Starke Stimme aus der Slowakei: Petr Dvorsky zum 60. Geburtstag

  • Morgen wird er 60:
    Pet(e)r Dvorsky, slowakischer Tenor, * 25.9.1951 Partizánske, damals Tschechoslowakei, stammt aus einer musikalischen Familie.
    Er trat ab 1972 an der Oper in Bratislava auf, zunächst in kleinen Partien, aber auch schon als Lenskij und Herzog von Mantua.
    2 Jahre später gewann er den Tschaikowskij-Wettbewerb in Moskau, 1975 den Wettbewerb in Genf.
    Daraufhin studierte er an der Mailänder Scala und sang 1976 den Herzog/Rigoletto in Busseto.
    Erstmals 1976 gastierte er in Wien als Sänger im Rosenkavalier; 1977 München sowie an der Metropolitan Opera New York (Alfredo), 1978 Scala (Rodolfo), 1979 Londoner Covent Garden. Dort feierte Peter Dvorsky große Erfolge 1986 als Alfredo in La Traviata und 1988 als Lenskij in Eugen Onegin sowie als Riccardo in Un ballo in maschera.


    1982 trat er in der Arena von Verona in La Bohème auf, 1984 war er unter Carlos Kleiber der Alfredo in Florenz in einer Inszenierung Zeffirellis, 1987 Rodolfo in La Bohème in New York und Edgardo in Lucia di Lammermoor am Teatro Liceo in Barcelona. 1989 Cavaradossi in Tosca bei den Salzburger Festspielen....
    Die Liste ließe sich endlos verlängern.


    Auch die Zahl seiner Opernaufnahmen und Recitals sind zahlreich. Zu den bereits genannten Rollen kommen natürlich noch alle wichtigen Partien in den slawischen Opern, Dvorak, Smetana, Janacek usw.


    Peter Dvorsky hat noch zwei Brüder, die ebenfalls singen: der 9 Jahre jüngere Miroslav Dvorsky tritt schon seit längerem erfolgreich in die Fußstapfen seines großen Bruders, während der mittlere Bruder, Pavel, am Nationaltheater von Bratislava blieb und keine internationale Laufbahn anstrebte.


    Seit 2006 leitet Dvorský das Opernhaus der slowakischen Stadt Košice, sowie seit 1999 das Internationale Peter Dvorsky Festival in Jaromerice. Außerdem ist er UNICEF-Botschafter der Slowakei.


    Eine seiner Paraderollen in Wien: Der Lenskij in Tschaikowskis "Eugen Onegin"


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine von Dvorskys besten Aufnahmen ist für mich der (leider gekürzte) Live Mitschnitt von Dvoraks "Rusalka":



    Auch als Nemorino weiß er (neben der göttlichen Lucia Popp) zu gefallen:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Danke für die vielen schönen Bildchen!


    Peter Dvorsky war nicht nur ein Stimmbesitzer, er besaß auch hervorragende schauspielerische Fähigkeiten, was diverse Opern-DVDs bezeugen, z. B. die oben gezeigte Butterfly aus der Scala unter Maazel!


    Eine Anmerkung noch zu der von LT gezeigten Boheme-Aufnahme von opus:



    Dies ist der Soundtrack zu einem tschechischen Fernsehfilm von Puccinis "La Boheme". Ich habe mir den Film auf DVD von einem amerikanischen Anbieter besorgt und war - trotz schlechter Bildqualität - hellauf begeistert. Vergleicht man die Verfilmung mit den hier im Forum vielfach angepriesenen abgenudelten und ausgeleierten DVDs, in denen übergewichtige alte Säcke versuchen, hungernde junge Künstler darzustellen..... da hat Peter Dvorsky mit seinem Team die besseren Karten!


    LG


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier noch ein Hörfunk-Tipp für morgen an alle Hörer von Ö1:


    Dienstag, 27. September 2011 - 15:05 Uhr
    Apropos Oper
    mit Gottfried Cervenka.
    Peter Dvorsky - zum 60. Geburtstag


    Zitat

    Der slowakische Tenor erregte in Wien erstmals Aufsehen, als er bei einem Gesamtgastspiel der Oper von Bratislava an der Volksoper Wien als Faust auftrat und einen Sensationserfolg einheimste. Heute ist er Direktor des Opernhauses von Bratislava. Dazwischen liegt eine Weltkarriere und der Aufstieg zu einem der beliebtesten Tenöre seiner Zeit.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Vergleicht man die Verfilmung mit den hier im Forum vielfach angepriesenen abgenudelten und ausgeleierten DVDs, in denen übergewichtige alte Säcke versuchen, hungernde junge Künstler darzustellen..... da hat Peter Dvorsky mit seinem Team die besseren Karten!


    Na, soll das ein Seitenhieb auf Chrissy und die Pavarotti-Boheme aus San Francisco sein, die er hier im Forum ja mehrfach positiv erwähnt hat? :pfeif:


    Dass Pavarotti und Freni schon älter waren als die Charaktere die sie darstellen ist in der Welt der Oper ja ganz normal. Und so wie Freni und Pavarotti ihre Rollen in der Boheme gesungen haben - auch noch mit über 50 -, da müssen viele erst mal in die Nähe dieser Qualität kommen. So ehrlich muß man sein. ;)


    Ich muß allerdings zugeben, dass ich die Dvorsky-Boheme nicht kenne.


    Gregor

  • Na, soll das ein Seitenhieb auf Chrissy und die Pavarotti-Boheme aus San Francisco sein, die er hier im Forum ja mehrfach positiv erwähnt hat? :pfeif:


    Hallo, Gregor
    Ja natürlich sollte das ein Seitenhieb auf mich und die SF- Boheme sein. Ich weiß nicht, was das soll von Harald. Nur in diesem speziellen Fall tangiert mich das überhaupt nicht. Da stehe ich lächelnd drüber. Es wird niemandem gelingen mir diese "Jahrhundert- SF- Boheme" schlecht zu reden. Da ist es mir auch müßig darüber zu diskutieren.


    abgenudelten und ausgeleierten DVDs, in denen übergewichtige alte Säcke versuchen, hungernde junge Künstler darzustellen..... da hat Peter Dvorsky mit seinem Team die besseren Karten!


    ... und mit so einer niveaulosen Aussage macht man sich bestimmt keine Freunde unter den vielen Fachkennern im Forum und disqualifiziert sich selbst.
    Nebenbei bemerkt, auch Dvorsky hatte mit Sicherheit keine "Model- Traum- Figur" und die ewige Jugend hatte er auch nicht gepachtet.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Vergleicht man die Verfilmung mit den hier im Forum vielfach angepriesenen abgenudelten und ausgeleierten DVDs, in denen übergewichtige alte Säcke versuchen, hungernde junge Künstler darzustellen..... da hat Peter Dvorsky mit seinem Team die besseren Karten!

    Wenn Harald hier wirklich Pavarotti und Freni meinen sollte, ist das wirklich nicht nachzuvollziehen.


    Dass Pavarotti und Freni schon älter waren als die Charaktere die sie darstellen ist in der Welt der Oper ja ganz normal. Und so wie Freni und Pavarotti ihre Rollen in der Boheme gesungen haben - auch noch mit über 50 -, da müssen viele erst mal in die Nähe dieser Qualität kommen. So ehrlich muß man sein. ;)


    Bei allem Respekt: Dvorsky & Co. kamen noch nicht einmal "in die Nähe der Qualität" Pavarottis und Frenis.

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Wenn Harald hier wirklich Pavarotti und Freni meinen sollte, ist das wirklich nicht nachzuvollziehen.


    Bei allem Respekt: Dvorsky & Co. kamen noch nicht einmal "in die Nähe der Qualität" Pavarottis und Frenis.

    So sehe ich das auch. Danke lieber Manfred.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Wenn Harald hier wirklich Pavarotti und Freni meinen sollte, ist das wirklich nicht nachzuvollziehen.


    Bei allem Respekt: Dvorsky & Co. kamen noch nicht einmal "in die Nähe der Qualität" Pavarottis und Frenis.

    Lieber Chrissy,


    bei allem Respekt, das kann ich nicht nachvollziehen. Wer jemals die Boheme Bratislava TV 1979 gehört und gesehen hat, kann diese Auffassung nicht teilen. Dvorsky würde ich als slowakischen Pavarotti bezeichnen. Sogar Stimmähnlichkeit mit dem großen Vorbild war 1979 vorhanden. Wenn Du das hohe C in Che Gelida Manina Dir hintereinander mit beiden anhörst, kannst Du es feststellen. Allerdings beziehe ich mich nur auf diese TV-Aufnahme mit Dvorsky von 1979. Im Übrigen, so schlank wie Dvorsky zumindest 1979 war, war Pavarotti nie.


    LG, Bernward


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Zitat von »Manfred«
    Wenn Harald hier wirklich Pavarotti und Freni meinen sollte, ist das wirklich nicht nachzuvollziehen.


    Bei allem Respekt: Dvorsky & Co. kamen noch nicht einmal "in die Nähe der Qualität" Pavarottis und Frenis.


    Lieber Bernward
    Wie Du siehst, ist diese Bemerkung nicht von mir, sondern von Manfred, den ich aber wegen seiner umfangreichen hohen Fachkenntnis und seiner persönlichen Erfahrung und seinen Erlebnissen ganz sehr schätze. Seine Aussage habe ich, auch aus meiner Sicht, absolut bestätigt. Das ist richtig. Ich habe auch nichts Negatives gegen Dvorsky geäußert. Es ist unbestritten, daß auch er ein großer Tenor war. Das weiß ich. Ob er allerdings an Pavarotti heranreichte, nun, da habe ich meine Zweifel. Aber das ist, wie ich schon oft sagte, mein persönlicher Geschmack, meine Auffassung, und in diesem Fall auch die von Manfred. Hier gehe ich mit ihm absolut konform. Zumal er, im Gegensatz zu mir, das große Glück hatte Freni und Pavarotti in der Boheme live zu erleben.
    1979 war Dvorsky 28 Jahre alt. Ich denke mal, daß auch Pavarotti in diesem Alter figürlich noch ziemlich normal war. Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, ist mir das sch... egal. Wichtig ist die Stimme und der damit verbundene Ausdruck, also die Interpretation. Es kann halt nicht jeder so sportlich toll aussehen wie Franco Bonisolli oder so blendend und gut wie seinerzeits Ruggiero Orofino als Herzog im Rigoletto. Oder auch Quilico in der SF- Boheme. Aber letztlich ist auch das alles persönliche Ansichts- und Geschmackssache.
    Nur betreffs Freni/Pavarotti (damals beide etwas über 50) von"übergewichtigen alten Säcken" zu sprechen, das ist gegenüber solchen Ausnahme- und Jahrhundertkünstlern wohl etwas niveaulos, um mal höflich zu bleiben. Man muß beide nicht mögen, aber ihre Außergewöhnlichkeit und ihre Besonderheit steht wohl für jeden fest und ist über jeglichen Zweifel erhaben.
    Und nochmals betont, jeder hat, darf und soll seinen Geschmack und seine Meinung haben, aber nicht unter der Gürtellinie aus einer schlechten Laune heraus öffentlich urteilen.


    Viele unserer Mitglieder haben sich hier mal über einen bestimmten ausländischen Tenor sehr lobend geäußert. Das hohe Lob ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich sage bewußt nicht, um wen es sich handelt. Was würden seine Fans von mir sagen, wenn sie meine Meinung dazu hören. Ich habe vor ein oder zwei Jahren im TV einen Arienabend mit ihm in einer Aufzeichnung aus Baden Baden gesehen. Ich empfand seine Stimme fürchterlich. Normal schon so hoch gelegen, daß man scherzhaft sagen könnte, das ist ja schon fast Dauerfalsett. Daß der keine Schwierigkeit hat höchste Töne zu produzieren, liegt auf der Hand. Er hat ehe Schwierigkeiten in der tieferen Lage. Dazu ein ständiges Tremolo, das mich an das Meckern einer Ziege erinnert.


    Ich habe diesen Abschnitt bewußt etwas übertrieben. Was meinst Du, lieber Bernward, wie man hier im Forum über mich hergefallen wäre, wenn ich mich auf die Lobeshymnen unserer geschätzten Mitglieder, so geäußert hätte... Deshalb, Akzeptanz und Toleranz der Meinung anderer gegenüber. Ich muß sie doch nicht teilen...
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Absolut ok. lieber Chrissy. Dass Pavarotti ein Jahrhundertsänger war, ist unbestritten. Der jüngere hat mir auch besser gefallen als der ältere, aber das war bei Domingo, Bergonzi und vielen anderen nicht anders. Da es bei mir zu einem Hobby geworden ist, Stimmen zu vergleichen, ja sogar nur einzelne Phrasen (Passagen, Legatobögen usw.) einzelner Sänger, nicht um herauszufinden, wer besser ist oder wer mir besser gefällt, sondern wo Gemeinsamkeiten sind, dass ich sie beim Heraushören ohne vorher zu wissen wer es ist, den Sänger nicht auf Anhieb erkenne. Dieses Hobby, muss im forum keiner teilen, wer hört sich schon zweimal hintereinander die Winterreise an, nur um herauszufinden, bei welchen Stellen die Stimme des Sohnes der des Vaters sehr ähnelt (Prey), außer mir bestimmt keiner. Trotzdem macht mir das Spaß.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Nur zur Klarstellung: Ich habe in meinem Posting über Peter Dvorsky weder Freni noch Pavarotti erwähnt. Wenn irgendjemand das in meinen Text herein-interpretiert, ist das nicht von mir zu vertreten und ich bitte darum, hier auf Beschimpfungen zu verzichten.


    Übrigens habe ich hier im Forum folgenden Thread eröffnet:
    Sopranistin voll Anmut und Charme: MIRELLA FRENI
    da steht alles drin, was ich zu Frau Freni zu sagen hatte.


    Nebenbei bin ich ein großer Fan des jungen Pavarotti, wie Du, lieber Chrissy, eigentlich wissen müßtest.


    [Ich bin Dir auch nicht böse, wenn Du über-reagierst, weil Dein Fußballklub an jenem Abend eine Packung bekommen hat.....]


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • ich bitte darum, hier auf Beschimpfungen zu verzichten.

    Lieber Harald
    Nichts für ungut und Du weißt auch, daß ich Dich mag. Auf Deinen Beitrag um den es hier geht, haben konkret Gregor, Manfred, Wolfram, Bernhard und ich reagiert. Ich will hier bestimmt keine "Krümelkackerei", aber ich lege schon wert darauf festzustellen, in keinem der Antworten kann ich eine Beschimpfung erkennen.


    Ich habe weder Freni noch Pavarotti erwähnt

    Das ist richtig und ich gebe gerne zu, daß wir uns da wohl getäuscht haben und die von Dir gemeinten Personen falsch vermutet haben. Nun hast Du mich aber richtig neugierig gemacht. Wer sind denn nun "die übergewichtigen alten Säcke", die auf den hier im Forum so oft angepriesenen "abgenudelten und ausgeleierten DVD´s" agieren? Bestimmt habe ich diese Beiträge überlesen. Würde mich schon sehr interessieren. Nicht, daß ich mal ahnungslos so eine DVD kaufe und dann enttäuscht bin...


    [Ich bin Dir auch nicht böse, wenn Du über-reagierst, weil Dein Fußballklub an jenem Abend eine Packung bekommen hat.....]

    (Über das Ergebnis habe ich mich freilich geärgert. Nur ich werde da grundsätzlich nicht überreagieren. Das ist sportlicher Ärger und das weiß ich von anderem zu trennen. Außerdem kommen auch wieder andere Zeiten, z. B. wenn wir gegen Düsseldorf spielen).
    Dir noch einen schönen Abend und herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Nun hast Du mich aber richtig neugierig gemacht. Wer sind denn nun "die übergewichtigen alten Säcke", die auf den hier im Forum so oft angepriesenen "abgenudelten und ausgeleierten DVD´s" agieren?

    Ja, es wäre doch schön, wenn Harald uns das sagen würde. Ich bin neugierig.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Ich bin neugierig.


    ... ich auch immer noch. Nun komm schon Harald, laß´es raus, spann´uns nicht länger auf die (Neugier-) Folter.
    Grüße und ein schönes WE
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Es ist einfach grausig: was immer das Thema war - zuletzt reden wieder alle am liebsten darüber warüber sie immer am liebsten reden.


    Bisher vermisse ich, dass sich doch jemand mal die Mühe macht, und wirklich etwas über Peter Dvorski mitteilt. Daten zu seiner Karriere und Hinweise auf seine Einspielungen und Mitschnitte sagen doch herzlich wenig über den Künstler und seine Gesangs- und Darstellungs-Kunst.


    Als ich Dvorski erstmals hörte - das war in Bratislava in der Jenufa - war ich sehr fasziniert von seiner ungemein männlichen Stimme, die robust klang und etwas Machohaftes ausstrahlte, gleichwohl mit feinem Kunstverstand und großer Musikalität geführt war und den Charakter des Stewa ungemein differenziert entfaltete. Das war Anfang der 70erJahre und Dvorski war gerade mal Anfang zwanzig!



    Ich habe ihn dann wenig später noch als Duca im Rigoletto gehört und auch da begeisterte mich die charismatische Stimme, die zugleich die Skrupellosigkeit des Herzogs und die Zärtlichkeit und Verführung des Liebhabers ausdrücken konnte. Ein paar Jahre später begann dann sein kometenhafter Aufstieg an den Bühnen in Wien, Italien, den USA und so weiter. Davon habe ich nichts mitbekommen. Als ich ihn aber Anfang der 80er Jahre wieder hörte - in verschiedenen Partien des italienischen und französischen Repertoires war ich ziemlich enttäuscht, wie wenig von dem noch übrig war, was mich vorher begeistert hatte. Da hörte man einen Tenor, der sich ganz auf den überrumpelnden Effekt seines Materials verließ, das wohl noch Kraft und Glanz hatte, aber leider nur noch wenig Schmelz, Geschmeidigkeit und Farben. Und eine differenzierte Gestaltung der Charaktere schien ihn nicht mehr vorrangig zu interessieren. Er wurde zu der Zeit immer noch begeistert bejubelt aber ich bedauere doch sehr, dass seine Karriere so gelaufen ist, dass er sich weitgehend darauf beschränkte, klangvolle Repliken von al-fresco-Portraits der jeweiligen Opernhelden abzuliefern.


    Zum Glück gibt es einige wenige Aufnahmen aus seiner frühen Zeit. Aber die sind meines Wissens zumeist nicht auf CD verfügbar. Sie liegen wohl noch in Rundfunkarchiven. Wollen wir hoffen, dass sie mal veröffentlicht werden.




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es ist einfach grausig: was immer das Thema war - zuletzt reden wieder alle am liebsten darüber warüber sie immer am liebsten reden.


    Bisher vermisse ich, dass sich doch jemand mal die Mühe macht, und sich wirklich etwas über Peter Dvorski mitteilt. Daten zu seiner Karriere und Hinweise auf seine Einspielungen und Mitschnitte sagen doch herzlich wenig über den Künstler und seine Gesangs- und Darstellungs-Kunst.

    Hallo Caruso,


    diese Auffassung kann ich nun aber wirklich nicht teilen. Ein Großteil im forum, noch dazu die vielen jüngeren Mitglieder, hatten kaum Gelegenheit, Dvorsky auf der Bühne zu sehen. Da ist man schon auf Tonträger angewiesen. Und die, die ich von ihm besitze, sind hervorragend. Zugegeben, vor 1980. Dennoch, entweder sind die, die nicht über Deinen reichen Erfahrungsschatz hier im forum fehl am Platz, oder Du solltest Dir überlegen, ob dies hier für dich das richtige Forum ist. Wenn wir uns nicht über vorhandene Aufnahmen großer oder auch meinetwegen kleiner Sänger via CD, DVD oder Schellack diskutieren und und austauschen wollen, worüber denn dann. Es ehrt Dich ja, dass Du soviel Interpreten persönlich erlebt hast, aber das können doch nicht alle forumsmitglieder von sich behaupten. Denk mal drüber nach.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo Caruso,


    diese Auffassung kann ich nun aber wirklich nicht teilen. Ein Großteil im forum, noch dazu die vielen jüngeren Mitglieder, hatten kaum Gelegenheit, Dvorsky auf der Bühne zu sehen. Da ist man schon auf Tonträger angewiesen. Und die, die ich von ihm besitze, sind hervorragend. Zugegeben, vor 1980. Dennoch, entweder sind die, die nicht über Deinen reichen Erfahrungsschatz hier im forum fehl am Platz, oder Du solltest Dir überlegen, ob dies hier für dich das richtige Forum ist. Wenn wir uns nicht über vorhandene Aufnahmen großer oder auch meinetwegen kleiner Sänger via CD, DVD oder Schellack diskutieren und und austauschen wollen, worüber denn dann. Es ehrt Dich ja, dass Du soviel Interpreten persönlich erlebt hast, aber das können doch nicht alle forumsmitglieder von sich behaupten. Denk mal drüber nach.


    LG, Bernward


    Habe ich mich missverständlich ausgedrückt? Oder: hast Du mich missverstanden? Ist ja egal.


    Mich störte einfach, dass in einem Thread über Dvorski dann doch nicht wirklich über seine Stimme und seine Gesangskunst geredet wird. Man muss ihn ja nicht live gehört haben, man kann sich ja auch auf seine Aufnahmen beziehen. Aber sie nur zu nennen und zu preisen oder beiseite zu schieben, ist mir zu wenig. Und ganz besonders unergiebig finde ich es, wenn seine Aufnahmen gegen die Aufnahmen anderer Tenöre oder die Aufnahmen anderer Tenöre gegen seine Aufnahmen ausgespielt werden, ohne dass argumentiert wird, Kriterien genannt und Begründungen geliefert werden.
    Und wenn dann gleich wieder die alten Grabenkämpfe um die Götter einzelner Taminos wiederaufgelegt werden, finde ich das nur nervig.


    Vielleicht hast Du ja Recht und dieses Forum ist für mich das falsche. Ich fände das schade, denn es gab doch einige interessante Diskussionen mit hochinteressanten Beiträgen.
    Allerdings sind einige der Beiträger, die sich intensiver mit Stimmen und Gesangskunst beschäftigt haben, inzwischen nicht mehr im Forum.
    Und ob es sich wirklich lohnt, eigene Hörerfahrungen und Eindrücke noch mal genau zu reflektieren und in einem Beitrag zu formulieren, scheint mir auch zweifelhaft. Es kommt doch darüber eher wenig an Austausch in Gang. Mein Eindruck ist, dass viele nicht an mehr interessiert sind als an small-talk.


    Sorry: Dafür ist mir meine Zeit zu schade!




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

    Einmal editiert, zuletzt von Caruso41 ()

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  • Nun komm schon Harald, laß´es raus, spann´uns nicht länger auf die (Neugier-) Folter.

    Ja, lieber Chrissy, die Antwort werden wir wohl nicht bekommen.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Und eine differenzierte Gestaltung der Charaktere schien ihn nicht mehr vorrangig zu interessieren. Er wurde zu der Zeit immer noch begeistert bejubelt aber ich bedauere doch sehr, dass seine Karriere so gelaufen ist, dass er sich weitgehend darauf beschränkte, klangvolle Repliken von al-fresco-Portraits der jeweiligen Opernhelden abzuliefern.


    Ja, lieber Caruso, das ist leider richtig. In einem 1979 veröffentlichten Recital mit dem RO Bratislava (Dirigent: Ondrej Lenard) singt er zwar mit einer kräftigen und höhensicheren Stimme, die aber nicht gerundet ist und hinsichtlich Phrasierung und Tonemission einiges zu wünschen übrig lässt. Werther klingt hier wie Faust, Rodolfo oder Duca. Stilistische, farbliche und technische Nuancen kommen eindeutig zu kurz: "Parmi veder le lagrime" schlägt er viel zu hart an, kein Diminuendo in "Pourquoi me réveiller", kein klangliches und stimmliches Kosen in "Che gelida manina" (man höre zum Vergleich nur einmal die Studioaufnahme von Carlo Bergonzi!). Für den Nemorino fehlen dem Sänger Dolcezza und Verzierungskunst, was für den Schluss von "Una furtiva lagrima" unerlässlich ist. Viel besser ist er in "Die Verkaufte Braut" oder als Steva in "Jenufa" (1982).


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Dennoch, entweder sind die, die nicht über Deinen reichen Erfahrungsschatz hier im forum fehl am Platz, oder Du solltest Dir überlegen, ob dies hier für dich das richtige Forum ist.


    Nun einmal langsam! Du bist eingeladen, hier deine Meinungen zu artikulieren, hast aber auch jede andere formal zu respektieren und schon gar niemandem nahe zu legen, darüber nachzudenken, in welchem Forum er gut aufgehoben ist!

    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich denke, der liebe Caruso ist in der Lage, zwischen Ironie und Ernst zu unterscheiden. Im Übrigen respektiere ich alles, seitdem ich in diesem forum bin.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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