Fritz Hübner - Ein großer Baß

  • Hübner, Fritz, Baß, * 25.4.1933 Sachsengrün (CSR); er war am Konservatorium von Dessau in der Hauptsache Schüler von J. Stieler. 1957 erfolgte sein Bühnendebüt am Landestheater von Bernburg in der Partie des Sparafucile im »Rigoletto« von Verdi. 1953-55 wirkte er am Stadttheater von Köthen, 1955-56 am Landestheater Dessau. Dann trat er in den Chor des Leipziger Opernhauses ein, dem er während zwei Spielzeiten angehörte. 1959-60 sang er als Solist in Nordhausen (Thüringen), 1960-62 beim Sächsischen Landestheater Dresden-Radebeul. 1962 folgte er einem Ruf an die Berliner Komische Oper, deren Mitglied er bis 1974 war. Er wirkte dort u.a. 1966 in der Uraufführung der Oper »Der letzte Schuß« von Siegfried Matthus mit, 1973 in der von »Reiter in der Nacht« von Ernst Hermann Meyer. 1974 wurde er an die Staatsoper Berlin verpflichtet. Hier hatte er vor allem im Wagner-Repertoire seine Erfolge (Daland im »Fliegenden Holländer«, Hagen und Fafner im Nibelungenring, Landgraf im »Tannhäuser«), aber auch als Interpret von Buffo-Partien (Osmin in Mozarts »Entführung aus dem Serail«) und als Sarastro in der »Zauberflöte«. 1974 trat er an der Berliner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Sabellicus« von R. Kunad auf. Bei der Japan-Tournee der Berliner Staatsoper sang er 1987 den Osmin.
    [Lexikon: Hübner, Fritz, S. 1. Digitale Bibliothek Band 33: Sängerlexikon, S. 11311 (vgl. Sängerlex. Bd. 3, S. 1657) (c) Verlag K.G. Saur]
    Mehrfach zu Gast an der Hamburger Staatsoper, wo er namentlich in seinen Wagner-Partien Aufsehen erregte, und am Nationaltheater von Prag. Bei den Festspielen von Bayreuth wirkte er im Ring-Zyklus in den Partien des Fafner (1979-80) und des Hagen (1978-80, 1985) mit. Er unternahm weitere Gastspiele als Ensemblemitglied der Staatsoper Berlin, u.a. 1985 beim Festival von Las Palmas als Sarastro; dazu auch als Konzertbassist geschätzt.


    Schallplatten: Philips (Fafner und Hagen in vollständiger Aufnahme des Nibelungenrings aus Bayreuth, 1980), BGM-Ariola (»Palestrina« von Hans Pfitzner), Teldec (»Elektra« von R. Strauss, 1996).


    [Nachtrag] Hübner, Fritz; er wurde zuerst als Bau- und Möbeltischler ausgebildet, begann ein Gesangstudium und war seit 1954 als Chorsänger (zuerst am Theater von Köthen, 1955-56 am Landestheater Dessau, dann am Opernhaus von Leipzig), seit 1957 als Solist tätig; er debütierte als solcher 1957 am Theater von Bernburg in der Partie des Sparafucile im »Rigoletto«. Er war seit 1972 als Gast, seit 1974 als Mitglied der Berliner Staatsoper verbunden (dort fand auch 1973 die Uraufführung der Oper »Reiter in der Nacht« von Ernst Hermann Meyer statt). Er gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1990 als Ramphis in »Aida«), am Nationaltheater Prag und an der Staatsoper Hamburg, an der Staatsoper Wien (1979 als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«), am Opernhaus von Köln (1980 als Sarastro), an der Oper von Monte Carlo (1979 als Hunding), am Teatro Fenice Venedig (1982 als Osmin), am Théâtre de Wallonie Lüttich (1984 als Daland im »Fliegenden Holländer«), an der Warschauer Oper (1987), in Athen (als Rocco) und an der Covent Garden Oper London, wo er 1980 den Hagen und den Hunding, 1982 den Hunding, 1983 den Rocco im »Fidelio« und 1984 den Landgrafen im »Tannhäuser« vortrug. In der Spielzeit 1982-83 sang er auch an der Metropolitan Oper New York den Landgrafen. Weitere Partien des Sängers waren der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Madruscht in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Pater Barré in »Die Teufel von Loudun« von Penderecki, der Procida in Verdis »Sizilianischer Vesper«, der Pimen im »Boris Godunow«, der Timur in Puccinis »Turandot« und der Waldner in »Arabella« von R. Strauss. - Schallplatten: Eterna (»Reiter in der Nacht«).


