Wladimir Jurowski – Russischer Dirigent der jüngeren Generation

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    Wladimir Michailowitsch Jurowski, geboren am 4. April 1972 in Moskau, ist ein russischer Dirigent.


    Im folgenden zitiert nach Wikipedia:


    Jurowski wurde als Sohn des Dirigenten Michail Wladimirowitsch Jurowski in Moskau geboren. Er studierte zunächst bei seinem Vater, später bei Rolf Reuter und Sir Colin Davis. Mit 23 Jahren gab er 1995 sein internationales Debüt auf dem Opernfestival in Wexford mit der Mainacht von Rimski-Korsakow. 1996 dirigierte er erstmals in Covent Garden ("Nabucco" von Giuseppe Verdi).


    Nach einem Engagement an der Komischen Oper Berlin und Gastdirigaten an bedeutenden Opernhäusern weltweit (u. a. an der Opéra Bastille in Paris und dem Teatro La Fenice in Venedig) wurde Jurowski 2001 musikalischer Leiter in Glyndebourne. 2007 übernahm er als Nachfolger von Kurt Masur die Leitung des London Philharmonic Orchestra, bei dem er bereits seit 2001 Erster Gastdirigent war. Seit dem 24. Oktober 2011 ist Jurowski der künstlerische Leiter des Staatlichen Sinfonieorchesters von Russland (Swetlanow-Sinfonieorchester) (ehemaliges UdSSR-Staatsorchester).


    Aufnahmen (Auswahl):



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Liebe Forianer,


    ehrlich gesagt war er ja mein heimlicher Favorit als Chef der Berliner Philharmoniker. Nun übernimmt er das Rundfunk-Sinfonieorchester. Ich freue mich auf seine Berliner Tätigkeit und möge es eine ebenso fruchtbare Zusammenarbeit geben wie zwischen dem Orchester und Janowski!



    :hello: LT

  • Eine zu begrüßende Entscheidung!


    Leider hat Vladimir Jurowski in Deutschland keine besonders ausgeprägte Presse. Die Resonanz auf diesen Thread spricht ja bereits Bände.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und jetzt, Berlin, freue Dich!!!


    Ich erinnere mich gerne an die Zeit, als Jurowski noch als ganz junger Mann an der Komischen Oper Berlin dirigierte!
    Das waren Aufführungen von einer wunderbaren Frische und Spontaneität


    Später habe ich seine Karriere leider nicht so ganz intensiv verfolgen können. Aber: wann immer ich Konzerte von ihm in London oder Opernaufführungen in Glyndebourne hören konnte, wurde mir deutlich, dass er ein Musiker ist, der einen eigenen Kopf hat und klug durchdachte Interpretationen bietet! Glücklicherweise sind ihm die Frische und Spontaneität nicht abhanden gekommen; aber hinzu gekommen sind eine Tiefe und emotionale Kraft, die seine Aufführungen zum Ereignis machen! Zuletzt zu bewundern in der Komischen Oper, wo er Barry Koskys Inszenierung von Moses und Aaron dirigierte!
    Ich freue mich und hoffe, ihm öfter in Berlin zu begegnen!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich habe seine Kapellmeisterzeit an der Komischen Oper Berlin, die durchaus ein zweischneidiges Schwert war, sehr intensiv miterlebt, und hoffe sehr, dass er sich deutlich weiterentwickelt hat. Damals war er ein Freund von Lautstärkeorgien und einem sängerunfreundlichen Durchpeitschen. Niemand hat den Gluck-"Orpheus" am Haus schlechter dirigiert als er, schon die Ouvertüre war eine Qual und erinnerte eher an Techno als an Gluck... ("Fledermaus", "Bohème" und "Turandot" waren unter seiner Leitung auch nicht viel besser.)
    Ist aber fast zwanzig Jahre her, und seine beiden Lehrer, seinen Vater Michail Jurowski und Rolf Reuter, habe ich als Dirigenten sehr geschätzt. Ich hoffe sehr, der junge Jurowski kann mich auch mal so überzeugen wie diese beiden.


    Edit: Sorry, Caruso41, deinen Beitrag hatte ich noch nicht gelesen, als ich meinen schrieb, aber das ändert auch nichts an unserer völlig konträren Bewertung seiner damaligen Kapellmeisterzeit an der Komischen Oper Berlin.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Edit: Sorry, Caruso41, deinen Beitrag hatte ich noch nicht gelesen, als ich meinen schrieb, aber das ändert auch nichts an unserer völlig konträren Bewertung seiner damaligen Kapellmeisterzeit an der Komischen Oper Berlin.


    Lieber Stimmenliebhaber, ist ja interessant, dass Du so eine ganz andere Erfahrung gemacht hast mit Jurowski!
    Ich denke, dass Du öfter Aufführungen von ihm gehört hast und insgesamt "dichter dran" warst!
    Mir sind wie gesagt die Aufführungen, die ich erlebt habe eigentlich durchweg wegen ihrer Lebendigkeit in guter Erinnerung. Mag sein, dass die Sänger nicht sorgsam getragen vielleicht gehetzt und auch mal übertönt wurden, aber das ist mir so nicht in Erinnerung! Und ich kenne viele, die sehr bedauert haben als er die Komische Oper verließ.


    Wie Du schon sagst: ist ja auch lange her. Also lassen wir das auf sich beruhen.
    Warten wir mal ab, was Jurowski in der neuen Position bringt! Oper wird da ja nicht seine Aufgabe sein!


    Allerdings: die Ariadne in Glyndebourne - seine letzte Produktion dort - hat mich gerade wegen der herrlichen Transparenz, der delikat gemischten Farben und der Eleganz der melodischen Linien begeistert! Das kann man ja auch auf DVD nachhören. Vielleicht hast Du ja Lust darauf und siehst dann in ihm nicht mehr nur den, der die Sänger durch dei Partitur peitscht.


    Im Übrigen: wir müssen ja nun wirklich nicht immer der gleichen Meinung sein. Sind wir ja bei etlichen Sängern auch nicht.


    Beste Grüße und einen schönen Sonntag noch


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich denke, dass Du öfter Aufführungen von ihm gehört hast und insgesamt "dichter dran" warst!

    Ich habe ihn sicherlich bei mehr als 50 Vorstellungen in der Komischen Oper Berlin erlebt (zu den schon erwähnten Werke kommt zum Beispiel noch die "Pique Dame", wo er mit GMD Kreizbrg alternierte, der mir aber, der liebere, weil umsichtigere und mit dem besseren Draht zur Bühne versehene Dirigent war. Sein früher Tod schmerzt mich noch immer sehr! :(


    Beste Grüße und einen schönen Sonntag noch

    Ja, danke, dir auch!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"


  • Das bayerische Kabinett hat heute die Berufung von Wladimir Jurowski zum designierten Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper abgesegnet. Er soll ab 2021 Kirill Petrenko nachfolgen. Damit wird er der zweite Russe in Folge sein. Neuer Intendant soll der Belgier Serge Dorny werden.


    Quelle: https://www.br-klassik.de/baye…itung-bestaetigt-100.html

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Glückwunsch!


    Jurowsky hat eine hervorragende 2. Und 3. Von Prokofiev heraus gebracht. Und auch seine Begründung warum er seinen Zyklus mit diesen beiden, im Westen eher unbekannte Sinfonien beginnt, machte für mich Sinn. Und vor allem ist das eine Begründung, die vielleicht auch von Prokofiev selbst hätte kommen können.


    Von daher habe ich gerade eine ganz hohe Meinung von diesem Dirigenten. Also Herr Jurowsky bitte machen Sie weiter so und bringen, neben ihrer wohlverdienten Stelle als bayrischer GMD, auch noch die restlichen Prokofiev Sinfonien heraus. Ich freue mich schon :)

  • Für München ist das sicher eine ausgezeichnete Wahl!
    Stimmenliebhaber bestreitet zwar, dass er ein guter Operrndirigent ist, aber ich habe so viele hervorragende Aufführungen von ihm gehört, dass ich aus ehrlicher Überzeugung gratulieren will.


    Eine andere Frage ist freilich, ob das RSO Berlin, bei dem er einen so vielversprechenden Start hatte, dabei abgehängt wird! Das wäre nun wirklich ein herber Verlust! Und ehrlich gesagt: in Berlin bin ich sehr viel öfter als in München.
    Aber vielleicht streicht er ja andere Verpflichtungen und konzentriert sich auf Berlin und München! Man hatte zumindest zuletzt den Eindruck eines sehr guten Einverständnisses zwischen ihm und dem Orchester.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Glaubt man dem, was geschrieben wird, wird Jurowski, der seit Ewigkeiten in Berlin lebt und dessen Kinder dort zur Schule gehen, London und das Enescu-Festival aufgeben und das RSO behalten. Zu begrüßen wäre das. Insbesondere, weil er ja beim RSO gerade erst angefangen hat.

  • Eine andere Frage ist freilich, ob das RSO Berlin, bei dem er einen so vielversprechenden Start hatte, dabei abgehängt wird! Das wäre nun wirklich ein herber Verlust! Und ehrlich gesagt: in Berlin bin ich sehr viel öfter als in München.

    Lieber caruso41,


    Du solltest nicht verzweifeln. Berlin hat so viele hervorragende Orchester (und sicher alle mit hervorragenden Chefs), da kann man den Bayern doch gönnen, daß sie für ihre drei Spitzenorchester auch Spitzendirigenten haben.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Stimmenliebhaber bestreitet zwar, dass er ein guter Operrndirigent ist

    Das entspricht nicht der Wahrheit! Ich kann gar nicht bestreiten, dass er ein guter Operndirigent ist, wiel ich ihn seit Jahren nicht als Operndirigenten erlebt habe. Ich bestreite lediglich, dass er damals, vor 20 Jahren an der Komischen Oper Berlin, schon ein besonders guter Operndirigent gewesen ist. Das ist ein großer Unterschied!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"