dieser CD kompositorisch auf die Schippe genommen:
    P.D.Q.Bach: Music for an awful lot of wind & percussion.



    Von den Stücken (z.B. Grand Serenade for an awful lot of Winds & Percussion / Six Contrary Dances [hier hinkt die Musik, weil der "Komponist" unterschiedlich lange Beine hatte] / Last Tango in Bayreuth [Tristanmotiv und andere Wagnerschlager für Holzbläser im Tangorhythmus]) dürften vielleicht sogar Noten zu erwerben sein.

  • Zitat

    Original von Michael_Flaschberger


    Ok, ich vergaß, du hast das KV ja im Kopf, sorry, ist doch schon spät, und bei der ganzen Musik die ich mir heute durch den Kopf "geschossen" habe kann einem so ein fauxpas doch mal passieren :jubel: sorry


    Bon jour,


    so meinte ich das sicher nicht. Ich habe die Werke vom Schuber der CME abgeschrieben. Hätte ich die Werke "herausgesucht", dann wäre das sichtbare Ergebnis chronologisch resp. in aufsteigender KV-Nummerierung gewesen.


    Ich dachte mir, dass Du anders geartete Werke suchst, so betrachte ich dies nun als Vorarbeit für einen separaten Thread.


    bien cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ulli


    Ich suche wohl Original-Bläsermusik, Bearbeitungen zu finden ist nicht das große Problem, aber eben für größere Besetzung und aufgrund des Instrumentariums des Ensembles wird da wohl leider schwer etwas im Barocken/klassischen Bereich zu finden sein, aber vielleicht kennt ja jemand etwas aus der Romantischen Epoche das für eine solche Besetzung geschrieben wurde??


    @ThomasBerhard


    Klingt ganz lustig, vielleicht findet sich ja fürs "Mozart-Jahr" etwas mit lustigen Mozart-Bearbeitungen, die Programmgestaltung obliegt ja Svetlo, ich hab aber ab sofort das Recht Vorschläge einzubringen und davon möchte ich Gebrauch machen, daher dieser Thread. Also bitte weiter Vorschläge machen :hello:

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  • Konzert für Baß-Tuba und Orchester


    Das ist nicht so bekannt, daß das Publikum mitträllert und doch ein Reißer.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Lieber Ulli,


    Die will ich schon seit Dezennien erstehen, wenn ich daran denke, finde ich keine im jeweiligen Geschäft.
    Kannst Du mir bitte eine lieferbare Aufnahme aus Deinem Erfahrungsschatz empfehlen?


    Mille grazie en avance

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Salut Rienzi,


    hier kann ich Dir ein paar Beispiele nennen:



    Harmoniemusiken zu D.G., Cosí und Zauberflöte
    Zefiro Ensemble


    Teuer [knapp über 1 Gulden], aber sicher bestens


    Sehr viel günstiger und auch umfassender folgende 3-CD-Box:



    Harmoniemusiken zu D.G., Figaro, Entführung, Zauberflöte, Cosí
    Linos Emsemble


    Auch teuer, aber sicher gut:



    Bläser der Berliner Philharmoniker


    Es gibt [gab?] noch eine phantastische Einspielung mit dem Netherlands Wind Ensemble unter Edo de Waart [habe ich im Rahmen der CME], konnte aber leider keine aktuell greifbare Einspielung finden.


    Ich habe jeweils die "Original"-Bearbeitungen von Mozarts Zeitgenossen ausgewählt. Bei der Entführung scheint es sogar möglich, dass Mozart selbst am Werk war; jedenfalls berichtet er davon in einem Brief. Die Autorschaft kann allerdings nicht bewiesen werden, da die Handschrift fehlt.


    Alle Bearbeitungen von Wendt und Triebensee sind erstklassig und von Mozart "geduldet", da es damals üblich war, solche "Abrisse" zu spielen.


    Vie Spaß damit!


    bien cordialement
    Ulli


    P.S. @M_F, Sorry, dass Dein Thread nun zweckentfremdet wird - das hatte ich nicht vor...

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Lieber Ulli,


    Besten Dank für Deine wertvollen Hinweise.
    Ich glaube, Michael wird es aushalten, daß sein Thread zweckentfremdet wird. Ganz strukturiert mag ich es privat ohnehin nicht. Da werde ich zu sehr an meinen Brotberuf erinnert.


    Merci und schönen Sonntag

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Zitat

    Original von Rienzi
    Lieber Ulli,


    Besten Dank für Deine wertvollen Hinweise.
    Ich glaube, Michael wird es aushalten, daß sein Thread zweckentfremdet wird. Ganz strukturiert mag ich es privat ohnehin nicht. Da werde ich zu sehr an meinen Brotberuf erinnert.


    Merci und schönen Sonntag


    So lange es ein halbwegs durchsichtiges Chaos bleibt hab ich absolut nichts dagegen, find ich ja auch interessant und wer weiss, vielleicht stolpere ich ja mal über eine dieser Aufnahmen?

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  • Salut,


    ich darf dann den Thread für weitere "Harmoniemusiken" benutzen:


    Wie ich oben schon geschrieben habe, war es im 18. Jahrhundert eine nette Mode, Opernhighlights "in Harmonie" zu setzen. Bekannte Opernarien und -ensembles wurden für Holz- und Blechblasensemble "umgeschrieben". Auf dem Gebiet gab es einige Spezialisten, z.B. Johann Nepomuk Wendt [1745-1801] und Johann Georg Triebensee [1746-1813].


    Dank musikalischer Archäologie ist kürzlich folgende Einspielung erschienen:



    Franz Xaver Süßmayr [1766-1803]
    DER SPIEGEL VON ARKADIEN


    Harmoniemusik zur Oper, arrangiert von
    Johann Nepomuk Wendt [1745-1801]


    Mit Einlagestücken von Johann Nepomuk Hummel.


    CONSORTIUM CLASSICUM
    Gernot Schmalfuß u. Minkyu Yoon, Oboen
    Dieter Klöcker u. Johannes Pieper, Clarinetten
    Jan Schroeder u. Joh. Theodor Wiemes, Hörner
    Helman Jung u. Jun-Won Lee, Fagotte
    Michinori Bunya, Kontrabaß


    Die Lebensdaten von Wendt wurden im Booklet fälschlicher Weise mit jenen von Triebensee vertauscht. Die beiden Komponisten werden oft verwechselt, teils ist auch eine Autorschaft der Harmoniearrangements nicht eindeutig zwischen den beiden Genannten zuordenbar.


    Die Inhaltsangabe der Oper kann hier nachgelesen werden:


    SÜSSMAYR, Franz Xaver: DER SPIEGEL VON ARKADIEN


    "Der Spiegel von Arkadien" kann als Fortsetzung der Zauberflöte gehandelt werden [ohne personellen Bezug], die Handlung basiert ebenfalls auf den Quellen der Zauberflöte [Dschinnistan, Christoph Martin Wieland], das Libretto verfasste niemand anderes als Emanuel Schikaneder. Der Akteure hingegen haben mit der Zauberflöte gar nichts gemeinsam. Wer diese Musik hört, wird sehr oft an die [volks-]liedhaften Melodien der Zauberflöte erinnert.


    Das Consortium Classicum spielt wirklich ganz herausragend, sowieso liebe ich den Klang solcher Bläserensembles.


    Dennoch würde ich mir wünschen, dass die Oper endlich einmal im Original aufgeführt und eingespielt wird - vielleicht im Süßmayr-Jahr 2016...


    Cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Für den Rienzi ist am 06.03.2006 noch eine neue CD erschienen:



    Wolfgang Amadeus Mozart
    Harmoniemusik zu Die Entführung aus dem Serail


    Interessant: "dans la version de la main de Mozart" [so steht's in meinem Katalog].


    Was dran ist, weiß ich nicht - vor hatte er es jedenfalls.


    WIND ENSEMBLE OF THE
    ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS


    BASTIAAN BLOMHERT


    :hello:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Im barocken Repertoire gibt es einiges für reine Bläserbesetzung, das bekannteste Werk ist die 1. Version der Feuerwerksmusik.


    Aber ansonsten gibt es reichlich Musik für die Oboenensembles, die waren damals ziemlich beliebt und wurden speziell für Aufführungen im Freien herangezogen, ein paar nette Aufnahmen:



    A Baroque Celebration ( Bearbeitungen für Oboenensemble )
    New Yorker Kammermusiker / Pederssen
    Werke von Lully / Jenkins / Purcell / Philidor / Bach und Händel


    wirklich eine besondere CD, die ich nicht mehr missen möchte.




    Playhouse Aires - englische Theatermusiken von Paisible und Croft
    London Oboe Band / Goodwin




    Philidor: Le Marriage de la Grosse Cathos / Lully: Un noce de vIllage / Le Bourgeois Gentilhomme
    London Oboe Band / Goodwin




    Ceremonial Court Music
    La Bande du Hautbois du Roi
    Werke von J.B. Lully / L. Lully / Paisible / Krieger / Pez




    Philidor, Marches, Fêtes, Ballets & Chasses
    La Simphonie du Marais / Reyne



    und nicht zu vergessen die Suite "La Chasse" von Telemann




    Ouvertüren
    Akademie für alte Musik Berlin


    neben den anderen tollen Orchestersuiten ist "La Chasse" auschließlich für Bläser geschrieben, Oboen , Fagotte und Hörner ...- sehr nett.

  • Martin Joseph MENGAL: Sämtliche Bläserquintette



    Der Titel täuscht ein wenig: Es handelt sich nicht direkt um „eigene“ Werke des Komponisten Martin Joseph Mengal [1784-1851], sondern vielmehr um reizende Bearbeitungen von Einzelsätzen der Komponisten Haydn, Mozart, Beethoven und Rossini für die Besetzung Flöte, Oboe, Clarinette, Horn und Fagott [Bläserquintett].


    Da es von den genannten Komponisten keine Originalwerke in dieser Besetzung gibt, ist das natürlich eine willkommene Ergänzung! Mengal benutzt bei Mozart, Haydn und Beethoven überwiegend Material aus Violinsonaten und Klaviertrios, der „Rossini“ ist ein Potpourri aus verschiedenen Opernmelodien. Die Güte des Meisters ist grenzenlos, wenn er im Quintett nach Beethoven als dritten Satz ein Menuett selbst komponiert – im Stile von Beethoven. Der Schenker dieser CD legte fest, dass dieses Menuett als zweites sehr gut in Beethovens Septett passen würde.


    Ich bin bei solcherlei Bearbeitungen nie objektiv genug, zumal wenn ich die zugrunde liegenden Werke gut oder besonders gut kenne. Man erschrickt doch jedes Mal bei einer Abweichung vom Original. Allerdings fand ich den 2. Satz des „Quintetts nach Haydn“ ganz wundervoll: Mengal verwendet hier den 2. Satz [Andante] des Klaviertrios A-Dur Hob. XV:18. Im „Mozart-Quintett“ ist der erste Satz der Sonate e-moll KV 304 entnommen, der zweite der Violinsonate D-Dur, der dritte [als Menuett] wiederum KV 304 und als Schlusssatz das Allegro der Sonate KV 379 G-Dur/g-moll [der moll-Teil natürlich].


    Ich mag den Klang solcher Bläserkonstellationen überaus, da sie immer wieder für überraschende Momente sorgen können, zugleich würzt Mengal mit kompositorischem Geschick und sorgt damit für weitere Erkenntnisse!


    Das Doppelalbum wird bespielt vom Reicha’schen Quintett auf Originalinstrumenten bzw. Nachbauten:


    Michael Schmidt-Casdorff Flöte
    nach Heinrich Grenser, Dresden, um 1800
    Von Rudolf Tutz, Innsbruck


    Hans-Peter Westermann Oboe
    nach Vincenzo Panormo, London, Ende 18. JH
    von Hans-Peter Westermann, Nümbrecht


    Guy van Waas Clarinette
    A-, B- und C-Clarinette nach Theodor Lutz, Wien, um 1800
    von Peter van der Poel, Bunnik


    Ulrich Hübner Horn
    Naturhorn von Coutois, Paris, um 1820


    Christian Beuse Fagott
    nach Heinrich Grenser, Dresden, um 1800
    von Guntram Wolf, Kronach


    Für mich eine absolute Bereicherung!


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Michael,


    wäre vielleicht die Fanfare zu La Peri von Paul Dukas geeignet?
    Dauert zwar nur so seine 3 Minuten, aber zumindest einem Teil der Hörerschaft wäre die Fanfare sicher bekannt.


    Liebe Grüße und alles Gute für das Vorhaben
    Wulf.

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  • Die Uraufführung von Deserts fand meines Wissens unter Hermann Scherchen statt und wurde vielleicht sogar DER größte Uraufführungskandal aller Zeiten.


    Man hätte vor dem Varese vielleicht auch nicht unbedingt Beethovens Pastorale spielen sollen.
    Das hat wohl die Erwartungen des ein oder anderen konventionellen Konzertgängers in die falsche Richtung gelenkt und zwar so falsch, daß einigen Herren dann die Sicherungen komplett durchgeknallt sind. Dagegen soll der Sacre wohl reiner Kindergarten gewesen sein :D


    LG
    Wulf.

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  • Hallo,


    ich bin "neu" im Forum, dennoch hoffe ich helfen zu können. Doch zunächst erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Übernahme der schönen, wenn auch etwas schwierigen Aufgabe ein sinfon. Blasorchester zu leiten.


    Das Problem bei der Titelauswahl, ist bei einem solchen Ensemble immer der Schwierigkeitgrad der Stücke. Anhand der Titelliste auf der Webseite deines Orchesters würde ich es als ein "Oberstufenorchester" einschätzen. Also ein ziemlich gutes Orchester.


    "Leider" sind aber viele "orginale" Harmoniemusiken für die Oberstufe zu schwer, sprich: man spielt diese Stück dann doch wieder in einer Bearbeitung.


    Komponisten gibt es aus unserem Jahrhundert viele z.B. Jacob de Haan, Alfred Reed, Johan de Meij etc... Aus dem vergangenen Jahrhunderten fallen mir spontan Gustav Holst, Hindemith und Mendelsohn ein, die für Harmoniemusik geschrieben haben. (Besonders die "Ouverture für Harmoniemusik" von Mendelsohn gefällt mir gut.)


    Als Anregung würde ich mich mal bei den Blasmusikverlagen (Hebu, De Haske, Molenaar, Beriato etc. ) melden und mir Kataloge (kostenlos!) meist mit DemoCds schicken lassen.


    So, muss jetzt leider erstmal weg. Wenn noch mehr Fragen auftauchen, bitte melden. Bye Mario

  • Sorry,


    habe unter den Oldstars noch H. Berlioz´s "Grande Symphonie funèbre et triomphale" op. 15 vergessen.


    Gustav Holst hat u.a die "First und Second Suite for Military Band" in Eb bzw. F sowie "A Moorside Suite" geschrieben welche ich auch sehr gelungen finde.


    Von Hindemith gibt es die "Konzertmusik für Blasorchester" op. 41.


    .......................


    Zum Einstieg würde ich mit dem Orchester eins meiner Lieblingsstücke spielen. Es ist ein choral-artiges, ruhiges Stück genannt "Last Song" von Ben Haemhouts, welches toll klingt, aber die Musiker nicht übervordern dürfte. ( http://www.beriato.com/music/de/shop-detail.asp?ProdID=272 )


    Dann gefällt mir besonders gut von Søren Hyldgaard die "Hans Christian Andersen Suite" in welcher einige Märchen vom Dichter vertont wurden. Das Werk ist aber leider sehr schwer.


    Super und als neues Stück geeignet finde ich auch "The Hounds of Spring" vom leider verstorbenen :( Altmeister :jubel: Alfred Reed. (http://de.wikipedia.org/wiki/A…ke_f.C3.BCr_Blasorchester)


    Und als 4. liebe ich die "Festive Music" von Frigyes Hidas (http://www.blasmusik-shop.de/produkt/?id=4507&meid=43)


    Naja, letztendlich gibt es unzählige Neukompositionen in allen Stilrichtungen und noch mehr Bearbeitungen von Klassik über Filmmusik bis Rock- Pop oder Musical. Die Auswahl ist riesig und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. ...


    Dann habe ich noch soeben mit meinem Dirigenten Thomas Scheibe gesprochen, der sofort einen Tip seines Dirigat-Prof. Jan Cober aus der Tasche zog. Das Buch heißt:
    "1000 ausgewählte werke für blasorchester und bläserensembles - grad 4-6" von Felix Hauswirth
    erhältlich im Musiknotenversand Johanna Lindner & Sohn ( http://www.lindner-music.de) (http://www.lindner-music.de/su…wirth&ben=64442331941472& ).
    Das Buch ist so eine Art Blasorchester / Bläserensemble- Bibliografie über knapp 500 Jahre Bläsermusik. Der Schwerpunkt liegt aber schon auf der Besetzung sinfon. Blasorchester.

  • Nicht nur Opern erfreuten sich der Bearbeitungswut: Auch das Oratorium fiel so manchem Bearbeiter in die Krallen. Gerade bei Harmoniemusiken müssen schon Genies ans Werk gehen, um mich halbwegs zufrieden zu stellen. Im 18. Jahrhundert kursierten da Namen wie Triebensee und Wendt - und auch Georg Druschetzky, der nebenbei auch ein ganz empfehlenswerter Kammermusikkomponist war [die bei Hungaroton erschienene Einspielung seiner Quintette und Quartette mit den festetcs als Basis ist sehr hochwertig]. Eigentümlicher Weise bearbeitete Georg Druschetzky auch Haydns Oratorium "Die Schöpfung" für Harmonie:



    Joseph Haydn [1732-1809]
    Die Schöpfung
    Harmoniemusikbearbeitung von Georg Druschetzky


    Collegium Viennense


    :jubel:
    :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel:
    :jubel:


    Natürlich, wie auch bei Opern üblich, wurde nicht das gesamte Werk verharmonisiert, sondern die Highlights daraus, im Falle der SChöpfung sind dies 16 Nummern des Oratoriums, mithin mehr als eine Stunde Harmoniemusik erster Kategorie!


    Und dazu der vollmundige Sound des mir bis dato gänzlich unbekannten Collegium Viennense. Diese recht neue Einspielung aus 2007 kann bei extraplatte.at bezogen werden.


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zwei sehr schöne CDs mit Blasmusik des 20. Jhdts. sind diese:




    Besonders Hindemiths "Symphony in B flat" und Hartmanns Sinfonie Nr. 5 sind herausragende Werke, die die Klangmöglichkeiten eines sinfonischen Blasorchester voll ausschöpfen und künstlerisch, wie auch spielerisch sehr anspruchsvoll sind.


    Liebe Grüße,
    Gerald

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

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