    [Lexikon: Hübner, Fritz, S. 2 ff. Digitale Bibliothek Band 33: Sängerlexikon, S. 11312 (vgl. Sängerlex. Bd. 3, S. 1657 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]



    Von Fritz Hübner habe ich nur wenige Aufnahmen. Ich kenne ihn als Fafner in Bayreuth und hörte ihn gestern als Sarastro mit der Arie "In diesen heiligen Hallen".

    W.S.

  • Ich kenne ihn als Fafner in Bayreuth


    ... und ich habe ihn ein paar mal in Berlin in der Aida und ich glaube auch im Rigoletto als Sparafucile erlebt. Schön, lieber Wolfgang, daß Du über diesen Sänger berichtest. Er hat Dein Lob, die Erwähnung und die Anerkennung verdient.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich habe ihn gesehen in: Fidelio, Holländer, Barbier, Tannhäuser, Aida, Entführung, Palestrina, Don Carlos, Zauberflöte, Tiefland, Freischütz, Fürst Igor


    Eine wahre Stütze des Hauses!


    :hello: LT

  • Ohne Zweifel war Fritz Hübner ein bedeutender Bassist. Sein künstlerischer Gipfel war zweifellos sein Hagen bei den Bayreuther Festspielen. Hübner teilte das Schicksal vieler hervorragender Sänger der ehemaligen DDR. Ihr Können und ihre
    Erfolge wurden im Ausland zu wenig wahrgenommen. Die Medien setzten lieber auf die bekannten"Bänke" Böhme, Greindl und vor allem Frick. Später auf den herausragenden Kurt Moll.
    Internationale Bekanntheit in den Aufbaujahren nach dem 2. Weltkrieg und den Zeiten der Mauer erreichten eigentlich nur Theo Adam, Peter Schreier und Ekkehard Wlashia. Schade, da gäbe es sicherlich einiges sehr Wertvolles zu entdecken und zu erhalten.
    Wahrscheinlich wäre es ein lohnendes Projekt, einmal eine Sammel-CD mit ehemaligen Gesangsgrößen der DDR herauszugeben. In unseren Reihen gibt es ja Freunde, die sich um die Herausgabe historischer Aufnahmen verdient machen. Viel greift einer von ihnen diese Anregung auf.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Wahrscheinlich wäre es ein lohnendes Projekt, einmal eine Sammel-CD mit ehemaligen Gesangsgrößen der DDR herauszugeben


    Lieber Operus
    Im Thread "Die großen Sänger der DDR" findest Du in den Beiträgen Nr. 12 und 15 einen wertvollen Hinweis. Ich bin mir auch relativ sicher, daß es davon eine CD inzwischen gibt.

    Internationale Bekanntheit erreichten eigentlich nur Theo Adam, Peter Schreier und Ekkehard Wlaschiha. Schade, da gäbe es sicherlich einiges sehr Wertvolles zu entdecken und zu erhalten.

    Da gebe ich Dir absolut recht, zumindest was die "reinen DDR- Sänger" betrifft. Die ausländischen Kräfte, hatten durch ihre zumeist "Nicht- DDR- Staatsbürgerschaft" doch eine Reisefreiheit und konnten ihre Karriere auch im Ausland ausbauen und erweitern (Tomowa Sintow, Casapietra, Orofino, Geszty, Mitzewa und noch manche andere).
    Herzliche Grüße und ein schönes WE
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Bekannt wurde Fritz Hübner durch seine Mitwirkung im Jahrhundert-Ring m. Chereau/Boulez:



    (z.B. hier als Hagen)


    Live auf der Bühne erlebt habe ich ihn als Daland im "Fliegenden Holländer"; auf Platte habe ich ihn als Titurel im Barenboim-Parsifal.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Bekannt wurde Fritz Hübner durch seine Mitwirkung im Jahrhundert-Ring m. Chereau/Boulez:


    Ja, Harald, das zu Recht. Es gibt da iin ersten Aufzug der "Götterdämmerung" diesen unglaublichen und mir unvergesslichen Moment: Siegfried kommt in der Gibichungenhalle an und marschiert garadezu auf Hagen zu, weil er diesen ganz selbstverständlich für den Hausherrn Gunther hält. Dieser geniale Einfall wird erst durch die starke Büähnenpräsenz von Hübner erst plausibel. So sollte Oper immer sein!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Fritz Hübner — ein großer Bass. Was zunächst wie ein Allerweltstitel klingt, hat seine Berechtigung. Wer ihn im Chéreau-"Ring" gehört hat, kann wirklich nicht recht nachvollziehen, wieso dieser bedeutende Bassist so relativ im Schatten stand. Bezeichnenderweise gibt es über den am 16. Juni 2000 im Alter von gerade 67 Jahren verstorbenen Kammersänger Hübner einen englischsprachigen, aber keinen deutschen Wikipedia-Artikel.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Fritz Hübner war 1990 mein erster Rocco, Ramphis und Daland (immer sehr endrucksvoll), auch als Sarastro und Don Basilio (jeweils 1991), 1993 war er mein erste Tommaso in "Tiefland". Ich habe diesen profunden "schwarzen" Bass mit großer stimmlicher und szenischer Autorität live immer sehr genossen und mich nach seinem Ausscheiden aus dem Berliner Staatsopernensemble (da war er schon krebskrank und und fünf Jahre später ist er daran elendig zugrundegegangen) bemüht, an Aufnahmen zu bekommen, was zu bekommen war.
    Offizielle Aufnahmen gibt es leider nur wenige:



    (das ist die Tonspur zur Fernsehaufzeichnung 1982)


    Dann:




    In "Rheingold" und "Siegfried" ist er als Fafner dabei.




    Hier ist er in einer seiner Spätrollen als Titurel mit dabei:



    Hier ist er als Somnus dabei:



    Auch darüber hinaus habe ich zusammengesammelt, was zusammenzusammeln war. Neben der besagten Hallen-Arie Sarastros, die es im Rahmen der "Gala Unter den Linden" auch als Video gibt, gibt es auch seinen Daland aus Brüssel 1984 (fälschlich auch mit Paris 1983 angegeben) auf Video, zudem den besagten Berliner Staatsopern-Landgrafen - diese Rolle gibt es auch als Audio-Mitschnitte (Rundfunk) aus Covent Garden und der MET. Ich habe auch seinen Rocco und Don Basilio, einen gekürzten Ramphis, den Großinquisitor in "Don Carlos" wie in "Die Afrikanerin" und den Tommaso. Aus Bayreuth gibt es die Rundfunkmitschnitte von Fafner (z.B. auch von 1979) und Hagen (auch von 1985 unter Peter Schneider). Einen Hunding-Mitschnitt gibt es aus Monte Carlo. Es gibt auch noch einige Studio-Arien, Osmin und Pimen, auch einiges mehr (Falstaffs Trinklied etc.), was in einer Radiosendung anlässlich seines Todes im Jahr 2000 vom SFB (heute RBB) gesendet wurde.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Stimmenliebhaber: Ich habe auch seinen Rocco und Don Basilio, einen gekürzten Ramphis, den Großinquisitor in "Don Carlos" wie in "Die Afrikanerin" und den Tommaso.


    Hallo, Stimmenliebhaber!


    Gibt es diese Aufnahmen irgendwo zu erwerben? Als Großinquisitor z. Bsp. würde ich Fritz Hübner gerne mal hören.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Hallo Wolfgang,


    nein, leider nicht. Das "Holländer"-Video mit seinem Daland aus Brüssel 1984 war aber tatsächlich im Internet käuflich zu erwerben, das habe ich genau so bekommen. Und den Rocco konnte man irgendwann einfach mal herunterladen, geht wohl aber nicht mehr. Ob der Großinquisitor auch mal im Internet aufgetaucht ist, weiß ich nicht. Angeblich soll es in den USA sogar eine Kauf-Aufnahme "Don Carlos" mit Fritz Hübner geben, wie mir ein Bekannter berichtete, der sie dort angeblich gesehen hat, ohne sie zu kaufen - wobei ich auch nicht genau weiß, welche Rolle Hübner da gesungen hat, er hatte ja sowohl den Großinquisitor als auch den König Philipp im Repertoire. Wahrscheinlicher ist natürlich der Großinquisitor, den er häufiger sang.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wer ihn im Chéreau-"Ring" gehört hat, kann wirklich nicht recht nachvollziehen, wieso dieser bedeutende Bassist so relativ im Schatten stand.


    Dieser RING ist ja nicht so richtig denkbar ohne die Vorleistung, die der Regisseur Joachim Herz zwischen 1973 und 1976 in Leipzig verbracht hat. Die Idee von Chéreau, die Handlung in der Entstehungszeit des Werkes anzusiedeln und eine große Parabel über das aufkommende Industriezeitalter zu entwerfen, hatte ja schon Herz, der sich auch bei Bernard Shaw bediente. Bis in Einzelheiten findet sich in Bayreuth wieder, was es zuvor in Leipzig gab. Dazu gehört auch, Walhall zu Beginn des zweiten Aufzuges der WALKÜRE von innen zu zeigen, was ich allerdings für einen Irrtum halte. Aber das führte an dieser Stelle zu weit. Hübner war auch in Leipzig schon Hagen - und auch der Hunding. Ich erinnere mich daran, als sei es gestern gewesen, so stark war der Eindruck. Insofern gibt es am Ende doch noch ein sehr lebendigen Bindungsglied zwischen Leipzig und Bayreuth. Das ist kein Zufall. Schade nur, dass sich die Leipziger Inszenierung nicht in Bild und Ton erhalten hat. Es gibt nur schriftliche Dokumentationen - darunter Regiebuchauszüge, Konzepte, Rollenporträts und Briefwechsel zwischen den Machern - die allerdings hervorragend sind. Wohl mehr zufällig haben sich einige musikalische Auszüge auf Band erhalten, die offensichtlich zu Arbeitszwecken dienten. Darunter auch Hagens Wacht.


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    Götterdämmerung, Leipzig 1976, Ende des zweiten Aufzuges: "So soll es sein! Siegfried falle!" Bildmitte: Fritz Hübner (Hagen), links Ekkehard Wlaschiha (Gunther), rechts Sigrid Kehl (Brünnhilde)


    Wer Hübner als Masetto hören will, dem sei ein DON GIOVANNI von 1966 aus der Komischen Oper Berlin empfohlen, wovon es auch eine DVD gibt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Schade nur, dass sich die Leipziger Inszenierung nicht in Bild und Ton erhalten hat.

    Diesem Bedauern kann ich mich nur ebenso voll und ganz anschließen wie den anderen Ausführungen von "Rheingold1876"


    Wer Hübner als Masetto hören will, dem sei ein DON GIOVANNI von 1966 aus der Komischen Oper Berlin empfohlen, wovon es auch eine DVD gibt.


    Das hatte ich glatt vergessen, vielleicht, weil ich so bedauere, dass es keinen festgehaltenen Komtur von ihm gibt.


    Es gibt auch noch den Zweiten Kellner in der Felsenstein-Verfilmung von "Hoffmanns Erzählungen", der aus einem einzigen rührenden Dialogsatz besteht. :rolleyes:


    Aus der Komischen Oper Berlin habe ich ihn noch in inoffiziellen Aufnahmen von "Ein Maskenball" als einer der beiden Verschwörer und einen ganz großartigen Guardian in "Die Macht des Schicksals".

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Zitat

    Stimmenliebhaber: ... und einen ganz großartigen Guardian in "Die Macht des Schicksals".


    Lieber Stimmenliebhaber!


    Gibt es wenigstens "Die Macht des Schicksals" zu kaufen? Das wäre ein Sahnestück. :)





    Gruß Wolfgang

    W.S.


  • Lieber Wolfgang,


    nein, leider nicht. Wenn du mir hier eine persönliche Nachricht mit deiner Adresse schicken könntest, hätte ich dir die Aufnahme an diese Adresse zugeschickt. Vielleicht kannst du Alfred bitten, mir deine Adresse weiterzuleiten (aber bitte so, dass meine Identität anonym bleibt), dann schicke ich dir die CD's gerne kostenlos zu. :)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Wolfgang,


    Du schreibst für mich in Rätseln. Was wird gelöscht, Deine private Mail, oder passiert hier etwas im Forum? Wenn es das Forum betreffen sollte ist das für uns alle interessant, denn Du bist ein überaus aktives, geschätztes Mitglied im Forum. Lass' mich bitte nicht dumm sterben!


    Herzlichst
    Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Mein lieber Hans!


    Ich hörte nur im Hintergrund das Donnergrollen unseres Administrators wegen der eingestellten Mail. :stumm: Und ich als ängstliche Natur machte nur Stimmenliebhaber auf evtl. schnelle Löschung aufmerksam. Solange es friedlich bleibt über mein Fehlverhalten brauchen wir auch keine Angst zu haben. :untertauch: Und vor Allem sollst du die nächsten Jahre noch nicht sterben, denn du bist hier nicht zu ersetzen!





    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.

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  • Eine Szene, die mir außerordentlich gut gefällt:



    Fritz Hübner, Franz Mazura, die herrliche Jeannine Altmeyer und Manfred Jung

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Hier mal einiges Lohnende von ihm, teilweise weiter oben schon beschrieben, aber teilweise auch über die damaligen Links nicht mehr verfügbar.


    Verbunden bleiben wird sein Name sicherlich immer zuerst mit dem Hagen, und das nicht zuletzt wegen der Aufzeichnung des legendären Bayreuther Chereau-"Rings".


    Zuerst die Mannenrufe separiert und danach die gesamte "Götterdämmerung":



    https://www.youtube.com/watch?v=DNj8RyDNwUU



    https://www.youtube.com/watch?v=_ww4JHkloa8


    Hübner sang seine ersten Hagen-Vorstellungen Anfang der 1970er Jahre an der Deutschen Staatsoper Berlin (ebenso Fafner und Hunding), Joachim Herz holte ihn dann auch als Hunding und Hagen für seinen Leipziger "Ring" Mitte der 1970er Jahre.


    Ein Zeugnis davon, Hagens Wacht im 1. Aufzug, findet sich hier (das Foto ist aus Berlin, die Tonaufnahme aus Leipzig):



    https://www.youtube.com/watch?v=Lmy0nJAnDhM


    Seinen meines Erachtens besten Hagen sang Hübner aber hier, als er 1985 nach vier Sommern Pause (1978-1980 hatte er den Hagen im Chereau-"Ring" gesungen) noch einmal für eien Festspielsommer als Hagen im Hall-"Ring" auf den "Grünen Hügel" zurückkehrte. Dirigent war Peter Schneider:



    https://www.youtube.com/watch?v=9Y18lWQnxh8


    Im Chereau-"Ring" sang er ja auch den Fafner, seine Szene aus dem 2. Akt "Siegfried" ist hier schon separiert, das komplette "Reingold" findet sich freilich auch bei Youtube:



    https://www.youtube.com/watch?v=no6Jt-xQTfE


    Seinen Hunding aus Nizza im 1. Akt "Walküre" kann man hier hören:



    https://www.youtube.com/watch?v=uLEjVALG-Vk


    In einer anderen Wagner-Partie kam er sogar nach Covent Garden und bis an die MET: als Landgraf im "Tannhäuser" (obwohl in dieser Rolle im eigenen Ensemble nur der Zweitbeste, sein Kollege Siegfried Vogel war der bessere Landgraf). Hier die Verfilmung der damaligen Staatsoperninszenierung mit Hübner als Landgraf (Vogel musste im Juni 1982 schon für den "Lohengrin" in Bayreuth probieren):



    https://www.youtube.com/watch?v=aRwX_fXjmLw


    Die anderen Komponisten, bei denen es lohnende Aufnahmen von Hübner gibt, handle ich in einem Folgebeitrag ab.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Fritz Hübner war ein imposanter Sarastro - leider finde ich seine beiden nachfolgenden Arien in der Konzert- bzw. Auszeichnungssituation nicht ganz so überzeugend wie auf der Bühne (ich habe einen Videomitschnitt vom Japan-Gastspiel der Deutschen Staatsoper Berlin 1990, wo Hübner wirklich einen umwerfenden Sarastro singt). Hier die beiden Galen, wo er jeweils eine Arie (1976/77 die erste und 1990 die zweite) singt:



    https://www.youtube.com/watch?v=rdXZjFW6iJM



    https://www.youtube.com/watch?v=EWcSVk1WuIg


    Eines meiner allerliebsten Dokumente von Fritz Hübner ist diese Video-Aufzeichnung seines Rocco in Berlin 1985 - was für eine Stimme!:



    https://www.youtube.com/watch?v=ec6krficVfQ


    Hier kann man seinen deutschsprachigen Don Basilio im Rossini-"Barbier" hören:



    https://www.youtube.com/watch?v=0oas4y8Yyps


    Jetzt habe ich in meinem Vorbeitrag zu seinen Wagner-Rollen doch glatt meinen persönlichen Favoriten vergessen: als Daland durfte ich ihn noch einige Male auf der Bühne der Deutschen Staatsoper Berlin erleben.
    Hier singt er die Partei 1984 in Brüssel (Video!):



    https://www.youtube.com/watch?v=SZVfvlHOR1A


    Nicht weniger lieb und teuer ist mir ein Mitschnitt seines (deutschsprachigen) Pater Guardian in Verdis "Macht des Schicksals" an der Komischen Oper Berlin. Ich weiß nicht, wie oft ich die Klosterszene seinetwegen schon angehört habe, aber einige Dutzend Male waren es gewiss:



    https://www.youtube.com/watch?v=GDWfais0sVc


    Davon kann ich gar nicht genug bekommen!


    Hier kann man zumindest eine dunkle Ahnung davon bekommen, was für ein Naturereignis sein Großinquisitor in "Don Carlos" live gewesen sein muss (er alternierte übrigens in dieser Produktion auch mit Theo Adam als König Philipp). Zuerst der Erlebnisbericht von Siegfried Lorenz und dann ein technisch leider schlechter Mitschnitt der zweiten Vorstellung und ein Stükchen aus der (tontechnisch wieder anders schwierigen) Generalprobe der Berliner Neuproduktion von 1981.



    https://www.youtube.com/watch?v=MZIc5NByJsg



    https://www.youtube.com/watch?v=fZR86Yj8tjU



    https://www.youtube.com/watch?v=YSGdY_Cg698


    Ein besonders schönes und weitverbreitetes Dokument seiner Gesangskunst (wenn auch in der "dräuender" werdenden Spätphase, 1988) ist sein Madruscht in Otmar Suitners Einspielung von Pfitzners "Palestrina":



    https://www.youtube.com/watch?v=o-_oGOv4q3c


    Man merkt diesem Madruscht bei aller Grimmigkeit wirklich auch seine innere Verzweiflung über die verfahrene Lage beim von ihm als Gastgeber ausgerichteten Konzil an.


    Ein mir sehr wichtiges Dokument ist seine Abschiedsvorstellung als Tommaso in "Tiefland", der ich natürlich beiwohnte:



    https://www.youtube.com/watch?v=5LSjZc_nFzA


    Man merkt, dass seine Stimme bis zuletzt voll und ganz da war.


    Bei dieser Vorstellung fünf Jahre früher hat man zumindest ein Szenenfoto mit seinem Tommaso (und Ekkehard Wlaschiha als Sebastiano) dabei:



    https://www.youtube.com/watch?v=3_9MjTod3LU


    Das sind so meine Lieblingsaufnahmen von Fritz Hübner. Und diese natürlich:



    https://www.youtube.com/watch?v=jeASs-gY3Mc


    Leider habe ich keinen Komtur und keinen König Marke von ihm, auch keinen Porgy und keinen Sancho Panza, keinen Kontschak, keinen Gremin und vor allem auch keinen Osmin. Mit ein wenig Glück taucht das eine oder andere irgendwann noch irgendwo auf.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber () aus folgendem Grund: falsches Smiley entfernt

  • auf nebenstehender CD ist Fritz Hübner als beeindruckender Sarastro mit der Arie "In diesen heil'gen Hallen" vertreten. Lt. Booklet entstanden die Aufnahmen 1986/1987 im Studio Christuskirche aus Anlass des 750jährigen Stadtjubiläums von Berlin.


    (Neben Hübner sind weitere Protagonisten der damaligen Staatsoper zu hören wie Adam, Casapietra, Büchner, Wlaschiha, Nossek, Hajóssyová, Lorenz, Vogel, ...)

    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    Curt Goetz

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  • Gerade entdeckt: Fritz Hübner als Hunding neben Jessye Norman als Sieglinde:



    Hübner gefällt mir hier außerordentlich gut, noch viel besser als im Hunding-Mitschnitt aus Monte Carlo 1979.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Leider habe ich keinen Komtur und keinen König Marke von ihm, auch keinen Porgy und keinen Sancho Panza, keinen Kontschak, keinen Gremin und vor allem auch keinen Osmin. Mit ein wenig Glück taucht das eine oder andere irgendwann noch irgendwo auf.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"