Das goldene Dutzend II- Zwölf Sänger/Sängerinnen die mich prägten.

  • Man sollte meinen, diesen Thread gäbe es schon - aber nein. Es gibt "Lieblingssänger" - "Bedeutende Sanger" - etc etc-
    Prägende Sänger - das ist etwas anderes. Es mag durchaus vorkommen, daß der Lokalmatador an der heimischen Oper, vermutlich ein Sänger der zweiten oder dritten Reihe einen selbst geprägt hat, sei es weil man ihn so oft hörte, sei es weil er dem persönlichen Vorstellungen besonders entgegenkam, sei es weil er wirklich gut war.
    Aber zumeist wird man durch die Schallplatte (CD) geprägt. Vor allem in der Anfangszeit der Sammlung, wo man noch nicht über allzuviele Aufnahme verfügt, hört man das Vorhandene überproportional oft...


    Zwölf Sänger/Innen aus der darf jeder Mitspieler nominieren. Das kann auf etliche Beiträge aufgeteilt sein. Ein paar Zeilen zu jedem Sängerund warum er für einen prägend war, wäre indes nett....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Peter Anders, erste Platte in der Kneipe in der Musikbox (habe ich mir beim Wechsel besorgt, Telefunken, 2 Titel)
    Rudolf Schock, mehrfach persönlich erlebt (in Garderobe jedesmal besucht, wenn es möglich war)
    Heinz Hoppe (häufig persönlich erlebt)
    Fritz Wunderlich (Seine Ariola LPs mit Granada u.a. haben Schallplattengeschichte geschrieben)
    Hermann Prey und Fischer-Dieskau (Live-Erlebnisse mit ihnen, die ich nicht missen möchte).
    Hans-Dieter Bader, Ks. in Hannover, als Hannoveraner häufig seinetwegen in der Oper. Ende
    der Siebziger war sein Hoffmann auf der Bühne vergleichbar mit Schock. Last not least
    Nicolai Gedda. Wunderbarer Sänger und Mensch. Frauenstimmen und Bässe folgen.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Die ersten Sängern die mir im Gedächtnis blieben, und meinen musikalischen Geschmack prägten, waren Fritz Wunderlich (auch seine "leichte Muse", wie beispielsweise "Tiritomba" oder die bekannten Leider von Joseph Schmidt, Richard Tauber und Jan Kiepura....
    Natürlich waren es in erster Line die Mozart-Partien "Tamino" und "Belmonte", aber auch Schuberts "Schöne Müllerin" war eines meiner Schlüsselerlebnisse.


    Hermann Prey und Dietrich Fischer Dieskau - das waren meine idealen Baritone, vorzugsweise im Liedbereich, aber auch im Bereich Oper. Nicht zu vergessen Walter Berry, den schlechthin idealen Papageno.


    Auch Peter Schreier war Bestandteil meiner ersten Gesangseindrücke.


    Bei den Bässen waren es Gottlob Frick und Fritz Ollendorf, die mich prägten-


    Im Lieder - und Oratorienbereich war Gundula Janowitz für mich die erste Wahl,
    als Opernprimadonna Joan Sutherland (und nicht etwa die Callas)


    Es fehlen noch Carlo Bergonzi im italienischen Fach und Gerhard Unger als Buffo bzw heller Tenor.


    Nun habe ich noch zwei Stimmen frei, Die eine war Giulietta Simionato, deren Aufnahme von "La Cenerentola" mich schlechthin "umgehauen" har, und aus dem Bereich der historischen Stimmen - Karl Erb....


    wie ich soeben feststelle sind zwölf Sänger bei weitem nicht genug - aber das Leben ist nun mal hart......


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint:


    ja, das Leben....bloss 12- Das fünffache wäre angemessener:


    also strengste Auswahl:


    a) Sopran: Schwarzkopf (Verdi-Requiem Sabata), Callas (Lucia, Karajan), Kermes Dido; Bartoli, Vivaldi, Kanawa Gräfin
    b) Alt: Ferrier, Ludwig (Bach)
    c) Tenor: Anders, Blochwitz, Protschka (Bach, Schubert)
    d) Bass: Ghiaurov, Arcangelo (Händel, Mozart)


    12- das Leben ist wirklich hart

  • Und nun - last but not least - meine 12. "prägende Stimme"
    Es ist José Carreras.
    Ich musste neulich Abfälliges über ihn lesen, und irgendjemand meinte, er wäre mit Domingo und Pavarotti nicht vergleichbar.


    Ich kann unterstreichen, daß er nicht "vergleichbar" war - aber zumindest "ebenbürtig"
    Ich gestehe offen, daß ich ihn in seiner Glanzzeit den beiden anderen gegenüber vorgezogen habe.
    Ich habe hier weder auf das Volumen oder die Technik geschaut - für mich hatte er einfach das schönste Timbre, einen unvergleichlichen Schmelz in der Stimme. Dqrüber kann man natürlich diskutieren - meine Meinung wird sich deswegen aber nicht ändern...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • für mich hatte er einfach das schönste Timbre, einen unvergleichlichen Schmelz in der Stimme.


    Das stimmt absolut. In den siebziger Jahren verfügte Carreras über eine klangreiche, herrlich timbrierte Stimme. Ein Kritiker schrieb 1976 nach der Veröffentlichung der Rossini-Oper "Elisabetta" über den Sänger: "Carreras klingt wie Di Stefano an Sonntagen". Leider verzauberte er nur wenige Jahre das Publikum mit seiner Glanzstimme. Bereits zu Beginn der achtziger Jahre wurden stimmliche Defizite erkennbar.

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Wenn es dann leider nur 12 sein dürfen.....


    Renate Holm (weil ich sie als Schlagersängerin kannte und erst durch ihre ersten Aufnahmen von Operetten und Opern zum klassischen Gesang kam)


    Rudolf Schock


    Fritz Wunderlich


    Hermann Prey


    D. Fischer-Dieskau


    E. Schwarzkopf


    Ch. Ludwig


    M. Callas


    L. Popp


    K. Moll


    P. Domingo


    B. Nilsson



    Wie schon oben gesagt, könnte ich die Liste beliebig fortsetzen, denn in jeder Generation gab und gibt es wunderbare Sänger, für die ich mich begeistern kann.

  • 1. Elisabeth Grümmer weil ich bei der Freischütz Aufnahme unter Keiberth zuhören durfte in der Berliner
    Grunewaldkirche


    2. Christa Ludwig weil ich sie erstmals als Cherubino in Salzburg hörte !


    3. Elisabeth Schwarzkopf weil ich sie als Fiordiligi unter Böhm in Salzburg erlebte!


    4. Josef Greindl in (fast) allen Rollen an der Deutschen Oper Berlin.


    5. Dietrich Fischer-Dieskau auch von der DOB und seinen Liederabenden!


    6. Hilde Güden als Violetta in Traviata unter Maazel, weil ich nicht glauben wollte das sie diese Rolle singen kann


    7. Lisa Otto als Blondchen, Sophie, Despina, Susanna, Zerline u.v.a mehr auch in Berlin.


    8. James King in seinem Fach, weil er ganz neu ins Berliner Ensemble kam


    9. Erika Köth als Konstanze in Berlin unter Karl Böhm


    10. Ernst Haefliger Ottavoio, Belmonte an der Deutschen Oper


    11. Leontyine Price als Leonore unter Karajan in Salzburg


    12. Franco Corelli Manrico ebenfalls in der Troubadour Aufführung unter Karajan
    :jubel::jubel::jubel:

    mucaxel

  • Ich denke, es ist ein großer Unterschied, ob ich eine Sängerin oder einen Sänger live erlebt habe und davon sehr begeistert war oder ob sie mich wirklich musikalisch prägten...


    1. Maria Callas - Ihre Art des Rollenverständnisses und ihre dramatische Durchgestaltung ihrer Partien war grandios.


    2. Renata Scotto - Sie war überhaupt die einzige Sängerin, die der Callas überhaupt das Wasser reichen konnte.


    3. Joan Sutherland - Zunächst habe ich sie in vielen Rundfunksendungen gehört. Sie hat meine Liebe zum Belcanto-Gesang geweckt, die mich nie wieder losließ.


    4. Marilyn Horne - Als großer Freund der Musik Carl Maria von Webers interessierte ich mich sehr schnell auch für die Musik des Weber-Wegbegleiters Giacomo Meyerbeer. Ihre Fidès verschlug mir den Atem. Dazu kommen noch die vielen Aufnahmen mit der Sutherland. Unvergesslich ihr unverkennbares Timbre.


    5. Christa Ludwig - Ich durfte sie noch live erleben! Aber geprägt hat sie mich durch ihre Vielzahl der Aufnahmen, in denen sie immer mustergültige Porträts ablieferte, egal ob bei Mozart, Bellini, Verdi, Strauss oder Wagner.


    6. Agnes Baltsa - In ihrem Stimmenbereich kam sie gesanglich aber auch darstellerisch sehr nahe an die Callas heran. So etwas gibt es heute nicht mehr!


    7. Fritz Wunderlich - Ihn habe ich schon immer bewundert. Seine Stimme war immer emotionsgeladen - unwiederholbar.


    8. Carlo Bergonzi - Für mich der Tenor schlechthin in sämtlichen italienischen Partien.


    9. Spas Wenkoff - Auch wenn mir letztlich Jon Vickers Stimme besser gefällt, so habe ich doch durch Wenkoffs sämtliche Wagner-Tenor-Partien meinen Zugang und meine Liebe zu Wagner überhaupt erst gefunden. Sein Tristan war legendär an der Berliner Staatsoper: fantastisch wie scheinbar mühelos er auch immer wieder den mörderischen dritten Aufzug bestritt.


    10. Gottlob Frick - Ich war immer beeindruckt, wie er die seriösen aber auch die komischen Partien glaubwürdig gestaltete.


    11. Nicolai Ghiaurov - Er gab jeder seiner Partien ein unverwechselbares Profil.


    12. Theo Adam - Seine Wagner-Auftritte waren bis ins hohe Alter immer ein Erlebnis. Aber auch seine anderen Partien wie Pizarro, Don Alfonso, Giovanni, Scarpia, Philipp, Boris, Jochanaan, Ochs, Wozzeck, Einstein, Baal zeigten wie vielseitig der Künstler war.


    :hello: LT