2012 - Mein liebster lebender Pianist II - Die großen Zehn

  • Mein liebster lebender Pianist - Die großen Zehn
    Liebe Forianer


    "Natürlich gab es schon einen Thread über Lieblingspianisten - und wahrscheinlich wird es noch viele weitere geben, der Schwerpunkt und der Aufbau wird jedoch immer verschieden sein" so begann die 2005 die Einleitung zum Thread Nr 1614


    Mein liebster lebender Pianist - Die großen Fünf


    Heute Sieben Jahre später startet der Nachfolgethread mit moderat geänderten Bedingungen. Hatte ich einst mit der Beschränkung auf FÜNF Pianisten einer Name-Droping Schwemme entgegenwirken wollen, so habe ich inzwischen erkannt, daß ich damals übers Ziel hinausgeschossen habe. Daher wurde die erlaubte HÖCHSTZAHL an Nominierungen auf ZEHN erweitert. Das ist zwar vermutlich noch immer recht wenig, aber immerhin eine Verdoppelung des Limits


    Hier nochmals die MODIFIZIERTEN Spielregeln


    Gesucht werden 10 Lieblingspianisten, die jeder einzelne "Mitspieler" nominieren darf - und zwar - weil sich das so bewährt hat - jeweils einen pro TAG (soll heißen, es dürfen höchstens ZEHN Pianisten nominiert werden - die an einzelnen Tagen genannt werden, so daß jeder Mitspieler idealerweise 10 Beiträge in diesem Thread posten darf
    Die Pianisten sollten pro Teilnehmer jeweils von 1-10 numeriert werden, nicht einer Rangfolge wegen, sindern, damit man jederzeit sehen kann wie viele Pianbisten von ein und demselben Mitspieler genannnt wurden


    1) Es muß sich um AKTIVE lebende Pianisten handeln


    2) Eine Begründung und persönliche Referenz wäre schön - ist aber nicht Bedingung.
    ( idealerweise Empfehlung EINER Einspielung)


    3) Zumindest einer der Pianisten sollte erst relativ wenige CD veröffentlicht haben


    4) wurde schon gesagt, hier aber nochmals zur Erinnerung : 1 Pianist pro Tag, bzw Posting
    (diese 10 Tage können im Jahr beliebig gewählt werden)


    5) Es kann jederzeit auch verspätet "zugestiegen werden" - Die Anzahl der 10 Künstler bleibt davon unberührt, der "Nachzügler spielt halt länger mit


    6) Wer weniger Pianisten nennen will - kein Problem - mehr hingegen ist gegen die Regel ;)
    ----------------------------


    Oft wurde über Sinn und Unsinn solcher Threads geschrieben.


    Zum einen können hier auch Mitglieder mitschreiben, denen manche anderen Threads zu "wissenschaftlich" sind, man wird sich - weil man darüber nachdenken muß - der eigenen Vorlieben bewusst - und last but not least - animiert man andere Tamino-Mitglieder und Mitleser vielleicht dazu, sich den ein oder anderen empfohlenen Pianisten in Ruhe anzuhören.
    Wenn dann der Funke der Begeisterung überschlägt - dann ist der Sinn des Thread erfüllt.


    Viel Spaß
    wünsch
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Argerich, Tschaikowsky, Rachmaninov
    Ashkenazy, Bartok, Rachmaninov
    Brendel (hat zwar aufgehört, lebt aber noch)
    Fellner
    Grimaud
    Perahia, Bach, Mozart
    Pletnev, Tschaikowky
    Pollini, Brahms, Chopin
    Pierre-Laurent, Beethoven, Mozart
    Tan, Beethoven


    LG, Bernward




    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Also ich verstehe das richtig, dass ich die zehn nicht en suite nenne, sondern einzeln vorstelle? Dann fange ich mit meinem liebsten noch lebenden Pianisten an: Aldo Ciccolini.


    Was mich an ihm begeistert? Nun, kennengelernt habe ich ihn vor vielen Jahren als Sachwalter von Satie. Hinzu kamen Schubert und Saint-Saens. Also das, was man in Deutschland so von ihm kennen konnte. Mittlerweile habe ich so ziemliche jede Platte von ihm, zusätzlich Rundfunkmitschnitte, und ich konnte ihn auch schon ein paar mal live erleben. In der Summe des Gehörten spielt Ciccolini stets mit einem diskreten Charme, stellt sich nie in den Vordergrund, ist stets Diener der Musik. Ich könnte nun seinen Beethoven, seinen Mozart rühmen, erwähne aber lieber all das wenig Bekannte, das er auf Platte verewigt hat, Werke von Severeac, Massenet oder Achille Longi. Oder Castelnuovo-Tedesco.


    Jüngst hat er wieder eine Mozart-CD aufgenommen. Die stelle ich nun hier vor und empfehle sie ausdrücklich:



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Ansage:

    4)wurde schon gesagt, hier aber nochmals zur Erinnerung : 1 Pianist pro Tag, bzw Posting


    Posting:


    Ansage:


    1) Es muß sich um AKTIVE lebende Pianisten handeln


    Posting:

    Brendel (hat zwar aufgehört, lebt aber noch)


    Nix für ungut, aber das ist eine glatte Sechs. Setzen. Zur Strafe 10x "4:33" hintereinander hören, und zwar auf voller Lautstärke... :P

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Hallo Accuphan, vermutlich hast Du recht. Aber das Wort aktiv schließt auch "Üben" ein. und das wird er ja sicherlich noch, im stillen Kämmerlein.
    Aber er kann auch gestrichen werden und dann nehme ich einfach Rudolf Buchbinder, der ist hoffentlich noch aktiv. Nichts für ungut.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • MEINE Pianisten sind natürlich auch nach Repertoire ausgewählt, mit Schwerpunkt auf Wiener Klassik. Somit ist die Auswahl ein wenig einseitig - aber vermutlich ist das bei (fast) allen so....


    Hier also meine erste Nominierung, die Reihenfolge ist wertfrei.
    Nr 1


    Paul BADURA-SKODA


    Geboren im Oktober 1927, wird er heuer 85 Jahre alt und ist somit vier Jahre älter als sein Pendant (?) Alfred Brendel.
    Im Gegensatz zu diesem ist er aber immer noch aktiv, sowohl im Konzert als auch für Tonträger.
    Badura Skoda hat sich nie für ein Major Label entschieden - oder keines für ihn (welch ein Fehler, wenn das so wäre !!), daß ich noch vor einigen Jahren, den Eindruck hatte, er hätte nicht allzuviel aufgenommen - und wenn - dann noch in Mono-Zeiten (Viele Cover seiner CDs suggerieren dies geradezu)
    Das ist aber falsch. Badura Skoda war lange Zeit der Pianist mit den meisten Tonrägereinspielungen überhaupt. Allerdings stets bei keineren Labeln. Ich gehe davon aus, daß er sich nicht binden wollte und vor allem den PR-Rummel um seine Person entgehen wollte, der bei einem Vertrag mit einem der Majors unvermeidbar gewesen wäre.
    Seine Karriere verlief somit entscheidend stiller, als beispielsweise jene von Brendel, was mich stets wundert, denn auch Brendel war kein "Entertainer".
    Umgekehrt wäre es verkehrt zu sagen, Badura-Skode wäre verkannt. Seine Aufnahmen genießen unter Insidern geradezu legendären Ruf, er ist als Pianist auf modernem Flügel ebenso bekannt, wie als Spezialist für alte Instrumente - die er nebenbei auch noch sammelt. Er war auch musikwissenscftlich tätig, ebenso wie seine Frau Eva Badura-Skoda.
    Darüber hinaus schrieb er Kadenzen für Mozarts Klavierkonzerte und oft auch die Texte für die Booklets seiner Aufnahmen..


    Das alles blieb nicht unbeachtet. Hier eine Auflistung (Quelle:Wikipedia) einiger seiner Auszeichnungen:


    1976: Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
    1978: Bösendorfer-Ring
    1993: Ritter der Ehrenlegion
    1997: Commandeur des Ordre des Arts et des Lettres
    2007: Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
    2007: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich


    Interessanterweise hat er gerade in den letzten Jahren einige Neuaufnahmen vorgelegt - und dem Sinne des Threads möchte ich gerade von denen welche vorstellen. Badura-Skodas Spiel war nie von übergroßer oberflächlicher Virtuosität geprägt, sondern von natürlichem musikalischem Atem. Bei Anhören seiner Aufnahmen empfinde ich stets:
    So - und nicht anders - muß es klingen.....


    .


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Halte mich aber an das Posting insofern, als ich die anderen erst mal ignoriere.


    Der bedeutendste Pianist, der noch lebt, noch auftritt, wenn auch in reduzierter Form, ist für mich, na klar!, Leon Fleisher! Ein Schüler des großen Schnabel!

    Er geniest Referenzstatus mit den Klavierkonzerten von Beethoven und Brahms sowie Ravel.
    Überhaupt, seine Erstkarriere mit Aufnahmen mit Szell überschattet sein Solowerk fast vollkommen. Viele Einspielungen sind seit 50 Jahren unverändert verfügbar.
    Welch anderer Pianist kann das von sich behaupten?!
    Seine Schüler/innen sind bekannt und berühmt. (u.a. Yefim Bronfman, Hélène Grimaud)
    Und er hat nach fast 35 Jahren endlich wieder "2Hands" zur Verfügung, ist zwar nicht mehr so gut wie vorher, dafür aber sehr abgeklärt.
    Und das ist auch gut so, D960 bekommt diese nüchterne Haltung meines Erachtens sehr gut.
    Gruß aus Kiel (Berlin)


    PS: Es gibt eine Aufnahme des 4. Klavierkonzertes von Beethoven mit Klemperer (der bekanntlich mit Schnabel befreundet war) und Fleisher aus Köln aus den 50iger Jahren. Die ist ganz wunderbar!

  • Mein liebster, noch lebender und noch konzertierender Pianist ist Radu Lupu, den ich vor vielen Jahren mit der nebenstehenden CD kennenlernte. Er ist der zweite Pianist nach Alfred Brendel, der mir mit dem Impromptu Nr. 1 f-moll D.935 Schauer über den Rücken jagte und mir Tränen hervorlockte. Ihm habe ich einen unvergessenen Klavierabend im Robert-Schumann-Saal mit Beethoven, Schubert und Debussy zu verdanken, und ihn werde ich am 21. 5. 2012, einen Tag vor meinem 66. Geburtstag, in Mülheim beim Klavierfestival Ruhr erleben, desgleichen am 30.Mai Arcadi Volodos in Wuppertal, am 4. Juni Grigory Sokolov in Essen, am 19. Juni Steven Kovacevich ebenfalls in Mülheim und am 13. Juli Andras Schiff auch in Mülheim.
    Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere von ihnen im Laufe des Jahres hier auch noch von mir gepostet wird.


    Radu Lupu hat leider vor einer Reihe von Jahren das Aufnehmen von Klavierwerken eingestellt, wodurch die Welt um viele Perlen der Klavierliteratur ärmer wurde. Aber veilleicht ist ja das eine oder ander Konzert von ihm doch noch mitgeschnitten worden, um uns später noch erfreuen zu können (wenn wir dann noch leben).


    Liebe Grüße


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hier meine Nr 2 (wertfrei in der Reihenfolge)


    Matthias Kirschnereit


    hat meine Aufmerksamkeit durch die Einspielung aller Mozart Klavierkonzerte, damals für das Budget-Label arte, auf sich gezogen. Ich hatte diese Serie nicht ihres Preises wegen erstanden, denn ich hatte genug Aufnahmen von Mozarts Klavierkonzerten in meiner Sammlung. Ich suchte aber eine moderne zeitgemäße Interpretation, und wollte wissen, ob sie sich mit den "legendären" Aufnahmen der Vergangenheit messen kann. Und aus meiner Sicht kannn sie das.


    Inzwischen ist Kirschnereit kein Unbekannter mehr, und er hat uns eine Reihe hörenswerter Aufnahmen beschert.
    Die heutigen Pianisten haben in der Regel kein "tastenlöwenartiges" Gehabe - somit muß man umso mehr aufpassen, daß man sie nicht in der Fülle des Angebots von gestern übersieht....





    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich beteilige mich eigentlich ganz gern an Rankings, aber dieses fällt mir doch recht schwer. Wenn ich meine Klavier-CDs durchforste, dann sind so einige dabei, die das Zeitliche gesegnet haben, andere, die ich aber nicht zu den "liebsten" Pianisten zählen kann, wie Lang Lang, der zweifellos einiges vorzuweisen hat, aber eben für dieses Ranking nicht infragekommt. Und Ashkenazy oder Barenboim z.B. haben sich in den letzten Jahren sehr stark als Dirigenten profiliert, so dass sie hier auch nicht in Betracht kommen können.


    Ich beschränke mich dabei auf zwei Namen und zwar Pianisten, die ich selbst live erleben konnte:


    einmal David Fray, ein sehr junger Künstler, der noch nicht vieles auf den Markt gebracht hat, der mich aber gerade durch durch seine unmanierierte Spielweise, die sich ganz in den Dienst der Musik stellt, begeistert. Er steht erst am Anfang seiner noch jungen Laufbahn, so dass sicher noch einiges zu erwarten ist. Im übrigen geht der Vergleich mit Glenn Gould fehl, Fray sieht sich eher in der Tradition eines Wilhelm Kempff.



    und dann auch noch Olli Mustonen, der anders als Fray zwar äußerlich unglaublich beeindruckt, das aber in seinem Wesen liegt und der Musik gleichfalls dienlich ist.



    Das Jahr ist noch lang, vielleicht begeistert mich doch der oder die andere, aber mal hören.


    Ich bin gespannt auf weitere Nennungen.


    Viele Grüße


    :hello:


    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose
  • Auf 10 lebende und aktive Pianisten werde ich warscheinlich nicht kommen.
    :S So leid es mir tut, aber meine Favoriten gehören zu den nicht mehr Lebenden ...


    Danke an Hans, für seinen Beitrag mit Leon Fleisher. :thumbup: Der gehört natürlich auch zu den ersten Favoriten. Das er noch lebt wusste ich gar nicht.


    Vladimir Ashkenazy wäre dann mein zweiter Kandidat.
    Von ihm habe ich eine ganze Menge hochgeschätzter Aufnahmen als Pianist:


    Zunächst die kraftvolle und fabelhaft klingende (das iust ja auch wichtig) GA aller Beethoven-Sonaten.


    Die fantastisch klingende GA der Beethoven-KK Nr.1 - 5 mit Solti habe ich mir durch vielfache Fürsprachen hier bei Tamino gekauft. Diese würde zu meinen Lieblingsaufnahmen gehören, wenn es die Gilels - Aufnahmen nicht gäbe !


    Seine Klavierfassung von Mussorgsky´s Bilder einer Ausstellung (die sich auf der Decca-CD seiner eigenen Orchesterfassung befindet), ist für mich die Beste von allen bisher gehörten.


    Die Bartok - Klavierkonzerte Nr. 1 - 3 und die Sonate für 2 Klaviere und Schlaginstrumente ist wohl die weit härteste Sicht dieser Werke - einfach fantastisch, wie Solti und Ashkenazy hier abgehen.


    Die Rachmaninoff - KK mit Previn (Decca) höre ich sehr gerne; besonders die Paganini-Variationen sind eine der höchstgeschätzesten Aufnahmen mit Ashkenazy.


    Die Prokofieff - KK hatte ich auch mit Ashkenazy; aber die CD´s wurden später durch Graffmann, Krainew, Beroff und Toradze verdrängt.



    ;) Ich will nicht nur Lobhudeln: Die Brahms - KK mit Haitink haben mir in ihrer ausgedehnten, im festlichen hängenbleibenden Sicht nie besonders gelegen.


    Hier ein paar Abb zu den TOP-Ashkenazy-Einspielungen:


    Die 2CD-Version habe ich mit der Sonate (die VC auf Einzel-CD)
    --> ...


    ...


    ...
    alles Decca

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich sehe mit Befriedigung und Freude (das sind zwei Paar Schuhe) die Auswirkungen dieses Threads.
    Zum einen, daß viele nicht mal 10 LEBENDE und AKTIVE Lieblingspianisten zusammenbringen würden, was mir zeigt, wie wichtig dieser Thread - bei aller scheinbaren Oberflächlichkeit doch ist. Gerade die Klavierszene hat (im Gegensatz zu anderen Klassiksparten) doch zahlreiche bemerkenswerte Interpreten hervorgebracht, wo es sich lohnen würde, sich näher mit ihnen zu befassen. Ein weitere Aspekt ist, daß die Palette hier doch sehr breit gestreut ist, vom noch agierenden Altmeister (ich meine hier nicht einen speziellen) bis zu den Neueinsteigern mit Charakter. Und auch deren gibt es viele. Ich werde mit 10 nur spärlich auskommen fürchte ich, die ungenannte weitern 40 mögen mir verzeihen...


    Aber es ist ja nicht wichtig, daß ein einzelner alle heute interessanten Pianisten nominiert - es gibt ja mehrere Teilnehmer. Selbstverständlich ist die vorgegebene Menge ZEHN nur das Limit nach oben. Wem nur EIN Pianist als bedeutend genug erscheint, hier genannt zu werden, der möge das ruhig tun.


    und nun folgt meine Nr 3: (keine Rangordnung)


    Artur Schoonderwoerd
    Es ist viel darüber geschrieben worden, ob ein Oinist, der auf historischen Instrumenten spielt, überhaupt sein technisches Können zeigen kann, weil die alten, teilweise doch recht klapprigen und pingeligen Instrumente hier ein Handycap darstellen - aber ich meine es geht heute nicht mehr um "Virtuosität" im eigentlichen Sinne, sondern auch um Sensibilität, künstlerische Auffassung und Gesamtergebnis.
    Hier kann Artur Schoonderwoerd punkten - ja ich würde sogar sagen, daß er eine Ausnahmeposition einnimmt. Er spielt Werke des klassischen Kernrepertoires so ein, daß man meint, sie neu zu hören - ohne aber daß man je den Eindruck des "aufgesetzten", "gewollten" bekommt - seine Interpretationen sind in sich schlüssig - organisch gewachsen.





    Ich meine, daß die Beethoven Klavierkonzerte - man sollte nicht vergessen auch das vorzügliche - sehr charakteristisch klingende Ensembel Christofori - zu erwähnen, in gewisser Weise den "Durchbruch" für Schoonderword bedeutet haben. Die Fachzeitschriften - und auch das Tamino Klassikforum haben seinerzeit diese Aufnahmen oft erwähnt und besprochen.


    Aber auch die Beschäftigung mit unbekanntem Repertoire ist ein nichtr zu unterschätztendes Verdienst - wobei auch hier die Ergebnisse voll überzeugen konnten.


    Nun widmet Schoonderword sich Mozart . Eine geplante Aufnahme aller Klavierkonzerte wurde bereits gestartet. Die erste
    Folge habe ich bereits geordert - sie ist bereits an mich unterwegs - Ich freue mich schon darauf....


    mit freundlichen grüßen auis Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Bei mir folgt nun die Nr. 2 (keine Rangordnung), zjumal ich ihre Scarlatti-CD in den letzten Tagen oft gehört habe. Die Rede ist von der französischen Pianistin Anne Queffelec, 1948 in Paris geboren. Sie studierte zunäcst am Pariser Konservatorium bei Jan Hubau, später bei Alfred brendel, Paul Badura-Skoda und Jörg Demuns. Ihre öffentliche Karrier begann 1966. Seither ist sie sowohl mit Solo-Abenden, Kammusikabenden und zusammen mit den großen Orchestern aufgetreten.


    Auf dem Plattenmarkt tritt Anne Queffelec -sieht man von ihrer GA der Werke Ravels ab- nicht als Pianistin hervor, die das Gesamtwerk eines Komponisten einpielt. Dafür entstehen feine Recital-CD's mit liebevfoll ausgesuchten Presziosen aus dem Schaffen der jeweils ausgewählten Komponisten. Das Solorepertoire reicht von Scarlatti, Bach und Händel über Beethoven, Mozart, Chopin und Liszt zu Fauré, Ravel, oder Satie (um nur ein paar zu nennen).


    Einen Spielstil zu beschreiben ist immer schwierig; Anne Quffelec göhrt in eine Reihe von von mir sehr geschätzen Pianisten, die eine hohe Anschlagskultur haben, feine Klangvaleurs herausarbeiten, die jeweiligen Werke ruhig zelebrieren und Virtuosität nicht als Selbszweck sondern als notwendiges Handwerk verstehen. Das ungestüme "Schaut her, ich kann's" sucht man bei Anne Queffelec vergebens.


    Meine CD-Empfehlung aus gegebenem Anlass:



    sodann Bach



    und Händel:




    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Meine Nummer 1 für diese Woche ist Yuja Wang, allen Unkenrufen zum Trotz. Wenn mein Vorgänger einen youtube-Link eingestellt hat, dann darf ich das wohl auch:



    Das ist eine phänomenale Interpretation des 3. Klavierkonzerts von Prokofiev. Was sich auch darin zeigt, dass sich das Publikum einen Spontan-Applaus nach dem ersten Satz nicht verkneifen kann.
    Meine Nummer 2 für die nächste Woche steht schon fest: Es ist wieder eine Dame, die umstritten diskutiert wird (nein, nicht Hélène Grimaud)...


    Viele Grüße,
    harry

  • Wenn mein Vorgänger einen youtube-Link eingestellt hat, dann darf ich das wohl auch:


    Was glaubst du eigentlich, wofür die YouTube-Schaltfläche im Beitragseditor eingebaut wurde?


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Sagitt meint:


    Was ist "gross"? Wie bekannt er/ sie ist, Lang-Lang, Grimaud, Stadtfeld, Yaja Wang usw?
    Ob er/sie Einspielungen vorgelegt hat, die gültig sind und bleiben.


    Dann gehört hierhin in jedem Fall Pires. Sie hat einige Einspielungen von bleibendem Wert gemacht (Mozart, Schubert). Reichen viele oder auch wenig ( wie zB Sudbin mit Scarlatti).


    Es gibt so viele, die ausgezeichnet Klavier spielen.


    Lebende GroßmeisterInnen wie Fleisher oder Argerich haben legendäre Aufnahmen gemacht.
    Pogorelich ebenfalls. Wenngleich sehr umstritten. Korstick, ein fabelhafter Beethovenspieler, Schiff ein Könner hohen Grades ( ich am liebsten Schumann), Radu Lupu ebenfalls ein grosser Könner ebenso wie Lonquich oder Katsaris. Zimerman macht wenig, aber das, was er einspielt, ist hervorragend.


    Die Liste könnte schnell sehr lang, zu lang werden.

  • Lieber sagitt,


    "große" Pianisten gibt es, wie Du richtig sagst, eine ganze Menge. Aber nach der Vorgabe des Threads sollte pro Tag nur eine(r) genannt werden, und das habe ich mit dem Namen Yuja Wang getan, weil sie mich gerade mit dieser vorgenannten Aufnahme (Prokofiev, KK 3) ganz besonders beeindruckt hat.
    Meine Nr. 2 (für den heutigen Tag) ist Valentina Lisitsa aufgrund ihrer phänomenalen Interpretation von Liszts "Totentanz" und Beethovens "Hammerklavier-Sonate". Speziell Letztere bringt sie ganz in die Nähe meines Ideal-Interpreten für dieses Stück, nämlich Friedrich Gulda, was die Tempowahl und die technische Perfektion anbelangt. Leider ist die Klangqualität der youtube-Aufnahme nicht gerade berauschend, wodurch die lyrischen Passagen, speziell im 3. Satz, nicht so recht zur Geltung kommen.
    Meine Nummer 3 für einen der nächsten Tage (wie ich dazu komme), steht auch schon fest - es wird wieder eine Dame sein.


    @ Theophilus:

    Zitat

    Was glaubst du eigentlich, wofür die YouTube-Schaltfläche im Beitragseditor eingebaut wurde?

    Lieber Theophilus,
    wenn ich das schon so geschrieben habe, kannst Du Dir sicher denken, dass ich dafür auch meine Gründe hatte. Ich möchte mich das hier nicht weiter ausführen, bis auf dieses: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Es wäre nicht das erste Mal, dass man mit der "direkten" Wieder- und Weitergabe von youtube-Links in Teufels Küche gerät.


    Viele Grüße aus dem schönen Odenwald,
    harry

  • Es wäre nicht das erste Mal, dass man mit der "direkten" Wieder- und Weitergabe von youtube-Links in Teufels Küche gerät.


    Ja? kennst du so einen Fall?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hier meine Nr 4 (wieder ohne Rangfolge)
    Markus SCHIRMER


    Leider ist er - oder besser gesagt sein derzeitiges Label (Tacet) mit Veröffentlichungen sehr zurückhaltend - trotz hervorragender Kritiken



    Aber vielleicht soll hier der Spruch zur Anwendung kommen: Weniger ist mehr....




    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Als Nr. 3 nenne ich nun den Israelischen Pianisten Iddo Bar-Shai. 1977 wurde er in Nazareth geboren. Bereits mit 10 Jahren trat er öffentlich auf. Auch Bar-Shai zählt zu denjenigen Pianisten, die dem Ton den Vorzug vor der Virtuosität geben. Seine CD mit Haydn-Sonaten, erschienen bei Mirare, wurde mehrfach ausgezeichnet, das sehr innige Haydn-Spiel gefällt mir außerordentlich; persönlich empfehle ich seine Einspielung der Mazurken von Frederic Chopin:



    Der youtube-Link ist ein Ausschnitt aus der Haydn-CD.



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Meine Nr. 1 für diese Woche ist JÖRG DEMUS (ohne Rangordnung).


    Diese große Wertschätzung geht auf die herausragenden Leistungen dieses GIESEKING-Schülers vor allem in den 50er Jahren zurück, als seine steile musikalische Karriere mit dem Gewinn des 1. Preises beim Bozener BUSONI-WETTBEWERB 1956 begann, vielfach auch mit seinem Musizieren auf historischen Instrumenten. Aber schon zuvor feierte er in Paris und New York große Triumphe. Seine besondere Liebe galt dem romantischen Repertoire, und hier lernte ich ihn vor allem durch seine Schubert-Aufnahmen schätzen. Seine Einspielung der IMPROMPTUS op. 142, wie auch der KLAVIERSTÜCKE op. posth. z. B. ist für mich neben der durch INGRID HAEBLER und ALFRED BRENDEL die schönste und überzeugendste. Sein Spiel zeichnete sich in diesen jungen Jahren durch Phantasie, Farbe, Intensität, romantische Poesie, klare Konturen und eine seltene Klangschönheit aus. JÖRG DEMUS war darüber hinaus ein gesuchter Klavierbegleiter. Vor allem mit FISCHER-DIESKAU gelangen ihm Einspielungen auf sehr hohem Niveau, und auch JULIUS PATZAK, PETER SCHREIER, und THEO ADAM musizierten mit ihm. Zu seinen Kammermusik-Partnern zählten u. a. auch ANTONIO JANIGRO, EDITH PEINEMANN, JOSEF SUK, und nicht zuletzt PAUL BADURA-SKODA, mit dem er heute noch musiziert. Insgesamt ein Lebenswerk, das sich sehen lassen kann!


    Viele Grüße


    wok

  • Mein Kandidat Nr. 2: GERHARD OPPITZ


    KEMPFF-Schüler, Gewinner des ARTUR RUBINSTEIN-WETTBEWERBS TEL AVIV 1977, Vertreter der "deutsche Schule"-Tradition, mit Repertoire- Schwerpunkt BEETHOVEN - BRAHMS, auch BACH - Garant für Werktreue und Formbewußtsein und unverdächtig jeglicher Selbstdarstellung. Ob introvertierte Versenkung oder forcierte Attacke, er scheint für jede Note den richtigen Ton zu finden, und technische Schwierigkeiten scheinen für ihn nicht zu existieren. Ich erlebte ihn z. B. vor 3 Jahren in Málaga mit den Philharmonikern unter ALDO CECCATO mit dem KLAVIERKONZERT Nr. 1 von LISZT, und sein sicheres und ausdrucksvolles Spiel erntete stürmischen Beifall. Ein Pianist, der über all die Jahre nicht nur sein hohes Niveau gehalten hat, sondern zu dessen hohem technischen Können sicher offenbar immer noch größere künstlerische Reife und Erfahrung gesellt.


    Viele Grüße


    wok

  • Dann will ich auch mal:



    Copyright © Yevgeny Sudbin


    No. 1 : YEVGENY SUDBIN


    Wie hieß es einst in einem Pressbericht:


    „Den Namen Yevgeny Sudbin muss man nicht kennen. Aber sich merken. Denn der junge Russe findet für Beethoven, Chopin oder Scarlatti überwältigend neue Klänge. Bisher ist der Pianist bei uns noch ein Geheimtipp …”


    Geboren 1980 in St. Petersburg, zeigte sich Yevgeny Sudbins außergewöhnliches musikalisches Talent schon sehr früh. Mit 7 Jahren wurde er an der Musikschule des St. Petersburger Konservatoriums aufgenommen. 1990 setzte er seine Studien in Berlin fort und ging dann nach London, wo er seit 1997 lebt, um bei Christopher Elton an der RoyalAcademy of Music zu studieren. Zusätzlich besuchte er die International Piano Foundation am Comer See in Italien und erhielt Unterricht u. a. von Murray Perahia, Claude Frank, Leon Fleisher und Stephen Hough.


    Mein Eindruck: Was dieser Pianist »anpackt«, hat Hand und Fuß! Einige Aufnahmen, die ich sehr schätze:


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Es ist an der Zeit, dass endlich einmal meine Liste fortsetze – leider kann ich durch akute Zeitnot bedingt nur noch sporadisch mitlesen, und ans Schreiben ist momentan kaum zu denken. Meine Nr. 3 für heute ist die junge französische Pianistin Lise de La Salle. Aufmerksam auf sie wurde ich im Zuge einer etwas intensiverer Auseinandersetzung mit Prokofjew (s. dazu meine Nr. 1!), als ich ihre Interpretation von dessen Toccata hörte. Überhaupt scheint Prokofjew eine besondere Anziehungskraft auf die jungen Damen auszuüben; phänomenal ist diesbezüglich auch Lise de La Salles Interpretation der Klavierversion der Ballettsuite „Romeo und Julia“, die bis vor kurzem noch auf youtube eingestellt war, jetzt aber anscheinend entfernt wurde (ich finde sie jedenfalls nicht mehr). Einen kleinen Eindruck gewinnt man hier (allerdings ist das ein anderes Konzert!):



    Dass sie aber nicht auf diesen Komponisten festgelegt ist, zeigt diese für meine Begriffe sehr gute (auch klanglich!) Aufnahme mit Werken von Liszt, Schumann und Chopin.



    Lieber Theophilus, zu Deinem Posting Nr. 18, betrachte es bitte nicht als Unhöflichkeit, wenn ich auf Deine Frage bisher nicht geantwortet habe – s.o.! Aber ich möchte das hier wirklich nicht weiter ausbreiten, sondern nur so viel sagen, dass man wegen (angeblicher) Urheberrechts-Verletzungen durchaus Ärger bekommen könnte.


    Viele herzliche Grüße,
    harry

  • Mein Kandidat Nr. 3 (ohne Rangordnung): ANDRÁS SCHIFF


    Sein natürlich fließendes, pianistisch kaum zu übertrefffendes BACH-Spiel, frei von jeglicher Selbstherrlichkeit, ist schlichtweg genial und faszinierend, seine höchst sensitive und introvertierte Einspielung der SCHUBERT-Sonaten der frühen 1990er Jahre verzaubernd.


    Viele Grüße


    wok

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Keineswegs kann ich mich als Kenner der Klavierliteratur oder der Pianisten bezeichnen.


    Aber - wie so häufig bei mir - ist der erste Kontakt prägend. Und das war, lange bevor ich einen Konzertsaal von innen sah - Swjatoslaw Richter mit den Wiener Sinfonikern unter Karajan, auf einer Eterna LP. Sie hat einen Ehrenplatz.


    Nun habe ich Pollini selbst gehört mit Chopin - in Leipzig vor wenigen Jahren. Es war phantastisch.


    Und auch wenn es Meckerer geben sollte, ebenfalls in Leipzig erlebt Lang Lang und Mendelsohn. Mir hat es gefallen und dem Publikum auch, denn es hat getobt.


    Und mir gefällt auch Glemser mit Rachmaninow.


    Viele Grüße von La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich sehe förmlich die gesamte heutige Pianistengilde in banger Erwartung vor ihren Monitoren sitzend, ob nicht doch ein Mitglied des Tamino -Klassikforums einen weiteren von ihnen als "liebsten lebenden Pianisten" nominiert hat...... :baeh01:


    Daher will ich sie nicht länger auf die Folter spannen, und nenne nun meinen Kandidaten Nr 5 ( wie immer ohne Rangfolge):


    Michael Korstick


    Korstick, geboren 1955 in Köln, wurde in Deutschland erst relativ spät bekannt. Und ich frage mich: Ist er es heute - und damit meine ich - in Relation zu seiner Bedeutung. Wenn man bedenkt, welch ein Spektakel um andere Pianisten gemacht wird, und vorzugsweise werden solche immer wieder promotet, wo ich nicht ganz verstehen kann "warum".....


    Ich halte Korstick für einen der eigenwilligsten (im Sinne von "charakterisch2) Interpreten, der Beethoven-Sonaten der letzten Jahre, dessen Rhythmus mir unvergleichlich scheint. Er beherrscht ein breites Repertoire, daß ich ausgerechnet Beethoven erwähne hängt mit persönlichen Präferenzen meinerseits zusammen.



    Mehr demnächst, wenn ich mich mit den lebenden Beethoven-Pianisten befasse......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mit meinem Kandidaten Nr. 4 (ohne Rangordnung) kommt mir nun gerade Alfred Schmidt um 2 Stunden zuvor!! Es ist


    Michael KORSTICK !!


    Die Frage, warum KORSTICK als Pianist heute nicht in aller Munde ist, ist wirklich kaum zu verstehen; vielleicht am ehesten dadurch, daß er erst mit 43 Jahren sein Schallplattendebüt gab. Dennoch ist sich die Fachwelt einig, daß es sich hier um einen Ausnahme-Interpreten handelt, nicht nur wegen seines außergewöhnlichen pianistischen Könnens, seiner hohen Gestaltungskunst und Ausdruckskraft, seiner vorbildlichen Werktreue, sondern weil er sich als Nicht-Wunderkind nicht beifallheischend einer breiten Masse anzubiedern sucht, sondern sich mit seinem ausgeprägten Spiel in erster Linie an Kenner wendet. So lautet denn auch sein Lebensmotto bezeichnenderweise: "Keine faulen Kompromisse"!


    Obwohl sein Repertoire beeindruckend und äußerst vielseitig ist, ist es vor allem seine BEETHOVEN-DEUTUNG - und ganz besonders die der späten Sonaten - die man nur als grandios bezeichnen kann. Bereits als er Mitte der70er Jahren an der NEW YORKER JUILLIARD SCHOOL studierte, wurde er mit dem Spitznamen "Dr. Beethoven" bedacht!

  • Einer der brilliantesten Klaviervirtuosen heutiger Zeit ist für mich


    Stephen Hough (* 1961)
    Der durch die Klavierkonzerte Hummels international bekannt gewordene Pianist konzertiert hauptsächlich mit dem romantischen Repertoire und ist ein ausgezeichneter Interpret der Werke Rachmaninows.



    :hello: LT

  • Meine zweite Nominierung: IRMER , STEFAN


    Stefan Irmer wurde als herausragender Interpret unbekannter und selten gespielter Werke der Klavierliteratur bekannt. In Konzertreihen, Gesprächskonzerten und Radiofeatures stellte er die Klaviermusik Muzio Clementis und Gioachino Rossinis vor, so u.a. zum 200. Geburtstag von Rossini 1992 im WDR, beim Clementi - Konzertzyklus 1994 in Köln und Essen und im Juni 2001 auf einem historischen, von Clementi erbauten Fortepiano in Bogota.


    Für seine Einspielung der wichtigsten Sonatenzyklen Clementis auf drei CDs bei MDG erhielt er den französischen Schallplattenpreis „CHOC“.


    Von 1997 bis 2007 spielte er erstmalig das gesamte Klavierwerk Gioachino Rossinis aus den „Péchés de vieillesse“ (Sünden des Alters) auf insgesamt acht CDs ein. Diese von der in- und ausländischen Kritik hochgelobten Aufnahmen erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Alle CDs stellen das umfangreiche Klavierwerk Rossinis unter thematischen Gesichtspunkten vor.


    Hier einige »Unverzichtbare« – alles Einspielungen abseits des »üblichen« Reportoires … und empfehlenswert :!:


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner