Freitas Branco, Luis de - Spätromantische Sinfonik aus Portugal

  • Hallo,


    unter Hinweis auf meinen Beitrag im Thread "Diebstähle" nun ein Beitrag zur 2. Sinfonie.
    (Zu den allgemeinen Daten über Freitas Branco möge man bitte in Wikipedia lesen.)




    Der 1.Satz beginnt sehr mächtig um dann aber sehr schnell in einen ruhigen, verträumten, fast bukolischen Ausdruck zu wechseln.
    Das von Rimski-Korsakov stibitzte Motiv ist erstmals ab 01.05 zu hören, in den Streichern zu den (zuerst) Holzbläsern, aber doch deutlicher hervorgehoben als bei R.K. Ab 01.50 kommt dann das Hauptmotiv des 1. Satzes (der ganzen Sinfonie überhaupt? Ich meine, dass auch dieses eine Bearbeitung des R.K.-Motives, zumindest rhythmisch, ist - worüber ich mich mit meinem Sohn nicht einigen kann). Ab 04.57 bis 05.40 ist dann das R.K-Motiv wieder zu hören, nun allerdings sehr zurückgenommen, auch von 06.50 bis 07.40 (diese Passage und…scheinen mir allerdings etwas überlang, "zu breit getreten", zu sein?).


    Den 2. Satz höre ich als den schwächsten Satz der Sinfonie.


    Das könnte beinahe auch für den 3. Satz gelten, wenn da nicht rhythmische Varianten wären. Diese schon bei 02.54 bis 03.20, auch die Harmonikmodulationen sind gut zu hören. Besonders rhythmisch gilt dies aber ab 05.50 bis 6.50 und ganz deutlich bei 07.50 bis 08.10, eine Form, die ich bei klassischer Musik so noch nie gehört habe, mir zumindest nicht in Erinnerung ist.

    Im 4. Satz finde ich beeindruckend die Harmonikdurchgänge bei 05.00 bis 05.55, auch die verträumten Passagen - 1. Satz - passen gut.


    Ich höre die Sinfonie gern - nicht allzu anspruchsvoll, gut mitzuverfolgen, für einen entspannten "Abendgenuss".


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler