Einmal ist Keinmal - Ballade vom wiederholten Hören von Klassik-CDs

  • Es war immer schon mein Bestreben, daß ich jede gekaufte Sammlung zumindest EINMAL höre, bevor sie in der Datenbank archiviert und in die Sammlung gereiht wird. So weit - so gut (derzeit warten bei mir etwa 400 CDs auf diese Prozedur.)


    Aber halt - ist das denn der Sinn der Sache - eine CD zu kaufen und sie dann EINMAL zu hören ?
    Wohl kaum.
    Denn dann könnte ich mir die Aufnahme auch ausleihen oder im Radio hören.
    Eine im Besitz befindliche CD sollte auch innerlich vorhanden sein, soll heissen, man sollte sie kennen.
    Es hat sich in meinem Falle herausgestellt, daß mein Verhältnis zu meiner Sammlung immer "anonymer" wird, soll heissen es gibt zahlreiche CDs die nicht mal in meiner Erinnerung vorhanden sind - ich hatte sie längst vergessen. Zu Beginn meiner "Sammlerkarriere" war das anders. Bei ein bis 3 Schallplatten pro Monat war es nur natürlich, daß ich immer wieder dieselben Aufnahmen hörte. Sie prägten mich gewissermassen. Wie ist das bei Euch ?
    Wie oft hört ihr eine Neuerwerbung ? - oder Wandert jeder Zukauf ungehört ins Regal ?
    Anders gefragt: Wie oft müsst ihr eine Aufnahme hören bis ihr das Werk "intus" habt ? (Sinfonie, Konzert, Klaviersonate)


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dass ich 400 CDs auf Vorrat habe um sie dann irgendwan zu hören, kam bei mir nie vor und wird ganz bestimmt nie vorkommen (mein absolut hoher Bestand ungehörter CDs beträgt nun ca. 30 CDs). Manche Werke habe ich gewiss schon 10, 20, mal gehört; andere bringen es nur auf 2, 3, 4 mal.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Es kann gut sein, daß man früher seine Aufnahmen öfter hörte. LPs waren einfach teuer (ich kenne die LP-Zeiten ja z. B. gar nicht mehr), man besaß meistens nur eine einzige Aufnahme eines Werkes, v. a. als armer Student.


    Zugegebenermaßen hat der heutige Überfluß auch seine Schattenseiten. Man hat immer mehr und mehr und kennt sich am Ende selber nicht mehr aus. Vielleicht habe ich zudem einen ausgeprägten Sammlerinstinkt. Ich füge oft Aufnahmen meiner Sammlung hinzu, die ich objektiv gar nicht brauche oder bewußt wollte. Und damit meine ich nicht nur offizielle Aufnahmen auf CD, sondern auch Mitschnitte, die man ja heutzutage problemlos online bekommt. Schon aus Angst, dieser und jener Mitschnitt, der mich zu dem Zeitpunkt vielleicht gar nicht so besonders interessiert, könnte morgen ja schon weg, sprich: offline sein, bringt mich dann oftmals dazu, mir diesen zu sichern, zumindest auf virtueller externer Festplatte, manchmal auch zusätzlich auf CD gebrannt. Ich zähle z. Zt. etwa ca. 75 "Eroicas". Die meisten habe ich auch zumindest einmal gehört, etliche nur auszugsweise.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es war immer schon mein Bestreben, daß ich jede gekaufte Sammlung zumindest EINMAL höre, bevor sie in der Datenbank archiviert und in die Sammlung gereiht wird. So weit - so gut (derzeit warten bei mir etwa 400 CDs auf diese Prozedur.)

    Also so eine Geduld hätte ich nicht im Ansatz. Ob Buch oder CD - wenn es da ist, muß es gelesen oder gehört werden. Allerdings gehöre ich auch zu denen, denen der Blick ins Portomonnaie die gestrengen Grenzen aufzeigt. Das heißt, ich bin, so gesehen, kein Sammler.


    Eine im Besitz befindliche CD sollte auch innerlich vorhanden sein, soll heissen, man sollte sie kennen.
    Es hat sich in meinem Falle herausgestellt, daß mein Verhältnis zu meiner Sammlung immer "anonymer" wird, soll heissen es gibt zahlreiche CDs die nicht mal in meiner Erinnerung vorhanden sind - ich hatte sie längst vergessen.

    Ist das nicht letzten Endes zu erwarten? Unser Gehirnskasten ist doch keine Datenbank, die alles, aber auch alles speichern kann.


    Zugegebenermaßen hat der heutige Überdruß auch seine Schattenseiten. Man hat immer mehr und mehr und kennt sich am Ende selber nicht mehr aus.

    Ich würde weniger von Überdruß, wohl aber von Überfluß sprechen wollen. Alle kennen das auf jeden Sammler, egal ob Bierdeckel, Briefmarken, Uhren, Radios (alles in meinem Bekanntenkreis vorkommend), zutreffende Postulat von Wilhelm Busch: „Ein jeder Wunsch sobald erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.“


    Die Lösungsmöglichkeit aus dem "circulus vitiosus" muß aber jeder selber finden. Meine Sammlung von Musik- und Schauspiel-CD's ist überschaubar, wenn auch ich schon Erinnerungslücken habe (wie ich gestern beispielsweise in einem anderen Thread feststellen mußte). Und wenn ich die 15 Umzugkartons eines ganz bestimmten Discounters, nur mit CD's gefüllt, vor mir stehen sehe, kommen mir schon Fragen, wie das weitergehen soll? Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt, wie man sagt. Das kann sich auf weitere Käufe, als auch auf den Umzug beziehen, der eigentlich der letzte sein sollte, bevor...


    Anders gefragt: Wie oft müsst ihr eine Aufnahme hören bis ihr das Werk "intus" habt ? (Sinfonie, Konzert, Klaviersonate)

    Auch das ist bei mir unterschiedlich. Wenn ich ein Werk schön finde, kann es durchaus sein, daß ich es täglich höre; spricht mich die Musik nicht an, wandert die CD ins Regal. Aber ich denke, so halten es die meisten Menschen.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Wie schon mehrfach gesagt, kaufe ich auch mal CDs, von denen ich schon weiß, dass ich sie nicht sofort hören werde. (Wegen günstiger Gelegenheit oder weil ich meine, dass ich die CD in der Sammlung haben sollte, selbst wenn ich gerade keine Muße oder Lust zum Hören gerade dieser Musik habe.)
    Auch welche, die ich nach Anschaffung schnell einmal durchhöre, höre ich häufig nicht so oft, bis ich ein Stück "intus" habe.
    Die Frage ist auch, was man damit meint. Dass ich mit einem Stück so vertraut bin, dass ich eine Meinung darüber habe, ob es mir gefällt, oder ob die CD gleich wieder auf den "eher verkaufen/verschenken"-Stapel wandert? Dass ich markante Motive und Stellen schnell erkennen würde und (mindestens dem Komponisten) zuordnen könnte? Oder gar, dass ich wichtige Motive vorsingen kann und beinahe jede Passage sehr schnell dem Werk zuordnen kann? Bei letzterem sind wohl für die meisten nichtprofessionellen Hörer die Kapazitäten einigermaßen begrenzt...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Der Wunschtraum wäre natürlich, daß man anhand einiger markant placierter Ohrwurmthemen das Stück wiedererkennt - oder es aber zumindest grob zuaordnen kann (" Ah das ist eine der Raff.Sinfonien . den Titel und die Nummer habe ich leider nicht gegenwärtig").....
    Aber vermutlich sinkt die Wahrscheinlichkeit dies zu schaffen mit jeder neu hinzugekauften CD.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Meine CD- Sammlung ist im Laufe von mehr als 20 Jahren entstanden. Ich habe die CD's immer in kleinen "Portionen" erstanden - niemals auf Vorrat, mit dem Gedanken, dass ich sie irgendwann einmal hören würde, sondern jedesmal auch im Laufe der nächsten Tage aufmerksam gehört (ohne andersweitige Beschäftigung). Wenn es mir bekannte Werke waren, konnte es sein, dass ich sie nach erstem Hören in einer Liste registriert und einige Zeit in den Schrank eingeordnet habe, um sie später bei Lust auf eben diese Werke wieder hervorzuholen. Werke, die ich bis dahin nicht kannte, habe ich meist in den Tagen nach dem ersten Hören noch ein zweites oder sogar drittes Mal angehört. Aber auch dann prägt sich nicht alles ein - speziell bei moderneren Werken nicht. Diese hole ich mir dann öfter noch einmal heraus: Ob es wohl einen Musikfreund gibt, der jedes Werk nach einmaligem Hören sofort wiedererkennt und einordnen kann??


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Die grossen klassischen Werkreihen und bei mir sehr vieles aus dem 20.Jhd hat man ja im Laufe der Jahre "intus" - also ein klares Bild für das Werk gespeichert, da weis man was einen erwartet. :yes: Und das ist gerade der Grund weshalb ich immer wieder besonders gerne auf diese Werke zurückgreife. Ich will nicht immer unbedingt nur neuentdecken - sondern mit vertrautem Material absolut entspannen.
    8) Dazu gehört für mich auch das Bewustsein dies mit einer guten oder gar favorisierten Interpretation/Aufnahme zu hören, denn einen lasche Aufnahme sehe ich als Zeitverschwendung (wenn man in gleicher Zeit eine bessere Aufnahme/Interpretation von dem Werk hören kann !) ... geschweige denn auch noch in histrioscher Klangqualität - :no: .


    Wenn ich für mich neue Werke zum ersten mal höre, habe ich ein Bild davon. Gefällt es mir, so höre ich es in kürzeren Abständen öfter um es besser kennen und schätzen zu lernen.
    Meine letzte Werkreihe intensiver Neuentdeckungen waren die 8 Sinfonien von Rautavaara.
    Diese sind untereinander sehr kontrastreich. Da habe ich die Sinfonien, die mir gleich von Anfang an mehr lagen öfter gehört, als den Rest. Eigendlich sollte es umgekehrt sein. Inzwischen kann ich alle gut auseinanderhalten ( :D;) sogar besser als die Londoner Haydn-Sinfonien), habe für Jede mein Bild gespeichert und schätze jede Einzelne auf ihre Art - aber immer noch ganz besonders die Nr.1. (Bei den Anleihen des zu dieser Kompositionszeit noch nocht gefestigten Rautavaara könnte das auch eine Schostakowitsch-Sinfonie sein.)


    Als nächste Neuentdeckung folgen zur Zeit die Pettersson-Sinfonien. Aber das weis ich schon jetzt, dass ich mir dafür sehr lange Zeit lassen werde, bis ich fertig bin ... diese mehrmals zu hören, um sie besser zu erfassen, erfordert schon eine Menge Zeit, Kraft und Konzentration.
    Ich denke folgenden Satz können die Meisten nachvollziehen:
    Wie schön ist es dann stattdessen z.Bsp. eine Brahms-Sinfonie aufzulegen ... :pfeif:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich digitalisiere neue CDs sofort und höre dann meist eigene Zusammenstellungen aus unterschiedlichsten Quellen mit einer Dauer von ca. 1 h; da ist auch Pop und vor allem Jazz mit dabei, wobei ich mir mit der Reihenfolge einige Mühe gebe und solange hin- und herschiebe, bis es mir gefällt. Diese Zusammenstellungen, von denen ich gleichzeitig 3 - 5 aktuelle haben kann, höre ich dann öfters, bis sich genug Neues angesammelt hat oder Altes wieder genügend interessant geworden ist, um eine neue Zusammenstellung zu füttern.


    Darüberhinaus höre ich neue Werke, die mir ausgezeichnet gefallen, stundenlang immer wieder, bis ich meine sie wirklich gut zu kennen. Das kann auch schon mal 30-mal hintereinander sein.


    Wenn ich die Zusammenstellungen dann oft genug gehört habe, kommen sie auf einen "alte CDs-Stapel" und ich krame in dem herum, was ich bisher nicht so gut kenne oder mir beim ersten Hören nicht so gut gefallen hat, oder ich gehe mit Tamino-Empfehlungen zu youtube, um Anregungen für neue CDs zu holen, die man kaufen könnte.


    Ich würde also mein eigenes Verhalten vom wiederholten Hören in verschiedene Zonen unterteilen:
    - Zone 1: intensive Wiederholungen guter und bester mir bisher unbekannter Stücke (einzelner Satz) über einen Zeitraum von wenigen Tagen
    - Zone 2: häufige Wiederholungen guter Stücke im Rahmen von Zusammenstellungen über 2-4 Wochen (pro Woche stelle ich meist eine CD neu zusammen, die ich dann vielleicht einmal innerhalb von 2-3 Tagen bei der Arbeit, beim surfen, beim emailen etc. höre - nicht im Auto, da ist meist Ruhe)
    - Zone 3: Stücke, die Kandidaten für Zusammenstellungen sein könnten, die mehrfach über einen Zeitraum von mehreren Wochen angehört werden
    - Zone 4: Stücke, die mich weder begeistert noch abgeschreckt haben, von denen ich aber der meine, ich sollte sie (noch) nicht ad acta legen, werden 2-3 mal im Laufe mehrerer Wochen angehört, dann sind sie entweder in einer Zusammenstellung oder zumindest Kandidaten - oder aber auf Halde


    Natürlich höre ich auch immer mal wieder komplette Werke durch, z.B. WTK oder Goldberg-Variationen oder komplette CDs mit unterschiedlichen Komponisten, aber das ist dann kein systematisches Wiederholhören

  • Ein Werk mehrfach zu hören ist in der Regel eine gute Entscheidung. Als ich 15 war - ist schon ein paar Monate her - da hörte ich jede erworbene Schallplatte zigmal. Auf diese Art lernte ich die darauf enthaltenen Werke sehr gut kennen, allerdings mit extremer Prägung durch die jeweils zur Verfügung stehende Aufnahme, bzw deren Interpreten.
    Heute ist es in der Regel so, daß ich von einem Werk oft bereits mehrere Aufnahmen im Schrank habe ( 30 Jahre CD sammeln, was vorher war zählt nicht mehr) und ich - nachdem ich die Neuerwerbung abgehört habe - zu Vergelichsaufnahmen aus dem Archiv greife. Zumeist gefallen mir dann die in meiner Sammlung befindlichen Aufnahmen besser als der Neukauf. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen.
    Anders aber sieht es aus, wenn ich mit dem Kauf einer CD für mich "musikalisches Neuland" betrete. In diesem Fall kann es dann sein, daß ich zwei bis drei Aufnahmen des kennenzulernenden Werkes erwerbe - wobei es sich nicht in jedem Fall um sogenannte "Referenzaufnahmen " handeln muß...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich frage mich manchmal: Höre ich eigentlich noch, oder sammele ich nur noch? Es kommt so regelmäßig Neues herein, dass ich offen gestanden nicht mehr in der Lage bin das alles abzuhören; so bleibt vieles liegen, wird auf später verschoben, verschwindet in den Regalreihen. Natürlich bemühe ich mich darum, viel Musik zu hören (vieles stelle ich ja auch hier im Forum ein). Aber dann wollen ja auch die alten Scheiben immer mal wieder gehört werden.


    Eigentlich - im Sinne der Musik - müsste die Notbremse gezogen werden und ein Neuerwerbsstop von wenigstens einem ganzen Jahr eingehalten werden. Was würde mir eigentlich fehlen? Es ist alles da. Die X-te Beethoven-GA (ich verrate nicht, wieviele ich bereits habe, ihr würdet mich für plemplem halten) könnte locker bis nächtes Jahr warten - oder auch bis 2028. Im Sinne einer Wertschätzung dieser musikalischen Kulturschätze, die hier angehäuft sind, müsste wirklich ein längerer Kaufstop her. Denn selbstverständlich erachte ich es als geradezu verpflichtend, eine Aufnahme, die man ja erworben hat, weil man sich etwas davon verspricht, häufiger zu hören - nur ein Kaufstop kann das gewährleisten. Aber ich kenne mich ... schwach, ganz schwach bin ich da. Gegenüber all' den zu selten gehörten tollen Scheiben empfinde ich durchaus so etwas wie ein schlechtes Gewissen.


    Grüße,


    Garaguly

  • Zitat

    Ich frage mich manchmal: Höre ich eigentlich noch, oder sammele ich nur noch?


    Diese Frage stelle ich mir eigentlich auch - und vermutlich geht das vielen (Sammlern) so.
    Mann muss eben damit leben, dass man such nicht alles Hören kann (und will) was sich daheim als Symptom veritabler Kaufwut angesammelt hat.
    Indes - man KÖNNTE das alles jederzeit hören - und das ist doch schon ein (für mich) beruhigendes Gefühl.
    Allerdings passiert es mir doch immer wieder, dass eine Aufnahme, die ich zur Beantwortung eines Threadbeitrags benötigt hätte - schlicht und einfach in meiner Sammlung fehlt....
    Wie Peinlich... :stumm:


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Indes - man KÖNNTE das alles jederzeit hören - und das ist doch schon ein (für mich) beruhigendes Gefühl.


    Oh, Alfred, diese Ansicht ist Balsam für meine Seele - ich empfinde es haargenau so, aber wage kaum im Bekanntenkreis diese Sichtweise ( auch bei sicher 200 ungehörten Cd's) zu äußern, da schon das Ausgeben von VIEL geld für so seltsame Musik in meinen Kreisen als sehr exzentrisch gilt - wenn diese dann vorerst aber gar nicht gehört wird, muß man schon mit mitleidigen Blicken ob seiner mutmaßlich nachlassenden Geisteskräfte rechnen... :stumm:


    Aber die haben ja keine Ahnung- DU hast recht, wir könnten jederzeit in unsere Sammlung greifen und wenn es mal ganz anders wird, ich nichts mehr anschaffen kann, bin ich zumindest musikalisch und literarisch gerüstet, ausgefüllt leben zu können.


    Das sind natürlich schon ziemlich schräg zwanghafte Züge, aber ich stehe zu ihnen! :thumbup:



    Gruß


    Oolong

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Ich sehe, die meisten von uns leiden am selben Syndrom: CD-Flut. Auch ich habe zunehmend das Gefühl mit dem Hören der bestellten CDs nicht mehr nachzukommen, was schon so etwas wie "Stress" (natürlich in seeehr milder Form) verursacht. Nicht selten höre ich dann Werke zu oberflächlich. Trotzdem, der CD-Kauf ist halt etwas, was einem eine angenehme Abwechslung zum arbeitsreichen oder aufreibenden Alltag bietet, weshalb es schwer ist mit dieser Angewohnheit zu brechen. Dass ein gewisses Kompensationsgefühl, wie es typisch für Suchtverhalten ist, dabei eine Rolle spielt, halte ich für vollkommen auf der Hand liegend. Dank der vielen günstigen Gesamteinspielboxen, die heute erhältlich sind, und mit denen man schnell vermeintliche Repertoirelücken schließen kann, ist die CD-Kaufsucht wohl trotzdem keine existenzgefährdende Sucht. Abschließend sei gesagt, dass Tamino natürlich eine symptomverstärkende Wirkung hat ;)

  • Zum Glück bin ich noch nicht so sehr eingedeckt mit CDs wie andere hier, sodass ich meistens immer dazu komme jede neue CD auch wenigestens einmal, kurz nach dem Kauf anzuhören, kann aber nachvollziehen wie die Stapel bei euch anderen hier wachsen und wachsen und da die eine oder andere Aufnahme ungehört vorerst auf der Strecke bleibt.
    In gewisser Weise habe ich es da gut, dass ich gar nicht so viele CDs kaufen kann, wie ich gerne möchte, sonst würde es mir binnen einiger Zeit sicher auch so gehen...gesegnet sei der schmale Geldbeutel :D


    Viel geht aber auch bei mir über youtube, da hängt schon einiges in der Warteschleife.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

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  • Zum Glück bin ich noch nicht so sehr eingedeckt mit CDs wie andere hier, sodass ich meistens immer dazu komme jede neue CD auch wenigestens einmal, kurz nach dem Kauf anzuhören, kann aber nachvollziehen wie die Stapel bei euch anderen hier wachsen und wachsen und da die eine oder andere Aufnahme ungehört vorerst auf der Strecke bleibt.
    In gewisser Weise habe ich es da gut, dass ich gar nicht so viele CDs kaufen kann, wie ich gerne möchte, sonst würde es mir binnen einiger Zeit sicher auch so gehen...gesegnet sei der schmale Geldbeutel :D


    Viel geht aber auch bei mir über youtube, da hängt schon einiges in der Warteschleife.


    Am Anfang ist es nicht nur das fehlende Geld, sondern man sieht auch den Wald vor lauter Bäumen nicht und kauft daher auch weniger. Später, wenn sich die Lücken langsam schließen beschleunigt sich das ganze: "ah ja, das fehlt mir noch" oder "das sollte man eigentlich auch haben" etc..