EGK, Werner: COLUMBUS

  • Werner Egk (1901-1983):


    COLUMBUS
    Bericht und Bildnis in drei Teilen - Text vom Komponisten.


    Uraufführung konzertant am 13. Juli 1933 im Bayerischen Rundfunk,
    szenisch am 13. Januar 1942 im Opernhaus Frankfurt am Main


    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Columbus (Bariton)
    König Ferdinand (Tenor)
    Königin Isabella (Sopran)
    Drei Räte (1 Bariton, 2 Bässe)
    Ein Mönch (Baß)
    Ein Herold (Bariton)
    Ein Vorsänger (Tenor)
    Zwei Sprecher, ein Herold, vier Soldaten, drei Auswanderer (Sprechrollen)
    Chor: Volk, Räte, Geistliche, Soldaten, Schiffsvolk, Auswanderer, Indios
    Der betrachtende Chor
    Ein Ballett


    Das Geschehen ereignet sich in Spanien und Amerika, 1484-1506.


    INHALTSANGABE


    ERSTER TEIL


    Erste Szene: Columbus beim König.


    Der Chor (in der Rolle der Höflinge) eröffnet das Werk mit dem Hinweis, daß die vielen hochgelehrten Erdkundigen die Welt in drei Teile eingeteilt haben, nämlich in Afrika, in Asien und in Europa. König Ferdinand, der einen gewissen Christoph Columbus zu einer Audienz empfangen hat, nennt den angehenden Forscher einen Narren, der sich umsonst bemüht, ihm, dem Herrscher, einzureden, es gebe noch ein anderes Gebiet, wo immer es auch liege! Es kann, so ist er überzeugt, nur die Armut sein, die ihn, Columbus, verrückt gemacht und den letzten Rest von Verstand geraubt hat. Der König jagt Columbus davon.

    Erstes Gespräch:
    Zwei Männer unterhalten sich über den neuesten Hoftratsch: Es geht dabei um die Audienz für einen gewissen Herrn Columbus, einem heimatlosen Abenteurer, dem es nach jahrelangen Bemühungen gelungen war, vom König empfangen zu werden; der schon vom Rat der Stadt Genua und vom König von Portugal, aber auch von den Regierungen Frankreichs und Englands abgewiesen worden war, ohne daß er jedoch seine Sicherheit verloren habe. Immer noch sei er überzeugt, den westlichen Seeweg nach Indien zu finden. Die beiden Männer, das wird aus der weiteren Unterhaltung sofort klar, haben unterschiedliche Meinungen über das Abenteuer: Der eine ist für diese Expedition, der zweite klar dagegen.


    Zweite Szene: Columbus bei der Königin.


    Christoph Columbus hatte zwar das Pech, auf einen desinteressierten König zu treffen, andererseits aber das Glück, daß Königin Isabella eine gegensätzliche Haltung einnimmt. Und Columbus schwärmt seiner Herrscherin alle seine Träume vor, in denen er Berge aus Gold und Silber sieht. Und die Königin beweist Klugheit und Weitsicht: Sie ist an dem Unternehmen des Herrn Columbus interessiert. Der will alle Entdeckungen seiner Königin zu Füßen zu legen. Isabella verspricht Columbus, eine Expedition zu unterstützen.


    Zweites Gespräch: Wieder treffen sich die zwei Männer und wieder geht es in ihrer Unterhaltung um das Seeabenteuer. Wir erfahren, daß der Hof auf Befehl der Königin ein Konzil einsetzen will, die die Pläne des Columbus unter Abwägung von Nützlichkeit und Kosten unter die Lupe nehmen soll. Während der eine Sprecher wieder Skepsis äußert und eine eindeutige Ablehnung erwartet, ist der andere von der Überredungskraft des Herrn Columbus, der ja auch die Königin bezwungen hat, überzeugt und geht von einer breiten Zustimmung aus, weil sich das Konzil der königlichen Argumentation nicht wird entziehen können.

    Dritte Szene:
    Das Konzil.


    Das Konzil tagt in Gegenwart von Columbus und läßt Zweifel an dessen Auffassung erkennen, daß die Erde eine Kugel sei. Für sie steht fest, daß Columbus ein Abenteurer ist, der sich in Widerspruch zu den Zeugnissen von Seefahrern aller Zeiten, aber auch von Philosophen gesetzt hat. Die Räte fordern Columbus auf, seine Ideen zu verteidigen. Und Columbus antwortet, daß nur Gott den Weg kenne; Gott habe Wind und Wasser geschaffen und ihnen das Maß gesetzt.


    Nach kurzer Beratung, die instrumental begleitet wird, verkünden die Räte im Chor, daß man dem Königshaus von der Unternehmung abzuraten gedenke. Man müsse die Idee des Columbus als anmaßend bezeichnen, da sie wider die Zeugnisse von Philosophen und Seefahrern aller Zeiten sei. Ein betrachtender Chor resümiert resigniert: „Ist einer bereit, die Grenzen zu überschreiten, so steht alles gegen ihn auf; denn der Mensch fürchtet das Unbekannte. Wer im Dunkeln sicher geht, findet den Weg. Wer den Weg findet erreicht das Ziel!“


    Drittes Gespräch: Die Sprecher diskutieren über die Möglichkeit der Expedition, die plötzlich wieder in Vergessenheit geraten war. Es kam nämlich der Sieg Spaniens über die achthundertjährige Herrschaft der Mauren dazwischen und des Columbus Angelegenheit wurde als weniger wichtig angesehen. Das stimmt nicht, meint der eine, Columbus hat sich auch im Waffenlärm noch verständlich gemacht. Nein, sagt der andere, lästig ist er geworden. Abermaligen Widerspruch durch den anderen Sprecher, der den Zeitpunkt jetzt für günstig erachtet, das Unternehmen anlaufen zu lassen. Doch, selbst wenn die Majestäten alle Bedenken zurückstellen würden, argumentiert der andere, werde sich in Spanien wohl kaum jemand finden lassen, der einem Desperado in den sicheren Tod folgen wolle.

    Vierte Szene:
    Die Anwerbung.


    Der Chor - das Volk - läßt immer wieder König Ferdinand hochleben: Fernandus rex, Vivat! Noch während dieser immer wiederkehrenden Rufe beginnen vier Soldaten einen ziemlich einseitigen Dialog: Der erste will vom zweiten wissen, ob er nicht seinen „tausend Abenteuern“ ein weiteres hinzufügen will. Gemeint ist natürlich die Reise ins Ungewisse mit Columbus. Escamaran, so heißt der zweite Soldat, hält von diesem Abenteuer nichts; für ihn ist Columbus ein Narr. Der erste Soldat stellt dem dritten, Ordonno mit Namen, die gleiche Frage und erhält von ihm die gleiche ablehnende Antwort; und auch beim vierten Soldaten, den der erste mit Marcello anspricht, holt sich der Frager eine Abfuhr.


    Plötzlich, immer noch unter den Vivat-Rufen des Volkes, tritt der Herold auf die Szene und verkündet, daß es den Majestäten gefallen habe, dem Christoph Columbis drei Caravellen auszurüsten, damit der westliche Seeweg nach Indien gefunden werde. Da sich aber keine Armeeangehörigen als Besatzung für dieses Unternehmen fanden, bestimmte nun seine Majestät, Ferdinandus rex, Strafgefangene einzusetzen, gegen die dann jegliche Kriminaluntersuchung eingestellt werden soll.


    Viertes Gespräch: Der eine Sprecher stellt fest, daß noch vor wenigen Wochen das Unternehmen des Columbus eine Sache des Hofes gewesen war, jetzt aber ganz Spanien bewege. Ja, dem stimmt der andere Sprecher zu; er sieht nur die Gründe auf einer anderen Ebene: Das Volk erflehe nämlich nicht nur das Gelingen des Abenteuers, sondern bitte Gott auch aus Angst um Gnade, denn ein Narr habe sich das Recht erkämpft, sinnlos zu sterben. Der andere Sprecher teilt mit, daß Columbus die Nacht bei den Franziskanern im Gebet verbracht habe und vor Sonnenaufgang im „Namen Jesu Christi den Befehl zum Lichten der Anker“ geben werde.


    Fünfte Szene: Abschied und Ausfahrt.


