Alexej GORLATCH - Pianist aus der Ukraine

  • Dieser 1988 in der Ukraine geborene Alexej Gorlatch hat gestern den 1.Preis im ARD Wettbewerb Finale Klavier gewonnen.


    Er spielte gestern in der Münchner Philharmonie das 3. Klavierkonzert von Beethoven und das war wirklich außergewöhnlich gut.


    Gratulation für diesen jungen Pianisten, von dem man sicher noch viel hören wird!!!!!! Er hat einen tollen Anschlag, ist ungeheuer musikalisch und hat schon in seinen jungen Jahren eine Persönlichkeit, die einen begeistern kann!


    Er hat auch noch den Publikumspreis gewonnen. :D


    :jubel::jubel::jubel:

    mucaxel

  • Und damit dieser Thread Futter bekommt, aber auch, damit man sich den Namen ein wenig einprägen kann, habe ich ein wenig gegoogelt und festgestellt, daß es von diesem Künstler bereits CDs gibt.

    Eine davon möchte ich Euch hier präsentieren (steht hiemit auf meiner Wunschliste) - man kann sogar Tonbeispiele abrufen.
    2008 hat Alexej Gortlach - er lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland - bereits den Deutschen Musikpreis gewonnen, als erster Pianist seit 15 jahren...
    Weitere Auszeichnungen und ein wenig aus seiner bisherigen Biographie folgen demnächst im neuen, von mir geplanten Thread: Die jungen Pianisten, welche zum Ziel hat junge Pianisten bis etwa 30 Jahre vorzustellen....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alleine die Tatsache, dass er mit dem 3. KK von Beethoven gewonnen hat, spricht für den Pianisten - und für ein Umdenken bei den Juroren. Vor zwanzig Jahren konnte man noch allenthalben hören, mit Beethoven oder Schumann könne man keinen mehr Wettbewerb mehr gewinnen (und spielte damit auf die Dauerbrenner von Tschaikowsky, Rachmaninow und Prokofieff an).

  • Wie ich ja bereits bemerkte, zähle auch ich mich seit kurzem zu den erklärten Anhängern dieses jungen Pianisten - ich hoffe und bin mir sicher, daß wir noch viel von ihm hören werden!


    Und wenn ich das einmal bemerken darf: es wäre sicherlich nicht zu viel der Ehre, in dem ihm gewidmeten Thread wenigstens seinen Namen richtig zu schreiben. Bisher ist das noch nicht vorgekommen - ich prangere das an. ;)


    Also: Alexej Gorlatch heißt er. :) Soll sein! ;)

  • Ich komme noch einmal auf diesen fabelhaften jungen Pianisten zurück, den ich schon länger auf meinem Zettel hatte, und von dem ich vor Kurzem diese beiden CD's zur Erweiterung meiner Beethoven-Sonatensammlung erhalten habe:



    Ich habe mir zuerst aus dem Preisträgerkonzert der ARD 2011 die Sonate Nr. 1 f-moll op. 2 Nr. 1 angehört und habe bei der Ansicht der Satzzeiten schon geahnt, dass er zu dem kleinen Kreis der Arrau, Korstick und Co. gehören würde, die alle von Beethoven vorgeschriebenen Noten spielen, und so kam es dann auch. Das kann sicherlich bedeuten, dass er beim Konzert in dem jugendlichen Alter von 23 Jahren schon so gewissenhaft und ernsthaft an die Sacher heranging, dass er die Wiederholungszeichen von Beethoven respektierte und das Stück komplett vortrug. Andererseits, auch das ist (zusätzlich) möglich, dass er mit einem Rumpfvortrag in der Backhaus-Version vermutlich nicht den ersten Platz belegt hätte.


    Ein wesentlich wichtigerer Punkt ist aber, wie er das spielt. Da ist kein schwacher Satz dabei, das ist alles an der Spitze, das Adagio ist herausragend, desgleichen das Prestissimo, ein echter Sonatensatz, der Kopfsatz mit dem notwendigen dramatischen Impetus, das Menuetto mit den notwendigen dynamischen Gegensätzen und einem herausragenden zweiten Trioteil, aber in der ganzen Sonate zeigt er, über welche überragenden lyrischen Fähigkeiten er verfügt, über welche grandiose Pianokultur und dass es in einer f-moll-Sonate nicht (nur) auf ein donnerndes Fortissimo ankommt. Dieser junge Mann muss weiter Beethoven spielen, das geht eigentlich gar nicht anders, und dann wird er bald zu den ganz Großen gehören.


    Genaueres werde ich in der nächsten Zeit in den Threads über die Sonaten Nr. 1, 8, 14 und 17 veröffentlichen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Alexej GORLATCH“ zu „Alexej GORLATCH - Pianist aus der Ukraine“ geändert.
  • Das ist eine der interessantesten Beethoven-Aufnahmen der letzten Jahre - schade dass es von Gorlatch so wenig zu hören gibt!


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  • In der ZDF Reihe "Stars von morgen@home" gab es am 02.04.2020 einen Beitrag zu Alexej Gorlatch (20 min.) in dem er Klaviermusik von Frédéric Chopin spielt.

    Der Beitrag ist nur noch bis 01. April 2022 abrufbar, steht hier aber zum downloaden zur Verfügung >


    Der Pianist ist zwar in Kiew geboren, lebt aber seit 2001 in Deutschland und ist deutscher Staatsbürger. Er begann seine Klavierausbildung im Alter von sieben Jahren bei Eduard-Georg Georgiew in Passau, wurde mit zwölf Student an der Universität der Künste Berlin bei Martin Hughes und zwei Jahre später bei Karl-Heinz Kämmerling an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Nach dem Abitur setzte er sein Studium in Hannover bei Karl-Heinz Kämmerling und anschließend bei Bernd Goetzke fort.

    Seine letzte Veröffentlichung "STRAVINSKY – Works for Piano and Orchestra" stammt aus 2015


    Vom 20.-22. Mai 2022 stehen drei Auftritte beim Schwarzwald Musikfestival 2022 auf seiner Agenda.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • ALEXEJ GORLATCH spielt Frédéric Chopin


    FRIEDENSBENEFIZKONZERT FÜR DIE UKRAINE in der Paulskirche | 13. März 2022

    Scherzo Nr. 2, b-Moll, Op. 31

    Études Op. 10, Nr. 3, Lento ma non troppo, Nr. 4, Presto

    Préludes Op. 28, Nr. 4, Largo, Nr. 15, Sostenuto, "Regentropfenprélude"

    Polonaise As-Dur, Op. 53, "Héroïque"


    Das Konzert beginnt bei min. 15:40 ca.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo