Bei Gulda müssten ja die Beiträge nur so hereinfliegen, wenn man die Wertschätzung, die man seinem Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus zur Zeit seines Entstehens entgegenbrachte als Maßstab nimmt. Gulda ist ja ein Zeitgenosse von Brendel, keiner Von Kempff und Backhaus. Noch heute geniesst diese Aufnahme einen gewissen Kultstatus. Das kann man auch daran ermessen, daß sie das einzige Relikt der einstigen österreichischen Schallplattenfirma "Amadeo" ist - Universal hat die Rechte erworben und vermarktet die die Einspielung in unzähligen Verpackungen und Compilationen auf den Makt gebracht.
Man bemerkte die "rhythmische Orientierung" der Aufnahme, die von manchen bewundert, von anderen eher bemäkelt wurde.
Joachim Kaiser schrieb beim Erscheinen der Aufnahmen:
Zitat"Sein Beethoven-Spiel ist wahrhaft aufregend. Gulda gilt als der fesselndste, umstrittenste Beethoven-Spieler seiner Generation. Wie spielte er 1968 die Sonaten? Ausgesprochen maskulin, kraftvoll, bestimmt, entschieden. Große Zusammenhänge geraten ihm wie aus einem Guß, werden überschaubar, einfach. Mit seiner Beethoven-Kassette setzte Gulda einen neuen Standard."
Hier noch ein kleiner Ausschnitt aus Beethovens Klavierkonzert Nr 5
Auch hier ist Guldas eigenwillige Art gut dokumentiert...
mfg aus Wien
Alfred