BERNSTEIN, Leonard: WEST SIDE STORY

  • WEST SIDE STORY
    Musical in zwei Akten - Musik von Leonard Bernstein (1918-1990)
    Gesangstexte von Stephen Sondheim - Buch von Arthur Laurents


    Uraufführung am 26. September 1957 im Winter Garden Theatre, New York


    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Die Jets: Tony, Riff (Anführer), Action, A-Rab, Baby John, Snowboy,
    Professor (Original: Big Deal), Diese, Gee-Tar, Mouth Piece, Tiger
    Ihre Mädchen: Graziella, Velma, Minnie, Clarice, Pauline, Anybodys


    Die Sharks: Bernardo (Anführer), Chino, Pepe, Indio, Luis, Anxious,
    Nibbles, Juano, Toro, Moose
    Ihre Mädchen: Maria (Bernardos Schwester), Anita (ihre Freundin), Rosalia,
    Consuelo, Teresita, Estella, Marguerita


    Die Erwachsenen: Doc (Drugstorebesitzer), Lt. Schrank (Polizeileutnant),
    Officer Krupke (Polizist), Glad Hand (Mitarbeiter im Jugendklub)


    Die Handlung spielt in den 1950er Jahren in Manhattan.


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT


    Im getanzten Prolog wird die aufgestaute Wut zwischen den Jugendgangs der Jets, die sich als Amerikaner ansehen, und den Sharks, Kinder eingewanderter Puertorikaner, dargstellt. Dabei geht es um die Macht im Revier der West Side. Man spürt, wie sich die Spannung immer mehr hochschaukelt. Das eigentliche Drama spielt sich jedoch in den Abendstunden zweier aufeinanderfolgender Tage ab.


    Beim abendlichen Tanz in einer Turnhalle treffen Riff und Tony von den Jets sowie Bernardo, der Anführer der Sharks, seine Schwester Maria und seine Freundin Anita aufeinander. Riff, der Anführer der Jets, hat sich geschworen, die Sharks aus „ihren“ Straßen endgültig zu verjagen. Dazu will er Bernardo, den Anführer der Sharks, während des Tanzfestes zum Kampf herauszufordern. Sein Freund Tony, seit Anbeginn bei der Jet-Truppe dabei, soll ihn bei dieser Auseinandersetzung unterstützen. Dieser Tony ist jedoch der Bande ein bißchen entwachsen, sagt aber trotzdem aus alter Verbundenheit zu.


    Als sich Tony und Maria, die soeben aus Puerto Rico angekommen ist, zum erstenmal sehen, ist es bei beiden Liebe auf den ersten Blick. Ihr Bruder Bernardo hat Maria jedoch aus der Heimat kommen lassen, weil sie hier seinen Freund Chino heiraten soll. Bernardo gibt verärgert Tony und Maria zu verstehen, daß eine Verbindung nicht in Frage kommt, weil Tony im feindlichen Lager steht.


    Etwas später treffen Riff und Bernardo aufeinander; Riff fordert den Anführer der Sharks auf, sich in einer halben Stunde am Drugstore einzufinden, um für den bevorstehenden Kampf Vorbereitungen zu treffen. Dabei sollen dann auch der Kampfplatz und die Waffen bestimmt werden.


    Tony ist auf der Suche nach Marias Wohnung und gibt sich auf diesem Weg seinen Empfindungen hin (Maria!). Tatsächlich findet er sie, klettert über die Feuerleiter nach oben und dann versichern sich beide auf dem Balkon ihrer Liebe (Balcony Scene: Tonight). Hier wird besonders deutlich, wo die Vorlage für die Story zu finden ist: Shakespeares „Romeo und Julia“.


    Während die Sharks ihre Mädchen nach Hause bringen, streiten sich Bernardo und seine Freundin Anita in lustiger Weise über die Aufgaben der Frau in ihrer Gesellschaft und ziehen Vergleich zwischen Puerto Rico und Amerka. Bernardo hält viel von den Sitten und Gebräuchen in Puerto Rico, Anita findet das freiheitlicheren Amerika besser (America).


    Doc, der Drugstorebesitzer, hält den Jets eine Standpauke, hat aber wenig Erfolg, denn die Jungs denken nur an Streit und den bevorstehenden Kampf. Riff, ihr Anführer, fordert von seinen Kumpels, „cool“ zu bleiben.


    Bernardo kommt auf die Szene zurück, hinter ihm seine Freunde. Es gibt eine leidenschaftlich geführte Diskussion, in der Tony alle als Feiglinge beschimpft, weil keiner den Mut aufbringen will oder kann, sich im Zweikampf mit den bloßen Händen zu verteidigen. Deshalb lautet sein Vorschlag, jeweils einer aus den beiden Gangs solle sich im Zweikampf für alle stellen und zwar in der nächsten Nacht am bewußten Treffpunkt unter dem Highway.


    Am folgenden Nachmittag geht Tony zur Arbeitsstelle von Maria, die in der Schneiderei eines Konfektionshauses für Brautkleider arbeitet. Als Maria herauskommt, bittet sie Tony sofort inständig, den angesagten Kampf zwischen den beiden Gangs unbedingt zu verhindern. Zunächst hin und her gerissen, verspricht Tony ihr schließlich, diesen Versuch zu wagen. Danach will er aber unbedingt noch einmal zurückkommen, weil er sie seiner Mutter vorstellen möchte. Die im Geschäft aufgestellten Kleiderpuppen animieren die beiden im folgenden Duett One Hand, One Heart/Eine Hand, ein Herz zu einem Spiel, in dem sie ihre erste Begegnung mit den jeweiligen Schwiegereltern vorwegnehmen und schließlich sogar noch eine Heiratszeremonie mimen.


    Unter dem Highway treffen sich die Gangs der Jets und der Sharks zu dem angesagten Banden-Duell. Wie Tony es Maria versprochen hat, tritt er vor Beginn der „Schlacht“ an Bernardo heran. Der ist allerdings so richtig in Rage, weil er erkennen mußte, daß ein Jet sich für seine Schwester Maria interessiert. Bernardo stößt Tony wütend zurück und schon geht es richtig los: Riff klinkt sich ein und bedroht Bernardo mit seinem Messer, der sich allerdings mit einem Stilett wehrt und während das Orchester das Kampfesgeschehen wild untermalt (The Rumble), ersticht Bernardo den angreifenden Riff. Tony gerät darüber in wilden Zorn, wird aber zunächst von Diesel und Action festgehalten. Dann kann er sich losreißen, entwendet dem nur einen Moment unaufmerksamen Bernardo die Waffe und ersticht ihn.


    Das Ende des Kampfes wird durch Sirenengeheul und Blaulicht der anrückenden Polizei angekündigt. In wilder Flucht stürmen alle davon - bis auf Tony, der erschrocken vor den leblosen Körpern von Riff und Bernardo steht. Während die Polizeisirenen immer näher kommen, stürmt Anybody herbei und macht Tony auf seine brenzlige Situation aufmerksam. Mit einem lauten, verzweifelten Schrei nach Maria rennen beiden davon...


    ZWEITER AKT


    Während des Kampfes zwischen den Jets und den Sharks haben sich die Mädchen der Sharks getroffen, um sich für das Abendtreffen schön zu machen (I Feeel Pretty). Auch Maria, die von den tragischen Geschehnissen am Highway noch nichts weiß, ist dabei und bereitet sich auf ihr abendliches Rendezvous mit Tony vor. Sie geht davon aus, daß ihr Tony den Kampf verhindern konnte.


    Da stürzt Chino auf die Szene und berichtet von den schrecklichen Ereignissen. Maria will das erst nicht glauben, dann jedoch sofort wissen, was mit ihrem Tony ist. Chino schreit ihr ins Gesicht, das ihr Freund ihren Bruder getötet hat; dann rennt er wieder davon. Für Maria steht fest, daß Chino gelogen hat und schreit ihm genau das Wort nach: Lügner! Sie kniet vor dem kleinen Hausaltar nieder und betet, daß das gerade Gehörte nicht wahr ist.


    In diesem Augenblick kommt Tony über die Feuerleiter zu Maria und beide fallen sich in die Arme. Sie träumen von einer gemeinsamen Zukunft ohne jeden Haß, aber glücklich und frei.


    Hier wird als Traumballett die Hoffnung der beiden Liebenden auf eine friedvolle Zukunft, aber auch der Alptraum des vorangegangenen Messerkampfes dargestellt.


    Die Polizei ist mit einem Großaufgebot unterwegs, um die Mitglieder der Sharks und der Jets zu fassen. Unterdessen haben sich die Jets wieder auf der Straße versammelt und veranstalten ein gespieltes Verhör, um festzulegen, wie sie sich gegenüber der Polizei, der Justiz und dem Psychiater verhalten sollen (Gee, Officer Krupke). Diese Szene ist eine sehr bittere Parodie auf das amerikanische Justizsystem.


    In Marias Zimmer werden die Verliebten von Marias Freundin Anita überrascht. Bevor Tony wieder über die Feuerleiter das Weite sucht, verabredet er sich für den Abend im Drugstore. Anita ist wütend, weil Maria nicht von dem Mörder ihres Bruders Bernardo lassen will. Maria gesteht, daß sie Tony liebt und immer lieben wird. Anita informiert gerade ihre Freundin, daß Chino einen Revolver habe, als es an die Tür klopft. Es ist der Polizeileutnant Schrank, der Maria verhören will. Die bittet Anita, ein Mittel gegen ihre Kopfschmerzen aus dem Drugstore zu holen und Anita versteht sofort, was Maria tatsächlich will: Sie soll Tony vor Chino warnen.


    Vor Docs Drugstore bereiten die Jets Anita einen demütigenden Empfang. Doc, der soeben aus dem Keller kommt, kann eine offensichtlich geplante Vergewaltigung Anitas gerade noch verhindern. Durch die chaotischen Umstände erfährt Anita nicht, daß Tony sich im Keller des Hauses versteckt hält. Beleidigt und wütend über die erlittene Demütigung durch die Jets schlägt ihre Stimmung um und sie gibt an, daß Chino vorhin Maria erschossen habe - dann rast sie davon.


    Doc eilt sofort in den Keller und erzählt Tony von dem angeblichen Mord an Maria. Verzweifelt rennt Tony durch die Straßen, dabei laut nach Chino rufend. Plötzlich sieht er Maria auf sich zukommen und will sie freudig umarmen, da trifft ihn ein tödlicher Schuß: Chino war ebenfalls unterwegs um ihn, den Mörder Bernardos, zu suchen. Während Tony und Maria ihn nicht gesehen haben, konnte Chino seine Rache vollenden.


    In einem von Leidenschaft, aber auch Zorn und Schmerz gekennzeichneten Appell wendet sich Maria an die zusammengelaufenen Jets und Sharks, endlich den ständigen Kampf und das sinnlose Morden aufzugeben. Daraufhin tragen beide Gruppen den toten Tony in einer Prozession von der Bühne. Dabei spielt das Orchester eine Phrase aus Somewhere, die auf eine Versöhnung der beiden verfeindeten Lager hindeuten könnte.


    Berühmte Songs aus diesem Musical:


    Tonight – Tony und Maria
    America – Anita, Rosalia und die Shark-Girls
    Cool – Riff und die Jets
    One Hand, One Heart – Tony und Maria
    Feel Pretty – Maria, Consuela, Rosalia, Teresita und Francisca
    Somewhere – Somewhere Girl and Company


    INFORMATIONEN ZUM WERK


    Der Choreograph und Produzent Jerome Robbins trat im Januar 1949 mit dem Plan, eine moderne Version des „Romeo und Julia“-Stoffes zu schaffen an Leonard Bernstein heran. Daraus entstand das Konzept zur „East Side Story“, für die Arthur Laurents als Textautor gewonnen werden konnte. In dieser Phase der Entstehung ging es noch um die Probleme eines jüdischen Mädchens mit einem katholischen Jungen.


    Im Juni 1955 entschloß sich Bernstein, die Thematik des Musicals zu ändern: Anstelle der jüdisch-christlichen Problematik, die ihm inzwischen zu altmodisch vorkam, wählte er jetzt die Rassenkonflikte zwischen Puertoricanern und den einheimischen New Yorkern der West Side und benannte das Stück in „West Side Story“ um. In dieser Phase wurden bereits einzelne Rollen besetzt.


    Wegen seiner Arbeit an „Candide“ unterbrach Bernstein 1956 die Komposition für die WEST SIDE STORY und äußert sich unzufrieden über die „harte Arbeit“, meint sogar, es würde Schwierigkeiten geben, das Werk durchzusetzen.


    In der Zeit von Februar bis Juli 1957 werden die Rollen von 40 Jugendlichen in das Musical eingefügt und die Proben in Angriff genommen. Da inzwischen die Kostüme und die Szenenentwürfe fertiggestellt wurden, wird für den 19. August die Vorpremiere im Washingtoner „National Theater“ angesetzt. Die WEST SIDE STORY kommt beim interessierten Publikum sehr gut an und wird ein großer Erfolg. Die eigentliche Premiere war am 26. September im New Yorker Winter Garden Theatre.


    1960 gab es eine Wiederaufnahme des Musicals im gleichen Haus; 1961 wurde die WEST SIDE STORY verfilmt und 1968 brachte die Wiener Volksoper die deutschsprachige Erstaufführung heraus.


    © Manfred Rückert für Tamino-Musicalführer 2011
    unter Hinzuziehung folgender Quellen:
    Klavierauszug von G. Schirmer Inc., New York
    Schotts Musical Handbuch
    Reclams Musicalführer
    Wikipedia über WEST SIDE STORY

    .


    MUSIKWANDERER

  • Hallo musikwanderer,


    nach Deinem astreinen Beitrag möchte ich nun aber gerne wissen, welche der Aufnahmen Du bevorzugst ?


    Ich finde die anderenorts sehr umstrittene Bernstein-Aufnahme (DG) einfach fantastisch. Das ist im anderen West-Side-Story - Thread in Beitrag 2 gezeigte und DG-GA. Die daraus gedrehte Dokumentation, die in Beitrag 3 auf DVD gezeigt wird, zeigt mir welches Herzblut in dieser Produktion steckt. Ich habe diese Doku seinerzeit vor vielen Jahren (war im alten Jahrhundert) mindestens zwei mal mit Begeisterung im TV gesehen.
    Auf CD habe ich diese DG-GA für das ganze Musical.


    *** Ansonsten höre ich die Sinfonischen Tänze aus West-Side Story am liebsten in den beiden Aufnahmen mit Bernstein (DG und SONY), Ozawa (DG) und auch total fetzig mit Carl Davis (RPO).



    Ich wundere mich, das bei Tamino eher gute Kritiken (mich eingeschlossen) über die Bernstein-DG-GA zu lesen sind. Ihr glaubt gar nicht wie negativ anderenorts über diese Bernstein-Produktion her gezogen wird ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber teleton,


    ich besaß früher mal die Aufnahme, die Bernstein selber dirigiert hat. Die hat mal irgendwann einen Knacks bekommen und immer wieder "Hänger" - ich habe sie dann entsorgt. Bis heute fehlt mir dieses Musical in meinem Regal. Ich hielt eine Neuanschaffung bisher für mich nicht so wichtig. Da gibt es andere, wichtigere Anschaffungen. Nicht alles, was ich im Opern- und Musicalführer beschreibe, muß ich haben. Dennoch bemühe ich mich, die Darstellung der Musikwerke objektiv aufzulisten. Wenn ich aber mal dazu kommen sollte, an einen Neukauf zu denken, würde ich sicherlich, nenne es nostalgisch, wieder zu der Bernstein-Aufnahme greifen.


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Es ist kein Wunder, dass diese Aufnahme allerseits bei der Kritik schlecht wegkommt, wie Wolfgang richtigerweise feststellt. Mit dem ursprünglichen Musical von 1956 hat die Platte ja nix mehr zu tun - das ist eigentlich nur ein besseres Opern-Wunschkonzert.
    Keinem der Protagonisten auf der CD würde man die Rollen, die er im Musical darzustellen hat, wirklich auf der Bühne oder im Film abnehmen.



    Da singt ein Spanier den Tony, Sohn polnischer Einwanderer, während die spanischsprachige Puertoricanerin Maria von einer englisch sprechenden Neuseeländerin gesungen wird - da rollen sich schon mal die Fußnägel auf.
    Und im "Making of.." wird so getan, als ob Leonard Bernstein der "Vater" des Ganzen sei - dabei hat er am Gesamtwerk "West Side Story" gerade mal ein paar Melodien beigetragen - das Konzept ist von Jerome Robbins, das Buch von Arthur Laurents, die Gesangstexte von Stephen Sondheim, produziert wurde das Ganze von Robert E. Griffith und Harold Prince, musikalische Leitung hatte damals am Broadway Max Gobermann, später für den Film war es Johnny Green. Lennie war damals noch weitgehend unbekannt...


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald



    Wie wahr wie wahr und wenn du in New York dir dieses Musical Live antust muß sogar noch Amerikaner auf der Bühne ertragen die nie in Puerto Rico gewesen sind, wie gruselig ist das denn?

  • Und im "Making of.." wird so getan, als ob Leonard Bernstein der "Vater" des Ganzen sei - dabei hat er am Gesamtwerk "West Side Story" gerade mal ein paar Melodien beigetragen ...


    Lieber Harald,


    da tust Du aber Lenny schwer unrecht. Ohne Bernstein hätte es die West Side Story in dieser beliebten Form nie gegeben. Selbstverständlich ist er der Komponist von West-Side-Story.
    Ich finde dieser hochmusikalische Reichtum mit diesen zündenden Melodien von Leonard Bernstein kann sich ohne weiteres mit Bizets Carmen messen. Dabei ist es mir völlig egal ob Oper oder Musical, oder ob dies unter Bernstein mehr nach Oper klingt oder nicht. Ich selber bin weder Opern-, aber noch weniger Musical-Fan.
    Das zeichnet Bernstein umso mehr aus, als dass er durch seine meisterhafte Musik in West-Side-Sory auch mir einen Zugang mit Interesse beschert hat. :D Bei anderen Musicals schalte ich genell ab, um oder aus.


    Ich wundere mich über deine Worte in Beitrag 5 insgesamt, da Du doch im anderen West-Side-Story-Thread (Link in Beitrag 3) eher wollwollende Worte für Bernsteins-DG-Aufnahme gefunden hast ... ?


    :thumbup: Mir gefällt diese DG-Produktion mit Herzblut voll und das sich diese offenbar eher nach Oper als nach Musical anhört, sehe ich für mich noch als Vorteil. Die Sänger sind mit Engagement dabei und welcher Nationalität sie entstammen ist doch völlig egal - - - es sind Sänger, die sich wie Schauspieler in ihre Rolle einfinden müssen - :yes: und das gelingt ihnen mit Bernstein (DG) vorzüglich !
    :!: Da stimme ich mit Aquarius im anderen West-Side-Story-Thread (gem.Link in Beitrag 3) mit ein: "Eine andere Aufnahme brauche ich nicht mehr ..."

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo und Guten Tag!


    Ich möchte Harald mal etwas zur Seite springen, obwohl er sich auch selber dazu äußern kann, das ist mir durchaus klar. Es könnte hier nämlich ein Mißverständnis vorliegen; unser Chronist meinte, so habe ich sein Statement jedenfalls verstanden, die Produktion, nicht das Musical an sich. Ich weiß nicht viel über Bernsteins Anteil an dem Musical, gehe aber schon davon aus, daß die Musik samt und sonders aus seiner Feder stammt.


    Was ich allerdings auch nicht unterschreiben kann, ist seine Ansicht über die Protagonisten der Einspielung. Da bin ich durchaus bei teleton. Man muß sicherlich nicht die Rollen mit Sängern und Schauspielern besetzen, die aus dem jeweiligen Land kommen, in dem die Handlung spielt. Da bliebe, überträgt man das auf andere Werke, nicht mehr viel an Darstellern übrig...


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Leonard Bernstein ...hat... am Gesamtwerk "West Side Story" gerade mal ein paar Melodien beigetragen


    Das kann man auch von anderen Komponisten sagen.


    Mozart hat am Gesamtwerk "Le Nozze di Figaro" gerade mal ein paar Melodien beigetragen.
    Was wäre "Le Nozze di Figaro" ohne Mozarts Melodien?


    Was wäre die "West Side Story" ohne Bernsteins Melodien?

    mfG
    Michael

  • Im Making of der DGG-Produktion kann man erleben, welche unendlichen Mühen selbst ein José Carreras mit dem Song "Maria" hat. Und statt der dort zu hörenden (sehr ergreifenden) Version von "Somewhere" durch Kiri Te Kanawa erklingt in der Aufnahme Marilyn Horne. - Ich würde, glaube ich, das Making of empfehlen, aber nicht die Gesamtaufnahme (Tatiana Troyanos gelingt ihre Rolle stilistisch am besten).


    Auch das nicht näher bezeichnete "Orchestra" der DGG-Einspielung reicht m.E. nicht an die NYP etwa von CBS MS 6251 (Symphonic Dances from West Side Story) heran, was die coolness und die jazzige 60s-Atmosphäre angeht.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

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