BBC Music Magazine's list of the 50 Greatest Classical Recordings

  • Liebe Taminoianerinnen und Taminoianer,


    das BBC Music Magazine hat eine Liste der 50 Greatest Classical Recordings veröffentlicht. M. E. könnte diese auch in diesem Forum auf Interesse stoßen und diskutiert werden.


    50 Bach B Minor Mass ViennaBoys/ConcentusMusic. Harnoncourt 1968
    49 Mahler Symphony No. 9 Vienna Philharmonic Walter,Bruno 1938
    48 Smetana Ma Vlast Czech Philharmonic Kubelik 1990
    47 Schubert&Mozart FantasieOp.103/SonataK448 Perahia/Lupu 1984/90
    46 Britten Billy Budd London Symphony Britten 1961
    45 Bartok Concero for Orchestra Chicago Symphony Reiner 1955
    44 Bach Well tempered Clavier Fischer, Edwin 1933-36
    43 Berg Lulu Paris Opera Boulez 1979
    42 Strauss, Richard 4 Last Songs Berlin Philharmonic von Karajan/Janowitz 1971
    41 Stockhausen Gesang der Junglinge 1963
    40 Janacek Jenufa Vienna Philharmonic Mackerras 1982
    39 Beethoven Fidelio Philharmonia Klemperer 1962
    38 Mozart Marriage of Figaro Vienna Philharmonic Kleiber 1955
    37 Chopin Noctunes Arrau 1978
    36 Verdi Requiem Philharmonia Giulini 1964
    35 Ravel Daphnis et Chloe London Symphony Monteux 1961
    34 Brahms Symphony No. 4 Vienna Philharmonic Kleiber 1981
    33 Bellini Norma Teatro alla Scala Serafin, Tullio 1960
    32 Shostakovich Preludes and Fugues Melnikov,Alexander 2010
    31 Mahler Das Lied von der Erde Vienna Philharmonic Walter,Bruno 1952
    30 Debussy Pelleas et Melisande 1941
    29 Elgar Violin Concerto London Symphony Elgar/Menuhin 1932
    28 Chopin Etudes, Op. 10 & 25 Pollini 1972
    27 Mozart The Magic Flute Philharmonia Klemperer 1964
    26 Allegri Miserere Tallis Scholars Phillips,Peter 1980
    25 Handel Messiah Acad. Of Ancient Music Hogwood 1980
    24 Strauss, Richard Der Rosenkavalier Philharmonia von Karajan 1956
    23 Mozart Horn Concertos Philharmonia von Karajan/Brain 1953
    22 Reich, Steve Music for 18 musicisns 1978
    21 Britten Peter Grimes Royal Opera House Britten 1958
    20 Mozart Piano Concertos English Chamber Barenboim 1967-74
    19 Chopin Sonata No. 3 Argerich 1965
    18 Rachmaninoff Piano Concerto No. 4 Philharmonia Michelangeli/Gracis 1957
    17 Monteverdi Vespers of 1610 English Baroque/Mont.Choir Gardiner 1989
    16 Von Bingen, Hildegar A Feather on the Breath/God Gothic Voices Page/Kirkby 1981
    15 Beethoven Piano Sonatas Schnabel, Arthur 1932-38
    14 Various Various arias Orch.Royal Opera House Sutherland/Molinari 1960
    13 Janacek Katya Kabanova Philharmonia Mackerras 1977
    12 Beethoven Late String Quartets Busch Quartet 1930s
    11 Bach Cello Suites Casals, Pablo 1936-39
    10 Gershwin Porgy and Bess London Phil./Glyndebourne Ch. Rattle, Simon 1988
    9 Tchaikovsky Symphonies Nos. 4-6 Leningrad Phil. Orchestra Mravinsky, Evgeny 1960
    8 Ravel/Berlioz Sheherazade/Nuits d'ete L'Orchestre de la Suisse Rom. Ansermet, Ernest 1963/67
    7 Wagner Tristan und Isolde Philharmonia Furtwangler/Flagstad 1952
    6 Elgar Cello Concerto London Symphony Barbirolli/duPre 1965
    5 Puccini Tosca Teatro alla Scala de Sabata/Callas 1953
    4 Bach Goldberg Variations Gould, Glenn 1955
    3 Britten War Requiem London Symphony Britten/Vishnevskaya 1962
    2 Beethoven Symphonies Nos. 5 & 7 Vienna Philharmonic Kleiber 1975/76
    1 Wagner Ring Cycle Vienna Philharmonic Solti/Flagstad/Crespin 1956-65


    Das Original sollte sich durch Googeln finden lassen.

  • Ich bin gezwungenermaßen Leser der Auto Zeitung.
    Im Ruheraum der Sauna nach dem Sport finde ich dieses Kampfblatt für Audi, VW, BMW, und Mercedes, in Maßen auch Opel und Ford.
    Immer in Vergleichstests (a gegen b) gewinnt natürlich eine deutsche Automarke. Kann ja auch nicht anders sein.


    Überschlägig sind unter den 50 Aufnahmen der BBC 150 Aufnahmen von britischen Labels.


    Also alles klar?


    Gruß S.

  • Und mal wieder so eine streitbare Liste der "größten Klassikaufnahmen aller Zeiten". Eigentlich müßig, zu betonen, daß das alles nur subjektiv ist und gar nicht anders sein kann. Aber trotzdem nett zum Diskutieren.


    Soltis "Ring" auf Platz 1 – na ja. Vom legendären Status her vielleicht zurecht. Aber letztlich für mich nicht auf Platz 1, nicht mal von allen "Ringen" (eher Keilberth, Knappertsbusch, vom Dirigat her sogar Karajan oder Boulez).


    C. Kleibers unvermeidliche und hochstilisierte Beethoven-Aufnahmen mit den Wienern auf Platz 2. Hatte mich in den entsprechenden Threads bereits dazu geäußert. Sehr gut, aber nicht einzigartig, hat mächtig Konkurrenz.


    Furtwänglers "Tristan" – d'accord. Wäre er doch nur in Stereo ...


    Mrawinskijs Tschaikowskij ganz vorne mit dabei – zurecht. Allerdings würde ich eher zu seinen späteren Live-Mitschnitten aus den 70ern und 80ern tendieren. Den DG-Aufnahmen haftet das Studio an.


    Hogwoods "Messiah" – sicher sehr gut, aber echt der allerbeste? Ich glaube langsam auch, jetzt wird es arg britisch-lastig (Recht hast du, S.).


    Klemperers "Zauberflöte" – akzeptiert.


    Brahms' Vierte unter C. Kleiber – mußte ja kommen ... Siehe oben meine Anmerkung zu Kleiber.


    Giulinis Verdi-"Requiem" – vielleicht seine beste Aufnahme? Gut, lassen wir durchgehen. Aber im Zweifel auch hier: live!


    Kurios am Ende: Die h-Moll-Messe unter Graf d'Harnoncourt. Finde ich persönlich nachvollziehbar, aber wundert mich beinahe, daß die echt genannt wird.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich hatte das BBC - Music Magazine zwar nie im Abonnement, habe es aber vor etlichen Jahren gelegentlich gelesen, vor allem wegen seiner monatlichen Klassik Sample- CDs als Beilagen, was damals hier bei uns nicht üblich war. Ich erhoffte mir dadurch Hinweise auf neue interessante Einspielungen. Schon damals fiel mir der eigenartige Geschmack der Redaktion oder deren Hintermänner auf, weshalb ich irgendwann den Kauf dieses Blattes einstellte und es aus den Augen verlor.
    Mit Veröffentlichung dieses Rankings wird meine Aufmerksamkeit wieder auf das Blatt gelenkt - und natürlich auch auf diese Liste.
    Ich finde sie beinahe ungustiös, auch wenn natürlich jeder das Recht hat seine eigenen Highlights zu veröffentlichen.
    Allein, Britten (!!) VOR Mozart, Haydn, Beethoven, Schubert, Brahms zu reihen grenz meiher Meinung nach schon an Majestätsbeleidigung der Götter der Klassik!! Gould, zugegebenermaßen eine allseits gelobte Bach-Aufnahme - wenngleich sich mir nicht erschließen will WARUM, am 4. Platz !! Elgar, eine Ikone in England - weltweit gesehen jedoch ein langweiliger mittelmäßiger Komponist auf Nr 6 UND noch ein zweites Mal, weiter oben. Dann die ersten Klassiker - in verrauschten MONO - Aufnahmen der 30iger Jahre !!
    Steve Reich VOR Mozart !!!, Britten gleich ein zweites mal in dieser Liste, Mahlers Lied von der Erde in einer MONO Aufnahme, obwohl jene unter Klemperer sicher in der Gesamtheit die Bessere ist - vor allen auch tontechnisch..
    Stockhausen - hier stockt mir höchstens der Atem !
    Ich kann nur hoffen, daß Herr Brendel nicht liest, daß die alte Barenboim Aufnahme der Mozart Klavierkonzerte der seinen vorgezogen wurde, sonnst würde ihn vermutlich der Schlag treffen, oder er würde einem Lachkrampf erliegen. Daß die Rezensenten von Pianisten wie Kempff, Backhaus oder Badura-Skoda offensichtlich noch nichts gehört haben - oder ihre Aufnahmen bewusst negieren, lässt tief Blicken. Karl Böhm als schlechthin DEN Mozart oder Schubert Dirigenten einfach zu "übersehen", lässt tief blicken - vor allem wenn hier nicht mal "moderne Alternativen" angeboten werden.
    Wenn Schuberts Sinfonien beispielsweise Werken von Reich oder Stockhausen weichen müssen, dann frage ich mich schon, unter welchen Prämissen diese Liste entstand - oder besser gesagt - es muss gar nicht gefragt werden - es sit allzu offensichtlich !! Oder - um mit Schiller zu sprechen: Man merkt die Absicht - und man ist verstimmt.....


    Ich gehe davon aus - daß viele von jenen, denen die Liste allein noch nicht diskussionswürdig erschien - durch meine zugegeben etwas pointiert vorgetragene Stellungnahme hierzu - das Interesse an diesem Thread geweckt werden konnte...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Solche "Best of"-Listen sind subjektiv, das liegt in der Natur der Sache. Verkaufsfördernd und auflagestärkend sind sie allemal.
    35 Mitglieder umfasst die Liste der Jurymitglieder, die auf Seite 38 namentlich aufgeführt sind. Wie sähe wohl eine solche "Best of"-Liste aus, wenn die Taminos sie erstellt hätten?
    Zur britischen Sicht: Immerhin hat eine Einspielung mit einem deutschen Komponisten eines österreichischen Orchesters mit einem aus Ungarn stammenden Dirigenten den Siegerkranz erhalten.


    * Die Aufnahme des Cello-Konzert von Elgar mit Jacqueline du Pré und Barbirolli ist bemerkenswert. Leidenschaft pur.
    -

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Dass die Liste GB-lastig ist, ist natürlich ein plausibler Verdacht:


    Brittens War Requiem, Elgars Cellokonzert und Violinkonzert sowie ein Arien-Recital von Joan Sutherland (war sie nicht Australierin?) sind natürlich (mit Blick auf die Werke!) keine Kandidaten für Top-50-Listen.


    Natürlich würde eine Liste, die in Salzburg oder Wien, in Paris oder Lyon, in Helsinki oder Stockholm, in Budapest, in St. Petersburg, in Rom oder Neapel entstanden wäre, anders aussehen. Britten und Elgar sind für viele Musikhörer außerhalb der Insel eben keine gängige Münze - wenn sie diese Werke überhaupt je gehört haben.


    Im Übrigen kennen die Briten abseits von ihren lokalen Spezialkenntnissen ihren Mozart, Debussy, Sibelius, Bartok, Tschaikowsky, Verdi natürlich exzellent. Sie gehören die Briten ja auch zu den besten Weinkennern der Welt, obwohl ihre eigenen Erzeugnisse qualitativ weit abgeschlagen sind. Und wer hätte schon von Tee gehört, der auf der Insel gewachsen wäre?


    Ich sehe es mal andersherum: Nur, weil die Briten unsere Chauvinismen (Mozart , Böhm usw.) nicht in dem Maße bedienen, wie wir das für völlig selbstverständlich halten, ist die Liste nicht "ungustiös", ganz im Gegenteil. Ich mag das Cellokonzert von Elgar nicht sonderlich, aber wenn ich es mit Jacqueline du Pré höre, finde ich es vollkommen bezwingend. Geradezu unglaublich. Sicher eine der besten Aufnahmen, die es überhaupt auf Tonträger gibt, unabhängig vom Werk! Und dasselbe gilt für Brittens War Requiem. Ebenfalls nicht meine bevorzugte oratorische Musik, dennoch eine packende, unter die Haut gehende Interpretation. Die Interpretation Menuhins von Elgars Violinkonzert ist (wenn ich mich richtig erinnere) der Mitschnitt der Uraufführung und für Liebhaber des Werkes oder des Interpreten einer der "Golden Treasures" im Schallplattenschrank, vergleichbar mit dem 1. Akt der Walküre unter Bruno Walter mit Laurtz Melchior. Was hat das Alter damit zu tun?


    Das Alter könnte man ja auch den Beethoven-Quartetten mit den Busch-Mannen oder den Bach-Cellosuiten mit Casals vorwerfen, aber auf die Idee käme natürlich niemand, der diese grandiosen Aufnahmen kennt.


    Dass Werke des 20. Jhds. auf der Liste sind, spricht eher für sie als dagegen. Außer den bereits genannten Werken von Britten und Elgar sind Gershwin/Rattle, Janacek/Mackerras, Rosenkavalier/Karajan, Ravel/Monteux, Lulu/Boulez, Bartok/Reiner, Mahler/Walter absolute Klassiker, die auch auf einer in Zentraleuropa erstellten Liste nicht fehlen dürften. Und dass Reichs "Music for 18 musicians" und Stockhausens "Gesang der Jünglinge" (horribile dictu!) auf der Liste sind, möge man bitte erst kommentieren, wenn man diese Werke kennen und verstehen gelernt hat!


    Wie gut die Briten ihren Mozart kennen, zeigt die Wahl der Zauberflöte unter Klemperer (m. E. bis auf Wunderlich klar der Böhm-Aufnahme überlegen) und des "Figaro" unter E. Kleiber. Da ist eben kein HIP-ler von der Insel genannt. Es hätten ebenso gut die legendären Aufnahmen aus Glyndebourne sein können unter Busch oder die Zauberflöte unter Beecham oder neuere Produktionen mit Gardiner und Mackerras - nichts von alldem! Gerade bei Mozart kann man ihnen weder nationale Vorlieben noch HIP-Lastigkeit vorwerfen.


    Na, und wer Gould 1955er Goldberg-Variationen in Frage stellt, der sollte sie einfach mal hören.

  • Eine Zauberflötenaufnahme ohne Dialoge in einer solche Auswahl zu bringen, ist bei einem Werk, bei dem es zig Alternativen gibt, sehr seltsam, und zeigt, dass die Sprache anscheinend eh nicht verstanden wird...
    Meinem Verständnis nach soll die interne Reihenfolge wohl ohne Bedeutung sein. Wenn die 35 Redakteure tatsächlich unabhängig voneinander Bestenlisten erstellt haben und diese dann das Durchschnittsergebnis ist, wäre das schon erstaunlich. Allerdings kann bei so etwas alles Mögliche rauskommen (Beethovens 4. hat einen thread "Sieger im Tamino-Ranking", aber die threads zu den einzelnen Sinfonien zeigen natürlich, dass die 4. keineswegs das meistgeschätzte und -diskutierte Werk ist. Das war einfach ein Artefakt einer Abstimmung.)


    Ich glaube aber eher, dass man sich irgendwie auf eine Anzahl breit anerkannter historischer "Klassiker" (wie Schnabels Beethoven, Kleibers Figaro, Casals und Fischers Bach usw.) geeinigt hat, mit ein paar neueren Standardaufnahmen (Kleiber, Pollini), einer Handvoll British Music und schließlich einigen Seltsamkeiten in Alibi-Funktion gewürzt hat. Es ist ja nachvollziehbar, dass zB Elgars Cellokonzert mit DuPre eine so überragende Einspielung des Werks sein mag, dass nachrangig ist, dass es bedeutendere Konzerte gäbe (dito zB War Requiem).
    Es heißt ja nicht: die beste Musik, sondern die besten Aufnahmen. Könnte ja sein, dass es von Brahms' oder Bergs Violinkonzert (o.ä.) "zu viele" Aufnahmen gibt, so dass keine so eindeutig dominiert. Aber die beste Schubert-Aufnahme überhaupt soll diese CD mit vierhändiger Klaviermusik sein...? Die beste von Schostakowitsch eine ganz neue der Präludien&Fugen (wieder so eine Alibi-Nennung, damit auch ein paar noch aktive Künstler dabei sind). Es gäbe überhaupt keine Aufnahmen von Musik Haydns, Schumanns, Bruckners oder Stravinskys, die der Liste würdig wären?


    Pure Alibi-Funktion haben vermutlich Reich, Stockhausen, von Bingen??!
    Dann wollte man zwei HIP-Aufnahmen mit mehr oder minder Pioniercharakter ehren. Harnoncourts h-moll-Messe kenne ich zwar nicht, allerdings scheint mir, dass von seinen frühen Choraufnahmen das Weihnachtsoratorium und (IMO sehr zu recht) die Matthäuspassion unter Kennern höher geschätzt werden. Hogwoods Messiah ist m.E. völlig chancenlos in diesem sehr gut gefüllten Feld. Ich habe über die Feiertage davon die erste CD gehört und die Solisten sind m.E. allesamt nahe an "HIP-Karikaturen": kleine, farb- und ausdrucksarme Stimmchen. Wenn man Knabenchor schätzt, meinetwegen, aber insgesamt gibt es sehr viel besseres, auch mit britischen Musikern.


    Natürlich sind solche Listen ziemlich sinnlos, sie sollen ein paar Leser zum Kaufen bewegen. Ist ja auch nicht schlecht, wenn man durch so etwas auf Stücke oder Aufnahmen aufmerksam wird, von denen man nichts wusste.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich finde die Liste interessant, einen Großteil der Aufnahmen kenne ich nicht, und es würde mich erstaunen, wenn mehr als 20% der Taminos mehr als 20% der Aufnahmen hätten.


    Das, was ich auf der Liste kenne (Casals, du Pre, Gould), ist sicherlich listenwürdig, sind es doch wohl beispielgebende Interpretationen, die nachfolgende Interpreten mehr oder weniger geprägt haben.
    Wenn der Rest ähnlich gut begründet ist, ist es genau das, was den Sinn von Tamino beispielhaft klarstellt: Struktur in einen ansonsten undurchdringlichen Dschungel zu bekommen.


    Ob hier die eine oder andere (oder gar viele) "Ungerechtigkeiten" begangen worden sind, ist irrelevant, meine eigene "Hitliste" wird auch in keiner Weise abgebildet. So halte ich zum Beispiel auch die Aufnahme des Allegri-Miserere mit den Tallis Scholars für überschätzt, ich hätte hier eher The 16 oder die Cambridge Singers genannt. Macht aber nichts, die ausgewählte Aufnahme ist auch außerordentlich gut.


    Ich werde versuchen, diejenigen Aufnahmen, die auch tontechnisch einigermaßen ordentlich sein könnten (also wohl nichts vor 1950) UND von denen ich annehmen kann, daß sie mir nicht die Ohrknöchel herumdrehen, zumindest zu hören und ggf. die eine oder andere Aufnahme auch zu erwerben. Vermutlich muß man schnell sein, wenn man noch irgendwas zu vernünftigen Preisen kaufen möchte.


    Ein "Ziel" mehr für 2012...

  • Ich kenne 35 der Aufnahmen (bei Stockhausen gibt es wohl nur die eine - das originale Tonband?), aber andere Taminos sind wesentlicher besser sortiert.


    Ansonsten kann ich m-mueller nur voll und ganz zustimmen:


    Zitat

    Das, was ich auf der Liste kenne (Casals, du Pre, Gould), ist sicherlich listenwürdig, sind es doch wohl beispielgebende Interpretationen, die nachfolgende Interpreten mehr oder weniger geprägt haben.
    Wenn der Rest ähnlich gut begründet ist, ist es genau das, was den Sinn von Tamino beispielhaft klarstellt: Struktur in einen ansonsten undurchdringlichen Dschungel zu bekommen.


    Besser kann man das nicht formulieren!

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  • Ich kenne oder habe von der Liste 19:


    45 Bartok Concerto for Orchestra Chicago Symphony Reiner 1955
    44 Bach Well tempered Clavier Fischer, Edwin 1933-36
    42 Strauss, Richard 4 Last Songs Berlin Philharmonic von Karajan/Janowitz 1971
    39 Beethoven Fidelio Philharmonia Klemperer 1962
    38 Mozart Marriage of Figaro Vienna Philharmonic Kleiber 1955
    34 Brahms Symphony No. 4 Vienna Philharmonic Kleiber 1981
    31 Mahler Das Lied von der Erde Vienna Philharmonic Walter,Bruno 1952
    28 Chopin Etudes, Op. 10 & 25 Pollini 1972
    25 Handel Messiah Acad. Of Ancient Music Hogwood 1980
    20 Mozart Piano Concertos English Chamber Barenboim 1967-74
    19 Chopin Sonata No. 3 Argerich 1965
    15 Beethoven Piano Sonatas Schnabel, Arthur 1932-38
    11 Bach Cello Suites Casals, Pablo 1936-39
    8 Ravel/Berlioz Sheherazade/Nuits d'ete L'Orchestre de la Suisse Rom. Ansermet, Ernest 1963/67
    6 Elgar Cello Concerto London Symphony Barbirolli/duPre 1965
    5 Puccini Tosca Teatro alla Scala de Sabata/Callas 1953
    4 Bach Goldberg Variations Gould, Glenn 1955 (mal gehört, besitzen tue ich die von 1981 und den Salzburger Mitschnitt)
    2 Beethoven Symphonies Nos. 5 & 7 Vienna Philharmonic Kleiber 1975/76
    1 Wagner Ring Cycle Vienna Philharmonic Solti/Flagstad/Crespin 1956-65


    Ich mache mal Kreuzchen:
    K*: weitgehend unbestrittene "Klassiker", manche auch die ersten vollständigen oder maßgeblichen Aufnahmen
    K: sehr häufig genannte, "solide" Standardempfehlung
    P: kann in irgendeiner Hinsicht als Pioniertat gelten (aber nicht als K*, von denen viele auch solche sind)
    S: wie kommt das auf die Liste?!?!
    (Sachen, die ich gar nicht zu beurteilen wage, wie etwa Janacek, Britten habe ich als K oder ?Keingestuft)


    50 Bach B Minor Mass ViennaBoys/ConcentusMusic. Harnoncourt 1968 P
    49 Mahler Symphony No. 9 Vienna Philharmonic Walter,Bruno 1938 P/K*
    48 Smetana Ma Vlast Czech Philharmonic Kubelik 1990 K (bzw. historisch berühmt, wg. Wende usw.)
    47 Schubert&Mozart FantasieOp.103/SonataK448 Perahia/Lupu 1984/90 S
    46 Britten Billy Budd London Symphony Britten 1961 ?K
    45 Bartok Concero for Orchestra Chicago Symphony Reiner 1955 K
    44 Bach Well tempered Clavier Fischer, Edwin 1933-36 K*
    43 Berg Lulu Paris Opera Boulez 1979 K*/P (Erstaufnahme der komplettierten Fasung)
    42 Strauss, Richard 4 Last Songs Berlin Philharmonic von Karajan/Janowitz 1971 K
    41 Stockhausen Gesang der Junglinge 1963 S/P (es ist ein Schlüsselwerk der Avantgarde und Elektronik)
    40 Janacek Jenufa Vienna Philharmonic Mackerras 1982 ?K
    39 Beethoven Fidelio Philharmonia Klemperer 1962 K
    38 Mozart Marriage of Figaro Vienna Philharmonic Kleiber 1955 K(*)
    37 Chopin Noctunes Arrau 1978 S/?K Standardempfehlungen sind eher andere (Rubinstein, Moravec u.a.)
    36 Verdi Requiem Philharmonia Giulini 1964 K
    35 Ravel Daphnis et Chloe London Symphony Monteux 1961 K
    34 Brahms Symphony No. 4 Vienna Philharmonic Kleiber 1981 K
    33 Bellini Norma Teatro alla Scala Serafin, Tullio 1960 K
    32 Shostakovich Preludes and Fugues Melnikov,Alexander 2010 S
    31 Mahler Das Lied von der Erde Vienna Philharmonic Walter,Bruno 1952 K(*)
    30 Debussy Pelleas et Melisande 1941 P/K(*)
    29 Elgar Violin Concerto London Symphony Elgar/Menuhin 1932 K(*)
    28 Chopin Etudes, Op. 10 & 25 Pollini 1972 K
    27 Mozart The Magic Flute Philharmonia Klemperer 1964 ?K
    26 Allegri Miserere Tallis Scholars Phillips,Peter 1980 ?K
    25 Handel Messiah Acad. Of Ancient Music Hogwood 1980 ?P K
    24 Strauss, Richard Der Rosenkavalier Philharmonia von Karajan 1956 K
    23 Mozart Horn Concertos Philharmonia von Karajan/Brain 1953 K
    22 Reich, Steve Music for 18 musicisns 1978 ?
    21 Britten Peter Grimes Royal Opera House Britten 1958 ?K
    20 Mozart Piano Concertos English Chamber Barenboim 1967-74 K
    19 Chopin Sonata No. 3 Argerich 1965 S/?K (das scheint nämlich die erst vor einigen Jahren ausgegrabene Einspielung zu sein)
    18 Rachmaninoff Piano Concerto No. 4 Philharmonia Michelangeli/Gracis 1957 K
    17 Monteverdi Vespers of 1610 English Baroque/Mont.Choir Gardiner 1989 K
    16 Von Bingen, Hildegar A Feather on the Breath/God Gothic Voices Page/Kirkby 1981 S
    15 Beethoven Piano Sonatas Schnabel, Arthur 1932-38 K*
    14 Various Various arias Orch.Royal Opera House Sutherland/Molinari 1960 ?K
    13 Janacek Katya Kabanova Philharmonia Mackerras 1977 ?K
    12 Beethoven Late String Quartets Busch Quartet 1930s K*
    11 Bach Cello Suites Casals, Pablo 1936-39 K*
    10 Gershwin Porgy and Bess London Phil./Glyndebourne Ch. Rattle, Simon 1988 S/?K
    9 Tchaikovsky Symphonies Nos. 4-6 Leningrad Phil. Orchestra Mravinsky, Evgeny 1960 K
    8 Ravel/Berlioz Sheherazade/Nuits d'ete L'Orchestre de la Suisse Rom. Ansermet, Ernest 1963/67 K
    7 Wagner Tristan und Isolde Philharmonia Furtwangler/Flagstad 1952 K
    6 Elgar Cello Concerto London Symphony Barbirolli/duPre 1965 K
    5 Puccini Tosca Teatro alla Scala de Sabata/Callas 1953 K(*)
    4 Bach Goldberg Variations Gould, Glenn 1955 K(*)
    3 Britten War Requiem London Symphony Britten/Vishnevskaya 1962 K
    2 Beethoven Symphonies Nos. 5 & 7 Vienna Philharmonic Kleiber 1975/76 K
    1 Wagner Ring Cycle Vienna Philharmonic Solti/Flagstad/Crespin 1956-65 K(*)


    Die echten Seltsamkeiten halten sich in Grenzen. Wenn man sich nicht an der bizarren Dominanz von Britten und Elgar stößt, sind viele "Classics of the Gramophone" ausgewählt worden. Was immer das heißen mag. Es fehlen natürlich auch viele :D

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich besitze 8 Aufnahmen aus dieser Liste, "kenne" einige paar weitere, und WILL etliche davon gar nicht kennenlernen, teilweise der Werke gegen, teilweise wegen der Tontechnik. Mono akzekptiere ich nur bei Gesangstimmen, weil diese stets EINZIGARTIG sind. Orchesteraufnahmen sind jedoch MEIST durch andere, ähnlich gute ersetzbar. Aber natürlich gibt es auch hier Ausnahmen.


    Dann habe ich auch persönliche Abneigungen gegen Interpreten, die immer und immer ins Gespräch gebracht werden - ohne daß ich erkennen könnte warum. Manchmal kann ich es erkennen - aber es sind dan eigentlich keine musikalischen Ursachen....


    Zitat

    Eine Zauberflötenaufnahme ohne Dialoge in einer solche Auswahl zu bringen, ist bei einem Werk, bei dem es zig Alternativen gibt, sehr seltsam, und zeigt, dass die Sprache anscheinend eh nicht verstanden wird...


    Zum einen möchte ich die Londoner Zauberföte (denn sie wurde dort aufgenommen) unter Klemperer doch ein wenig verteidigen, wenn gleich es dahingestellt sei ob sie besser sei als jene unter Böhm, (sie ist es NATÜRLICH NICHT !!! :stumm: ) wobei "meine" Zauberflöte immer jene mit dem Wiener Ensemble sein wird, welche 1955 (!!) in Stereo in den Wiener Sophiensälen (ebenfalls ohne Dialoge) aufgenommen wurde.


    Die Dialoge wurden damals bei vielen Aufnahmen einfach weggelassen, weil man (meiner Meinung nach zu recht) der Auffassung war, daß der pathetische Stumpfsinn der Texte wohl bei einer Aufführung, wo optische Effekte sie milderten und gelegentlich sogar logisch erscheinen liessen) zu ertragen sei - nicht aber bei reiner akustischer Wiedergabe.
    Der spätere Lösungsversuch, SCHAUSPIELER diese Texte für die Platte sprechen zu lassen , erwies sich ebenfalls als Irrweg, um nicht zu sagen zum Desaster. Die Krönung des Ganzen stellt jene Aufnahme dar, wo eine Erzählerin die Kernpunkte der Handlung erläutert !!!


    Die Klemperer Aufnahme ist sicher eine der Besten am Markt - auch heute noch.

    Zitat


    Ob hier die eine oder andere (oder gar viele) "Ungerechtigkeiten" begangen worden sind, ist irrelevant,


    Es sind aber leider nicht nur "Ungerechtigkeiten, sondern man will ganz bewusst ein e bestimme Prägung des Klassikmarktes herbeiführen.


    Zitat

    Und dass Reichs "Music for 18 musicians" und Stockhausens "Gesang der Jünglinge" (horribile dictu!) auf der Liste sind, möge man bitte erst kommentieren, wenn man diese Werke kennen und verstehen gelernt hat!


    Ich glaube mit Fug und Recht sagen zu können, daß 90% oder mehr des KLASSIKPUBLIKUMS diese beiden Komponisten und ihre Werke milde ausgedrückt - ablehnen. und schon nach wenigen Sekunden "Hörerlebnis" haben sie das Werk "verstanden" und die CD in den Mülleimer geworfen - oder -subtiler - einem Feind zu Weihnachten geschenkt....
    DARÜBER bin ich auch nicht bereit zu diskutieren, weil ich befürchte, daß meine Wortwahl mir entgleiten könnte.....
    Und ich bitte auch - mich in dieser Hinsicht nicht zu provozieren...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich finde die Liste interessant, einen Großteil der Aufnahmen kenne ich nicht, und es würde mich erstaunen, wenn mehr als 20% der Taminos mehr als 20% der Aufnahmen hätten.


    Dann fang gleich mit dem Staunen an! ;)


    Zehn Aufnahmen aus dieser Liste zu haben, ist für einen Musikliebhaber wohl das absolute Minimum. Bei weit gespanntem Interesse sollte man über zwanzig besitzen, da passt JRs Stand gut hinein, da er nur eingeschränktes Interesse an Opern hat.


    Was JRs Bemerkung über die Argerich-Chopin-Platte betrifft, so ist "ausgegraben" nicht die richtige Formulierung. Sie hat damals die Platte für die EMI eingespielt, aber davor einen Vertrag für eine Chopin-Platte bei der DG unterschrieben. Da die DG eine Platte mit teilweise gleichem Inhalt plante, konnte sie die EMI-Veröffentlichung rechtlich verhindern - sehr zum Unwillen von Produzent Suvi Radj Grubb, der seine Platte im EMI-Archiv verschwinden lassen musste (und er beteuert in seinem Buch, dass seine Produktion besser gelungen war als jene der DG). Offenbar musste eine Sperrfrist ablaufen, bis die Aufnahme veröffentlicht werden durfte.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Dann fang gleich mit dem Staunen an! ;)


    Zehn Aufnahmen aus dieser Liste zu haben, ist für einen Musikliebhaber wohl das absolute Minimum. Bei weit gespanntem Interesse sollte man über zwanzig besitzen, da passt JRs Stand gut hinein, da er nur eingeschränktes Interesse an Opern hat.


    Also m.E. muss man als Musikliebhaber keine bestimmten Aufnahmen von Werken haben. Dennoch hast Du natürlich recht, dass hier so viele Standardempfehlungen versammelt sind, dass die Wahrscheinlichkeit nicht klein ist, einige davon zu besitzen. Die werden auf dieser Liste nicht zum ersten, auch nicht zum zehnten Mal empfohlen...


    Ich halte es, obwohl ich es kurzsichtig finde, auch für völlig legitim, keine oder kaum histor. Aufnahmen zu hören. (Ich habe die Busch-Aufnahmen der Quartette ja auch (noch) nicht oder Walters histor. Mahler 9, obwohl die mich im Prinzip schon interessieren.)
    Mein Interesse an Opern war gar nicht immer so klein, aber mangelndes an Britten, Janacek und Belcanto kostet mich schon 6 Treffer bei dieser Liste :stumm::D (von Bergs Lulu habe ich die Suite, aber die ist nicht drauf)


    Zitat


    Was JRs Bemerkung über die Argerich-Chopin-Platte betrifft, so ist "ausgegraben" nicht die richtige Formulierung. Sie hat damals die Platte für die EMI eingespielt, aber davor einen Vertrag für eine Chopin-Platte bei der DG unterschrieben. Da die DG eine Platte mit teilweise gleichem Inhalt plante, konnte sie die EMI-Veröffentlichung rechtlich verhindern - sehr zum Unwillen von Produzent Suvi Radj Grubb, der seine Platte im EMI-Archiv verschwinden lassen musste (und er beteuert in seinem Buch, dass seine Produktion besser gelungen war als jene der DG). Offenbar musste eine Sperrfrist ablaufen, bis die Aufnahme veröffentlicht werden durfte.


    Es ist isofern eine eigentümliche Wahl, da diese Aufnahme eben kein "Klassiker" ist, weil erst Anfang der Nuller Jahre oder so erschienen. Die DG-Aufnahmen von Argerichs Chopin sind m.E. auch zu umstritten (u.a. aufgrund extremer Rasanz und Brillanz, nicht immer allzu poetisch, obwohl ich sie teils recht gerne mag), um Standardempfehlungen zu sein. (Meiner Erinnerung nach sind die Chopin-Sonaten bei DG allerdings lange nach 1965, eher so ca. 1975 eingespielt, aber ich kann das gerade nicht überprüfen).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Dann fang gleich mit dem Staunen an!


    Zehn Aufnahmen aus dieser Liste zu haben, ist für einen Musikliebhaber wohl das absolute Minimum.



    Dann staune mal weiter. Das absolute Minimum unterbiete ich ganz locker...


    Bin ich nun kein Musikliebhaber mehr????


    Fragt sich ganz besorgt der


    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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  • Zehn Aufnahmen aus dieser Liste zu haben, ist für einen Musikliebhaber wohl das absolute Minimum.


    Na, ich glaub', es wird nix mit dem Musikliebhaber kurzstueckmeister (aus Theophilens Sicht).
    :hahahaha:
    mal sehen:


    41 Stockhausen Gesang der Junglinge 1963
    40 Janacek Jenufa Vienna Philharmonic Mackerras 1982
    22 Reich, Steve Music for 18 musicisns 1978
    3 Britten War Requiem London Symphony Britten/Vishnevskaya 1962


    Na, immerhin 4 Stück. Die meisten genannten Aufnahmen interessieren mich überhaupt nicht, obwohl ich hier womöglich das musikgeschichtlich breitest gestreute Interesse innerhalb der klassischen Musik im Forum habe (mal ganz uneitle Selbsteinschätzung).
    :angel:


    Bezeichnenderweise ist mein Erwerb der genannten Aufnahmen von Britten und Janacek auf Forenratschläge zurückzuführen.
    Bleibt Reich, der natürlich seine Musik am besten selbst einspielt, und Stockhausen, der gar keine Interpreten braucht (vereinfacht gesagt).

  • Na dann bin ich schon nicht allein bei den "Nichtmusikliebhabern". ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bei mir ist es umgekehrt - rund 10 Titel von der Liste habe ich nicht.... und gedenke sie auch nicht zu erwerben.


    :stumm:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Dann darf ich mich ja endlich Musikliebhaber nennen, habe noch schnell 6 der Aufnahmen (für in Summe unter 50 €) bei Amazon erstanden, z.T. gebraucht. Komme jetzt also auch auf 10 !!!


    Den Reich, den ich normalerweise nicht auf dem Schirm haben würde, habe ich mir mal in einer neuen Fassung bei youtube angehört, und ich fand es gut anhörbar, ja sogar interessant. Die genaue Einspielung ist mit "1978" ein wenig vage (oder sollte es die Einspielung mit der Gardine auf dem Cover sein?).


    Zitat JR:
    Dennoch hast Du natürlich recht, dass hier so viele Standardempfehlungen versammelt sind, dass die Wahrscheinlichkeit nicht klein ist, einige davon zu besitzen. Die werden auf dieser Liste nicht zum ersten, auch nicht zum zehnten Mal empfohlen...
    Zitat Ende


    Nun wird hier vieles 1 oder auch 10 mal empfohlen. Wenn ich mir das alles kaufen wollte, hätte ich kein Geld mehr und gar keine Zeit für irgendetwas anderes. Daß hier viele Musikredakteure zu dieser Liste beigetragen haben (hier gilt wohl auch, daß die qualitative Streuung der Stücke um Wurzel n kleiner ist als bei Einzelempfehlungen, wenn die n Meinungen unabhängig zustande gekommen sind) und daß sie in einer angesehenen Musikzeitschrift erschienen ist, zeichnet diese Liste aus.


    Zudem ist der Kontext interessant und zumindest mir so noch nicht aufgefallen.
    Wir haben Hitparaden über die Qualität der Musik (seeeeeeeeeehr geschmacksabhängig) und über die Qualität der Aufnahmen (da dürfte die Streuung der Meinungen schon kleiner sein), aber bisher kenne ich hier keinen Thread, der es unternimmt, die besten Interpretationen (über alles !! was für ein Anspruch) herauszuarbeiten.


    Also sozusagen die 11er, wenn man maximal 10 Punkte für Interpretation geben kann.


    Da ich zudem 3 der 4 Aufnahmen, die ich bisher auf der Liste kenne, ebenso als Referenzen bewerten würde, erscheint mir die Liste auch als recht glaubwürdig, und JRs Bewertung geht ja wohl auch in die Richtung. Also eine sehr wertvolle Zusammenstellung, auch wenn möglicherweise "prägend" Einfluß genommen werden soll. Aber, Alfred, tust Du das nie ???

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  • Nun, vielleicht einer mit Nachholbedarf...


    Du machst mir Mut... Danke! :thumbup:

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
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  • Auch ich konnte meinen Titel "Musikliebhaber" im Letzten Augenblick retten.
    Bei der Ewähnung der Chopin-Titel mit Argerich, bzw Pollini erinnerte ich mich dunkel, die doch irgendwann mal gekauft zu haben. Und siehe da: So war es.
    Mein Glücksgefühl lässt sich mit Worten kaum beschreiben, als ich in den erlauchten Kreis der Musikfreunde zurückkehren durfte. Mein Verdacht indes, daß auch die Leinsdorf-Aufnahme von Bartoks "Konzert für Orchester" in meiner Sammlung ruhe, konnte indes bis jetzt nicht bestätigt oder widerlegt werden, da sie im Fall des Falles bei den bis jetzt ungehörten Cds ruhte - und die sind leider unsortiert. Zudem sind es an die 400-500 Stück - das Suchen lohnt hier nicht, notabene, da ich - wenn auch knapp - die von Theophilus überprungen - oder sagen wir besser - überschlichen - habe . :jubel:


    MEINE musikalische Welt sieht indes anders aus.
    Wen das interessiert, der kann das in Bälde im neuen Thread
    2012 -Tamino-Klassikforums list of the 50 Greatest Classical Recordings
    nachlesen


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred


    PS: Bibbernd warte ich hier auf Wolframs neuestes Posting in dem er vermutlich mitteilen wird, daß aus gegebenem Anlass das Limit für Betreiber von Klassikforen auf 25 erhöht wurde. Und dann: Aus der Traum vom "Musikliebhaber" (Wo ist jetzt rasch das SCHLUCHZ - Smiley geblieben ??)

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mein Verdacht indes, daß auch die Leinsdorf-Aufnahme von Bartoks "Konzert für Orchester" in meiner Sammlung ruhe, ...


    Die brauchst du gar nicht, es reicht wenn du jene mit Fritz Reiner besitzt!


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich glaube mit Fug und Recht sagen zu können, daß 90% oder mehr des KLASSIKPUBLIKUMS diese beiden Komponisten und ihre Werke milde ausgedrückt - ablehnen.


    Ich glaube mit Fug und Recht sagen zu können, dass 99% oder mehr derjenigen Menschen, die Alfred als Klassikpublikum bezeichnet, die beiden genannten Werke noch nie gehört haben. Was ich schade finde!


    DARÜBER bin ich auch nicht bereit zu diskutieren, weil ich befürchte, daß meine Wortwahl mir entgleiten könnte.....
    Und ich bitte auch - mich in dieser Hinsicht nicht zu provozieren...


    Lieber Alfred, ich verstehe natürlich sehr gut, dass diese Musik eine unglaubliche Macht hat. Etwa so, wie die Macht der Musik Beethovens zu ihrer Zeit. Ich glaube sofort, dass sie Dich zu Dingen hinreißen könnte, die Du ohne diese Musik nie tätest. Ja, diese Musik ist schon sehr stark.


    Hast Du Dich mal gefragt, welche Eigenschaften der Musik und welche Eigenschaften von Dir da zusammentreffen, dass da so gewaltige Energien freiwerden? Ich fände das faszinierend.

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  • Nun wird hier vieles 1 oder auch 10 mal empfohlen. Wenn ich mir das alles kaufen wollte, hätte ich kein Geld mehr und gar keine Zeit für irgendetwas anderes. Daß hier viele Musikredakteure zu dieser Liste beigetragen haben (hier gilt wohl auch, daß die qualitative Streuung der Stücke um Wurzel n kleiner ist als bei Einzelempfehlungen, wenn die n Meinungen unabhängig zustande gekommen sind)


    Mit dem Hinweis auf die Standardempfehlungen wollte ich u.a. andeuten, dass die eher nicht voneinander unabhängig zustande gekommen sind.


    Ich weiß nicht genau, was deren Verfahren war und, wie gesagt, finde ich einige davon so seltsam, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, dass das unabhängige Listen waren, von denen ein best of genommen wurde.


    Bei den "Klassikern" meine ich einen anderen Effekt.
    Gesetzt, ich wäre einer der Rezensenten der Zeitschrift mit Schwerpunkt Kammermusik und skandinavische Musik. Was sage ich wohl, wenn mich jemand nach einer Empfehlung für Tosca oder Wagners Ring fragt? Ich kenne da vielleicht ein paar Aufnahmen, aber es nichts, was im Mittelpunkt meines Interesses steht und wo ich mich gut auskenne. Ich gebe daher mit hoher Wahrscheinlichkeit die Standardempfehlung und sei es die einzige Aufnahme des Stücks oder die, die ich am längsten kenne. Also mit hoher Wahrscheinlichkeit zB Callas/de Sabata für Tosca und Solti für den Ring...


    Selbst wenn ich ein Stück nicht kenne, weiß ich oft, was die typischen Empfehlungen sind und gebe die dann weiter. Wenn ich so eine Liste machen soll, dann bin ich vielleicht der Ansicht, dass da nicht nur Sachen aus meinem Spezialgebiet drauf sein sollten (die Liste oben enthält überhaupt keine skandinavische Musik und sehr wenig Kammermusik, übrigens auch kein einzige Klavierlied). Ich mache also eine Liste, die 30 Nennungen aus den Gebieten enthält, wo ich ggf. dutzende von Einspielungen kenne und verglichen habe und nenne dann noch 20 halberinnerte Klassiker, um die mir ferner liegenden Gebiete abzudecken. Dann werden eine Reihe solcher Listen, alle von Leuten mit anderen Schwerpunkten, ausgewertet. Was kommt am Ende asl Gesamtliste heraus? Eine Liste mit den Klassikern, denn auf den jeweiligen Spezialgebieten gab es zu wenige Überschneidungen, die wurden alle nicht häufig genug genannt und sind beim Endergebnis rausgeflogen. Das ist ein bißchen übertrieben, aber so ähnlich kommen mitunter wohl solche Listen zustande...


    Was mich an der BBC-Liste noch ein wenig verwirrt: Es sind einer Reihe ziemlich umfangreicher Gesamtaufnahmen (Ring, Mozart-KK, Beethovensonaten) angegeben, dann aber zB Reiners Aufnahme von Bartoks Konzert f. Orchester, die meines Wissens seit dem CD-Zeitalter immer mit der Musik für Saiteninstrumente etc. gekoppelt gewesen ist. Ist da die ganze CD gemeint oder nur ein Werk.

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  • Ha, Gesang der Jünglinge habe ich doch, falls das komplett ist (etwa 13 min.) auf einem Sampler mit elektron. Musik. (Ich weiß aber nicht, ob ich es mehr als einmal angehört habe, wir haben ein Stück daraus seinerzeit im Musikunterricht gehört).


    Und das Stück von Reich habe ich in einer neueren Aufnahme mit dem Ensemble modern. Ist zwar nicht mein Ding, aber ich vermute mal, dass Alfred das durchaus aushalten würde, selbst wenn es ihm vermutlich auch nicht besonders gefallen würde.

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  • Ich gebe daher mit hoher Wahrscheinlichkeit die Standardempfehlung und sei es die einzige Aufnahme des Stücks oder die, die ich am längsten kenne. Also mit hoher Wahrscheinlichkeit zB Callas/de Sabata für Tosca und Solti für den Ring...


    So ist es! Ich habe mal im Spaß versucht, meine Top-50-Liste zu bauen ... WTK/Leonhardt, h-moll/Gardiner, Don Giovanni/Giulini, Schubert Streichquintett/Alban-Berg-Quartett, ...


    Und das Stück von Reich habe ich in einer neueren Aufnahme mit dem Ensemble modern. Ist zwar nicht mein Ding, aber ich vermute mal, dass Alfred das durchaus aushalten würde, selbst wenn es ihm vermutlich auch nicht besonders gefallen würde.


    Das meine ich auch! Ich meine, das wäre ein Stück, bei dem es auf einen Versuch ankäme.


    Ich habe die "Musik for 18 musicians" doppelt, weil ich mir die 5-CD-Box bei Nonesuch mit Werken von Reich erst gekauft habe, als ich vom "Music for 18 musicians"-Virus bereits infiziert war (siehe hier: Music for 18 musicians). Die Einzel-CD schenke ich Alfred! Adresse steht ja im Impressum.

  • Noch ein bißchen Statistik zur BBC-Liste:


    Enthalten sind:


    0 Aufnahmen von Klavierliedern
    2 von Orchesterliedern, wenn man das LvdE nicht mitzählt (oder eher 1,5, da die 4 LL nur eine halbe Platte sind)
    1 Klavierduo
    1 Arienrecital
    1 mit elektronischer Musik
    1 Violinkonzert
    1 Cellokonzert (NB beide von Elgar)
    1 mit Hornkonzerten
    2 Kammermusikaufnahmen
    2 mit Klavierkonzerten (davon allerdings eine GA)
    7 Klaviersolo
    7 mit geistlicher Vokalmusik
    9 mit Sinfonien/Orchesterwerken (LvdE u. Reich mitgezählt)
    15 mit Opern (darunter der Ring mit eigentlich nochmal 4)

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  • Was mir auffällt, ist, daß es fast alles hochberühmte Schallplatten in Schellack und Vinyl sind. Also hochaltmodisch sowieso.



    38 Mozart Marriage of Figaro Vienna Philharmonic Kleiber 1955
    36 Verdi Requiem Philharmonia Giulini 1964
    34 Brahms Symphony No. 4 Vienna Philharmonic Kleiber 1981
    33 Bellini Norma Teatro alla Scala Serafin, Tullio 1960
    31 Mahler Das Lied von der Erde Vienna Philharmonic Walter,Bruno 1952
    28 Chopin Etudes, Op. 10 & 25 Pollini 1972
    24 Strauss, Richard Der Rosenkavalier Philharmonia von Karajan 1956
    20 Mozart Piano Concertos English Chamber Barenboim 1967-74
    19 Chopin Sonata No. 3 Argerich 1965
    14 Various Various arias Orch.Royal Opera House Sutherland/Molinari 1960 ?
    13 Janacek Katya Kabanova Philharmonia Mackerras 1977 ?
    9 Tchaikovsky Symphonies Nos. 4-6 Leningrad Phil. Orchestra Mravinsky, Evgeny 1960
    7 Wagner Tristan und Isolde Philharmonia Furtwangler/Flagstad 1952
    5 Puccini Tosca Teatro alla Scala de Sabata/Callas 1953
    4 Bach Goldberg Variations Gould, Glenn 1955
    3 Britten War Requiem London Symphony Britten/Vishnevskaya 1962
    2 Beethoven Symphonies Nos. 5 & 7 Vienna Philharmonic Kleiber 1975/76
    1 Wagner Ring Cycle Vienna Philharmonic Solti/Flagstad/Crespin 1956-65


    Das sind die, die ich (bzg. Nr 20: wenigstens teilweise) selbst besitze. Elgar/DuPré, Klemperers Fidelio und andere Hochberühmtheiten kenne ich natürlich auch (Arraus Chopin-Nocturnes!), würde manches davon auch bedenkenlos kaufen.


    Mir scheint die CD unterrepräsentiert. So schön der Kleiber-Figaro auch sein mag - er ist nur als Vinyl-Dokument großartig, keineswegs mängelfrei. Und warum dann nicht gleich den Kleiber-Rosenkavalier (den ich weit über den von Karajan stellen würde). Wo ist der Giulini-Giovanni (das Verdi-Requiem ist ein kleiner Witz). Klemperers Zauberflöte kenne ich nicht (was ich ihr als Nachteil anrechne). Für mich gibt es da bloß Karajan 1950 - oder eine DVD-Produktion. - Britten ist deutlich audiophil bewertet (nicht er allein), sonst würden andere Werke genannt sein, z.B. The turn of the screw von 1954 (oder das phänomenale Nocturne). - Mahlers Lied von der Erde mit der Ferrier - da zöge ich, neben Klemperer, auch Walters Columbia-Aufnahme mit Mildred Miller allemal vor. Karajans vier letzten Liedern, trotz Janowitz, stehen doch Böhm und Ackermann gegenüber, von den digitalen Versionen zu schweigen.


    Kleine Ehrenrettung für die britischen Labels - sie sind vielfach tatsächlich audiophil (und die "Deutsche Grammophon-Gesellschaft" trägt ihren Namen allzu berechtigt). - Aus der Perspektive der - tatsächlich großartigen - Katya Kabanova kann man dennoch eine Option für die Callas-Tosca kaum begreifen. Und Joan Sutherland dürfte doch mit zumindest einer Lucia zugegen sein. - Den Solti-Ring finde ich berechtigt (eben in discographischer Sicht). Aber Tebaldi/Del Monaco fehlen mir, und erst recht Toscaninis Otello, Kempes Meistersinger, auch die von Knappertsbusch, dessen Parsifale, Böhms Frau ohne Schatten, Santinis Butterfly (mindestens), Dobrowens Boris Godunov, usw. usw. Und Erich Kleibers Fledermaus. Wenn schon denn schon.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

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