Französische Orgelmusik Guilmant

  • Kleine Vorbemerkung für neue Benutzer: Es wäre nicht ganz falsch, den Threads "Französische Orgelmusik Allgemeine Vorbemerkungen" und "Französische Orgelmusik Cavaille-Coll-Orgeln"
    etwas Aufmerksamkeit zu schenken.


    Einleitung und Sonate Nr. 2


    Hallo,


    Felix-Alexandre Guilmant 1837 - 1911; zum Lebenslauf verweise ich auf Wikipedia.


    Wer unter der Suchfunktion des Forums "Guilmant" eingibt, stößt auf die lesenswerten Beiträge von "Karsten, AH, widor, reklav29" - einen Thread über ihn gibt es nicht.


    Ich stelle folgende Werke vor:


    Die Organistin Suzanne Chaisemartin war Schülerin von Marcel Dupre, der wiederum
    Schüler von Guilmant war; sie spielt auf der Cavaille-Coll-Orgel von St-Sulpice, Paris, an der Guilmant 30 Jahre Organist war - eine authentische Interpretation ist also gewiss.




    Peter Eilander ist ein Organist aus den NL und spielt auf der Cavaille-Coll-Orgel l'Abbatiale St-Quen, Rouen
    Die Orgeldispositionen für beide CDs sind sowohl auf den CD-Booklets zu lesen, als auch im Internet abrufbar.



    "Außer Konkurrenz" läuft diese CD:

    Der Organist R. Delcamp spielt auf der "Casavant Organ" of All Saint's Chapel, Sewanee/Tennessee; Orgeldisposition auf dem CD-Booklet.
    Ich habe sie nur deswegen mit herein genommen, weil die Nr. 3 = Nr. 5 auf CD Volumen 2 und
    weil die Nr. 6 = Nr. 2 auf CD Volumen 4
    Zu den Hörvergleichen schreibe ich bei der CD Volumen 2 Nr. 5 + CD Volumen 4 Nr. 2.



    Die Laufzeitangaben zu den CDs von…bis… und die Taktangaben /…-…/ behalte ich bei, ebenso gebe ich meine Höreindrücke in […] an.


    Ein Bemerkung vorab zu den Werken von Guilmant: Francks große Orgelwerke, vielleicht Piece heroique und Grand piece symphonique ausgenommen, haben noch Charakter von kirchlicher Orgelmusik. Bei Guilmant ist das grundsätzlich nicht mehr so direkt gegeben; manche Harmonikwendungen, Akkordverbindungen, Melodieführungen, rhythmische Varianten sind besser im Konzertsaal, in der Oper vorstell- bzw. hörbar, als im kirchlichen Rahmen. Beispielhaft werde ich einige Stellen in [!.......!] mit CD-Laufzeit und Takt kenntlich machen, um das nachvollziehen zu können.




    Sonate Nr. 2, D-Dur, op. 50 (1876/83)
    Ich zitiere aus Nr. 4: "…ist eine bescheidene Komposition mit herkömmlicher 3-sätziger Satzfolge…in Melodik und Harmonik nimmt sie deutlich Bezug auf Schumann und Mendelsohn Bartholdy."


    1. Satz Allegro moderato, 4/4:
    (Register: Solostimme rechts 4-Fuß Oboe und 8-Fuß Fagott, auch 8-Fuß Trompete - Hauptwerk links 16- und 8-Fuß mit Koppel zur Solostimme - Pedal Flöte 8-Fuß und Bordunflöte(klarinettenähnlich) 16-Fuß, auch Koppel zum Hauptwerk)


    0.00 bis 0.25 /1-8/ rechts 1.Thema 1, links Harmonik, Pedal Fundamentstimme mit Durchgangsnoten, alles Achtelnoten. Von 0.26 bis 0.54 /9-18/ anfangs rechts Thema Wiederholung 1 Oktave höher ohne Pedal, dann Verarbeitung mit Pedal. Ab 0.55 bis 1.21 /19-26/ 2. Thema, das von 1.22 bis 1.46 /27-34/ wiederholt wird; 1.47 bis 2.06 /35-40/ Thema 1. Von 2.07 bis 4.13 Wiederholung (=0.00 bis 2.06 /1-40/).
    Ab 4.14 bis 5.04 /41-57/ Tonartwechsel nach F-Dur; 4.14 bis 4. 27 /41-44/ Thema rechts, dann Verarbeitung des Themas: 4.26 /45/ Pedal 2 Takte des Themas, /46/ Thema rechts Unterstimme, ½ Takt später Thema rechts Oberstimme. Ab /56/ Vorbereitung des Tonartwechsels in /58/ zurück nach H-Dur.
    Ab 5.05 bis 6.20 /58-81/ Thema 1 und Verarbeitung, bei 5.17 /66-68/ wieder 2 Takte Thema im Pedal. Von 6.21 bis 6.45 /82-89 Thema 2, das sofort ab 6.46 /90/ wiederholt wird und dann bei /98/ in die Wiederholung von Thema1 mit Orgelpunkt mündet und bei 7.30 /102/ übergeht in einen Andante Schluss 7.50 /104/.

    [Das Thema 1 ist leicht einzuprägen und sanglich, obwohl Thema 2 Thema 1 verwandt scheint, ist es weniger sanglich. Die für Franck typischen häufigen kleinen Moll-Eintrübungen fehlen, es werden ganze Themenverarbeitungen in Moll durchgeführt. Der Satz macht einen heiteren, gelösten Eindruck, was auch durch den Eindruck des leicht vorantreibenden Tempos bestärkt wird.]


    2. Satz Larghetto (molto sostenuto), 4/4:
    (Register: Solostimme rechts "Himmlische Stimme" und 8-Fuß Gambe - links Positif (= verkleinertes Hauptwerk) "Weidenflöte-Schwebung", Koppel mit Solostimme -
    Pedal 16-Fuß Subbass, 32-Fuß Bordunflöte, 16-Fuß Violone, 8-Fuß Cello).


    0.00 bis 0.08 /1+2 ohne letztes Viertel)/ Tonartwechsel von 1. Satz D-Dur nach B-Dur im Terzakkord, 1.Thema rechts und Oberstimme links.
    0.09 bis 0.18 /mit letztem Viertel aus 2, 3+4/ 2. Thema rechts.
    0.19 bis 0.28 /5+6 ohne letztes Viertel/ Wiederholung 1.Thema.
    Ab 0.29, letztem Viertel in Takt 6, Wiederholung 2.Thema: Auf diesem letzten Viertel in Takt 6 erfolgt ein phrasiert-arpeggioartiger Wechsel, cresc. von B-Dur nach [! B,D,F,AS,H, und in Takt 7 erstes Viertel nach B,E,G,C,F/G/E!] um dann nach dim. bei 0.40 /9/ in c-Moll anzukommen und dann bei 0.58 /12/ zu enden.
    Ab 0.59 /13/ wird dann erneut Thema 1 + 2 in unterschiedlichen Modulationen wiederholt, ab /16/ Orgelpunkt, was dann bei 1.47 /22/ endet und zuvor über 2 Takte ein kleines Ostinato rechts und links erklingt. Ab 1.47 /13/ wird Thema 1 + 2 erneut wiederholt, [! in Takt 28 + 29 wiederholt sich Takt 6 + 7!] und durch den Orgelpunkt im 32-Bordunbass wird ein noch ruhigeres Klangbild hörbar. Nach den Takten 28 + 29 mit großem cresc. endet der 2. Satz in lang ausgehaltenen Akkorden mit stetigem dim. in ppp.


    3.Satz Allegro vivace, 3/4:
    (Register: Große Orgel, 4-16 Fuß)


    In ff von 0.00 bis 0.10 /1-8/ das 1. Thema - welches große Ähnlichkeit mit dem 1. Thema des 1. Satzes hat - in Oberstimme rechts (Unterstimme rechts und Pedal im "kleinen Terzabstand" parallel, Thema imitiert); von 0.11 bis 0.19 /9-16/ Wiederholung mit kleinen Änderungen. Ab 0.20 /17/ 1.Thema links und weitere Verarbeitung bis 0.47 /40/. Kanonartig ab 0.48 /41/ 2. Thema links, 0.53 /44/ 2. Thema rechts, 1.02 /52/ 2. Thema Pedal und Verarbeitung bis 1.21 /70/und dim.
    Ab 1.22/71/ rechts (Manual Solostimme mit Zungenpfeifen 4- und 8-Fuß, Schweller) imitiert 1. Thema in p, im Pedal (ohne Koppel) 6-taktiges Ostinato; Verarbeitung bis 2.02 /104/.
    Ab 2.03 /105/ erklingt das 1. Thema in ff und in a-Moll, um dann über viele Modulationen bei 2.53 /149/ wieder in B-Dur anzukommen. Dann folgt in f von 2.54 bis 3.02 /150-157/ eine Überleitung mit anfangs 4 Takten Orgelpunkt im Pedal und ab 3.02 /158/ wird das 1. Thema (=0.00 bis 0.19 /1-16/) in ff wiederholt, was bei 3.23 /176/ endet.
    Von 3.24 bis 4.09 /177-214/ erfolgt eine Wiederholung (=1.22 bis 2.02 /71-104/) in stark erweitertem Akkordumfang. Von 4.10 bis 4.46 /215-246/ werden alle Themen in einer "Kurzversion" in ff wiederholt.
    Ab 4.47 /247/ kommt in fff der gewaltige Schluss mit Oktavverdoppelungen in allen Stimmen, anfangs imitiert Thema 1 (wie bei 1.22 /71/), ab /263/ das 1. Thema; der Schlussakkord /273-274/ notiert 10-stimmig.



    Entgegen meiner "Bemerkung vorab zu…" könnte ich mir - bei einem auch möglichen Einfühlen in das einfache Werk - die Sonate Nr. 2 durchaus als Orgelmusik in einer weihnachtlichen kirchlichen "Veranstaltung" vorstellen: Der 1. Satz als Ankündigung einer frohen, einfachen, für Jeden eigentlich verständlichen Botschaft. Der 2.Satz als Schilderung eines Gleichnisses. Der 3. Satz drückt die ausgelassene Freude des Hörers aus, bei dem die Botschaft angekommen ist. - Für mich höre ich da etwas Tänzerisches heraus; [!das betrifft die immer wieder zu hörenden Stellen mit dem 6-taktigen Ostinato, zuerst bei 1.22 /71/!]


    Herzliche Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Ich kann jetzt nciht nachschauen, aber ich meine von ihm einen Marche Funebre zu besitzen, den ich sehr beeindruckend finde. Schon insofern wünsche ich diesem Thread, dass er kein "Nischenprodukt" bleibt.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Der "Marche funebre et Chant seraphique" op. 17 wird im kommenden Beitrag besprochen.
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo,


    Sonate N. 4, d-Moll, op. 61 (1884)


    Ich zitiere aus Nr. 4: "…sie folgt in ihrem 4-sätzigen Gesamtaufriss und der formalen Gestaltung der Einzelsätze konsequent dem klassischen Ideal, einschl. eines Menuetts an 3. Stelle. Aber auch die klanglich-dramaturgische Gestaltung …orientiert sich an orchestralen Konzepten…Diese auf dem Papier nicht besonders kunstvoll aussehenden Gestaltungsmittel wirken im tatsächlichen Hörerlebnis geradezu frappierend mitreißend".


    1. Satz Allegro assai, Alla-Breve (Halbe=112)
    (Registrierung: Solostimme 4-,8-Fuß, Trompete - Positif 8-Fuß, 4-Fuß Flöte, Trompete, Clarion (Zungenpfeife) - Große Orgel 4-, 8-,16-Fuß Koppel mit Solo und Positif - Pedal 8-, 16-Fuß, Registerschweller)
    Thema 1 wird von 0.00 bis 0.09 /1-8/ rechts, links im Oktavabstand vorgestellt, was von 0.10 bis 0.21 /9-20/ variiert wiederholt wird. Thema 2 von 0.22 bis 0.43 /21-40/ auch sofort variiert wiederholt. Von 0.44 bis 0.57 /39-52/ Thema 1 verarbeitet mit vermeintlichem Schluss 0.58 bis 1.07 /53-60/, der von 1.08 bis 1.22 /61-72/ wiederholt wird.
    Ab 1.23 bis 2.31 /73-133/ erfolgt eine kanonartige Verarbeitung des Thema 1 beginnend in links, dann Pedal, mit vermeintlichem Schluss (wie 0.58 bis 1.07 /53-60/) von 2.01 bis 2.31 /109-132/ einschl. Wiederholung. 2.32 bis 3.11 /133-168/ bringt die Verarbeitung von Thema 1 und 2, was in /168/ nach D-Dur wechselt und in D-Dur Thema 1 von 3.12 bis 3.51 /169-200/ bringt, wieder mit dem vermeintlichen Schluss 3.27 bis 3.51 /181-200/. Bei 3.51 /201/ wechselt zurück nach d-Moll Thema 1 und 2 bis 4.12 /220/; 4.13 /221/ bis Ende nur noch bis zu 12-stimmige Akkorde in ganzen Noten in fff.


    2. Satz Andante, F-Dur, 3/8, (Achtel=69)
    (Registrierung: Solostimme Traversflöte, Viola da Gamba 8-Fuss - Positif Weidenpfeife Schwebung 8-Fuss - Große Orgel gedeckt Viola da Gamba 8-Fuß - Pedal Subbass 16-Fuss, gedeckt Cello 8-Fuß)
    Das sehr eingängige, melodiöse Thema wird von 0.00 bis 0.13 /1-4/ vorgestellt und bis 1.38 /33/ vielmals variiert wiederholt und dabei wird eine "Vorausahnung" des 2. Themas hörbar. Von 1.39 bis 2.33 /34-52/ erklingt das 2. Thema, das sich aber fast wie ein Bearbeitung des 1. Themas anhört und rechts und links teilweise kanonartig geführt wird [und dem ganzen Satz ein große, einheitliche Ruhe vermittelt]. Ab 2.34 bis 3.34 /53-71/ wieder Thema 1, wobei die Sechszehntelläufe /61-66/ auf Triolen herunter gebrochen werden [eine Leichtigkeit vermittelnd ohne die Ruhe zu stören]. 3.35 bis Ende erklingt das Thema in der Registrierung Vox humana mit Tremulant und Schweller, Pedal Bassflöte, in pp, cresc. und pp. [Franck hätte über diesen Satz Pastorale oder Fantasie geschrieben.]


    3. Satz Menuetto, Allegretto, ¾ (punkt.Halbe=63)
    (Registrierung ähnlich 1. Satz)
    Thema 1 wird von 0.00 bis 0.09 /1-8/ vorgestellt, von 0.10 bis 0.36 /9-32/ kurz variiert
    und diese kleine Bearbeitung wiederholt von 0.37 von 0.37 bis 1.03.
    Das Thema von Trio I von 1.04 bis 1.12 /33-40/ wird auch sofort wiederholt 1.13 bis 1.19. Die Bearbeitung des Thema Trio I erfolgt von 1.20 bis 1.41 /41-60/, dabei liegt links und Pedal in hoher Lage, [was dem Trio eine gewisse Leichtigkeit vermittelt in Verbindung mit einer einfachen Melodiestruktur] mit sofortiger Wiederholung von1.42 bis 2.05.
    Von 2.06 bis 2.40 /61-94/ Bearbeitung des Thema 1.
    Das Thema des Trios II, in D-Dur (Tonartwechsel wie im 1.Satz), wird in 2.41 bis 2.56 /95-110/ links vorgestellt und setzt rechts bei /99/ kanonartig ein, sofortige Wiederholung von 2.57 bis 3.12. Die Verarbeitung des Themas Trio II erfolgt von 3.13 - 3.39 /111-139/ mit sofortiger Wiederholung 3.40 bis 4.10.
    Nun folgt von 4.11 bis 4.27 /140-146/ eine kleine Überleitung von D-Dur zurück nach d-Moll um von 4.28 /147/ bis Ende alle Themen des Menuetts, bearbeitet, wieder erklingen zu lassen, was dann mit einem 10-stimmigen Akkord in ff endet.


    4. Satz Finale, Allegro vivace con fuoco, 4/4 (Viertel=144)
    (Registrierung ähnlich 1. Satz, mit der um Clarion verstärkten Solostimme und Klarinette im Positif)
    [Wie die Stille vor einem Sturm] erklingt von 0.00 bis 0.40 /1-8/ ein kleines, sehr getragenes Vorspiel in der Werktonart d-Moll, Adagio (Viertel=52) nach Lento wechselnd mit großer Fermate [Luft holen] - um dann
    in F-Dur 0.41 bis 0.44 /9-11/ das Thema 1, sehr ähnlich dem Thema 1 aus dem 1.Satz (= eine auffallende Parallel zur Sonate Nr. 2), in ff, rechts, links Oktave vorzustellen, was dann von 0.45 bis 1.12 /12-26/ verarbeitet wird mit Anklängen an das Thema des Trios II aus dem Menuett. Von 1.13 bis 2.09 /27-59/ wird das Thema nun verarbeitet; in 1.13 /12/ wird ein Teil des Themas 1 des 1. Satzes genau zitiert und in /52/ und /54/ und /56/ werden im Pedal Akkordrückungen in recht und links eingeleitet. Von 2.10 bis 2.27 /60-67/ wird /9-16/ wiederholt. Von 2.28 bis 3.22 /68-101wird im Pedal das Thema 1 aus dem 1.Satz wiederholt ímitiert, während rechts das Thema dieses Satzes verarbeitet wird und ab /97/ auch das Thema 1 des 1. Satzes anklingt, ebenso von 3.23 bis 3.55 /102-118/ und es wird wieder mit Akkordrückungen der Tonartwechsel nach D-Dur vorbereitet. In D-Dur ab 3.56 /119/ bis Ende erklingen andeutungsweise Themen aus allen Sätzen des Werkes, ohne 2. Satz, und wieder werden im Pedal Akkordrückungen vorbereitet.



    Zitat aus dem CD-Booklet: "…stürmische Elemente wie z. B. bei Berlioz fehlen bei Guilmant …zugunsten eines außerordentlichen Gespürs für die Klangfarben der Orgel." Dieses Werk ist auch ein Beweis dafür.


    Herzliche Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo,


    auf der in Beitrag Nr. 1 vorgestellten CD Volumen 2 sind noch folgende Werke enthalten, zu denen ich aber keine Noten zur Verfügung habe, sodass mein Beitrag entspr. dürftig ausfällt:


    Nr. 5 Allegretto h-Moll aus op.19, Spielzeit 4.42:


    Von 0.00 bis 0.19 ein kleines, verhaltenes Vorspiel (ähnlich dem Beginn des "Finale" der 4. Sonate), aber hier mit Bezug des zu bei 0.20 beginnenden recht einfachen Themas, was im Tempo flotter ist und die Vorstellung und erste leichte Variationen bei 1.25 enden. Dann beginnt das 2. Thema einschl. der Bearbeitung mit vielen Modulation endet es bei 2.51. Es folgt eine erweiterte Bearbeitung des Themas 1, das mit Registerwechseln in allen Stimmen Klangvielfalt bewirkt, bevor es bei 4.18 mit einem sich steigernden rit. bei 4.41 schließt.


    Ebenfalls diesen Werkausschnitt gibt es auf der im 1. Beitrag als "außer Konkurrenz laufend" vorgestellten 3. CD als Nr. 3 zu hören; Spielzeit 5.39, was gut 15% langsamer ist. Der große Unterschied besteht aber im 2. Thema, für das der Organist 40 sec. mehr braucht. Die Orgel klingt in der Solostimme zuweilen ziemlich spitz, auch leicht schrill und nicht nur dadurch insgesamt etwas heller.


    Nr. 6 Grand choeur aus op. 18:


    Ich bin fast versucht, mich zu weigern, zu diesem Stück etwas zu bemerken. Es geht nur in ff mit "hässlichen" Registern, das Pedal…! Zudem hört sich Alles (auch das Thema) wie auf einer großen Festplatzorgel an, nur der Mittelteil ist einigermaßen erträglich (Kein Wort gegen Festplatzorgeln mit ihren beweglichen Figuren, Trommlern, Flötenspielern, Beckenschlägern etc. und natürlich Dirigenten - es gab immer ein großes Staunen für mich als Kind, das Zuschauen und -hören kostete ja Nichts - heute sind sie sehr selten geworden - schade.)



    Nr. 7 Deuxieme Meditation aus op. 20, fis-Moll:


    In ganz dunkler Registrierung mit sehr tiefem Pedal und pp ein kleines Vorspiel (wie bei Nr. 5) bis 0.26, dann in der Solostimme Schwebungspfeife mit kleinem, schwachen Tremulant, eine sehr getragene Melodie bis 1.07, weiter Melodie in Blockflöte (4-Fuß?), 1.18 weiter wie vor und ab 1.37 tiefer Orgelpunk bis 1.53, dann sehr tiefes, im Klang fast verschwimmendes Pedal. Ab 2.23 Wiederholung (ab 0.26), endend letzter Akkord in Fis-Dur.



    Nr. 8 Marche funebre et Chant seraphique, op. 17:


    Bis 0.07 wird das "Marschtempo" im Pedal vorgegeben, dann kommt das 1. Thema [streng im "Marschschritt"] bis 0.25, eine recht eingängige Melodie in Moll, das auch sofort bis 0.43 wiederholt wird. Dann wird bis 2.05 das Thema bearbeitet, wobei es in der Solostimme oft unverändert ist [gleich bleibender Ausdruck der Trauer] und nur links und Pedal variieren.
    Ab 2.06 wird das Thema in Dur und höheren Registern variiert bis 2.57, der strenge Rhythmus bleibt um bei 2.58 wieder nach Moll mit vielen Modulationen zu wechseln und bei 3.39 erneut nach Dur zu transponieren und bis 4.06 häufig das Tongeschlecht zu wechseln, aber das Thema erneut in Moll landet und nach einer großen Dynamiksteigerung bei 4.44 in hellerer Registrierung und ff der Trauermarsch in Moll fast wie mit Fanfaren zu hören ist. Ab 5.03 gerät der Trauermarsch mit ff ins Stocken, der Marschrhythmus synkopiert, wird dann schwerfällig, das Thema erklingt nur noch bruchstückhaft, das Pedal gibt überhaupt keinen Takt mehr vor, von 6.10 bis 6.32 ist der Trauerzug zum Stehen gekommen, auch dynamisch von ff zu p [der Trauerzug ist an seiner Bestimmung angelangt]. Bis 7.16 erheben sich aus einem fast undefinierbaren "Pedalgebrummel" allmählich Akkordfolgen, die zu Dur überleiten, zum Beginn des Gesangs der Seraphim ab 7.17 in überwiegend Dur. Links und Pedal haben das neue Thema, Rhythmus???, während rechts die Akkordstütze, arpeggioartig und in pp, erklingt. [Eine gewagte Deutung: Bis 6.32 wird der Tote irdisch auf seinem Weg begleitet, bis 7.16 wird die Übergabe an die Seraphim eingeleitet, die ab 7.17 wesen- und zeitlos - kein Rhythmus - die Begleitung übernehmen.]




    Auf der in Beitrag Nr. 1 "außer Konkurrenz" vorgestellten CD Nr.3 finde ich einige kleine Stücke hörenswert, die ich nur ganz kurz streife (mit den Vorbehalten zur Orgel siehe oben Nr. 5):


    Nr.1, "Grand Chorus" ist nicht zu verwechseln mit Nr. 6 aus CD 2 (siehe oben); ein fröhlich bewegtes "Orgelchoral-Lied" (obwohl überwiegend in Moll) in flottem Tempo, das bearbeitet seine Fröhlichkeit nicht verliert und in seinem Mittelteil - auch bei dessen Wiederholungen - einen volksliedhaften Charme entwickelt.


    Nr. 2, "Caprice" - in ganz "luftiger" Registrierung, fast tänzerischem Rhythmus und sehr eingängiger Melodie, der etwas "träumerische" Mittelteil fügt sich gut ein.


    Nr. 7, March - ein bearbeitetes Händel-Thema - eine ganz andere Art der Bearbeitung, als die Bearbeitung der "Sinfonia" aus Bachs Kantate Nr. 35, die ich im letzten Beitrag zu Guilmant (nach Sonate Nr. 8 + 7) vorstellen werde.


    Nr. 9, "Noel" - ein sehr bukolisch (pastoral) klingendes Weihnachtsstück in "gedeckter" Registrierung.



    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo,



    Sonate Nr. 8, A-Dur, op. 91 (1906 - seine letzte; diese Sonate hat Guilmant zu seiner 2. Symphonie mit Orgel umgearbeitet - die Sonate Nr. 1 zu seiner 1.)


    1. Satz Introduction, ¾, Andante (Viertel=66) und Allegro risoluto (Viertel=126)
    (Registrierung: Solostimme 4- und 8-Fuß Oboe und Trompete, 2-Fuß Octav - Positif 4- und 8-Fuß, Koppel zu Solostimme - Große Orgel 4-,16-Fuß - Pedal 32-, 16-, 8-, 4-Fuß)


    Die Introduktion, 0.00 bis 2.40 /1-50/, von pp bis fff sich steigernd, besteht, die letzten 7 Takte ausgenommen, rechts in Sechszehntelläufen auf dem Dur-Akkord (der Quinte) der Grundtonart auf- und abwärts, später in links- und pedalgestützten Modulationen. [Ich höre das als den Spannungsaufbau für das "Allegro risoluto" - und der ist mir zu lang, wirkt auf mich überzogen, zu überladen.]
    Das sehr kurze 1. Thema erklingt von 2.41 bis 2.43 (51 + 2/8 von 52/ links und wird sofort bei 2.47 /55/ kanonartig rechts gebracht. Es erfolgt sofort eine Bearbeitung und weil das Thema so kurz [und prägnant] ist, ist es deutlich in /64/, /76/ und /78/ zu hören; es ist auch in noch kurzen Varianten laufend links und im Pedal hörbar, besonders markant rechts /82/, /83/, /84/, /85/ und bei 3.40 /87/ endet die 1. Verarbeitung mit einer kleinen Überleitung 3.41 bis 3.45 /88-89/, dann bei
    3.46 bis 3.52 /90-93/ beginnt das 2. Thema rechts, was sofort rechts wiederholt wird 3.53 bis 3.59 /94-97/ und variiert bis 4.23 /114/; 4.24 bis 4.30 /115-118/ erneut 2.Thema rechts, was dann in eine Überleitung bis 4.45 /123/ mündet und bei
    4.46 rechts und kanonartig 4.48 links /124/ wieder das 1. Thema, leicht verändert, erklingt und bis 9.24 /284/ verarbeitet wird, dabei von 5.57 bis 6.21 /166-179/ und variiert von 7.48 bis 8.19 /229-244/ eine besonders auffallende Bearbeitung mit laufenden Triolen auf einer Phrase rechts, ähnlich der Introduktion.
    Ab 9.24 /285/ wird das 2. Thema wiederholt (ähnlich ab 3.46 /90), was bei 10.23 /316/ endet und nun wieder das 1. Thema rechts [fast überfallartig] kommt und weiter verarbeitet wird. Ab 10.57 /338/ wird nun Thema 2 und Thema 1 in einer großen Schlusssteigerung - fff - zum [prächtig klingenden] Abschluss des [variantenreichen und für mich in der Struktur gut erkennbaren] 1. Satzes gebracht.




    2. Satz, Adagio con affeto, 4/4 (Viertel=58 ), fis-Moll
    (Registrierung: Solostimme Gamben-Schwebung 8-Fuß - Positif gedeckte Weidenpfeife - Große Orgel Weidenpfeife und Gambe 8-Fuß - Pedal Violon 16-Fuß, Cello und Flöte 8-Fuß)


    Gleich anfangs das Thema 1 rechts bis 0.23 /4/, was dann bis 1.44 /19/ bearbeitet wird und ab 1.45 /20/ erneut rechts erklingt und im selben Takt auch links verkürzt erscheint und diese Verarbeitung bei 2.58 /31/endet.
    Das Thema 2 erklingt, wie das 1. in p und auch rechts, in D-Dur 2.59 bis 3.19 /32-35/, wird auch sofort rechts wiederholt 3.20 bis 3.39 /36-39/ und vielfach moduliert bearbeitet, was bei 6.11 /70/ in pp endet.
    Wenn bei 6.12 /71/ das Thema 1 rechts wieder erscheint, wechselt die Tonart zurück nach fis-Moll und nach vielen Modulationen endet der 2. Satz in ppp.



    3. Satz, Scherzo, vivace, ¾ (Viertel=192)
    (Registrierung: Solostimme wie 1. Satz ohne Octav 2-Fuß - Positif Nachthorn 8-Fuß, Flöte 4-Fuß, Nasard (hohe Flöte) 2 2/3-Fuß - Große Orgel 8-, 4-Fuß, Koppel Solostimme - Pedal 16-, 8-Fuß, Flöte 8-Fuß)


    Thema 1 [fröhlich, leicht eingängig] wird 0.00 bis 0.04 /104/ rechts in f vorgestellt und bis 0.19 /16/ variiert auf der großen Orgel gezeigt. Ab 0.20 /17/ erklingt das auf Achtelnotenläufe erweiterte Thema auf der Solostimme rechts in p bearbeitet bis 1.13 und von 1.14 bis 2.09 /63/ insgesamt wiederholt [leicht bewegt, tänzerisch - wie ein Menuett?].
    Von 2.10 bis 3.32 /64-133/ folgt das Trio I in d-Moll, tranquillo und p - mit sehr viel Schwellereinsatz - und einer vom Thema 1 weit entfernten Variation als Thema.
    Ab 3.33 /134/ kommt, wieder in der Hauptonart A-Dur, die Wiederholung Thema 1 (=von 0.00 bis 0.19 /1-16/), was bei 3.53 /149/ endet und bis 4.25 /175/ erklingt die Wiederholung von /17-43/.
    Ab 4.26 bis 6.15/176-219/ kommt das Trio II in Des-Dur. 4.26 bis 4.39 das Thema, was von 4.40 bis 4.53 sofort wiederholt wird /176 - 187/, von 4.54 bis 5.34 bearbeitet wird und von 5.35 bis 6.15 auch sofort wiederholt wird/188-219/.Eine kleine Überleitung 6.16 bis 6.24 /220-223/ wechselt zurück zur Hauptonart A-Dur und ab
    6.25 /224/ ertönt nun wieder das Thema 1 rechts auf der großen Orgel bis 7.36/285/ (was eine Wiederholung von 3.33 bis 4.25 /134-175/ ist); ab 7.37 /286/ beendet eine kurze dynamische Steigerung das [insgesamt sehr fröhliche] Scherzo.



    4. Satz, Andante sostenuto, 4/4 (Viertel=66), cis-Moll
    (Registrierung: Solostimme 4-, 8-Fuß, Trompete - Positif Große Orgel 8-Fuß, Flöte 4-Fuß - Pedal 8-, 16-, 32-Fuß)


    0.00 bis 3.05 /1-39/ ein sehr getragenes kurzes Stück [das ich von der Wirkung, nicht von der Struktur, mit der Introduktion des 1. Satzes vergleichen möchte]; das 32-Fuß Pedal /39/ wird durchgehalten und leitet direkt zum



    5. Satz, Zwischenspiel, Lento molto, 4/4 und 2/4 (Achtel=69), a-Moll und Allegro con brio, 2/4 (Viertel=88 ), A-Dur
    (Registrierung, ähnlich 1. Satz)
    Das Zwischenspiel 0.00 bis 0.48 (1-8 ) leitet von p über mf und f über zum ff des


    Allegro con brio; 0.49 bis 0.55 /9-12/ Einleitung zur Doppelfuge [ganz streng hält sich Guilmant m. E. nicht an die Regeln, oder ist es mein Fehler?].
    Doppelfuge:
    Thema 1, Oberstimme rechts 0.56 /13/ (alle Einsätze Thema 1 stets auf dem 2. Sechszehntel des angegebenen Taktes)
    Thema 1, Unterstimme rechts 1.06 /18/
    Thema 1, links 1.16 /24/
    Thema 1, Pedal 1.26 /29/
    Thema 2, links 2.33 /65/ (alle Einsätze Thema 2 stets auf dem 2. Achtel des angegebenen Taktes)
    Thema 2 , Unterstimme rechts 2.43 /70/
    Thema 2, Oberstimme rechts 2.53 /75/
    Thema 2, Pedal 3.03/80/
    Synthese Doppelfuge:
    Thema 1, Oberstimme rechts und Thema 2 links 3.40 /100/
    Thema 2, Oberstimme rechts und Thema 1 links 3.50/105/
    Thema 2, Oberstimme rechts und Thema 1 links 4.09/115/
    deren Verarbeitung bei 4.51 /136/ endet.
    Von 4.52 bis 5.23 /137-151/ erfolgt die weitere Verarbeitung von Thema 1 in Des-Dur /137-142/, weiter dann wieder in A-Dur.
    Von 5.24 bis 6.04 wird Thema 1 und Thema 2 verarbeitet, was von 6.05 bis 6.45 wiederholt wird /152-173/. In fff endet die Doppelfuge ab 6.46 /174.



    Viele Grüße
    zweiterbass


    Nachsatz: Vor meinem Abschluss der Beiträge über Guilmant kommt nun noch die Sonate Nr. 7 (dazu ich mir erst noch die Noten besorgen muß).

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo,


    Orgelsonate Nr.7, op. 89, F-Dur - nachdem es sich um ein 6-sätziges Werk handelt, wird es auch als "Suite für Orgel" bezeichnet.


    1. Satz Entree, 4/4 (Viertel=69), im Marschtempo, maestoso
    (Registrierung: Solostimme Große Orgel - Positif Große Orgel - Hauptorgel Große Orgel und Koppel zu Solostimme - Pedal Zungenstimmen, Koppel zu Große Orgel)
    Der 1. Satz ist von großen Unterschieden in Tempo und Dynamik gekennzeichnet.
    Das Thema 1 wird von 0.00 bis 0.08 /1-2/ im Pedal vorgestellt, während links das Thema ebenfalls, aber mit Achtel- und Sechszehnteldurchgangsnoten, erklingt. Bis 1.05 /17/ wird das Thema, in Teilstück zerlegt und variiert und ab 1.06 /18/ ist das Thema wieder ganz im Pedal (was in /17/ durch rall. angekündigt wird) und das folgende "zerstückeln" des Themas endet bei 1.30 /23/ - bis dahin Alles in ff; [durch das oftmalige Wiederholen des Themas oder Teilstücken rechts und im Pedal, entsteht der Gehöreindruck, das Thema sei dauernd präsent]. Von 1.31 bis 2.39 /24-40/ wird das Thema nun nach p und Moll wechselnd (ohne generellen Vorzeichenwechsel, nur mit vielen Vorzeichenveränderungen in den Takten) verarbeitet. Ab 2.39 /41/, wieder ff und Dur, ist im Pedal der 1. Takt des Themas gespiegelt, was bei 45 /3.01/mit Dim. und rit. endet und ab 3.02 /46/ in pp aber a tempo (Marsch maestoso) das Thema erneut variiert wird, im Pedal auf Achtelnoten mit je Achtelpause "zerhakt" und bei 4.04 /60/ zum Abschluss kommt (und in /59-60/ im Pedal die Große Orgel erstmals über 2 Takte als Orgelpunkt erklingt). Ab 4.05 /61/ eine interessante Variation: Das Manual bringt das Thema wie anfangs und das Pedal den 1. Takt des Themas gespiegelt. Weiter wird das Thema verschieden variiert, was aber größtenteils Wiederholungen aus den vorangegangenen Bearbeitungen sind und schließlich in fff [prachtvoll] endet. [Bei meinem Gehöreindruck schwanke ich zwischen heiter, festlich, prachtvoll - fröhlich wohl eher weniger.]


    2. Satz Lento assai (Untertitel "Traum"), 4/4 (Viertel=56)
    (Registrierung: Solostimme Gambe 8-Fuß - Positif "Nachthorn" 8-Fuß - Pedal Violine 16-Fuß)
    Dieser Satz hat 3 Kreuz als Vorzeichen, kann sich aber nicht auf ein Tongeschlecht festlegen - ein [traumähnlicher] Schwebezustand zwischen Moll und Dur.
    Ein 6-taktiges Vorspiel, pp, von 0.00 bis 0.34 /1-6/ nur in haben Noten und in Takt 5 + 6 lange Fermaten. [Nach dem sehr imposanten 1. Satz wird der Hörer gleichsam auf die Traumwelt vorbereitet.] Ab 0.35 bis 0.58 /7-10/ wird das Traumthema in pp rechts eingeführt und für die Solostimme ein Schweberegister vorgeschrieben, was von 0.59 bis 1.21 /11-14/ sofort wiederholt wird, mit Schweller links. Bis 3.09 /32/ wird das Traumthema bearbeitet, mit Dynamikveränderungen von p über f zu pp, wobei in Takt 32 ein 5/4-Takt eingeschoben wird [quasi wie ein außer Takt geraten, traumverloren], bevor ab 3.10 /33/ das Traumthema rechts wieder aufgenommen wird und sich der Satz in den Takten 43 + 44 endlich zu Dur entschließt und so auch endet. ["Ein Traum von einem Satz."]


    3. Satz Intermezzo, d-Moll, Allegretto, 2/4 (Viertel=96)
    (Registrierung: Solostimme Gambe 8-Fuß - Positif "Nachthorn" 8-Fuß und Flöte 4-Fuß, ähnlich Rohrflöte - Hauptorgel überblasende Flöte und Weidenpfeife, beide 8-Fuß - Pedal Flöte 8-Fuß)
    Diese Figur/dieser Takt dominiert in der Art eines Ostinatos fast den gesamten Satz:
    Rechts drei Sechszehntel Molldreiklang abwärts, links 3 Sechszehntel Molldreiklang aufwärts, rechts eine Terz tiefer 3 Sechszehntel Molldreiklang abwärts, links eine Terz tiefer 3 Sechszehntel Molldreiklang aufwärts. Häufige Tongeschlecht- und -artenveränderungen werden durch Vorzeichenänderungen innerhalb der Takte vorgenommen.
    Anfangs suchte ich das Thema im Pedal, das klang zwar viel versprechend, aber Thema? Nein, das Thema wird quasi "auf Raten" und versetzt eingeführt:
    In der Oberstimme rechts (über den Sechszehntelfiguren) von 0.10 bis 0.14 /7 und 1/8 von Takt 8/ - links (unter den Sechszehntelfiguren) + Pedal von 0.26 bis .030 /17+18 und 1/8 von Takt 19/ - Oberstimme rechts von 0.29 bis 0.32 /19 + 20/ - links und Pedal von 0.32 bis 0.36 /21+22 und 1/8 von Takt 23/ - Oberstimme rechts von 0.35 bis 0.39 /23 + 24 und 1/8 von Takt 25/ - links +Pedal von 0.38 bis 0.42 /25+26 und 1/8 von Takt 27/.
    Erst ab 0.42 /27/ ist durchgehend das Thema in der Oberstimme rechts - und dann vielfach variiert - zu hören, in Dynamik und Tempo vielfach wechselnd, und mit dim. und rit. bei 1.40 /58 / endet.
    Im nun folgenden Abschnitt von 1.41 bis 3.03 /59-92/ wird das Thema vielerlei variiert, aber ohne die Sechszehntelfiguren im Manual, durch Vorzeichenwechsel in den Takten wird die Harmonik verändert.
    Von 3.04 bis 3.49 /93-120/ gibt es eine Wiederholung in gekürzter Fassung des 1. Abschnittes (0.00 bis 1.40 /1-58/).
    Im folgenden Teil, Tempobezeichnung ist Sostenuto, von 3.50 bis 5.50 /121-177 / gibt es einen Vorzeichenwechsel nach 2 bb, was anfangs auch nach B-Dur klingt, aber dann nach g-Moll wechselt. Der ganze Abschnitt fließt in Vierteln ruhig dahin, von ganz wenigen Achteln rechts und halben Noten links und Pedal kaum unterbrochen; im Prinzip handelt es sich um eine erweiterte Wiederholung des o. g. Abschnittes (1.41 bis 3.03 /59-92/).Von 4.15 bis 4.39 /134-144/ kommt als Register "Vox humana" dazu, das Sostenuto endet aber doch in B-Dur.
    Von 5.51 bis 6.59 /178-210/ komm es erneut zu einer Wiederholung, diesmal der Abschnitt 3.04 bis 3.49 /93-120/ mit weiterer Themabearbeitung. Ab 7.00 /211/ klingt der Satz dann in ruhigen Akkorden aus, wobei in /211+212/, Viertel=69 und molto rall. das Ende vorbereitet wird.


    4. Satz Grand Choeur, D-Dur, ¾, Allegro con brio (Viertel=160)
    (Registrierung in allen Orgelwerken "Grand Choeur = alle Register ohne Soloregister, Schwebung, Vox humana).
    Zitat aus Nr. 4:"…und mit virtuoser Satztechnik…entsprach Guilmant einem wesentlichen, das späte 19. Jahrhundert beherrschenden Grundzug…"
    Thema? - fugenartig: Themaeinsatz 1 Unterstimme links von 0.02 bis 0.14 /1-7/ - Themaeinsatz 2 Oberstimme links von 0.14 bis 0.24 /8-13/ (Takt 6 aus Einsatz 1 fehlt) - Themaeinsatz 3 Unterstimme rechts von 0.24 bis 0.26 /14-20/ - Themaeinsatz 4 Oberstimme rechts von 0.26 bis 0.34 /21-25/ (Takt 6+7 aus Einsatz 1 fehlt).
    Guilmants "Virtuosität" geht mit sich überschneidenden Einsätzen weiter:
    1. Einsatz Motiv 1, Oberstimme rechts von 0.34 bis 0.37 /26 + halbe Note Takt 27/ - 2. Einsatz Motiv 1, links von 0.36 bis 0.38 /27 + halbe Note Takt 28/ - 3. Einsatz Motiv 1, Oberstimme rechts von 0.37 bis 0.39 /28 + halbe Note Takt 29/ - 4. Einsatz Motiv 1, links von 0,38 bis 0.41 /29 + halbe Note Takt 30/
    Noch ein Beispiel: 1.Einsatz Motiv 2, Oberstimme rechts von 0.59 bis 1.03 /¼ Pause, halbe Note aus 42 + Takt43 + halbe Note aus Takt 44*/ - 2. Einsatz Motiv 2, links von 1.01 bis 1.05 /¼ Pause, halbe Note aus Takt 43 + Takt 44 +halbe Note aus Takt 45^/ - 3. Einsatz Motiv 2, Oberstimme rechts von 1.02 bis 1.06 /halbe Note aus Takt 44* + Takt 45 + halbe Note aus Takt 46/ - 4. Einsatz Motiv 2, links von 1.04 bis 1.08 /halbe Note aus Takt 45^ + Takt 46 + halbe Note aus Takt 47/ (* ,^ =die gleiche Note wird doppelt "verwendet"). (Die Laufzeitangaben/Sekunden bei Motiv 1 und 2 sind nur Anhaltspunkte, da bei den sehr kurzen Motiven sich mit 1,7 Sekunden pro Takt Ungenauigkeiten ergeben.)
    Es würde zu weit führen, weitere Beispiel "auszunummern" - das Thema und die Motive werden weiter verarbeitet bis zum fulminanten Ende.


    5. Satz, Cantabile, F-Dur (Grundtonart), ¾, Andante (Viertel= 48 )
    (Registrierung: Solostimme Oboe 8-Fuß - Positif Flöte, ähnlich Rohrflöte, 4-Fuß - Hauptorgel überblasende Flöte 8-Fuß, dazu Krummhorn und Klarinette, Koppel Solostimme - Pedal Subbass 16-Fuß, Flöte 8-Fuß)
    Thema [sehr melodiös] in p von 0.00 bis 0.17 /1-4), wird sofort, mit leicht geänderter Harmonik, wiederholt von 0.18 bis 0.36 /5-8/ (links, Pedal mit Schweller, beide Akkordstütze). Bis 1.53 /24/ erfolgt eine Bearbeitung in Dur-Moll-Wechsel, die "sich erst in /24/ für F-Dur entscheiden kann". Bis 3.30 /43/ erfolgt eine Wiederholung der Themabearbeitung mit Hamonikveränderung, wobei ab 2.52 /37/ die Solostimme den Schweller bekommt und links Krummhorn und Klarinette dazu kommen, was den Klang sehr [meditativ] verändert und rechts in 3 Takten mit je punkt. Halbe und Fermate in pp [wie aushauchend] endet.
    Von 3.31 bis 5.22 /44-67/ ist ein in hoher Tonlage - links auch im Violinschlüssel - und Achtelnoten ein [verwobenes] Melodie- und Akkordgewebe zu hören, dabei sind die punkt. Halben als Akkordfundamente, wechselnd zwischen links und Pedal, zu hören. Ab 4.50 bis 5.15 /62-66/ findet zwischen links und rechts ein Wechselspiel der Akkorde statt, als Vorbereitung auf die Wiederholung der Themabearbeitung, die in /67/ eine Überleitung hat und in ppp und sehr langer Fermate endet.


    6. Satz, Final, f-Moll, 4/4, Allegro (Viertel=104)
    (Registrierung: Solostimme und Positif Grundwerk mit Aliquot- und Schwebungspfeifen 8- und 4-Fuß - Große Orgel alle Register ohne Solostimme - Pedal Grundwerk 4-,8-,16-Fuß.)
    Thema rechts von 0.00 bis 0.10 /1-4/ und links von 0.22 bis 0.32 /9-12/. Dann folgt bis 2.29 /53/ die Themaverarbeitung, in einer Art, wie sie schon im 1. Satz (0.09 bis 1.05 /3-17/) verwendet wurde: Das Thema wird "zerstückelt" und in Einzelteilen miteinander verknüpft [wodurch der Gehöreindruck entsteht, das Thema wird zwar nicht wiederholt, ist aber fortlaufend präsent]. Von 2.30 bis 2.45 /54-58/ ein kleines Zwischenspiel in E-Dur, was dann ab 2.46 /59/ fortgesetzt wird, allerdings Tongeschlecht und -art durch Vorzeichenwechsel in den Takten bestimmt und bei 3.24 /71/ endet. Ab 3.25 /72/ wird die Themaverarbeitung in f-Moll fortgesetzt und endet bei 4.37 /96/. Das nun folgende kleine Zwischenspiel, pp, endend bei 50.4 /105/, bringt eine interessante Metrumverschiebung des 4/4 -Taktes und mit dem Wechsel nach F-Dur auch die Vorbereitung auf den Abschluss des Satzes, der sich von ff in den 5-letzten Takten auf fff steigert und mit lang ausgehaltenen Notenwerten und Fermate [final] endet.

    [Ich höre auch diese Sonate gern - wegen ihrer Vielfalt, dem Abwechslungsreichtum der musikalischen Einfälle - Melodien, Struktur, Klangentfaltung der Orgel.]



    Es steht noch der Hörvergleich an für den 2. Satz aus dieser Aufnahme und der Nr. 6 auf der im Beitrag Nr.1 außer Konkurrenz mitlaufend genannten CD des Organisten R. Delcamp auf der "Casavant"-Orgel. Die Tempi sind identisch; ich kann nicht entscheiden ob es an der Registrierung des Organisten liegt oder an den Pfeifen der Casavantorgel: In den tiefen Lagen klingt sie m. E. etwas dumpf und in den hohen leicht spitz.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo,


    beenden möchte ich meine Beiträge zu Guilmant mit Bach, kein Originalwerk, sondern die Guilmantsche Bearbeitung der Sinfonia Teil 2 aus der Bachkantate Nr. 35 (= Nr. 7 auf der CD Vol. 4).
    Ich durchbreche meine übliche Vorgehensweise und stelle nur meinen Eindruck ein:


    [Was Guilmant mit seiner Bearbeitung aus der "braven" Sinfonia macht, ist mehr als beeindruckend. Der Charakter der Sinfonia (ein vom Aufbau einfaches Werk mit leicht durchschaubaren Akkordfolgen und einer ansprechenden Melodie) ändert sich total. Die Bearbeitung strotzt nur so vor Energie, Kraft, strahlendem Temperament, bringt einen Vorwärtsdrang, der fast schon atemberaubend ist und die Bachsche Klarheit und Logik des Stückes wird noch transparenter. Was hat dazu geführt: Die Beschränkung auf ein einheitliches Klangbild ohne große Veränderungen der Registrierung (abgesehen von laut/leise), ein streng eingehaltener Rhythmus ohne agogische Schwankungen und die Übernahme der von Bach vorgegebenen Klarheit von Melodie und Harmonik. Aus der beschaulichen Sinfonia ist ein mitreißendes Orgel-Tanzstück geworden. Damit ist überhaupt kein Einwand gegen Bachs Komposition verbunden - die ich in einer Aufnahme mit "Ensemble 415" habe (sehr transparent und mit kleiner Besetzung) - ich will damit nur ausdrücken, wie diese Bearbeitung den Charakter vollständig verändert und quasi ein neues Stück daraus macht.
    Ich habe zwischen meinem 35. und 65. Lebensjahr Volkstänze, überwiegend aus dem osteuropäischen und vorderasiatischen Raum, in Laientanzgruppen mitgetanzt. Dabei habe ich erfahren, welche Zutaten ein Musikstück braucht, um bei seiner entsprechender Dauer beim Tanz in einen fast euphorischen Zustand zu geraten: Eine emotional ansprechende Musik, ein direkt zupackender Rhythmus (nicht zu diffizil, einfühlbar und daraus folgend überschaubare und damit automatisch ablaufende Schrittkombinationen) - genau das erfüllt für mich die Bearbeitung von Guilmant und löst bei mir Bewegungsdrang aus, den ich, altersbedingt, nicht mehr adäquat umsetzen kann. (So könnt's sein für Laientänzer: //:Kräftig auftretende Schritte, richtungswechselnd nach 8 Takten, je 2 mal, in Reihe mit Schulterfassung oder, bei mind. ca. 20 Tänzern/innen, in geschlossenem Kreis mit Hüftfassung, dann, aufgelöst, einfache Drehbewegungen auf 4 Takte, 2 mal:// - und so etwas schwerer: //: Paarweise offene (Walzer)-Tanzschritt auf 2 Takte, 4 mal, dann (Walzer)-Tanzschritt auf 4 Takte, 4 mal, dann, paarlösend, raumgreifende Schritte quer zur Tanzrichtung und zurück auf je 2 Takte://)]



    Liege ich da falsch, dass dieses kurze Stück für den Organisten ein "Parforceritt" ist?


    Herzliche Grüße
    zweiterbass


    Nachsatz: Meine nächsten, geplanten Beiträge werden sich, nach einer Pause, mit Dubois befassen.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo,


    schon lange begleitet mich eine Tonaufnahme mit den Orgelsonaten von Alexandre Guilmant. Sicher finden wir hier nicht den emotionalen Ausdruck von César Francks Choral III, a-moll oder der Orgelsonate von Julius Reubke, auf der anderen Seite wirkt Guilmant auf mich doch inspirierter, als Widor oder Vierne. Letztere sind bekannter und haben auch immer wieder inspirierte Sätze geschrieben, jedoch wirken auf mich auch viele Sätze von ihnen uninspiriert. Eine Aufführung ihrer Orgelsinfonien als Ganzes ist daher oft enttäuschend, abgesehen von Widors 10. Sinfonie, der Sinfonie Romane.
    Ich habe eine Aufnahme von Ben van Oosten an der Orgel in St. Ouen in Rouen. Angeblich soll es eine Cavaillé-Coll Orgel sein, sie klingt aber anders, als ich das von diesen Instrumenten gewöhnt bin. Das Klangbild der Aufnahme von Dabringhaus & Grimm ist fragwürdig, ich kenne diese Orgel auch von einer Aufnahme des livre du saint sacrement von Olivier Messiaen mit Susan Landale, dort klingt sie heller. Außerdem wurden die Mikrofone viel zu weit weg von der Orgel plaziert, man hört zu wenig Direktschall und zuviel Kirchenhall. Trotzdem ist es eine musikalisch sehr befriedigende Aufnahme, Ben van Oosten phrasiert und artikuliert auf eine Weise, die stilgerecht für französische Orgelromantik ist und das Instrument klingt trotz der seltsamen Aufnahmetechnik sehr schön, weich, füllig, kraftvoll. Wer hineinhören möchte, kann dies hier bei jpc tun, ich habe gerade das neue Jahr mit seiner dritten Orgelsonate begrüßt, aber schwache, uninspirierte Sätze fand ich bei ihm nicht, ich empfehle, einfach einmal in Guilmants Orgelsonaten hineinzuhören:



    Wer sich von der Klangqualität der Orgel überzeugen möchte, dem empfehle ich folgendes Video auf Youtube mit Widors Toccata. Das ist nach meiner Abschätzung am Laptop eine normal klingende Aufnahme von diesem Instrument:


    https://www.youtube.com/watch?v=iZDp8hw7xUE


    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

  • Hallo Andreas,


    die von Dir gepostete CD mit Ben van Osten habe ich nicht. Es scheint mir aber unwahrscheinlich, dass Label D&G falsche Angaben zur Orgel macht. Dass in Rouen die zuletzt von A. Cavaille-Coll gebaute größte Orgel steht, ist Dir bekannt (Du könntest bei Wikipedia Dich überzeugen samt kompl. Registerangaben).
    Ich selber habe mehrere CDs mit der C.C.-Orgel von Rouen, sowohl mit Werken von Guilmant als auch Widor, aber eben nicht mit van Osten.
    Der YouTube-Link - die Toccata von Widor habe ich ebenfalls auf einer CD mit der C.C.-Orgel von Rouen, jedoch mit Daniel Roth, einem m. W. anerkannten Experten in Europa für frz. Orgelmusik, der das Tempo etwas langsamer nimmt, aber bei kurzem Klangvergleich kann ich keinen Unterschied hören (Du kannst diese Roth-Aufnahme hier im Thread „Französische Orgelmusik Widor" hören).


    Es gibt bei YouTube die Toccata von Widor mit Ben van Osten auf der C.C.-Orgel von Rouen.
    https://www.youtube.com/watch?v=0HrhcwNfMgw


    Wenn ich nun den von Dir eingestellten YouTube-Link mit der Aufnahme im Thread und dem von mir geposteten YouTube-Link kurz im Klang vergleiche, höre ich keine Unterschiede.


    Die JPC-Schnipsel mit van Osten sind mir zu kurz, um mir einen Klangeindruck zu verschaffen – vielleicht hilft Dir mein Beitrag weiter.


    Viele Grüße
    zweiterbass

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  • Hallo,


    im Booklet von Dabringhaus & Grimm steht, daß Aristide Cavaillé Coll diese Orgel unter Verwendung des alten Pfeiffenwerkes nur restauriert hat. Demnach wäre es nicht unbedingt eine reine Cavaillé Coll Orgel. Ob das wahr ist, oder ob Wikipedia recht hat, weiß ich natürlich nicht. Weder Wikipedia noch ein Booklet von Dabringhaus & Grimm halte ich für eine zuverlässige Quelle.
    In der genannte Aufnahme von Dabringhaus & Grimm klingt die Orgel deutlich verfremdet gegenüber einer anderen Aufnahme (Susan Landale - Messiaen), auf jeden Fall nicht typisch nach Cavaillé-Coll. Man kann das leider nur in den jpc-Schnipseln hören, es sei denn, man hat die Aufnahme.


    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)