Alain Vanzo - Tenor

  • Vanzo, Alain, Tenor, * 2.4.1928 Monaco;† 27. Januar 2002 bei Paris.
    Bis zu seinem 15. Lebensjahr sang er in einem Kirchenchor in Monaco. Nach seinem Militärdienst trat er anfänglich in Music Halls und mit Unterhaltungsliedern auf. Er wude durch die Pädagogin Rolande Dracoeur in Paris auf die seriöse Sängerlaufbahn vorbereitet. 1954 wurde er Sieger im Gesangwettbewerb von Cannes. Er kam dann an die Grand Opéra von Paris



    1957 gelang ihm mit der Rolle des „Edgardo“ in Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor der Durchbruch. Vanzo wurde zu einem der führenden französischen Tenöre. In den folgenden Jahren folgten Gastspiele an allen großen Opernhäusern der Welt. Unbestrittene Paraderolle Vanzos war der „Nadir“ in Georges Bizets Les pêcheurs de perles.
    Vanzos Karriere als Sänger dauerte bis Ende der 1980er Jahre an.



    Vanzo starb heute vor 10 Jahren, am 27. Januar 2002 im Alter von 73 Jahren.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die von Harald gezeigte Aufnahme kenne ich nicht, wohl aber eine andere, in der (nicht nur) Vanzo eine vorzügliche Leistung abliefert:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Vanzo war unter den Tenöre einer der allerletzten, die die französische Schule und deren Gesangsstil verkörpert hat. Ein großer Sänger.

  • Lieber Harald, ich bin ganz gerührt, dass du an Vanzo erinnerst. Er ist ein Glücksfall. So muss französische Oper gesungen sein. Wann immer ich eine Aufnahme ergattern kann, greife ich zu. Niemals bin ich enttäuscht worden.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Diese hervorragenden Aufnahmen mit Vanzo gibt es u.a. auch noch.


    Rigoletto, Faust, Mignon, Romeo und Julia, Werther, Mireille.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Ich bin schon sehr erstaunt, wie unterschiedlich doch die "Geschmäcker" sind. Ich besitze mehrere Aufnahmen von Vanzo und komme an diese Stimme nicht heran. Auch ein Sängerportrait von ihm habe ich als LP; zweimal gehört und nicht wieder. Vielleicht sollte ich diese Platte noch einmal hervorkramen. Evtl. habe ich doch etwas falsch gehört und ändere meine Meinung. Mal hören! :whistling:

    W.S.

  • Ich habe mir soeben nochmal einige Aufnahmen mit Alain Vanzo angehört. Auf dieser bei Malibran erschienenen Doppel-CD singt er wirklich hinreißend, vor allem sein "Hoffmann" (Lied vom Kleinzack) ist nur schwer zu übertreffen!!


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Lieber Wolfgang,


    eine CD zum Kennenlernen ist diese Recital-Platte:


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    Die Zahl seiner Plattenaufnahmen ist kaum überschaubar, hinzu kommen noch jede Menge Rundfunk-Mitschnitte. Andreas Ommer listet rund 50 Opern-Gesamtaufnahmen, OperaShare hat fast 140 Titel zum download im Programm...
    Dann habe ich noch ein paar Operetten-Querschnitte auf französisch.
    Live erlebt habe ich Alain Vanzo nur einmal, als DesGrieux in Massenets "Manon", das ist lange her.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Manfred, hallo Harald!


    Wer mich kennt weiß, daß ich mich auch gerne eines Besseren belehren bzw. mich korrigieren lasse. Wie schon geschrieben, gefiel mir die Stimme trotz zweimaligen Anhörens nicht. Ich werde auf jeden Fall eine Suchaktion nach der LP starten und mir diese in aller Ruhe (Hoffentlich!) noch einmal zu Gemüte führen.



    Herzlichst


    Wolfgang

    W.S.

  • Es freut mich sehr, dass hier an den vielleicht letzten französichen Tenor von Rang erinnert wird. Seine typisch französische Stimme, seine gute Technik und vor allem sein sicheres Stilgefühl und sein feiner Geschmack sind in den letzten 60 Jahren ohne Konkurrenz - zumindest in französischen Fach!


    Wenn Wolfgang sagt, er bekomme kein Verhälrnis zu der Stimme, dann könnte es natürlich daran liegen, dass er sie in Aufnahmen aus der späteren Zeit seiner Karriere gehört hat. Ich gebe ehrlich zu, dass ich damit auch manchmal nicht ganz glücklich bin. Zumal man da oft ziemliche Geschmacklosigkeiten ertragen muss!


    Seine beste Gesamtaufnahme der Perlenfischer dürfte wohl die von 1959 mit Micheau und Bacquier sein. Aber auch die von Harald Kral genante Aufnahme von 1963 mit Spoorenberg zeigt die Stimme noch in gutem Zustand. Als er dann 1977 die Partie noch mal aufnahm (das ist die von Norbert vorgestellte Aufnahme mit Cotrubas), hatte die Stimme ihren wundervollen hellen Schimmer ebenso verloren wie ihren Schmelz und ihre Rundung. Trotzdem sind auch hier seine Kultur, seine Stilsicherheit und sein Geschmack noch immer höchst eindrucksvoll!


    Die Aufnahmen der Mireille von 1979 (mit Freni und van Dam), von Romeo et Juliette von 1976 (mit Esposito) und von Le jongleur de Notre-Dame von 1973 (mit Bastin) zeigen ihn auf der Höhe seiner Kunst - aber leider nicht mehr in bester stimmlicher Verfassung.
    Die interessanteste unter seinen späten Aufnahmen dürfte sicher die von Les Huguenots von 1976 sein. Vermutlich hätte er den Raoul wohl in den 60er Jahren nicht gesungen.
    Insgesamt aber sollte man versuchen, die frühen Aufnahmen von Vanzo zu hören. Leider sind die meist klangtechnisch eher bescheiden! Auch gibt es da nicht viele Produktionen und Mitschnitte, in denen Vanzo würdige Partner hat. Wunderbar ist er in Romeo et Juliette von 1966 (mit Spoorenberg).
    Ganz herrlich singt er in La Navarraise von 1963 (mit Moizan), während seine Aufnahme dieser Oper von 1974 (mit Popp) nicht auf vergleichbarem Stand ist.
    Auch bei Mignon ist die frühe Aufnahme von 1961 (mit Solange Michel) der späten von 1977 (mit Horne) unbedingt vorzuziehen!
    Wirklich gut ist er noch in Lakme von 1967 (mit Sutherland) und auch Le Roi d'Ys von 1973 (mit Rhodes und Guiot) lohnt noch zu hören - obwohl die Stimme hier schon Abnützungserscheinunen zeigt.


    Nicht empfehlen würde ich die Penelope von (1980 mit Norman, die natürlich die Aufnahme in jedem Falle lohnt).


    Wer ihn im italienischen Fach hören mag - ich finde ihn da weniger überzeugend - wird an seinem Gennaro in Lucrezia Borghia von 1965 (mit Caballe und Paskalis) viel Spass haben. An seinem Andrea Chenier von 1970 aber eher nicht! Seine Aufnahmen von Cavalleria und Rigoletto und Adriana Lecouvreur habe ich leider noch nicht gehört.


    Bernward Gerlach weist noch auf einen Faust mit Vanzo hin. Davon habe ich bisher noch nichts gehört. Es würde mich interessieren, von wann die Aufnahme ist und wer die übrigen Mitwirkenden sind!


    Dass es eine Unmenge von Einzelaufnahmen verschiedener Opernarien mit Vanzo gibt und viele davon auch aktuell in eigenen Arien-CDs verfügbar sind, wurde ja bereits eingehend angesprochen. Auch hier sind es wieder die Aufnahmen aus den früheren Jahren, die lohnen. Immerhin hört man hier einen Tenor, der wirklich die Tradition der französischen Gesangskunst würdig vertritt.


    Es ist deshalb gut, sich seiner zu erinnern - auch wenn man vielleicht doch lieber Simoneau oder Gedda hört.


    Cordialement



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Faust mit Vanzo

    Unbedingt empfehlenswert:



    Live, Philadelphia, 1985.


    Seine Partner sind: Valerie Masterson (Marguerite), James Morris (Mephistofeles), Gino Quilico (Valentin), Martha Senn (Siebel).


    Vanzo gestaltet die Rolle des Faust außerordentlich, das hohe C in der Kavatine "Salut, demeure chaste et pure!" nimmt er - ganz im Stile der großen französichen Tenöre - mit der voix mixte.

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


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    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Vanzo gestaltet die Rolle des Faust außerordentlich, das hohe C in der Kavatine "Salut, demeure chaste et pure!" nimmt er - ganz im Stile der großen französichen Tenöre - mit der voix mixte.


    Danke, lieber Manfred für den Tipp! Da werde ich mich mal drum kümmern.


    Das mit dem hohen C ist für mich absolut in Ordnung. Die Radames-Trompeten sind in der Partie wirklich nicht mein Ding. Entscheidend in der Arie ist auch nicht der eine Ton sondern die Fähigkeit, in der ziemlich unangenehmen Lage, in der die ganze Arie steht, ruhig und geschmeidig weite Bögen auf dem Atem zu singen. Und besonders beglückend ist es, wenn der Tenor ihnen noch die Aura des Verzaubertseins und der Verzauberung geben kann. Ein Simoneau ist für mich da ganz unerreicht. Und von den Italienern akzeptiere ich den ganz jungen di Stefano. Ansonsten muss man halt die Franzosen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auflegen!


    Beste Grüße



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Alain Vanzo - Airs francais
    Arien & Lieder von von Gounod, Gretry, Berlioz, Thomas, Bizet, Lalo, Delibes, Massenet, Krier, Verdi, Barriere


    Alain Vanzo
    Malibran, ADD

    Erscheinungstermin: 4.3.2013


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mein lieber Harald!


    Vielen Dank für den Hinweis auf diese CD. Das müßten die Aufnahmen sein, die ich auf einer französischen Philips-LP habe, aber noch nicht wieder in meiner Sammlung gefunden habe. Ich werde mir diese CD bald zulegen.



    Herzlichst


    Wolfgang

    W.S.

  • Heute hätte er seinen 85. Geburtstag:



    Alain Vanzo (* 2. April 1928 in Monte Carlo; † 27. Januar 2002 bei Paris) war ein französischer Opernsänger (Tenor) und Komponist.
    Er wurde als Sohn eines italienischen Vaters geboren. Er war Autodidakt und sang in jungen Jahren im Kirchenchor. Ebenfalls selbst beigebracht hat er sich das Klavierspielen. 1954 nahm Vanzo an einem Gesangswettbewerb in Cannes teil, den er gewann: Das war der Startpunkt für seine Karriere als lyrischer Tenor.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Ich möchte heute an den Geburtstag von Alain Vanzo erinnern, der am 2. April 1928 geboren wurde. Hierzu habe ich eine Aufnahme von Ambroise Thomas' Oper "Mignon" mitgebracht:



    Heute wäre Alain Vanzo 87 Jahre alt geworden.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).