    Ein Mönch warnt die im Aufbruch begriffenen Seefahrer vor der Reise in ein nicht existierendes Land, in eine nicht existierende neue Welt, dafür aber in eine Reise in die Finsternis, in Hunger und Durst, den Abgrund und den Tod vor Augen. Der Chor, das Volk also, sieht das genauso. Ein Herold befiehlt Columbus im Namen der Majestäten, die Fahrt anzutreten. Der Mönch beklagt wieder die armen Seeleute, die auf den Teufel treffen und umkommen werden - und wieder stimmt das Volk zu. Christoph Columbus aber kann diese Warnungen nicht mehr hören. Er hat die Nacht tatsächlich betend und beichtend bei den Franziskanern verbracht und ist voller Zuversicht: „Im Namen unseres Herrn und Erlösers Jesu Christi befehle ich euch und gebe euch den Auftrag: Lichtet den Anker! Hißt die Segel!“


    Der erste Teil endet mit der Wiederholung des Chores aus der ersten Szene, wonach die Gelehrten die Welt zwar in drei Teile eingeteilt haben, jetzt aber der Steuermann das Meer erzittern lassen will und auf neues, nie gesehenes Land zusteuern werde!


    ZWEITER TEIL


    Überfahrt und Landung.


    Vierzig Tage und Nächte sind die Schiffe schon unterwegs; Columbus beklagt die schiere Mutlosigkeit der Mannschaften und die merkwürdigen Erfahrungen mit einer „Abirrung der Magnetnadel“. Aber auf einmal werden Sturmvögel gesehen, Gras und Holz auf dem Wasser und ein fremdes Licht! Columbus äußert seine Überzeugung, das „Paradies durch göttlichen Willen“ zu finden. Plötzlich erschallt der Ruf: „Land!“ aus dem Ausguck. Die Freude der Schiffsbesatzungen äußert sich in einem „Tedeum“.


    Neugierig kommen Eingeborene auf die Spanier zu. Ein Herold tritt auf und verkündet, daß der Vizekönig und Admiral Christoph Columbus für den König Ferdinand von Spanien dieses Land für immer und ewig in Besitz nehme. Dann wird der Herold grundsätzlich: Der Papst, von Gott als sein Statthalter auf Erden eingesetzt, hat Ferdinand die Inbesitznahme der Länder ausdrücklich gestattet; deshalb ist der König nun auch der Herrscher dieser Länder. Wenn sich die hier lebenden Völker damit nicht abfinden sollten, wird Spanien einen grausamen Krieg führen! Der Herold fordert die Eingeborenen auf, die Kirche als Souveränin des Universums und seine Majestät auch als ihren König anzuerkennen.


    Die Indios melden sich eingeschüchtert zu Wort und sagen, daß sie kein Spanien kennen, nur Guanahani, Samaoth, Coiba, Babek, Bohio, Macorix und Caritaba. Und die Wesen, die da zu ihnen gekommen sind, Weiße, auch groß und schön, verstehen sie nicht, weshalb es nur Götter vom Himmel sein können. Der Herold ruft aus, daß er keine Einwände gehört habe und deshalb das Gebiet zum Besitz und Eigentum des spanischen Königs erkläre. Deshalb pflanze man auch die Fahne Kastiliens und die Kreuzes-Fahne hier in den Boden.


    Columbus stimmt erneut das „Tedeum“ an und nimmt dann erstaunt und aufgeregt zugleich zur Kenntnis, daß die Eingeborenen den „Göttern“ Geschenke aus purem Gold herbeischaffen. Er wünscht in heller Begeisterung „mit unseres Heilandes Hilfe“ den Ort zu finden, wo das Gold wächst. Denn, so sagt er, „wer es besitzt, hat alles, was er sich auf der Welt wünschen kann“.


    DRITTER TEIL


    Nach einem Orchestervorspiel führen die schon bekannten Sprecher ein


    Fünftes Gespräch: Christoph Columbus ist mit seinen Expeditionsschiffen aus der „Neuen Welt“ in die Heimat zurückgekehrt. Das ist für den einen der beiden Sprecher Grund genug, seine Freude und sein Entzücken über die mitgebrachten Geschenke zu äußern. Der andere zeigt sich von alledem völlig unbeeindruckt, hält des Columbus Aussage, die westindischen Länder gefunden zu haben, mit der Abhandlung des Aristoteles über Himmel und Erde nicht in Einklang. Der andere wischt dieses Argument beiseite: Was sind schon kümmerliche Zeugnisse der Wissenschaft gegen die Erlebnisse der Realität! Und der König selber ist begeistert von den unbezahlbaren Diensten seines Vize und Admirals.


    Erste Szene: Jubel in Spanien.


    Das Volk lobt Gott mit dem großen „Gloria“. König Ferdinand und Königin Isabella preisen Gott im Himmel für das Gelingen der Expedition. Die Entdeckung der neuen Welten ist für das Herrscherpaar - und für Spanien - ein Gottesgeschenk; deshalb sollen alle Kirchen und Altäre geschmückt werden: Das Kreuz ist nun der Leuchtturm der neuen Welt, und bringt das Licht überall hin.


    Sechstes Gespräch: Abermals unterhalten sich die beiden Sprecher; während der eine ein Goldenes Zeitalter angebrochen wähnt, alle Grenzen und Beschränkungen aufgehoben sind und Armut der Vergangenheit angehört, sieht der andere die vielen Mißstände, die sich in Spanien ausgebreitet haben. Auch hört man doch Gerüchte von Mord, Meuterei und Rebellion in den „Paradiesen“. Verantwortlich sei dafür Christoph Columbus, deshalb habe der König auch die Absicht geäußert, einen Gouverneur für die neuen Länder einzusetzen, der jeglicher Mißwirtschaft ein Ende setzen soll. Das aber, sagt der andere, ist ein hartes Vorgehen gegen den Entdecker der neuen Welt. Nein, allzubegreiflich, antwortet der erste. Was mag noch alles geschehen?

    Zweite Szene:
    Verschwörung und Verrat.


    Der Chor der männlichen Auswanderer läßt erkennen, daß sie von Zukunftsängsten geplagt sind. Drei Auswanderer führen einen Dialog, der zeigt, daß sie sich in in ihren Erwartungen enttäuscht sehen. Sie geben ihrer Unzufriedenheit Ausdruck; finden es hier beispielsweise viel zu heiß, die „Weiber“ fehlen, weil sie sicher längst nach Spanien verkauft sind; sie sehen nicht das Gold, von dem Columbus sagte, man müßte sich nicht einmal danach bücken! Sie kommen überein, bei dem neuen Gouverneur Francisco de Bobadilla Klage gegen Columbus einzureichen und vor dem Tribunal weder den Meineid noch das falsche Zeugnis zu scheuen.


    Siebtes Gespräch: Es behandelt die Ereignisse der letzten sechs Jahre: Der zweite der Sprecher empört sich, daß man den Mann, der die Welt um Jahrhunderte vorangebracht hat, wie einen Verbrecher in Ketten in die Heimat zurückgebrachte. Jawohl, meint der erste Sprecher, das war sogar dem gemeinen Volk zuviel der Schande. Außerdem wisse man durch Portugals Seeleute heute, daß Columbus nicht Indien, sondern einen neuen Erdteil, einen barbarischen noch dazu, entdeckt hat.


    Tatsächlich hat Gouverneur Bobadilla Columbus als Vizekönig abgesetzt und mit seinen Brüdern Diego und Bartolomeo in Ketten nach Spanien zurückbringen lassen. Zwar hat sich der Hof nur widerwillig mit den Problemen befaßt, zumal sich Columbus auch rechtfertigen konnte, aber in der Folgezeit wurde der Entdecker ins Abseits gedrängt und vergessen. Columbus setzt seine letzte Hoffnung nun auf die Infantin, Tochter seiner verstorbenen Gönnerin Isabella, der er im Lande hinterherreist. Ob er, der alte und gebrechliche Mann, aber auch noch einmal eine so weite Reise antreten kann, sei doch fraglich.


    Dritte Szene: Der Tod des Columbus.


    Columbus liegt im Sterben, wie ein Vorsänger bekannt gibt. In Fiebervisionen erscheint dem Entedecker seine Königin Isabella, die ihm die Frage stellt, was aus dem „Paradies“ geworden sei. Columbus muß erschüttert zugeben, daß der erwartete Segen seiner Entdeckung sich in einen Unsegen verwandelt hat. Für sich hat er aus den schmerzlichen Vorkommnissen eine Lehre gezogen: „Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Verstand bekommt. Denn es ist besser, sie zu besitzen, als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold.“


    Noch einmal läßt sich der „Betrachtende Chor“ vernehmen; er faßt die Entdeckungen des Columbus in einer großen Schau zusammen, beklagt aber die Habgier und den Eigennutz, die seine Nachfolger über sein Werk gebracht haben: „Wenn aber einer diesen Teufeln die Herrschaft streitig zu machen vermag, dann füllen sich die Schatzhäuser den blühenden Geschlechtern.“


    INFORMATIONEN ZUM WERK


    Werner Egk (eigentlich Werner Joseph Mayer; der Künstlername entstand aus dem Anagramm seiner Frau Geigerin Elisabeth Karl) hatte COLUMBUS zunächst als Oratorium geplant, das so auch 1932 in München uraufgeführt wurde. Später wurde das Werk im Sinne des „epischen Theaters“ umgearbeitet und szenisch am 13. Januar 1942 unter der Leitung von Franz Konwitschny in Frankfurt am Main gezeigt. Der Komponist verfaßte den Text anhand von Dokumenten und aus altspanischer Literatur.


    In COLUMBUS hat die Musik andere Aufgaben wahrzunehmen als etwa in „Die Zaubergeige“ oder auch „Peer Gynt“. Das wird bereits am gewählten Untertitel des Werkes deutlich: „Bericht und Bildnis“ nennt es Egk und weist damit auf den ursprünglichen Zweck als Oratorium hin. Trotzdem muß man der Musik „pulsierendes Leben“ (Schumann: Werner Egk, Mainz 1976) bescheinigen, wobei die solistischen Partien durch „knappe musikalische Deklamation“ hervortreten, die „das Wesen der einzelnen Figuren in bezeichnenden Konturen“ herausstreichen, so „die weit ausholende männliche Kraft des Columbus oder die schwärmerischen Impulse der Isabella“ (Kohl/Nölle: Werner Egk, Das Bühnenwerk, München 1971).


    Neben den solistischen Partien wird noch ein betrachtender Chor verlangt, der regelmäßig die Höhepunkte in maßvoller Polyphonie kommentiert und dabei von einfachster Wirkung ist. Es verwundert ebenfalls nicht, daß der Rhytmiker Egk auch dem tänzerischen Element Raum einräumt.


    Egks Musiksprache greift auf die katholische Liturgie, spanische und indianische Weisen zurück. Das verleiht ihr nicht nur Farbe sondern auch Atmosphäre und Anschaulichkeit. Überzeugend gelöst ist das Problem der zeitlich weit auseinander liegenden Geschehnisse, die durch die Dialoge der beiden Sprecher kommentiert werden.


    © Manfred Rückert für Tamino-Opernführer 2011
    unter Hinzuziehung folgender Quellen:
    Klavierauszug von Schott, Mainz
    den in den Werkinformationen genannten Schriften
    Ernst Krause: Werner Egk, Oper und Ballett, Wilhelmshaven 1971

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    MUSIKWANDERER

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  • Die Tamino-Werbepartner Amazon und jpc bieten COLUMBUS in der vom Komponisten dirigierten Aufnahme aus dem Jahre 1963 an:

    1. Herold: George Pappas
    1. Rat: Hans-Herbert Fiedler
    1. Sprecher: Romuald Pekny
    2. Herold: Peter Eschberg
    2. Rat: Willy Ferenz
    2. Sprecher: Rolf Boysen
    3. Rat: Wolfgang Anheisser
    Auswanderer: Karl Hauft, Eduard Linkers, Hans Stein
    Columbus: Ernst Gutstein
    Ferdinand: Fritz Wunderlich
    Isabella: Lia Montoya
    Mönch: Max Pröbstl
    Soldaten: Siegurd Fitzek, Walter Holton, Til Kiwe, Wolfried Lier
    Vorsänger: Friedrich Lenz
    Werner Egk; Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks
    Orfeo Mono C 549012 (2 CD 91'32)

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    MUSIKWANDERER

  • Columbus,
    Bericht und Bildnis.
    In 3 Teilen von Werner Egk.
    Text vom Komponisten.
    Uraufführung konzertant: 13.7.1933 Bayer. Rundfunk;
    szenisch: 13.1.1942 Frankfurt a.M.
    mit Hellmut Schweebs • Clara Ebers • Jakob Sabel • Rudolf Schenk • Paul Kötter,
    Dirig. Franz Konwitschny.


    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Als Studioproduktion des Bayerischen Rundfunks von 1963 wird "Columbus" bei Orfeo auf CD neu vorgelegt. Bereits 2001 hatte es eine erste Ausgabe gegeben. Ob sich beide klanglich unterscheiden, wird sich also zeigen. Die musikalische Leitung hat der Komponist:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent