Im Rahmen der Haydn Streichquartett-Threads, die in letzter Zeit durch Wolfram und mich entstanden sind, habe ich zahlreiche Streichquartette mehrfach gehört. Zumeist in verschiedenen Interpretationen.
Der Sinn war jener, sich einzelen Themen und Sätze so einzuprägen daß sie irgendwann auch so etwas wie einen akzeptabeln Wiedererkennungswert erreichten, was gerade bei etwas komplexerer Kammermusik recht schwierig ist.
Ich höre also beispielsweis derzeit das Steichqartett Nr 1 (op 50) des öfteren, bevor ich mit die Nr 2 zu Gemüte führe. Das kann in verschiedenen Interpretationen geschehen, notfalls aber auch immer mit derselben, wobei hier die Gefahr besteht, daß man "geprägt" wird und "Eigenheiten" und "Unarten" der Interpretation als zum Werk gehörig betrachtet.
Mancher mag einwenden, es sei ziemlich eintönig ein und dasselbe Werk mehrfach in Folge zu hören, er höre ein Werk (bzw eine Werkgruppe (z.B. Op 50 Nr 1-6) einmal durch - und widme sich dan anderen Stücken.
Ich finder jedoch, daß es viel interessanter ist, sich den Feinheiten EINES Stückes zu widmen, die oft erst bei mehrfachem Hören zutage treten, bzw subjektiv erkannt werden. Deshalb kaufe ich auch gelegentlich ein Werk in 2 oder mehr Interpretationen, wobei Budget-Aufnahmen durchaus willkommen sind. Man erkennt dann oft den Unterschied einer Starbesetzung und einer Normalaufnahme - wobei Überraschungen hier durchaus an der Tagesordnung sind (!!!)
Soweit ich weiß, bin ich nicht der Einzige in diesem Forum, der diese Vorgehensweise pflegt...
mit freundlichen Grüßen
aus Wien
Alfred